• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Holt besonders starker Schmerz einen Bewusstlosen wieder her?

Begonnen von Rhiannon, 22. Juni 2008, 19:25:38

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Rhiannon

Hallo,
also bei mir hats gerade einen Hauptcharakter hingedroschen. (Pferd getötet worden und Chara hats nicht mehr geschafft, abzuspringen) Nun ist der guten Frau ein Schlachtross auf das Bein gefallen, dass das Bein gebrochen ist, erklärt sich mehr oder minder von selber. Ja und zusätzlich ist die Gute noch mit dem Kopf auf dem Boden aufgeschlagen und der Schmerz und der Schlag haben sie jetzt ausgeknockt. Nun ja und ich hab mir jetzt überlegt, weil es eigentlich wichtig ist, dass sie noch ein Gespräch führt, (ihre Gefährten müssen nämlich von der Insel, auf der sie sich momentan befinden, runter, der Dienst ruft) dass der Schmerz beim Wegziehen des toten Pferdes sie ja wieder wecken könnte. Denn das Pferd muss natürlich von ihrem Bein runter, bevor sie verarztet werden kann. Kann ich das so machen, oder ist das unrealistisch? Weil einfach so aufwachen ist ein bisschen unrealistisch. Wenn es einen voll gegen steinigen Boden gedroschen hat, wacht man ja eigentlich nicht so schnell wieder auf. Oder muss ich mir einen anderen Abgang vom Pferd überlegen, der sie nicht so völlig ausknockt?
lg Rhiannon

saraneth

Hi Rhiannon,

hm... also als erstes ist mir aufgefallen, dass du nur von einem Beinbruch ausgehst. Wenn ein Schlachtross, was ja bestimmt nicht das zarteste unter den Pferden ist, auf ein menschliches Bein fällt (und das mit Schwung), ist das wohl nicht nur gebrochen. Ich bin keine Expertin, aber ich gehe davon aus, dass es schwer sein wird je wieder damit laufen zu können. Es sei denn, du heilst es mit Magie. Dann ist's natürlich was andres. ;)

Jetzt zu deiner Frage: Man wird doch eher ohnmächtig, wenn der Schmerz zu stark wird. Das würde heißen, wenn sie noch nicht ohnmächtig sein sollte, nachdem das Schlachtross auf sie raufgefallen ist (was ja eher unwahrscheinlich ist), dann tritt sie spätestens weg, wenn sie das Pferd von ihr runterziehen und somit die Belastung von ihrem Bein nehmen.

Von daher... fände ich es wahrscheinlicher, wenn sie ein *kurzes* Gespräch führt, während das Pferd noch auf ihr draufliegt.

Ich hoffe, ich konnte dir helfen.

LG
saraneth

Luisa

Hi Rhiannon!

Ich finde die Idee mit dem Sturz schon ganz in Ordung, aber ob sie aufwacht, nur weil das tote Pferd weggezogen wird, weiß ich nicht.
Allerdings kann ich mir das nicht wirklich vorstellen. Wie wäre es, wenn das Pferd von ihr heruntergeschoben wird und währenddessen etwas passiert, wodurch sie aufwacht?
Was genau weiß ich auch nicht, außer dem klassischen Eimer mit kaltem Wasser fällt mir wirklich nichts ein.

Einen anderen Abgang vom Pferd kann ich mir irgendwie schlecht vorstellen. Wie will man denn vom Pferd fallen, ohne mit dem Kopf aufzuschlagen?  :hmhm?:

Ansonsten wäre es natürlich möglich, einfach keinen Grund dafür zu nennen, dass sie aufwacht. Meiner Meinung nach würde es ein wenig merkwürdig klingen, wenn du in deinem Text schreibst, dass sie aufwacht, weil das Pferd von ihr gezogen wird und das so große Schmerzen verursacht.
Ich glaube, dass es ausreicht zu schreiben, dass sie plötzlich aufwacht und ihre Gefährten furchtbar erleichtert sind. Zumindest würde ich daran nichts auszusetzen haben, würde ich es so in einem Buch lesen.

