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Novae: Dunkelheit und Hoffnung

Begonnen von Arcor, Gestern um 16:30:52

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Arcor

Liebe TiZis, unser neuestes Mitglied interessiert sich für viel zu viele Dinge gleichzeitig (geht das auch anders?), denkt über das Dasein als freiberufliche Lektorin nach und fühlt sich zur progressiven Phantastik hingezogen. Herzlich Willkommen Novae!

Wer bist du?
Hallo zusammen, ich bin ein Mensch der schon viel ausprobiert hat und zu vieles interessant findet. Im Studium bin ich von Biologie zu Japanologie gewechselt, um dann schließlich meinen Abschluss in Geschichte zu machen. Dank der Pandemie musste ich mich beruflich neu orientieren und der aktuelle Job ist deswegen auch nur das, ein Job, den ich nicht bis zur Rente machen möchte. Er hat aber einen Vorteil: im Gegensatz zu Studium und meiner vorherigen Arbeitsstelle habe ich plötzlich wieder mehr Zeit zum Schreiben.
Schreiben begleitet mich schon seit der Schulzeit, ist etwas, was ich bis an mein Lebensende machen möchte und seit dem Studium zwar nicht in Vergessenheit, aber ziemlich zu kurz gekommen ist. Das ist jetzt anderes und ich merke, wie gut mir das tut und wie viel Spaß es mir macht.
Mittlerweile denke ich immer wieder darüber nach, als freiberufliche Autorin und Lektorin zu arbeiten. Ja, das würde mein Leben vermutlich nicht einfacher, aber hier liegt einfach meine Leidenschaft und Begeisterung.
Mit meiner Familie lebe ich in einer süddeutschen Großstadt, vermisse regelmäßig die Natur und würde einen Rückzug auf das Dorf trotzdem nicht lange aushalten. Ich lese natürlich wahnsinnig gern (unsere Bücherregale sind regelmäßig überfüllt), fahre viel Fahrrad, gehe wandern und zocke seit neustem wieder Computerspiele. Was soll ich sagen, der Nachwuchs hat dieses alte Hobby wieder zum Leben erweckt.

Was schreibst du?
Vor vielen, vielen Jahren war ich als Kind im Kino, es lief »Die Schöne und das Biest« von Disney. Erinnert sich jemand an die Szene, in der das Biest Belle die Bibliothek zum ersten Mal zeigt? Mir ist damals ziemlich laut ein »Sowas will ich auch haben!« rausgerutscht, sehr zur Erheiterung aller Erwachsenen im Saal. Aber das war auch der Moment, ab dem ich bewusst angefangen habe erste Geschichten aufzuschreiben.
Bei Fantasy und Science-Fiction bin ich dann als Teenager gelandet und seitdem haben mich diese Genres nicht mehr losgelassen. (Auch wenn ich ab und zu mal was anderes ausprobiere.) Früher habe ich sehr viel High Fantasy geschrieben, mittlerweile geht es oft deutlich düsterer zu. Ich mag Geschichten, in denen Gut und Böse nicht klar verteilt sind.
Im Moment arbeite ich vor allem an zwei Projekten. Einmal an der Überarbeitung meines Herzenprojekts, dass mich schon seit Jahren begleitet und das dadurch leider etwas von einem Flickenteppich bekommen hat. Mein Fokus hat sich mit der Zeit in der Geschichte geändert, ebenso wie mein Schreibstil und ich versuche, dem Ganzen nun eine passende Form zu geben. Zum anderen an einem neuen Grimdark Projekt um Blutmagie, das aber noch ziemlich am Anfang steht.
Vor kurzem bin ich über den Begriff Progressive Phantastik gestolpert und überlege seitdem immer wieder, ob dieser Begriff auch auf das, was ich schreibe, passen könnte.

Warum wir? Warum du?
Auf das Forum bin ich zufällig vor einigen Monaten gestoßen und es war mir sofort sympathisch, sowohl vom Umgang miteinander als auch vom Inhalt her.
Vor einiger Zeit habe ich an einer Jahresklasse Schreiben teilgenommen, dabei viel gelernt, wahnsinnig nette Leute getroffen und gemerkt, wie gut ein regelmäßiger Austausch ist. Vor allem für meine Motivation. Allerdings war ich die einzige Teilnehmerin aus dem Bereich Phantastik und deswegen finde ich es toll, hier einen Ort gefunden zu haben, bei dem dieses Genre im Mittelpunkt steht. Manchmal war es in der Jahresklasse schon etwas einsam, gerade bei genrespezifischen Überlegungen und Fragen.
Deswegen freue ich mich auf einen regen Austausch mit anderen, die dieses Genre auch so lieben wie ich.

Kurze Kostprobe
»Was bist du doch für eine feige Närrin, jeden Tag auf's Neue. Es ist zum Verzweifeln.«
Solia zwang sich mit gleichmäßigen Schritte weiterzugehen, nicht zusammenzuzucken oder gar in die Richtung zu blicken, aus der die krächzende Stimme kam. Das Geschäft mit den verschiedenen See- und Landkarten existierte nicht für sie, nur die Straße und ihr Weg zum Markt.
Niemand durfte je herausfinden, dass sie die Gabe ihres Großvaters geerbt hatte. Die Gabe oder besser den Fluch, der ihre Familie für drei Generationen in die Sklaverei der großen Handelskompanien zwang. Solia wusste nicht, wie oft sie diesen fremden Mann verflucht hatte, der ihre Freiheit gestohlen hatte, bevor sie überhaupt geboren worden war. Aber ihr würde nicht der gleiche Fehler unterlaufen.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise