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Landschaft und Klima eurer Welt

Begonnen von Luisa, 26. Oktober 2008, 14:22:57

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Luisa

@Simone
Es ging, glaube ich, auch eher darum, dass Tolkiens Gebirgsketten manchmal doch sehr sehr günstig liegen und zufällig Mordor eingrenzen. Und zwar bei maximaler Höhe und minimaler Breite.

Aber es stimmt, die Karten für HdR sind sehr detailliert. Es führt eigentlich dazu, dass man alle drei Seiten nach hinten blättern, diese riesige Karte aufklappen und gucken muss, wo sich die neun Gefährten wohl gerade befinden.  ::)

Simone

#16
Das ist schon richtig aber ich meine es gibt auch Landschaften, die im Buch selbst nicht mal erwähnt werden, in dem nicht solche Extreme vorkommen aber mal ehrlich: Wir schreiben Fantasy und unsere Protagonisten kommen ja meist auch "zufällig" irgendwo hin wo gerade was passiert... Ich finde man sollte das nicht ganz so eng sehen, wenn es manchmal in Extreme geht. Ich finde es kommt eher drauf an wie es geschrieben ist, ob plump oder so schön, dass man sich auch mal in der Landscaft, der Geschichte und den Charas verlieren kann:)

Grüße:)

Luisa

Ich will Extreme ja nicht ausschließen. Manchmal lebt eine Geschichte durch ihre Landschaft, die die Hürde vor dem Ziel des Protas darstellt. Außerdem sind Extreme genauso realistisch wie eine Eiapopeialandschaft, die nur aus Hügeln und Wäldern besteht, immerhin sind sie auch auf unserer Erde zu finden. Aber muss man deshalb gleich alles, was man finden kann, nebeneinander klatschen? Das wird mir dann zu viel.

Simone

Na, dann sind wir ja eigentlich einer Meinung. :hmmm: aber manche Autoren hauen nun mal gerne mit Superlativen um sich;)

Ich habe es da bei meinem derzeitigen Roman etwas leichter, die Welt befindet sich in einer Art Spirale und wandelt sich. So kann ich viel experiementieren und es wird nichts "aneinander" geklatscht;)
Übrigens finde ich es wesentlich schwerer Städte zu erfinden..., die den Völkern entsprechen als eine Landschaft entstehen zu lassen:)

Grüße :winke:

Luisa

#19
Eine Landschaft die sich wandelt? Klingt interessant.  :hmmm:

Aber für die Städte bräuchte man wohl einen Extrathread.  ;)

Simone

Das stimmt mit dem Thread...;)

Sie wandelt sich, weil sie von den Völkern quasi ausgeraubt wird. Die Kämpfe und die Schlachten um die Macht, zerstören sie. Das eine Volk beherrscht die Elemente und besitzt so viel Macht, dass sie durchaus in die Natur eingreifen können... Mal gaanz kurz erklärt. Das Buch soll die Spirale der Macht heißen. Und darum geht es eben auch ein bisl...;)

felis

Da ich meine Fantasygeschichten immer in der selben Welt platziere hat sich inzwidschen einiges an Geographie angesammelt. Dabei versuche ich halbwegs logisch vorzugehen, nach dme, was ich im Geographieunterricht gelernt habe.

Und natürlich lehne ich mich ein bischen an die Erde an. Mein aktuelles Projekt spielt im wesentlichen auf einigen Inseln am Südende der Welt, die ziemlich deutlich Feuerland nachempfunden sind. Ich hab mich natürlich ein bischen über die dortigen Landschaften und Vegetation schlau gemacht. Und ansonsten einfließen lassen, was ich aus eigener Anschauung aus Norwegen kenne.

Lord Zahnstocher

Ich bevorzuge zwar auch Welten, deren Klima an das europäische angelehnt sind, aber als Fantasyautor kann man seinen Spielraum ja soweit nutzen, dass klimatische Gegebenheiten verändern kann, und das nicht nur mithilfe von Magie.
So kann man zum Beispiel durch das hinzufügen von Monden die Gezeiten und den Werwolfszyklus manipulieren. Durch das Weglassen oder Hinzufügen von Gasen wie Ozon oder Ähnlichem kann man Wüsten an Orten schaffen, die dies geographisch eigentlich nicht zulassen.
Und wenn man mehr Gebirge braucht ergänzt man Kontinentalplatten, blaaah.......Die Liste lässt sich endlos erweitern.
Was ich hinzufügen wollte: Es kann außerdem witzig sein, Kulturen anderen Orten zuzuordnen als auf der Erde. Zum Beispiel die arabische Architektur in die Arktis verlegen brasilianische Mode nach England, obwohl das dann doch zu kalt wäre.

