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Absage!

Begonnen von steffen_bs, 04. September 2008, 16:43:19

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steffen_bs

Hallo Leute!
Ich bin gerade von der Arbeit nach Haus gekommen und da lag sie im Briefkasten: Die Absage von Piper.
Zwar begründet, aber halt Absage. Das ist fast noch schlimmer, als gar nicht begründet, vor allem, weil ich jetzt wieder dermaßen sauer auf mich selbst bin, dass ich das :wums: am liebsten den ganzen Tag machen würde!

Ich habe denen, kurz nachdem ich die Geschichte fertiggestellt hatte, eine Cliffhanger - Inhaltsangabe zugeschickt, sowie einen Textauszug. Beides natürlich nicht überarbeitet, weil

1. war ich mir sicher, dass das ja alles GAAAAANZ toll ist, wie das geschrieben war und
2. wusste ich nicht, dass Cliffhanger sich so gar nicht gut für eine Vorstellung eignen!

AARGH!!!!!!!!!!!!

Was mich allerdings wiederum etwas fröhlicher stimmt, ist die Tatsache, dass eine Literaturagentur offenbar Interesse zeigt, denn denen habe ich eine komplette (und neue) Inhaltsangabe geschickt und auch die ersten (komplett überarbeiteten)20 Seiten. Jetzt mailte mir die Lektorin gestern, die Geschichte hätte sie sehr neugierig gemacht, sie würde gern das komplette Manuskript haben. Na, wenigstens ein Licht am Ende des Tunnels, auch wenn das Manuskript zur Zeit noch bei einigen "freiwilligen Lektoren" (Bekannten) liegt, mit denen ich mich im laufe der nächsten Woche zusammensetze, um Fehler zu besprechen.

Sorry, aber das musste ich jetzt mal loswerden... 

Ary

Hi,
zu der "Cliffhanger"-Sache - da hättest Du dich wirklich vorher informieren sollen. Ein Exposé ist eine Inhaltsangabe, und zwar eine komplette, kein Klappentext zum Anfüttern. Wenn im Buch jemand stirbt, dann gehört das auch ins Exposé. Dazu gibt's mehr als genug Informationen hier und auch im Federfeuer. *zwinker*
Für's nächste Mal weißt Du's besser!
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Churke

Aber ob's *daran* gelegen hat, ist sowieso die Frage. Wenn man solche Post öffnet, sucht man ja rasch nach dem einen ganz großen Fehler. Ein Schriftsteller nimmt Absagen sportlich. (Und das sage ausgerechnet ich  ::) )   

steffen_bs

Was mich zudem sehr verwundert, ist, um auf Dein Posting zu kommen Churke, dass die Lektorin schreibt:
"Nachdem nun alle (ALLE!) das Exposé und die Leseprobe geprüft haben, müssen wir leider...bla, bla, blubb....
Die Inhaltsangabe hinterlässt bei uns den Eindruck, dass Sie sie aus vielen anderen Geschichten zusammengesetzt haben."

So, dann frage ich mich doch aber:
1. Muss sie mindestens einem Lektor ja gefallen haben oder ihn zumindest dazu bewegt haben, sie in der Runde vorzustellen, denn wenn ein Manuskript von vornherein schlecht ist, schreibt der erste Lektor gleich: "Nein, danke!" und stellt sie nicht allen anderen vor, wie mir hier geschrieben wird.

2. hatte dieser Lektor ja offenbar nicht den Eindruck, dass mehrere Geschichte verwoben wurden und damit hatte er auch Recht, denn ich habe mein Leben lang noch kein Fantasybuch gelesen, außer Eragon und Drachen kommen bei mir nicht vor!
Weder Harry Potter, noch Hohlbein, von Herr der Ringe ganz zu schweigen.

Aber was solls? Ich muss es so hinnehmen, werte es einfach mal als gutes Zeichen, die begründete Absage und arbeite weiter an mir.

Lieben Gruß

Julia

Ich sehe Bewerbungen bei Verlagen immer ein wenig wie Bewerbungen um einen Arbeitsplatz.

