Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Coppelia]

Danke für eure Meinung. Vielleicht habt ihr recht. Ich werde mal die Agentin fragen, ob ich es riskieren kann. Nach fünf Jahren fände ich es schwierig, das Aussehen einer Figur grundlegend zu ändern, vor allem, weil der Mann dann vermutlich dunkehäutig mit schwarzen Haaren sein müsste, das wäre eine ziemliche Umstellung für mich.

Ich hab heute mit Pandorahs Methode schon ein bisschen geplottet, aber irgendwie finde ich es immer schwierig, aus dem Riesenhaufen wirrer Ideen irgendeine sinnvolle Handlung zu basteln. Wenn ich was Präsentables habe, mache ich einen Romanthread auf.

[Robin]

Argh. Open Office macht es mir gerade fast unmöglich, ordentlich mit den Korrekturen weiter zu kommen. Es ist mir gerade abgestürzt, und schon zum zweiten Mal hat es mir den Lesefehler reingehaut. Das passiert sonst NIE. Absolut NIE. Warum zum Geier muss das genau jetzt passieren?

[Franziska]

Gna, ich möchte umbedingt beim Covergewinnwettbewerb von Casandra Krammer mitmachen. Aber irgendwie bin ich gerade so gar nicht kreativ. Man soll für seinen Roman mit 500 Zeichen werben. Möglichst kreativ/unterhaltsam. Alles was mir einfällt ist, Zitate aus den Texten zu nehmen.

[Schwarzhand]

Robin,
Vielleicht hilft es den Rechner neu zu starten, den Text zu kopieren und in ein neues Dokument einzufügen .

Grüße Daljien.

[Sternsaphir]

Hilfe, bin grad in ein Plot-Loch gefallen.
Da sitzt mein Prota endlich seiner späteren Begleiterin gegenüber, aber er will ihr Volk an das seine verraten, was sie nicht so spritzig findet, obwohl sie sich gerade selbst ins ungewollte Exil manövriert hat.
Verdammt. Die sollen sich anfreunden, nicht anfeinden. 

[Schwarzhand]

Hilfe, bin grad in ein Plot-Loch gefallen.
Da sitzt mein Prota endlich seiner späteren Begleiterin gegenüber, aber er will ihr Volk an das seine verraten, was sie nicht so spritzig findet, obwohl sie sich gerade selbst ins ungewollte Exil manövriert hat.
Verdammt. Die sollen sich anfreunden, nicht anfeinden. 

Vielleicht tut er es ja aus edlen Motiven. Oder die Protagonistin profitiert vom Verrat an ihr Volk. Es gibt sooo viele Möglichkeiten, dass sich die beiden anfreunden .

[DodyLuNatic]

Oh je, ich bin wirklich langsam.  Ich arbeite noch einmal an meiner Forenschreibrate.

Ähm ja, eine Frage war, woran ich arbeite: Immer noch mein Erstling, ein Fantasyroman von ca. 600 Seiten mit dem Arbeitstitel "Sonnenkind". Ich kann es momentan nicht genau sagen wie viele Seiten es sind, weil ich viel daran bastle und ganze Kapitel gestrichen habe.
Ich habe die Geschichte vor 6 Jahren geschrieben und sie ist noch immer nicht wirklich reif. Ich entdecke immer wieder Stellen, die so schlicht klingen wie Subjekt-Prädikat-Objekt, Satz an Satz. Dann sind da noch die Plotlücken, offene Fragen und Logikfehler.
Aber die Geschichte liegt mir sehr am Herzen, darum gebe ich nicht auf, bis sie irgendwann ganz reif ist - auch wenn der Plot ein bisschen klischeehaft ist 

Hilfe, bin grad in ein Plot-Loch gefallen.
Da sitzt mein Prota endlich seiner späteren Begleiterin gegenüber, aber er will ihr Volk an das seine verraten, was sie nicht so spritzig findet, obwohl sie sich gerade selbst ins ungewollte Exil manövriert hat.
Verdammt. Die sollen sich anfreunden, nicht anfeinden. 

