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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Lothen

#20925
@Fianna : Ich würde nicht so weit gehen zu sagen, dass man sich bestimmte Techniken beim Schreiben nicht auch antrainieren kann, aber ich schätze, mit je mehr Verbissenheit man an diese Sache rangeht, desto weniger funktioniert es. Klar ist das Schreiben ein gutes Stück Handwerk, aber ich vermute, man tut sich eher einen Gefallen, wenn man das Schreiben an sich anpasst und nicht umgekehrt.

Ich hab auch mal phasenweise versucht, an mehreren Projekten gleichzeitig zu arbeiten, und das ging für mich überhaupt nicht. Manchmal würde ich mir wünschen, ich könnte das, aber ich will mich auch nicht dafür verbiegen.

Ich hoffe, du findest einen guten Modus für dich. :knuddel:

Zitat von: BookwormyEinfach anfangen
Genau - so simpel ist es, aber dann eben doch nicht. ;) Der Trick ist tatsächlich, den inneren Kritiker auszuschalten, etwas zu finden, das dich an dem Werk richtig fasziniert. Erstmal schreibst du für dich, alles andere ist nebensächtlich. Wenn du Freude hast, dann ist das die Hauptsache. Alles andere kommt dann vielleicht irgendwann. ;)

Was das "im Netz surfen" angeht: Hast du es mal mit der Pomodoro-Technik versucht? Oder mit "Write or die"? Der Tizi-Chat ist auch immer eine gute Option, da findet man gerade abends oft Gleichgesinnte, die einen antreiben können, die erste Hürde zu überwinden.

Zitat von: BookwormyVielleicht sollte ich mal einfach meinen eigenen kleinen NaNo veranstalten.
Also im Juli ist Nano-Camp - warum nicht gleich durchstarten? ;)

Uffff, ich hab mich jetzt tatsächlich dafür entschieden, meine Prota aus Band 1 doch nicht sterben zu lassen. :D Heißt im Klartext, ich muss die vollen 70k von Band 2 noch mal komplett umschreiben. Also motiviert wär ich, aber das ist sooo viel Arbeit.  :d'oh:

Bookwormy

#20926
@Sprotte Schuffy ist ja ein niedliches Wort. Klingt fast wie ein Haustier  ;D


@Lothen Danke für die Tipps. Ja die Pomodoro-Technik habe ich schon öfters zum Arbeiten angewandt. Wobei das meist deshalb funktioniert hat, weil ich sowieso schon Druck hatte... Write or die kannte ich noch nicht. Das sieht interessant aus. Danke sehr :)
Zitat von: Lothen am 07. Juni 2016, 19:43:30
Also im Juli ist Nano-Camp - warum nicht gleich durchstarten? ;)
Mhh. Hatte ich auch schon gesehen, aber Juli ist nicht besser als November. Gibt es auch was im September? Da hab ich frei..

Sprotte

Für den Anfang müssen es ja keine umwerfenden Wortzahlen sein. Wobei die ohnehin nicht vergleichbar und Maß aller Dinge sind. Was mir hilft, ist Regelmäßigkeit. Täglich. Und wenn es nur eine Seite ist. Oder eine halbe. Wobei ich das Glück habe, daß ich - habe ich erst einmal angefangen - einfach weiterschreibe.

Katha

Ein wenig OT, aber: Ich nutze auch sehr oft die Pomodoro-Technik zum Schreiben. Allerdings nenne ich sie Cupcake-Technik: Ich rühre vorher Teig an, dann befülle ich damit meinen Cupcake-Maker (ist im Prinzip ein Waffeleisen mit sieben kleinen Muffinformen drin). Die Cupcakes brauchen ca 20 Minuten. In dieser Zeit schreibe ich dann. Selbst, wenn ich dabei den furchtbarsten Text der Welt fabriziere, habe ich am Ende wenigstens Cupcakes. :D

Fianna

Danke, @Lothen. Schau mer mal  ;D

@Bookwormy
Wenn Du nicht in den richtigen NaNo einsteigen willst, kannst Du später mal ein Monats-Battle in der Arena anfangen, das genau dieses Wortziel hat. Das habe ich im September auch gemacht (und festgestellt, dass ich nicht fähig bin, jeden Tag so hohe Wortzahlen zu schreiben).