Wenn mir nun als Personalchef eine Bewerbung auf den Tisch flattert, die offensichtlich noch nicht ganz ausgereift ist (oder, wie Du sagst, nicht überarbeitet wurde), wäre vermutlich mein erster Gedanke: Aha, anscheinend ist dem Bewerber die Stelle nicht wichtig genug, um sich Mühe zu geben. Wie soll es dann erst bei einer weiteren Zusammenarbeit werden?
Zweiter Gedanke wäre: Wenn er sich schon keine Mühe gibt, hat er vermutlich auch seine Bewerbung nur aus verschiedenen Vorlagen zusammengestückelt. Anscheinend geht er immer den leichtesten Weg. Nein danke, so jemanden können wir hier echt nicht brauchen.

Versteh mein Beispiel jetzt bitte nicht falsch: Deine Absicht bei Deiner Bewerbung war mit Sicherheit eine ganz andere - allerdings weiß das weder der Personalchef, noch der Lektor. Die werden ihre Meinung nach dem ersten Eindruck bilden - und der war in diesem Fall möglicherweise nicht optimal.

Immerhin kann man aber aus der Absage auch einen Lernerfolg ziehen (nämlich, wie man es in Zukunft besser machen kann). Also: heute noch einmal ärgern (ich glaube, dass kennt jeder von uns), danach den Frust abschütteln, den Roman solange überarbeiten, bis Du denkst, besser ist er nicht mehr hinzubekommen, und dann (aber auch wirklich erst dann) eine neue Bewerbungsrunde starten.

Liebe Grüße,

Julia

steffen_bs

Ja, ich weiß, das war nicht wirklich durchdacht, damals, als ich das losgeschickt habe, aber gut.
Jetzt nicht mehr zu ändern.
Werd mir Mühe geben! ;)

Tenryu

Ich mag es nicht, Absagen zu bekommen. Der Frust und Ärger schränken meine Kreativität und Schaffenskraft ein. Und um das viele Geld ist es mir auch schade. Daher verschicke ich gar keine Manuskripte mehr.  :omn:

Mal eine Frage in die Runde:
Was macht ihr mit euren Werken, die kein Verlag haben will?
Einfach immer weiter anbieten? In den Tiefen eures Archivs begraben? Endlos umschreiben? Frustriert in die Mülltonne schmeißen? Ins Internet stellen?

@ Taroleas: Nimm es nicht so schwer.  ;) Ich weiß zwar nicht, wie viele Absagen du schon kassiert hast. Aber es gibt rund 6000 Verlage in Deutschland. Da hast du noch viele Möglichkeiten, eine verbesserte Bewerbung einzureichen. (Gleichwohl ich verstehen kann, daß es einen bei einem großen, angesehenen Verlag besonders schmerzt.)

Churke

Zitat von: Tenryu am 04. September 2008, 21:12:46
Mal eine Frage in die Runde:
Was macht ihr mit euren Werken, die kein Verlag haben will?
Einfach immer weiter anbieten? In den Tiefen eures Archivs begraben? Endlos umschreiben? Frustriert in die Mülltonne schmeißen? Ins Internet stellen?

Meine Festplatten sind groß.  ;D
Versagen ist die Quelle meiner Inspiration. :psssst: Wie soll ein Bestseller-Autor denn Loser plotten? Der kennt sich in dem Milieu doch gar nicht aus...:vibes:

Aidan

Hallo Taroleas!

Ich kann verstehen, dass dich das ärgert. Aber immerhin kam es nicht kommentarlos zurück. Sieh es so positiv wie möglich: aus Fehlern lernt man und zwar mehr als aus Erfolgen! (Allerdings auch schmerzhalfter.)

Ich denke, diese Erfahrung haben wohl alle hier mal gemacht oder werden sie machen. (Ich kann ja selber noch nicht aus eigenem Leid klagen, soweit bin ich noch nicht mal gekommen, dass ich mich dieser Gefahr hätte aussetzen können!  ::) Aber ich arbeite dran.)

Was ich eines Tages mal mit abgelehnten Manuskripten machen werde, weiß ich noch nicht. Bisher habe ich jede Menge Ideen gespeichert und dort kommen wohl auch die fertigen Texte alle hin. Egal, ob angenommen oder abgelehnt. Nur eines weiß ich: es wird nichts mehr einfach so weggeschmissen! Und sei es nur, dass ich mich später nur wundern kann, was ich mal verzapft habe.

Liebe Grüße, Kopf hoch, weiterarbeiten, irgendwann wird es klappen,

Winterkind
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."