Ich hoffe, du kannst damit etwas anfangen.
Kiira


Aidan

Je nachdem, wie man stürzt, kann man auch mit relativ wenig Verletzungen auskommen. Auch wenn man unter dem Köper eines Pferdes landet, muss außer Quetschungen nicht so viel passieren, da der zwar schwer ist, aber nicht unbedingt das Bein "abknickt". Aber ein Sattel oder großer Stein kann natürlich auch ein Bein brechen.

Ich vermute mal, dass sie eine Rüstung trägt? Das Metall dürfte ordentlich quetschen, was an sich schon sehr unangenehm sein dürfte und lange die Bewegung einschränkt.

Kann auch sein, dass sie sich den Kopf anstößt, eine Gehirnerschütterung holt, aber nicht eine dauerhafte Bewusstlosigkeit. Bei Gehirnerschütterungen gibt es verschiedene Stufen, und meistens wacht man kurz später auf, kann sich aber eventuell nicht mehr an die letzten Minuten erinnern. (Und später - ein sehr verlässliches Zeichen - folgt oft Erbrechen. In unserer Welt heißt das: ab ins Krankenhaus.) Die Härte des Aufpralles hängt davon ab, wie sie aufkommt. Vielleicht hat sie ja Glück, und es hat ihren Schädel nicht so hart getroffen. Denn man muss sich den Kopf nicht immer so richtig aufschlagen. (Bin schon ohne abgestiegen, allerdings ist mir noch kein Pferd unter dem Sattel tot zusammengebrochen. Nur weggerutscht und fast gefallen.)

Daran, dass sie vor Schmerz aufwacht, kann ich mir nicht vorstellen. Man kann das Bewußtsein eher davon verlieren, als davon aufzuwachen.

"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Ary

Hallo Rhiannon,
ich denke nicht, dass diese Frau nach dem Sturz vom Pferd UND dem Schlachtross auf ihrem Bein noch in der Lage ist, irgendetwas anderes zu tun als bewusstlos in der Gegend rumzuliegen. Wenn einem ein ausgewachsenes, vielleicht sogar noch gerüstetes Schlachtross auf das Bein/wohl eher die Beine fällt, dann dürften diese Beine mehr als nur gebrochen sein. Das ist krass gesagt, nur noch eine blutige, zerquetschte Masse. Sollte diese Frau noch einmal zu sich kommen, dann wahrscheinlich nur, um zusammenhanglos zu stammeln, zu wimmern und zu schreien. Versuch mal, Dir diese Schmerzen vorzustellen. Da führt niemand mehr ein vernünftiges Gespräch.
Vielleicht solltest Du hier an Deinem Plot drehen. Wenn das Gespräch so wichtig ist, dass die Prota es unbedingt führen muss, dann lass sie es vor dem Pferdesturz führen. DU bist der Autor. Lass Dir nicht von sich selbständig machenden Plotbunnies auf der Nase herumtanzen!
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Rhiannon

Hallo,
erst mal danke für eure Kommentare. Jetzt stellt sich mir nur das nächste Problem: Vor den Sturz vom Pferd kann sie nicht mit ihren Gefährten sprechen, weil das Anführer verschiedener Truppen sind und nur ihre eigene Truppe in einen Hinterhalt geriet. Das heißt, da kann ich nicht am Plot drehen. Naja, weder sie selbst, noch ihr Pferd sind besonders schwer gerüstet. Bogenschützen haben das normal auch nicht so brennend nötig.

Naja vielleicht gebe ich mal eine Vorhandlung, damit das klarer wird:

Conchobarra, die Prota und einige andere haben Frauen und Kinder eines Landes in Sicherheit bringen wollen, da das Land, weil sich die Menschen nie mit Kriegsführung beschäftigt haben, keine Verteidigungsanlagen hat. Leider haben sich die Visionen einer schon ziemlich am Ende ihrer Kräfte befindlichen Seherin verschwiegen, dass die Insel, auf der die Frauen und Kinder sicher sein sollen, von Barbaren bewohnt wird und als sie ankommen, finden sie die verstümmelten Leichen einiger Kundschafter am Strand. Und kaum sind sie an Land geganen, gibt es ein Gekloppe, in deren Verlauf die verschieden Truppen auseinandergekeilt werden und Conchobarra ihre Bogenschützen weiter wegführt um eben aus dem Kern der Keilerei rauszukommen, dabei werden sie allerdings von feindlichen Bogenschützen überfallen und ich hab mir jetzt gedacht, dass einer dieser Angreifer ihr dabei das Pferd erschießt und es praktisch seitlich wegkippt und die Prota so einklemmt. Dass es ihr dabei das Bein sofort komplett zerquetscht ist glaube ich auch nicht so wahrscheinlich, der Knochen ist natürlich im Eimer, aber das Pferd ist ja nicht aus Stein und gibt auch ein bisschen nach.

Und was die Schmerzen angeht, die sie an einem vernünftigen Gespräch hindern, das glaube ich eher weniger. Das Adrenalin dürfte nach einem Kampf in ziemlich utopischen Höhen angekommen sein. Wenn ich bedenke, dass es Ritter gab, die mit Lanzenspitzen oder Pfeilen im Bein immer noch unterwegs waren, oder einigen Personen, die mit eigentlich tödlichen Wunden noch so lange weitergekämpft haben, bis die Wunde sie dann endgültig umbrachte, dürfte ein Gespräch für Conchobarra noch halbwegs zu bewältigen sein, wenn es auch nicht übermäßig lang sein wird.

Coppelia

Wenn du nicht stark am Plot drehen willst, lass doch das Pferd nicht auf sie fallen - es gibt genug andere Möglichkeiten, sich zu verletzen, wenn man vom Pferd fällt.  :darth:

Mir fällt übrigens ein, dass ich eine ganz ähnliche Szene mal geschrieben habe, wo der Reitvogel auf jemanden fällt und ihm das Bein bricht. Er steht danach auch wieder auf und humpelt los - weil er Zeugs getrunken hat, das ihn fortlaufend magisch heilt. Was an den Haaren herbeigezogen klingt, hatte für die Geschichte sogar wirklich Sinn. ;D Ohne dieses Zeug wäre er jedoch ganz sicher nirgends mehr hingegangen.

Rhiannon

Ich werds mir mal noch überlegen, vielleicht zeigt meine Muse ja heute noch Erbarmen

Churke

Zitat von: Rhiannon am 22. Juni 2008, 20:27:08
dabei werden sie allerdings von feindlichen Bogenschützen überfallen und ich hab mir jetzt gedacht, dass einer dieser Angreifer ihr dabei das Pferd erschießt und es praktisch seitlich wegkippt und die Prota so einklemmt. Dass es ihr dabei das Bein sofort komplett zerquetscht ist glaube ich auch nicht so wahrscheinlich, der Knochen ist natürlich im Eimer, aber das Pferd ist ja nicht aus Stein und gibt auch ein bisschen nach.
Also bei Karl May (!) ist das so erklärt: Wenn das Pferd stürzt, dann muss man die Füße aus den Steigbügeln ziehen und sie hoch nehmen. Wenn man das nicht tut, dann wird das Bein unter dem Pferdeleib eingeklemmt. Von Brüchen schreibt Karl May nichts.

Übrigens sollte man daran denken, dass auch Pferde nicht sofort tot umfallen, sofern man nicht das zentrale Nervensystem ausknipst.


Aidan

Hm, schwierig. Das Pferd wird sicher erstmal straucheln, bevor es richtig umfällt. Ob es dann seitlich kippen würde? Die Beine knicken ja vermutlich zunächst erstmal weg.