@Sprotte Danke, jetzt weiß ich endlich, was "Schuffy" heisst. Ich dachte, das wäre die Kurzform vom Namen des Protagonisten oder Platzhalter-Namen  :D

Bookwormy

@Fianna Vielleicht eine doofe Frage, aber was genau ist denn die Arena?

Sprotte

Es gibt Arbeitsgruppen (kannst Du über Dein Profil beantragen), was Fianna meint, sind die Kampfschreiber. Dort gibt es mitunter kleine Battles in der Arena oder auch tageszeitabhängige Schreib-soviel-wie-gehts.

Layka

@Katha, die Cupcake-Idee ist fantastisch :D Ich fürchte nur, meine Figur würde sich bald darüber beschweren... Die Pomodoro-Technik habe ich eine Zeitlang genutzt, in letzer Zeit allerdings vernachlässigt. Ich sollte mal wieder öfters damit arbeiten, bei mir hat es für deutlich mehr Produktivität gesorgt.

@Sprotte, endlich weiß ich, wofür Schuffy steht! Ging mir so wie Fia ;D

Fanfictions schreiben ist wirklich toll, um wieder ins Schreiben reinzukommen oder auch nur im Fluss zu bleiben. Ich plotte nebenbei immer mal an einer Pokémon-Fanfiction, immerhin hat mit denen mein ernsthaftes Schreiben begonnen.

Ich sollte jetzt eigentlich endlich anfangen, mein Romantasy-Projekt für Ueberreuter zu überarbeiten, das ist ja nur noch eine Woche bis zum Einsendeschluss. Aber dann denke ich mir ständig, dass die Zeit eh nicht reicht, ich noch nie überarbeitet habe und das gar nicht sinnvoll hinbekommen werde und die Geschichte sowieso für die Tonne ist :d'oh:
lights out.

Issun

Puh.
Nachdem mein Laptop gestern plötzlich beschlossen hatte, sich nicht mehr starten zu lassen, konnte ich ihn zum Glück noch motivieren, durch eine Rettungsaktion, bei der alle seit dem Kauf installierten Programme verloren gegangen sind...   :seufz: Wenigstens befinden sich meine Dokumente am alten Platz. Ein Albtraum wäre gewesen, das System (ohne Dateien) wiederherstellen zu müssen.

Jetzt habt ihr mich daran erinnert, dass schon das nächste NaNo-Camp vor der Tür steht... und ich habe noch nicht mal das Projekt fertig, das ich im April begonnen habe! Trotzdem hätte ich Lust, dieses schnell abzuschließen und mir für Juli ein neues Ziel zu setzen... mal sehen, ob ich es schaffe. 

Irgendwie sehe ich in letzter Zeit nur noch das Negative an meinem Geschreibsel. Zum Beispiel fällt mir immer stärker auf (das habe ich stets bemängelt, aber ich habe den Eindruck, es ist sogar noch schlimmer geworden), dass die Reaktionen meiner Figuren teilweise unmotiviert wirken. Während des Schreibens kommen sie mir passend vor, aber wenn ich die Szene dann noch mal durchlese, finde ich, dass vieles eigentlich unstimmig ist, z.B. die Wutausbrüche meines Protagonisten. Sie sollen zwar überraschend sein, aber doch eher für die anderen Figuren; der Leser sollte, denke ich, schon merken, dass da etwas gärt, sonst wirkt der Ausbruch einfach künstlich, im schlimmsten Fall albern. Woran liegt es, dass alles so unnatürlich erscheint? Ist das nur meine übertrieben strenge Beurteilung? Oder kenne ich meine Figuren nach der langen gemeinsamen Zeit noch immer nicht gut genug? Dieses Problem ärgert mich seit Ewigkeiten.  :(

Coppelia

Oh Mann, du. Tu mir bitte einen Gefallen und mach Sicherheitskopien, ja? :bittebittebitte:

Ansonsten kann ich dir nur sagen: Geht mir genau wie dir. Ich weiß nicht, ob es normal ist, aber ich schätze, zeitweilig ist es normal. Und eventuell fällt anderen Lesern das, was dich stört, gar nicht auf ...

Issun

Ich hab jetzt wenigstens das Wichtigste noch mal abgespeichert. Während der Reparaturen war ich gelassen, weil ich dachte, ich hätte (weise geworden dank einem früheren Computerkollaps) mein Projekt gewissenhaft am USB-Stick abgelegt. Später musste ich dann feststellen, dass es zwar oben war, allerdings in der Version von Januar.  ::) Seitdem hat sich doch ein wenig getan. Sieht aus, als müsste ich mich zwingen, ab sofort regelmäßig Kopien zu machen.