Vielleicht weiß sie es zuerst gar nicht und findet es später heraus, wenn sie ihn schon besser kennt und bereits mag? Oder er hat edle Motive dahinter (so nach dem Motto, er lässt ihr Volk auf Gemüsefeldern schuften, um mit dem Gemüse Waisenhäuser zu beliefern)? Oder sie schließt sich ihm an, um ihn heimlich zu kontrollieren, damit er nichts Schlimmeres tut als bisher und mag ihn dann irgendwann gegen ihren ursprünglichen Plan doch?

[Janika]

Das kommt mit der Zeit, das Tempo.

Und Respekt, dass du so lange an einem Projekt dranbleiben kannst! Ich sitze zwar ebenso lang an meiner Trilogie, aber das sind eben verschiedene Manuskripte, nicht immer dasselbe. Wenn du mit so viel Herzblut dabei bist, kann es ja nur gut werden!

[Klecks]

@DodyLuNatic: Aus Erfahrung kann ich sagen, dass diese Sätze, die man als so sperrig und schlicht wahrnimmt, anderen meistens gar nicht so auffallen.    Ich bin leider extrem perfektionistisch und entsprechend erwarte ich von mir, dass alle Szenen perfekt und cineastisch und episch klingen - bis ich dann mal wieder einen der großen Fantasy-Bestseller in die Hand nehme und mich frage, wie das Lektorat diesen und jenen Satz dem Autor nicht ankreiden konnte.    Es ist also leichter gesagt als getan und ich selber schaffe das lange, lange nicht immer, aber wir sollten zumindest versuchen, uns da nicht so verrückt zu machen. In den meisten Fällen wird es ohnehin unnötig gewesen sein. 

@Sternsaphir: Hach ja, die Momente, in denen Charaktere genau das Gegenteil davon tun, was man dachte. Die sind uns allen vertraut, schätze ich.    Meistens sind es diese Momente, die meinen Romanen zwar eine ganz neue Richtung geben, gleichzeitig aber auch eine viel bessere und passendere. Es ist dann, als sagen die Charaktere: "Nein, Klecks, hier geht's lang, das hast du falsch geplant". Und dann folge ich den Charakteren so lange, bis ich den Sinn sehe, und der ist bisher immer noch ersichtlich geworden. Vielleicht klappt das bei dir ja auch? 

[Robin]

@Open Office Sache: es hat sich eine einfache Lösung ergeben. Ich musste die Funktion Änderungen aufzuzeichnen ausschalten. Warum gerade das Lesefehler produzierte bei diesem einen Dokument isf mir schleierhaft. Weil es eben das erste Mal war, dass so etwas passiert ist. Seltsam.

@DodyLuNatic: Respekt. So lange an einer Geschichte dran zu bleiben erfordert auch viel Disziplin. Ich wünsche weiterhin gute Nerven und drücke die Daumen, dass es so nahe wie irgendwie möglich an deine Vorstellung herankommt.

[Sternsaphir]

Ich muss eigentlich seine Begleiterin nur dazu bekommen, sich mental von ihrem Volk zu lösen, denn eigentlich ist ihr Volk die eine Bedrohung, was die Menschen meines Protas nicht ahnen und sie daher gewarnt werden müssen.
Da sie aber bei ihrem Volk in derartige Ungnade gefallen ist, dass man sie töten würde, wenn man sie erwischt, sollte sie sich ihm anschließen. Dumm ist nur, dass sie die Menschen . . . naja . . . als Nahrungsquelle sieht. Also verbündet sich jetzt der Metzger mit der Kuh. Zumindest konnte ich sie erfolgreich daran hindern, meinen Prota zu vertilgen.
Vielleicht kann ich ja noch mal eine dramatische Begegnung mit ihren Verfolgern einbauen, um sie zu überzeugen, dass sie umdenken sollte. 
Es ging ja auch alles so plötzlich und unerwartet.

