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[Roman] 10.02.2009: Heyne Romanwettbewerb

Begonnen von gbwolf, 10. Oktober 2008, 20:03:48

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Taske

#405
Hi!

Zitat von: Steffi am 13. Februar 2009, 16:11:49
Genau meine Meinung.

Bei der Masse an Einsendungen hat es Heyne einfach nicht nötig, falsch formatierten Manuskripten eine Chance zu geben. Offensichtlich hat sich der Autor da ja nicht einmal die Mühe gemacht, sich die Regeln durchzulesen und sich mit der Standardformatierung eines Manuskriptes vertraut zu machen.  Ergo fliegt das Manuskript - für mich eine völlig verständliche Art, Manuskripte vorzusortieren.

Mag sein, dass bei dem Druck unter dem Heyne angesichts der Manuskriptflut steht, der Einhaltung von Formalien tatsächlich ein (sehr) hoher Stellenwert eingeräumt wird.

Doch können die Formalien nur Beigabe sein. Eine Fußnote, die man zur Kenntnis nimmt. Läßt der Inhalt zu wünschen übrig, nützt auch die hübscheste Verpackung nichts.

Fleiß und Beflissenheit (Bohlen: "Knie nieder, wenn du in den "Recall" willst!") können einem ganz bestimmt Wettbewerbsvorteile verschaffen. Ein Ersatz für Phantasie und die Fähigkeit diese Phantasie in die richtigen Worte zu fassen sind sie nicht.

Was ich damit sagen möchte: Wer seiner Geschichte nicht zu hundert Prozent vertraut, sollte seine Hoffnung besser nicht darauf stützen, dass er (oder sie) doch wenigstens die Form perfekt eingehalten hat.

Viele Grüße

Taske

Julia

Mag sein, dass Heyne die Vorauswahl genauso handhaben wird - allerdings möchte ich Taske trotzdem ein Stück weit recht geben: das Wohl und Wehe eines (möglicherweise hervorragenden) Manuskripts in erster Näherung nur an dem äußeren Schein festzumachen, halte ich für eine unnötige Einschränkung.

Einzige Ausnahme (und jetzt stelle ich mal eine ziemlich ketzerische These auf): Man sucht überhaupt nicht das herausragende Manuskript, sondern eben einen solide geschrieben Roman, der sich halbwegs gut verkaufen lässt (mit ordentlichem Marketing vielleicht sogar noch etwas besser), und dessen Autor schon durch die äußere Form seiner Bewerbung bewiesen hat, dass er auch in Zukunft problem- und reibungslos im täglichen Verlagsablauf "funktioniert".

Ja, ich weiß: Natürlich wurde die Normseite gewünscht, und natürlich muss irgendeine Form der Vorauswahl gewählt werden. Allerdings finde ich ein gut geschriebenes Manuskript wichtiger als die äußere Form - und wenn das Manuskript herausragend ist (durchschnittliche Bücher gibt es nun wahrlich genug in den Buchhandlungen), sollte die Formatierung der Leseprobe eher nebensächlich sein.
Meine persönliche Vorauswahl wären damit eher Romananfänge à la "Die Trolle und die Zwerge schlugen eine Schlacht. Sie waren schon sehr lange verfeindet ..." oder Exposees mit "... dann geschah ein Mord. Aber wer isses gewesen?" und ähnlichem.

Aber gut, ich bin nicht der Heyne-Verlag, und wer den Wettbewerb ausschreibt, darf auch die Regeln bestimmen, da hilft alles diskutieren nichts. Bleibt also auch weiterhin nur: abwarten (und aus diesem Wettbewerb für zukünftige lernen).
Es kann eh nur einer gewinnen, selbst wenn sich alle Einsender an die Formatierung gehalten haben ...

Liebe Grüße von

Julia (die artig die Leseprobe als Normseite eingereicht hat, beim Exposé aber auch etwas "kreativer" war  ;))

Tenryu

#407
Selbstverständlich suchen die nicht einen guten Roman, sondern einen gut verkäuflichen. Das ist kein Kulturpreis sondern ein Verlagswettbewerb. Und Heyne ist nicht Suhrkamp. Die suchen keine Genies, die suchen bestsellertaugliche Massenware.

Über die Formatierung würde ich mir an eurer Stelle keine Gedanken machen. Oder glaubt ihr ernsthaft, die würden bei über 1000 Einsendungen anfangen, die Schriftgröße nachzumessen und die Anschläge oder Zeilen nachzählen? Was auf den ersten Blick wie eine Normseite aussieht, ist eine Normseite.

Ich denke, das läuft so ab:
1. Schauen ob alles vollständig ist.
2. Exposé überfliegen - aussortieren
3. Erste Seite überfliegen - aussortieren
4. Rest nochmals filtern
5. Mit der Marketing-Abteilung besprechen, welche von den übrig gebliebenen grundsätzlich in Frage kämen - aussortieren
6. Rest an die Jury weiterleiten.

Julia

Zitat von: Tenryu am 13. Februar 2009, 19:55:00
Die suchen keine Genies, die suchen bestsellertaugliche Massenware.

Oha, dass sind aber harte Worte für den zukünftigen Gewinner ...  8)

Sarina

Hey, ich habe nie gesagt, dass die Formatierung das alleinige Mittel ist, um den Sieger zu ermitteln. So scheint es bei einigen von Euch angekommen zu sein.

Ich hab von der VORAUSWAHL gesprochen!!!
Sicher muss der Rest dann auch stimmen  ::)
Und es scheint - nicht nur bei Ausschreibungen- normal zu sein. Die großen Verlage machen sich wohl nicht die Mühe, wenn die Form nicht stimmt. Das ist traurig, aber heute Realität. (Sah wohl vor kurzem noch anders aus)
Das Leben ist halt nicht fair.

Und sicher messen sie nicht nach. Aber sie werden schon einen guten Blick haben, ob es ungefähr eine Normseite ist oder nicht. Ich denke nicht, dass zwingen auffällt, wenn es nur 29 Zeilen sind, aber wenn es 37 Zeilen sind, merkt das geschulte Auge das schon...

Aber egal, ich habe mein erworbenes Wissen weitergegeben, weil ich froh war, mal etwas Wissen dem Forum zurück geben zu können. Glaubt es oder lasst es.

Um auf dem Heyne-Wettbewerb zurückzukommen: Wie es genau dort läuft, weiß eh nur die Jury und einige Heyne-Mitarbeiter. (Das habe ich ja auch geschrieben)
Es macht eh kein Sinn, sich darüber Gedanken zumachen. Wie ich schon Xmal schrieb: Die Chance zu Gewinnen ist eh minimal, ob Normseite oder nicht. Dafür sind es einfach zu viele Einsendungen.

Simone

Ganz ehrlich Leute,

ich musste lachen, als ich die Bilder gesehen habe und den Text dazu gelesen hab. ;D

Macht alles in Ruhe fertig und kümmert Euch um paar Adressen, wo ihr Euer Manuskript hin schicken wollt;)

Macht Euch mal nicht so nen Kopf, es kann eben eh nur EINER gewinnen, also so richtig mein ich, wünschen wir der Jury einfach viel Spaß und widmen uns anderen Dingen  ;D

Grey

Zitat von: Tenryu am 13. Februar 2009, 19:55:00
Selbstverständlich suchen die nicht einen guten Roman, sondern einen gut verkäuflichen.

Meiner Ansicht nach schließt sich das nicht gegenseitig aus ... ::)

@Sarina
Lass dich nicht ärgern. :)

@alle
Tut mir den Gefallen und streitet euch nicht um Spekulationen. Wir sind doch sowieso schon aufgeregt genug. Vielleicht setzt sich stattdessen mal jemand eine Tarnkappe auf und schleicht sich bei Heyne rein? Dann wissen wir, wie sie's machen und können uns die Diskussion sparen ;)

Sarina

Nein, ich lass mich nicht ärgern. Habe nur nicht erwartet eine solche Diskussion damit auszulösen.

Ich bin ganz ruhig und schreibe gerade an den letzten Kapiteln meines Buches. Wenn ich fertig bin, schicke ich mein MS an die Agenturen...