Ja, das sind fiese Phasen von Unsicherheit. Ich hoffe, die vergehen mal wieder.  :wart:

Coppelia

Von Januar? Hmm ... ich hoffe, du hast wenigstens was ausgedruckt und es ist nicht für alle Zeiten weg. :-\

Assantora

@ Bookwormy
Also deine Sorgen kenne ich nur zu gut. Bei mir ist die Kreativität seit längerem schon untergetaucht und mag sich nicht mehr an die Oberfläche kämpfen. Ähnliche Parallelen sehe ich auch in der Tatsache, dass ich das Gefühl habe, dass meine Ideen irgendwie schon mal da waren.
Mein Herzensprojekt, da muss ich ja ehrlich zugeben, hat vom Weltenbau in meinen Augen irgendwie Ähnlichkeit mit Herr der Ringe.
Es gibt zwar keinen Ring, aber drei Völker, die sich vereinen müssen, um gegen den bösen Feind aus dem Osten zu kämpfen, der stark nach schwarzen Ork aussieht  ::)

Andererseits: Ich habe gute Ideen, bekam schon des öfteren Lob und meine Bastelwelt hat auch extrem kreative Elemente, die ich nicht mehr missen will. Ich kann nur hoffen, dass ich langsam aber sicher wieder mehr Vertrauen in mich und mein Geschreibsel bekomme. Wobei ich wiederum sagen muss, dass ich irgendwie dringend an meinen Schreibstil arbeiten muss. Weiß nur nicht genau, wie ich mich dazu bringen kann/soll.
Aber das sind Sachen, die ich angehen kann, wenn meine Schreibfreude wieder da ist. Dieser Verlust hindert mich ja am Meisten im Moment überhaupt etwas aufs Papier zu bringen  :-\

Issun

@Coppelia: Am Laptop ist das Projekt zum Glück noch oben, in der aktuellen Version. :) Wäre es weg gewesen, hätte ich nur den Stick zur Verfügung gehabt und wahrscheinlich die Krise gekriegt. Ausgedruckt war nämlich nichts.

@Assantora: Was stört dich denn an deinem Schreibstil? Gerade, was den angeht, sind Bewertungen ja sehr subjektiv, und man kann es ohnehin nie allen Lesern recht machen.

Wenn ich keine Lust aufs Schreiben habe, aber dieses nagende Gefühl, dass ich es müsste, als ob da eine Pflicht bestünde (wie es mir die letzten Stunden über gerade ergangen ist), und wenn ausreichend Zeit vorhanden ist, zwinge ich mich, vor der leeren Seite sitzen zu bleiben, so lange, bis ich über meine Untätigkeit wütend werde und aus reiner Ärgerlichkeit doch irgendetwas tippe.  ;D
Ich sage zwar nicht, dass man so mit sich umgehen sollte, aber vielleicht würden dir solche "Zwangsmaßnahmen" auch ein bisschen helfen, innere Widerstände zu brechen.

Assantora

Zitat von: Issun am 13. Juni 2016, 01:33:23
@Assantora: Was stört dich denn an deinem Schreibstil? Gerade, was den angeht, sind Bewertungen ja sehr subjektiv, und man kann es ohnehin nie allen Lesern recht machen.
Die Kurzversion: Alles.
Die Langversion: Ich persönlich finde meine Dialoge ganz gut. Ich mag Streitgespräche da purzeln bei mir verdammt viele Wörter ;)
Aber ich kann nur ganz schlecht Mimiken, Landschaften, Architektur und so beschreiben. Das gleiche Problem habe ich bei diesen Beschreibungen, wo man auf ganz komische Bilder zurückgreift. Ich selbst nenne die dann gerne "überschwängliche Bilder", wenn man Schmerz als etwas lebendiges beschreibt, dass sich durch den Körper frisst, oder ähnliche Sachen. Das habe ich nie richtig gelernt und benutze solche Sachen nicht, weil ich sie persönlich nicht wirklich mag.
Satz der Woche, die Aktion, die Jen ins Leben gerufen habe. Da denke ich mir: So würde ich niemals schreiben. Ich weiß auch nicht, ob ich so schreiben will.