So ein Beinknochen ist relativ hart, besonders bei Kriegerinnen, wozu für mich auch Bogenschützen zählen, und es muss wie bei einem Stock eine Scherbelastung einwirken, damit er bricht. Ich bin nicht überzeugt, dass der Knochen bricht, nur weil der schwere Pferdekörper auf der einen, der Boden auf der anderen Seite darauf knallt. Wenn ein größerer Stein auf dem Boden liegt, ja, oder so, aber ansonsten muss das nicht sein. Dafür aber Weichteilquetschungen. Und die tun weh!

Aber leider kann ich auch nur vermuten.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Rhiannon

Naja, da wir ein wenig von der eigentlichen Frage weggekommen sind, mal die Rückführung: Besonders starker Schmerz kann einen Bewusstlosen also nicht wieder herholen?

Ich meine, weil ein beliebtes Mittel, außer dem eimer Wasser sind auch Ohrfeigen, um Bewusstlose wieder herzuholen

Aidan

Ich weiß nicht, ob ich bei Kopfverletzungen Ohrfeigen empfehlen würde! Ohnmacht kann man vielleicht damit beheben, aber Bewusstlosigkeit aufgrund von einem Schädelhirntrauma... Eventuell einhergehend mit Wirbelsäulenverletzungen, die keinerlei weitere Erschütterung vertragen können... Klingt nicht empfehlenswert.
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Antigone

Warum muss sie denn eigentlich so sehr bewusstlos sein, dass sie aufgeweckt werden muss? Kann sie denn nicht von selbst zu sich kommen? Sie könnte ja ein wenig belämmert vor sich hin dösen und da dann vor Schmerz rausgerissen werden.

Übrigens muss man sich nicht sofort K.O. schlagen, wenn man vom Pferd stürzt. Vor allem, wenn das Pferd mit einem drauf umfällt, landet man ja nicht direkt am Kopf, sondern mehr auf der Seite. dh. die Schulter würd möglicherweise einen Teil der Wucht auffangen, bevor der Kopf am Boden aufkommt.

lg, A.

Rhiannon

Winterkind,also Wirbelsäulenverletzungen hat Conchobarra definitiv keine. Immerhin spielt der Roman in einer Zeit, die dem Frühmittelalter sehr ähnlich ist. Schiebs mal in die Zeit der Kelten, auch wenn es mit Avalon nichts am Hut hat. Und in dieser Zeit wäre sie an sowas ja gestorben und ich kanns mir nicht leisten Conchobarra jetzt zu killen, ich brauch sie noch

@Antigone: Stimmt, daran hab ich jetzt irgendwie noch gar nicht gedacht. Manchmal ist man schon ganz schön  :wums:.

Grey

Also du solltest auch überlegen, wie stark die Auswirkungen, die von dem Sturz herrühren, später sein sollen. Also jetzt auch auf den Kopf bezogen. Soll es "nur" eine Gehirnerschütterung sein, also eins der leichtesten Schädel-Hirn-Traumata, dann kann sie schon nach ca. 15 Minuten von selbst wieder zu sich kommen, ohne dass es unrealistisch wirkt. Und wenn du ihr nicht gerade Hirnblutungen verpasst, erholt sie sich davon auch recht schnell wieder.

Was das Bein angeht, gebe ich Saraneth und Aryana völlig recht, so ein Schlachtross kann noch viel unschönere Sachen mit deinem Bein machen, wenn es mit vollem Gewicht auf das Bein (oder noch schlimmer: das Kniegelenk) fällt. Trümmerbruch, Unhappy Triade (das ist einem Freund passiert, dem ein Motorrad aufs Knie gefallen ist, aber ich denke, das kann man vergleichen), schwere Muskelquetschungen ...

Ich halte es schon für sehr wahrscheinlich, dass das Bein da nicht heil rauskommt, selbst wenn Karl May nichts darüber schreibt. Westernpferde sind nun mal keine Streitrösser. ;) Und allein so ein schwerer Sattel sollte genug Ecken, Kanten und Widerstände haben, dass das Bein höchstwahrscheinlich durchknackt. Vom Schwert, dass sie evtl. trägt, mal ganz zu schweigen ...