Ich mag es eigentlich, wenn meine Figuren eine Eigendynamik entwickeln. Dabei kommen meist spannende Begebenheiten heraus. Aber manchmal ist es auch anstrengend, weil ich mir soviel Mühe mit dem Ausarbeiten des Plots gegeben habe und dann stellt sich mein Prota quer.

[Issun]

Für mich ist die Eigendynamik der Figuren eine eher unangenehme Erfahrung. Oft reicht schon ein falsches Wort, Dialoge in eine völlig andere Richtung zu lenken. Im NaNo-Projekt hatte ich diese Dynamik zuhauf. Leider auch in ausgefeilten Geschichten. Zum Beispiel: Ein Streit, der sich langsam aufbauen soll, eskaliert in der ersten Szene. Na großartig.  Ich weiß nie so recht, wie ich das wieder kitten soll, außer durch Streichen der Passagen.

Ich stehe wieder mal (immer noch) vor dem Problem, dass ich unzählige alte Dokumente durchsehen und überarbeiten muss, um meinen Plot zu vervollständigen. Das ist so gar nicht prickelnd, weil diese Dokumente voller Widersprüche sind, die ich erst mal finden und dann auch beheben muss. Über die Jahre hat sich in chaotischer Arbeit so viel angesammelt, dass es gut vorkommen kann, dass derselbe König in meinen Notizen unter vier verschiedenen Namen auftaucht.  Der NaNo hat mich motiviert, mich diesem Problem mal zu stellen, und gestern habe ich Fortschritte gemacht... Trotzdem habe ich das Gefühl, dass diese Menge an altem Material mich erdrückt.

Ich überlege auch, ob ich die Geschichte als Trilogie aufziehen und den doch eher misslungenen NaNo-Teil irgendwann neu schreiben soll. 

[Sternsaphir]

Aber vielleicht ist es genau das Richtige, wenn der Streit schon in der ersten Szene eskaliert.
Man taucht ja meist in die Situation erst richtig ein, wenn man an ihr schreibt. Manchmal sieht man die Dinge erst klarer oder kann Handlungen verstehen, wenn man sie mit seinen Figuren miterlebt.

Ich drück die Daumen fürs Aufarbeiten. Ich hab da auch noch so einen alten Dinosaurier in der Schublade, der ab und an anklopft. Hab ihm jetzt eine Wartenummer umgehängt. 

[Issun]

Danke, Sternsaphir! Ja, du hast auf jeden Fall recht, dass manches sich erst beim Schreiben klärt. Aber wenn die Figuren drohen, mir den gesamten Plot auf den Kopf zu stellen, bin ich schon frustriert.

Das Aufarbeiten lastet auf mir wie ein Berg. Ich habe keine Ahnung, wie lange ich dafür noch brauchen werde. Vermutlich eine ganze Weile, aber das ist mir lieber, als die Widersprüche dann im Text zu haben.
Wenn ich meinem Dinosaurier eine Wartenummer umhängen will, beißt er.   

[Guddy]

Eigendynamik von Figuren kenne ich kaum bis gar nicht. Oder vielleicht anders: Ich halte es nicht für die Eigendynamik meiner Figuren, sondern stelle lediglich meine eigene Fantasie vor Gericht. Es sind Ideen und nicht die eigenen Protas, die einem kommen und ggf. alles umwerfen.  Meine Figuren kenne ich in den allermeisten Fällen von der "Geburt" an sehr gut, sie sind ein Teil meiner Fantasie  und letztlich hat man als Autor die Macht.
Bislang hat sich mir auch noch kein Prota "quer gestellt", da ich beim Plotten schon weiß, was geht und was nicht und was gesagt werden kann und was nicht.

Was mir dann eher im Wege steht, ist mein schriftstellerisches (Un)Vermögen

edit: Weil irgendjemand gemeint hat, dass das ja jedem so gehen würde und da finde ich halt: Nö, eigentlich nicht. Aber wahrscheinlich ist das nur eine Verschiebung des Grundes bzw. der Bezeichnung und kein anderes "Problem"

Vel Erfolg beim Aufarbeiten!