LG.

Tenryu

@ Alex: Ausdenken kann man sich viel, so lange es glaubwürdig bleibt. Aber arabische Architektur z.B. paßt einfach nicht in ein kaltes Klimat, weil die Leute sonst in ihren Häusern erfrieren würden, usw.
Das gleiche glit auch für die sozioökonimischen udn soziokultrellen Gegebenheiten. Mit anderen Worten, wenn ein Volk primitiv ist und keine Technik besitzt, kann es auch keine hochentwickelten Schiffe, Straßen oder Aquädukte bauen.

Ein anderes mehr praktisches Problem ist, daß die Figuren mangels Automobil, Eisenbahn und Luftschiff in ihrer Mobilität sehr eingeschränkt sind. Entweder dauern längere Reisen monatelang, was für die Handlung oft hinderlich ist, oder man müßte darauf verzichten, sie über tausende Kilometer von einer Klimazone zur nächsten reisen zu lassen. Oder man muß eben diese Legoland-Geographie anwenden, wo alles auf ein paar hundert Km Distanz vorhanden ist.

Churke

Zitat von: Tenryu am 27. Oktober 2008, 01:24:30
Entweder dauern längere Reisen monatelang, was für die Handlung oft hinderlich ist, oder man müßte darauf verzichten, sie über tausende Kilometer von einer Klimazone zur nächsten reisen zu lassen. Oder man muß eben diese Legoland-Geographie anwenden, wo alles auf ein paar hundert Km Distanz vorhanden ist.

Von Alexandria nach Marseille brauchte ein Schiff in der Antike etwa zwei Wochen.  Natürlich mit passendem Wind, aber der ist ja schnell geschrieben.

Isleya

Ich umgehe Dinge wie Gegenden, die eigentlich kein angemessener Lebensraum sind oder längere Reisen, sei es zu Schiff, zu Pferde, etc. meistens dadurch, dass ich eben viele Fantasymittel einbaue, die scheinbar unmögliche Dinge möglich machen. Die Fantasie hat ja zum Glück keine Grenzen, obwohl ich persönlich der Meinung bin, dass eine Erzählung mit zu vielen Absurditäten schnell überladen und selbst für Fantasy unrealistisch und unstimmig wirkt. Es muss im Endeffekt eben noch alles irgendwie zusammenpassen. Ein konkreteres Beispiel wäre bei mir ein ziemlich mächtiges Gebirge, dessen höchste Gipfel noch bewohnt werden. Allerdings nicht von Menschen oder etwas anderem "Zartbesaitetem", sondern von Wesen, die in der Lage sind, dort zu überleben, da sie erstens robust sind und zweitens dank ihrer Magie das Wetter dort oben so beeinflussen können, dass es ihnen in der Regel nicht zu kalt wird. 

Mann kann durchaus kreativ sein, wenn die Handlung auch mal in geographisch extremerem Rahmen ablaufen soll. Für das Problem mit den langen Reisen habe ich auch eine Lösung gefunden, die wohl nicht immer, aber dennoch das eine oder andere Mal verwendbar ist: so genannte Traumreisen, die auf starker Magie basieren und für die es dementsprechend immer jemanden braucht, der darüber verfügt. Es reist nicht der Körper, wohl aber der Geist, der im Traum u.A. dazu fähig ist, wichtige Gespräche mit jemandem zu führen, der viele Kilometer weit weg ist. Natürlich lassen sich im Traum keine größeren Dinge erledigen, wie Schlachten austragen. Das hat auch nicht mehr  viel mit dem Geiste zu tun.

LG

Tarah

@Isleya: Diese Idee mit der Traumreise finde ich gut, aber ich frage mich, wie oft man
               so eine Reise einbauen kann. Weil irgendwann muss ja dann mal etwas
               "richtiges" geschehen, wie eben beispielsweise eine Schlacht. Und sorgt so
                eine Reise im Traum nicht auch teilweise für Verwirrung beim Leser? Ich
                meine: Wie setzt du das um?
Das würde mich interessieren...

Tarah

Falckensteyn

Zitat von: Kiira am 26. Oktober 2008, 14:22:57
Was sagt ihr dazu? Wichtig oder nicht? Orientiert ihr euch an unseren irdischen Gegebenheiten und schafft Welten nach dem Vorbild dieses oder jenes Kontinents?
Oder lasst ihr eure Fantasie ungezügelt auf die Landkarte los?