Sarina

Der Link könnte interessant sein:
http://enpunkt.blogspot.com/2009/02/papierberge-und-magische-bestseller.html

(Ich hoffe, ich darf ihn posten. Er führt zum Blog eines Jury-Mitglieds. Ansonsten bitte einfach löschen)

Mich würde ja schon interessieren, ob es meine Einsendung zu einem Jurymitglied schafft. Aber das werde ich vermutlich nie erfahren *seufz*, dazu muss man schon zu den Gewinnern hören...und da ist die Chance ja eh gering aufgrund der vielen Einsendungen...

Steffi

#414
Zitat von: Julia am 13. Februar 2009, 19:45:30

Man sucht überhaupt nicht das herausragende Manuskript, sondern eben einen solide geschrieben Roman, der sich halbwegs gut verkaufen lässt (mit ordentlichem Marketing vielleicht sogar noch etwas besser), und dessen Autor schon durch die äußere Form seiner Bewerbung bewiesen hat, dass er auch in Zukunft problem- und reibungslos im täglichen Verlagsablauf "funktioniert".


Das ist ja genau das, was ich die ganze Zeit versucht habe, zu sagen.

@Grey: habe deinen Post gerade erst gesehen, ich halte mich dann ab jetzt zurück :)
Sic parvis magna

Cailin

Zitat von: Julia am 13. Februar 2009, 19:45:30
Einzige Ausnahme (und jetzt stelle ich mal eine ziemlich ketzerische These auf): Man sucht überhaupt nicht das herausragende Manuskript, sondern eben einen solide geschrieben Roman, der sich halbwegs gut verkaufen lässt (mit ordentlichem Marketing vielleicht sogar noch etwas besser), und dessen Autor schon durch die äußere Form seiner Bewerbung bewiesen hat, dass er auch in Zukunft problem- und reibungslos im täglichen Verlagsablauf "funktioniert".

Ohne jetzt jemand desilusionieren zu wollen: Julias These ist (m. E.) absolut nicht ketzerisch. Denn genau das ist der Ansatz: Ein Roman (und ein Autor) der auf dem Markt funktioniert!
Für Experimente ist da kein Platz. Heyne muss Lesererwartungen befriedigen.

Und diese Vorgaben gelten sicherlich nicht nur bei Heyne, sondern auch bei all den anderen Romanwettbewerben die von den Verlagen ausgeschrieben werden. Das ganze ist Marketing und Geschäft.

Grey

#416
@Steffi  :)

@Sarina
Danke für den Link - viel neues haben wir zwar nicht erfahren, aber spannend ist es schon. :)

Sarina

@Grey: Zumindestens dass es erstens wirklich eine Vorauswahl gibt und zweitens die Jury schon gut beschäftigt ist.

Bin schon gespannt, was für eine Geschichte gewinnen wird....

Taske

#418
Hallo,

hey, ich habe früher auch mal Perry Rhodan gelesen! Das brächte mir bei diesem Juror sicher ein paar nicht zu unterschätzend Vorteile. ;)

Grüße

Taske

P.S.: An die, die es betrifft: Tsts. Unauffälig tuscheln, geht aber anders! ;)

Kaeptn

#419
Zitat von: Sarina am 15. Februar 2009, 10:31:01
Der Link könnte interessant sein:
http://enpunkt.blogspot.com/2009/02/papierberge-und-magische-bestseller.html

Danke, das ist ja interessant. immerhin erfährt man da, dass offensichtlich doch schon VOR demEinsendeschluss angefangen wurde und nur eine Auswahl davon bei der Jury ankommen wird (aber immer noch genug, das dem Juror der schweiß ausbricht).

Was die Expose-Formatierung angeht:
Liebe Leute, es war ja noch nicht mal klar, wie das Expose nun sein sollte. Kurz und knackig, oder die Langfassung mit Charakterisierung und allem PiPaPo die andere wieder propagieren.
WICHTIG ist die Normseite doch vor allem für die 100-Seiten-Grenze, damit keiner auf die Idee kommt, denen unleserliche Mini-Formatierung zu schicken, nur um sein ganzes 400-Seiten Buch auf 100 Seiten zu quetschen.

Davon ab, es wurde schon gesagt: Da zu gewinnen ist wie Sechser im Lotto, wer weiß, vielleicht gewinnt am Ende ja sogar ein Science-Fiction-Roman (was dem Perry Rhodan-Typ, der ja nach eigenem Bekunden nichtmal Bernhard Hennen kennt  :o ) sicher zu Paß käme...