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Pferdetagesmarsch

Begonnen von Wieoderwas, 31. Mai 2008, 23:54:03

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Blake

Beides!  :vibes: Wozu dient denn Zucht? Um vorhandene Merkmale zu verstärken und weniger gewünschte zu verringern. Huskys haben zum Beispiel gegenüber Menschen eine Beißhemmung entwickelt, was sie ungeheuer friedlich macht, obwohl sie ein starkes Scherengebiss haben (was ein Merkmal für einen Kampfhund ist). Sie sind genetisch nah an den Wölfen dran, nicht nur phänotypisch (vom Aussehen her). Was aber so nicht viel heißen mag. Wir Menschen sind schließlich nahe Verwandte der Affenarten, wenn wir uns auch vor Millionen Jahren abgespalten haben, so unterscheiden wir uns genetisch kaum voneinander.  :buch:
Und Hunde lassen sich sehr leicht in bestimmte Richtungen züchten. Schaut euch mal ein Hundebuch an, da sind manche Arten kaum hundert Jahre anerkannt und die Vorfahren sehen ganz anders aus. Ein besseres Beispiel sind hier Perserkatzen, die vor knapp hundert Jahren normale Nasen und kein so langes Fell besaßen.

Julia

#31
Zitat von: Tenryu am 23. August 2008, 05:10:54
Nach meiner Erfahrung spielt es auch ein Rolle, wie gut das Tier "gefedert" ist. Ich kenne Pferde, da sitzt man  auch im Trab, wie auf einem Schaukelpferd und andere, da wird man bei jedem Schritt zusammengestaucht, daß einem schon nach ein paar hundert Metern das Kreuz weh tut.

Deshalb bin ich zum Isländer gekommen. Neben dem superbequemen Tölt hat er auch noch einen sehr angenehmen Vierschlag-Galopp (böser, böser Taktfehler  ;D ), der sich wie Schaukelstuhl sitzen läßt - wenn er denn mal freiwillig galoppiert.
Vielleicht wäre ein Gangpferd (für die Nicht-Pferdeleute: im Mittelalter hießen sie "Zelter") sowieso die bessere Wahl für eine längere Reisestrecke (auch im Fantasyroman). Ich meine, wer will schon 40 Kilometer leichttraben? Obwohl - bei den Männern gibt das dann immer diesen ganz besonderen John-Wayne-Gang, wenn sie später absteigen  ;D ;D ;D

felis

@Julia, hättest du wie ich einen Tennessee Walker genommen - die laufen lieber als dein Isi.  ;)
Finde auch:  in einen ordentlich recherchierten Fantasyroman gehören einfach Gangpferde. (In guten Western gibts die übrigends gelegentlich!)  ;D
Obwohl ich auch einmal eine extrem bequem joggende Morgan-Stute mein Eigen nannte. (Für nicht - Fachleute: Jog ist der langsame, relativ schwunglose und flache aber sehr bequem zu sitzende Trab der Westernpferde). Da braucht man dann auch nicht mehr unbedingt ein Gangpferd.

Tenryu

Apaloosa-Pferde haben auch einen angenehmen Gang und sie sind sehr trittsicher. Aber leider sehen sie nicht so hübsch aus mit ihren kurzen dünnen Mähnen und den unregelmäßigen Fellzeichnungen.

Julia

Zitat von: felis am 23. August 2008, 21:44:10
@Julia, hättest du wie ich einen Tennessee Walker genommen - die laufen lieber als dein Isi.  ;)

Ein TWH wäre aber schon sehr ungewöhnlich in einem Fantasyroman  ;D

Liebe Grüße,

Julia

P.S.: @Tenryu: Schönheit liegt im Auge des Betrachters.  ;) :D

Aidan

Hm, bei mir ist die Frage eher anders herum - nicht wie weit kommt man mit einem Pferd, sondern eigentlich, wie groß ist die Entfernung, wenn man mit gut trainierten Pferden rund 6 Wochen reitet. Wobei ich keinen Spaziergang meine, aber auch keine Treibjagd.

Ich kann immer so furchtbar schlecht Distanzen abschätzen, weiß aber, dass ich meinen Typen maximal 6 Wochen Reisezeit zugegestehen kann, wobei sie ein paar Tage Ruhezeit eingeplant haben, wenn sie ihr Besuchsziel erreicht haben und bevor sie wieder nach Hause reiten. Und ich muss ja mal irgendwann überlegen, wo eigentlich die blöde Hauptstadt von Vatachan liegt, deren Namen ich auch immer noch nicht kenne.

@Julia: Muss ja nicht so heißen, nur so sein, wie ein TWH! ;)

@Tenryu: Mag sein, dass sie nicht so hübsch sind, aber ich finde die Flecken einfach lustig - hebt sie ein wenig von den anderen Rassen ab. :)

Hm, ich träume immer noch von der Oldenburgerstute, die ich mal eine zeitlang reiten durfte. Nur, ich kam gar nicht allein drauf, weil die Gute so groß war. Aber einfach nur ein tolles Tier!
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Tenryu

Große Pferde sind unpraktisch. Da fällt man so tief...  :seufz:

Aidan

Dafür kommen sie mit einem Schritt weiter als ein Pony mit 5!  ;D

:psssst: Im Wald sollte man vorsichtig sein und sich häufiger ducken, aber das lernt man mit der Zeit - und wenn nicht  ...

Auf einem Pony habe ich mich immer gefühlt wie auf Nähmaschine. tak-tak-tak-tak-tak in schnellem Rhythmus. Die Große hatte schöne, ruhige, raumgreifende Gänge. Herrlich!
"Wenn du fliegen willst reicht es nicht, die Flügel auszubreiten. Du musst auch die Ketten lösen, die dich am Boden halten!"

,,NEVER loose your song! Play it. Sing it. But never stop it, because someone else is listening."

Julia

Zitat von: Winterkind am 24. August 2008, 14:16:51
Dafür kommen sie mit einem Schritt weiter als ein Pony mit 5!  ;D

Ha, du kennst meinen Isländer nicht - das ist zwar kein Galopper, aber ein "Schreiter". Der hält locker mit meiner Hannoveranerin mit im Schritt  ;D

Und was das taktaktak anbetrifft - dafür hat man ja schließlich ein Gangpferd. Meine Große übt sich übrigens auch im Tölten, wenn sie mal einen guten Tag hat. Das sieht beim Hannoveraner schon etwas ungewöhnlich aus ...

felis

Ja, meine nur 1,48 m große Walkerin hält auch mühelos mit jedem Warmblut mit (sie schummelt einfach mit ihrem Autpomatikgetriebe  ;D)

Solatar

Alles nix gegen einen ordentlichen Shirehorsehengst in Schlachtenpanzerung  :jau:

Julia

#41
Zitat von: Solatar am 25. August 2008, 14:31:47
Alles nix gegen einen ordentlichen Shirehorsehengst in Schlachtenpanzerung  :jau:

Jo, wohl wahr ... ich habe letztes Jahr auf der Appassionata eine Friesenhengst (leider ohne Schlachtenpanzerung) gesehen, der steigenderweise auf den Hinterbeinen vorwärts sprang (ich weiß nur gerade nicht, wie der korrekte Ausdruck der Hohen Schule dazu heißt). Das Ganze hat er bestimmt über zehn, fünfzehn Meter durchgehalten - wow, was für ein Anblick (wenn man nicht gerade direkt davor steht  :gähn: ).

Allerdings haben diese schwer gepanzerte Geschütze einen Nachteil (okay, mehr die Reiter, weniger die Pferde): Wenn unten, dann unten. Ein Ritter, der erst mal vom Pferd gefallen ist, liegt meist wie ein Käfer auf dem Rücken und ist völlig hilflos (würde mir aber auch so gehen bei einem Zentner Panzerung  ;D ).

... okayokay, ich hör ja schon wieder auf mit der Besserwisserei ... ;)

Liebe Grüße,

Julia


felis

@Julia: Courbette
@Solatar, nur dass der Shire in Schlachtenpanzerung leider völlig unauthentisch ist.
Der durchschnittlich 1,65 m große MA-Mann hätte ihn wohl auch gar nicht erst erklimmen können, in Rüstung  ;D

klugscheißmodus aus

Solatar

@felis und julia

ich gebe Euch ja recht... aber wir sind hier ein Fantasyforum und so ein Riesenoschipferd in Schlachtenpanzerung auf den Hinterbeinen mit den Vorderhufen ausschlagend, bei Gewittersturm vor Gebirgskulisse und einem schwertschwingenden Hünen in schwarz glänzender Rüstung auf dem Rücken wirkt nun einmal mehr als ein 1,65 m großer Held auf einem Shetland Pony, auch wenn er am Ende weniger tief fallen sollte und wer will schon sehen, wie sich ein solch gigantischer Recke auf den Pferderücken müht??? Ich nicht... im Zweifel ist er dort angewachsen, wenn es Autors Wille ist  ;D

felis

Zitatund wer will schon sehen, wie sich ein solch gigantischer Recke auf den Pferderücken müht???
Als Bestandteil einer Fantasy-Persiflage stell ich mir dieses Szenario durchaus rizvoll vor...  ;D