Für meine Geschichte sind irdische Gegebenheiten sehr wichtig. Ich versuche, mein bescheidenes Wissen über Tektonik, Geologie etc. dahingehend zu nutzen, dass die entworfenen Länder und Regionen einigermassen logisch ausfallen. Klar nutze ich auch gerne Extreme, aber ich baue sie so dezent ein, dass sie - meines Erachtens nach - nicht überhand nehmen. Bspw. habe ich im Süden des Schneelandes eine gigantische Nadel-Baumart eingebaut, deren riesige (bis 2 Meter) grosse Zapfen bei genügend langer Sonneneinwirkung explodieren und ihre Samen kilometerweit geschossartig verbreiten. Die Einwohner des Landes nennen diese Baumart "Donnertannen". Das Echo dieser Explosionen ist im Gebirge kilometerweit zu hören. Wer sich zu nahe an diese Zapfen heranwagt, geht ein grosses Risiko ein. Aber ich schweife ab...

Ich denke, dass wir uns automatisch an irdischen Gegebenheiten orientieren. Unsere Erde in all ihrer Schönheit ist schliesslich alles, was wir zum Vergleich haben  ;)

Isleya

@Tarah: Ich bin mit der Geschichte noch nicht allzu weit fortgeschritten, aber ich versuche schon von Anfang an, die eine oder andere kurze Traumszene oder Traumbeschreibung anzudeuten, denn dem Leser soll möglichst früh klar werden, dass ein gewisses Volk in meinem Roman sehr auf Träume "fixiert" ist und ihnen große Bedeutungen nachsagt. Wieder ein Beispiel: Die Königin dieses Volkes hat in ihrem Palast einen "Raum der Träume" einrichten lassen, in den sie sich selbst oder auch andere hineinbegibt, um wichtige Traumreisen durchführen zu können. Sie ist zwar selbst eine ziemlich mächtige Magierin, aber bei einer Traumreise braucht es immer jemanden, der den Geist des Träumenden sicher lenkt. Sie hat dafür einen Magier, dessen "Job" die Traumbegleitung sozusagen ist. Am Besten stellt man sich den Vorgang als eine Meditation vor, einen Zustand, in dem sich der Geist vom Körper löst. Der Magier, der den träumenden Geist lenkt, kann nun einen anderen Geist, der sich weit entfernt befindet "anrufen", was in der Regel nur funktioniert, wenn der Besitzer des Geistes gerade schläft und somit auch fähig ist zu Träumen. Eine Traumreise entscheidet sich von einem gewöhnlichen Traum dadurch, dass alles etwas klarer ist und man über seinen Willen mit der selben Macht bestimmen kann, die man auch im wachen Zustand besitzt.

Natürlich lässt sich durch Traumreisen längst nicht alles lösen, aber für mich ist es eine gute Methode, um verschiedene Geschehnisse an unterschiedlichen Orten zusammenführen zu können und ein klareres Bild der Geschichte entstehen zu lassen, ohne dass der Protagonist erst wochenlang zu Pferde unterwegs sein muss, bis er am Palast des Königs XY, den er unbedingt sprechen muss angekommen ist und erfährt, dass dieser inzwischen seiner schweren Krankheit erlegen ist. Wenn er Glück hat, begegnet ihm einige Tage vorher ein Bote oder er erfährt die Nachricht von jemand anderem. Was ich eigentlich sagen will: Ich achte darauf, die Traumreisen nicht allzu verwirrend wirken zu lassen und dadurch dennoch etwas mehr Spannung in die Geschichte zu bringen, wenn eine mysteriöse Traumbotschaft den Protagonisten auf seine Reise schickt (die sich dann nicht mehr vermeiden lässt) während dieser aber Dinge geschehen, die nach und nach gemeinsam mit dem Traum einen Sinn ergeben und es dadurch nicht allzu langweilig wird. Hin und wieder besteht dann die Möglichkeit, etwas neues in Erfahrung zu bringen  - über eine Traumreise und natürlich nur, wenn man einen Magier mit ausreichenden Kräften unterwegs auftreiben kann  ;)

Liebe Grüße

Tarah

@Isleya: Das klingt sehr fantasievoll... Fantasy eben! Gute Idee, gerade wenn das
               Land ein bisschen zu groß ist! ;)
               Ich persönlich nutze dann immer Gedankenvernetzung, aber das bezeichnet
               von der Sache her das Gleich!
               Dennoch lege ich wert auf eine entsprechende Landschft, die eben auf die
               Story abgestimmt ist!

Lg
Tarah ;D