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Fantasy-Verfilmungen

Begonnen von Kaeptn, 12. November 2008, 19:45:47

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Chuck

#135
Zitat von: Tastentänzerin am 11. November 2009, 18:18:08
Okay, nicht zuletzt auch, weil einer meiner Lieblingsschauspieler da mitspielt. ::)

Oh, wer denn? Cliff Curtis vielleicht?  :D

Auch darf nicht vergessen werden, dass James Newton Howard die Musik machen wird und das ein entscheidender Faktor ist. Das Tempo und der Eindruck eines Films kann sehr entscheidend von der Musik abhängen und James ist einfach göttlich im Zusammenspiel von Schnell und Langsam.
Ein gutes Beispiel ist Harry Potter - die John Williams Musik nimmt sich Zeit und nimmt schon dadurch das Tempo raus (auch wenn natürlich die späteren Filme anders gedreht wurden). Viele moderne Komponisten legen gerne in jede ruhige Szene Pathos, was hektisch wirken kann. Deshalb bin ich auch in diesem Punkt voller Vorfreude!  :vibes:

Wuo Long

#136
Zitat von: Steffi am 11. November 2009, 14:37:00
Ich auf der anderen Seite freue mich darüber. Ich bin kein großer Fan von Mangas oder Animes, weil ich diesen typischen "Glubschiaugen-Zeichenstil" unerträglich finde, und verpasse so manch gute Geschichte.

In dieser Hinsicht finde ich eine Realverfilmung auch eine gute Idee, weil Zeichentrick und besonders das Etikett Anime/Manga viele Leute abzuschrecken scheint, obwohl wie schon von Nachtblick richtig angemerkt Avatar allein aufgrund seines Entstehungsortes nicht als Anime zu klassifizieren ist. Mit dieser Realverfilmung wird ein wahrscheinlich breiteres Publikum angesprochen, von denen wiederum einige sich vielleicht dazu verführen lassen, sich auch die Zeichentrickserie, also das "Original" anzuschauen.  :D

Möchte an dieser Stelle aber anmerken, dass Glubschaugen eine ziemliche Generalisierung ist. Es gibt auch Animes ohne Glubschaugen, mit ziemlich guter Musik und....
na, bevor ich mich in Details verliere möchte ich vielleicht noch anmerken, dass es wahrscheinlich einfach Gewohnheitssache ist und dass ja, einem durch dieses Vorurteil tatsächlich eine ganze Menge guter Geschichten flöten gehen.  ;)

Ich gestehe an dieser Stelle ganz offen, dass Mangas eine große Inspirationsquelle für mich sind.

Steffi

Mag sein, dass "Avatar" gar nicht aus dem asiatischen Bereich kommt, aber generell lehnen sich solche Serien vom Stil her dann doch an Animes an, oder? Selbst wenn die Figuren keine Glubschiaugen haben, dann doch häufig diese sehr schmalen, kantigen Gesichter und komischen Körperproportionen. Ich mag Animes einfach generell von der Art her nicht, diese ewigen langen Zeitlupenflugszenen und das Rumgebrülle nerven mich einfach. Ich mag bloß altmodische Zeichentrickfilme.  ;D
Sic parvis magna

Tenryu

Ich ziehe jeden Anime der entsprechenden Realverfilmung vor.

Cythnica

#139
Und ich ziehe fast jeden Japanischen Anime dem sonstigen Zeichentrick der Welt vor ~
irgendwie... seit die animierten Figuren und Serien wie X Einzug in mein Leben fanden ... kann ich die meisten anderen Stile nicht mehr so gut sehen.
Vor allem fallen mir dabei auch immer Fehler und Verkantungen auf, die ich in den japanischen niemals erkennen würde.

Bin auch gespannt auf die Verfilmung von Cowboy Bebop mit Keanu Reeves als Spike... denn das kann ich mir ja mal gar nicht vorstellen

Steffi

Tja, ich kann mir diesen japanischen Zeichenstil leider nicht antun. Da krieg ich persönlich leider Augenkrebs von :(
Sic parvis magna

Tenryu

Das geht mir so, wenn ich Ami-Cartoons sehe. Vor allem diese modernen, wie Schwammkopf & Co.

Manja_Bindig

Tja, Tenryu, zum Glück ist auch der amerikanische Cartoon-Markt ebenso vielschichtig und vielseitig wie der Manga- und Anime-Markt.
Für mich sind es auch nur wieder zwei Spielarten desselben Mediums. Mangas sehen anders aus als Comics, die Erzählstrukturen sind anders - aber es gibt viel zu viele gute Comics, als dass ich das Genre weg von mir schiebe.


Und ansonsten: Ich bin dermaßen auf TlA gespannt... sich als Schauspieler ne Trickfilmfigur nachzufühlen stell ich mir spannend vor.

Ary

 :wache!: Leute, hier geht es um FANTASY-verfilmungen, nicht über die persönlichen Vorlieben bei Comics und Zeichentrick. Bleibt bitte beim Thema!
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Nachtaktive

Ich persönlich bin von Buchverfilmungen meistens echt nur enttäuscht. Hab mir jetzt nach "Harry Potter und der Stein der Weisen" dieses Jahr das erste Mal wieder eine Potterverfilmung angesehen und war wie auch beim Ersten hinterher wütend auf mich selber, dass ich rein gegangen bin. Find, dass bei solchen Filmen einfach die Liebe zum Detail fehlt. Habe nichts dagegen, wenn unwichtige Dinge bei einer Verfilmung aus Zeitgründen weggelassen werden, aber es regt mich immer maßlos auf, wenn die ganze Geschichte (wie sehr oft passiert) so verhackstückt wird, dass es möglichst massenfreundlich ist.
Daher versuche ich mittlerweile die Politik "Wenn du das Buch schon gelesen hast, dann geh um himmelswillen nicht in die Verfilmung" durchzuziehen. Viele Büchverfilmungen gehören für mich echt in den Müll

Chuck

Zitat von: Nachtaktive am 12. November 2009, 13:39:48
Viele Büchverfilmungen gehören für mich echt in den Müll

Ich habe es ja schon immer wieder gerne in diesem Thread erwähnt und werde es wohl auch immer wieder tun (natürlich nur solange es zum Thema passt), aber die Erwartungen, die an Filme gestellt werden, sind einfach Quark.

Ich weiß, es fällt vielen total schwer, es losgetrennt voneinander zu sehen, aber es sind nun einmal zwei verschiedene Paar Schuhe. Es sind verschiedene künstlerische herangehensweisen: Genau wie Musik auch eine sein kann.

Nehmen wir zum Beispiel Literatur und Musik - wie oft wurde schon Literatur vertont, ob in der Klassik oder in moderner Popkultur. Da brüskiert sich kaum jemand (es sei denn es verfehlt sich total), obwohl teilweise Lieblingswerke angegangen werden. Es ist eben eine musikalische Interpretation des Musikers. Genauso ist die Verfilmung die filmische Interpretation der Literatur. Mehr aber auch nicht.
Zudem kommt der Aspekt des Filmemachens. Filme sind ein Konstrukt einzelner Künstler - Musik, Schauspiel, Bühnenbild, Garderobe etc. - natürlich bewerten wir den gesamten Film als solches, da er uns ja auch so verkauft wird, aber die meisten Bewertungen zielen doch ziemlich unfair an der Wahrheit vorbei.

Natürlich kann jeder seine Meinung haben - das ist doch selbstverständlich - und ich verstehe die vielen Enttäuschungen, die vielen schlechten Stimmen, aber das kommt nur durch den angesetzten Maßstab. Was selbstverständlich auch vollkommen normal ist, aber mir erscheint es den Künstlern nicht gerecht zu werden, die alle am Film arbeiten. Daher mein Vorschlag: Man ziehe im Vergleich das Drehbuch heran und nicht den Film.

Daher meine - in den Raum gestellte - Fragen: Was enttäuscht denn soviele an bestimmten Filmen? Woran hapert es denn? Wurde die Zielsetzung verfehlt?

Denn es kann ja mehrere Kriterien geben. Zum Beispiel:

- Wie gefällt der Film als eigenständiges Werk?
- Wie gefällt der Film mit der Zielsetzung, dass Buch filmisch umzusetzen?

Das sind für mich zwei verschiedene Fragen, die aber häufig im selben Atemzug beantwortet werden. Und selbstverständlich kann das jeder sehen, wie er will, aber im Zeitalter der wöchentlichen Neukinofilme erscheint mir ein geänderter Blickwinkel als ganz ratsam, um nicht im Strudel der modernen Geschäftswelt zu versinken.


Auch sei erwähnt: Ich will niemanden angreifen, soll doch jeder seine Meinung haben, aber ich habe das Gefühl, bei modernen Meinungsäußerungen zum Film wird gerne mit Vorurteilen jongliert und das stört mich. Also net böse sein. :)

Redwood

Zitat von: Tenryu am 11. November 2009, 20:11:28
Ich ziehe jeden Anime der entsprechenden Realverfilmung vor.

Dem stimme ich zu. Ich finde, dass man mit sehr guten Zeichnungen einfach viel mehr "Magie" einfangen kann.
Ganz abgesehen davon, dass man bei vielen Anime-Filmen wahrscheinlich mit enorm vielen Computer-Tricks arbeiten müsste...
Man muss sich nur mal Filme wie "Chihiros Reise ins Zauberland" oder "Das Schloss im Himmel" als Realfilme vorstellen. :no:

Cythnica

#147
Also ich persönlich habe schon einige Fantasyvermilgungen gesehen, die ich echt gut gemacht fand - Herr der Ringe habe ich mehr als 5 mal im Kino gesehen
Klar, sie haben Tom Bombadil ausgelassen aber was solls, ich fand ihn auch so gut -
Watchmen habe ich insgesamt auch 3 mal im Kino gesehen, weil mir die Story einfach ins Blut ging und ich fand es liegt schon sehr nah beim Buch ( der Graphiknovelle, wenn man so will - die im übrigen in den Top 100 Novels der Time steht) ~
Bei Harry Potter jedoch musste ich beim 6ten Teil einfach sagen... die Änderungen waren nicht das Problem, aber ich wollte einen Film über den Kampf gegen einen dunklen Magier, mit gut gemachten Rückblicken ( denn ich liebe - nein - ich vergöttere rückblicke jeder Art in Büchern und Filmen) - und ich bekam eine Geschichte über eine Gruppe pubertierender Teenager, die über ihre Liebesverhältnisse reden und manchmal, wenn die Hormone es zulassen, vllt ein paar Minuten aufwenden, um über das Böse nachzudenken.

Und bei der Eragon-Verflimung z.B. störte mich einfach, dass die Charaktere total abgeflacht und minimiert wurden. Allein der Auftritt von Murtagh der etwa... 30 Sekunden andauerte. Was soll das denn für ein Charakter sein in einer geschlossenen Geschichte, die der Film ja offenbar darstellte?
Und Durza... hatte er eigentlich irgendwelche Backgrounds? Oder macht er das nur, weil er sonst langeweile hätte?

Ich stehe Filmen eigentlich nicht kritisch gegenüber - ich weiß dass sie manchmal nicht alles aus einem Buch wiedergeben, und ich finde das oft gut, weil es auch manche Stellen in Büchern gab, die ich einfach nicht sehen wollte, weil sie mich schon im Buch zu Tode langweilten ( die Befreiung des Auenlandes *schnarch*) ~ aber die beiden Filme fand ich schon sehr... schwach...

@Redwood: Sehe ich auch so... ich stelle mit die serie X in real vor... wenn sie dann immer 30 Meter durch die Luft springen und Sachen zum explodieren bringen.... das würde bei echten Menschen so billig wirken

Grey

Ich denke, das Problem liegt oft viel mehr in der Notwendigkeit, die Handlung einer ganzen Serie auf knappe zwei Stunden "herunterbrechen" zu müssen. In einer Serie (und gerade im "japanischen" Erzählstil) wird die Geschichte und die Entwicklung der Charaktere oft gaaaanz gaaaanz langsam und vorsichtig aufgerollt - dafür ist in einem Spielfilm leider keine Zeit.

Dann ist es, denke ich, bei Zeichentrickfiguren ähnlich wie mit Romancharakteren: Sie sind in gewisser Weise abstrakt. Auch wenn man in Serien schon ein relativ klares Bild präsentiert bekommt, würde doch jeder dieses Bild anders in einen "echten Menschen" umsetzen. Und ob der gecastete Schauspieler im Film nun an diese innere Vorstellung heranreicht, ist weitestgehend Glückssache. Trotzdem kann die Umsetzung sehr gut sein - wenn man, wie Chuck schon so schön sagte, bereit ist, den Film als eigenständiges Produkt zu sehen. Regisseuren, die sich künstlerische Freiheiten erlauben, mangelnde Liebe zum Detail vorzuwerfen, finde ich da ein bisschen unfair.

"Krabat" zum Beispiel fand ich als Film echt ganz gut (mal von der explosdierenden Mühle am Ende abgesehen ;) ), aber viel vom Originalbuch habe ich darin nicht wiedergefunden. Nur so als Beispiel jetzt.

Zitat von: Cythnica am 12. November 2009, 15:55:16
ich stelle mit die serie X in real vor... wenn sie dann immer 30 Meter durch die Luft springen und Sachen zum explodieren bringen.... das würde bei echten Menschen so billig wirken


Findest du? Haben wir doch in den ganzen Eastern á la Hero und House of Flying Daggers gesehen, dass das geht. Und Explosionen ... die sind doch total gängig im modernen Film ;)

Chuck

Zitat von: Grey am 12. November 2009, 16:05:13
... wird die Geschichte und die Entwicklung der Charaktere oft gaaaanz gaaaanz langsam und vorsichtig aufgerollt - dafür ist in einem Spielfilm leider keine Zeit.

Sagt mal, ist Dragenball Z so etwas in der Richtung? Ich kenne mich da nämlich nicht so gut aus. Jedenfalls musste ich mich am Anfang doch schon sehr daran gewöhnen, dass eine ganze Folge mit einem Sprung oder einem Dialog "vergeudet" wurde. Später dann hat es mir richtig viel Spaß gemacht, weil gerade dieser Erzählstil ziemlich viel Tiefe gebracht hat und ich mich mit der Serie "entwickeln" konnte.