Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Dahlia]

Ich denke, wenn sie es schaffen würde, würde ich es ihr auch gönnen, denn von der Idee her klang es spannend und ich weiß, dass sie ein gutes Sprachgefühl hat und das wohl auch entsprechend umsetzen könnte. Aber ja, ihre Chancen stehen ja nicht wirklich gut, dass sie das irgendwie mit ihrem verrückten Plan schafft (erwähnte ich, dass sie ihre "Agentin" auch mehr oder minder in die Sache reingequatscht hat ... manchmal glaub ich, dass der Enthusiasmus einfach mit ihr durchgeht!).
Aber jetzt, wo ich noch mal nachgefragt hab, kann ich dann mit etwas mehr Substanz dahinter versuchen, ihr das wieder auszureden

Aber Recht hast du da trotzdem, Witch, bei manchen Leuten, die es an einen Verlag oder gar eine Agentur schaffen, frag ich mich auch, ob das mit rechten Dingen zuging

Und nein, du bist kein bisschen verrückt - der Roman hat doch immer Vorrang gegenüber so etwas profanen wie Haushalt!

[Waldkatze]

Warum willst du überhaupt versuchen, es ihr auszureden? Was kann schon Schlimmes passieren? Vielleicht hat sie unglaubliches Glück oder es passiert eben nichts außer einer oder mehreren Absagen.
Dann kannst du sie ja liebevoll vom Boden aufkratzen.

Momentan glaube ich sogar eher an Ersteres. Habe in den letzten Wochen zu viele Werke (an)gelesen, die meine Glauben an den guten Geschmack ernsthaft erschüttert haben 

[Christopher]

Das kenn ich. In den letzten zwei Wochen Leseproben im zweistelligen Bereich gelesen (nicht nur SP oder low-price) und die meisten waren bereits auf den ersten Seiten mit grundlegenden Schwächen versetzt. Wenn mich schon auf der ersten Seite der nicht im Blocksatz formatierte Text anlacht, kombiniert mit schrecklich gebauten Sätzen, dann hab ich wenig Lust weiterzulesen. Wenn schon handwerkliche Grundsätze nicht klappen, kann der Rest kaum so gut sein, dass er mich trotzdem überzeugt.

Vielleicht bin ich auf dem Kindle aber auch viel zu kritisch.

[Waldkatze]

Na ja, ob Blocksatz oder nicht, ist mir eigentlich egal, aber sobald ich in Versuchung komme, mit dem Rotstift meinen Kindle zu malträtieren, muss ich aufhören.

Mir kommt es übrigens auch so vor, dass besagtes Gerät zum Kritisieren verlockt.

[Dahlia]

@Waldkatze: Ja, eigentlich hast du recht - aber ich mag es nicht, wenn meine Freunde sich aufs Gesicht legen und ich nicht zumindest versucht habe, ihnen das auszureden (Obwohl, vielleicht hätte sie mit ihrer unkonventionelleren Art gerade Glück, weil es ungewöhnlich ist und Aufmerksamkeit auf sich zieht ...)
Ich hatte auch irgendwie den Eindruck - zumindest kam es so durch - , wenn das nicht funktioniert, dann würde sie das ganze Projekt und auch Schreiben an sich hinschmeißen. Sie ist einfach, auch wenn sie so überzeugt und enthusiastisch tut, immer noch sehr unsicher, was ihr Schreiben ansich angeht Aber ich denke, dass sie wirklich Potential hat - ich hab Artikel von ihr gelesen, sie hat ein sehr gutes Sprachgefühl, und sie ist genial darin, Geschichten mündlich richtig mitreißend zu erzählen.
Da fände ich es schon schade - auch wenn sie andererseits den nötigen Biss schon selbst haben müsste, um sich auf dem Buchmarkt zu behaupten.
Ach, wer weiß, wann ich sie das nächste Mal sehe und wie sie dann über das Projekt denkt

@Christopher: Ich muss ja gestehen, dass mir bisher nicht mal aufgefallen ist, dass die Sachen in Blocksatz formatiert sein müssten Im Gegenteil hat es mich beim Kindle öfters schon gestört, weil Blocksatz ohne anständige Silbentrennung sich auch mal ganz hässlich über Seiten ziehen kann.
Die schrecklichen Sätze finde ich da viel schlimmer Ich hab mir in letzter Zeit ganz fleißig Ebooks von Self Publishern bei Kindle-Gratis-Aktionen runtergeladen und bin sehr gespannt, was mich da alles erwartet!
Wobei ich die größte Enttäuschung erlebt hab, als ich einen Ratgeber gekauft hab zum Kurzgeschichten schreiben - und sich mir bei den Beispielgeschichten die Zehennägel hochrollten (Aber gut, ich bin auch kein großer Leser von Kurzgeschichten. Dennoch waren das meiner Meinung nach keine Geschichten, die so gut waren, dass sie als Beispiele in einem Schreibratgeber stehen sollten)

[Christopher]

Naja, es sieht schon deutlich schöner aus und liest sich angenehmer. Sofern eben die von dir angesprochene Silbentrennung ebenfalls dabei ist. Dazu die Zeileneinzüge bei Absätzen usw. usf. gehören einfach zum guten Ton. Es sind einfache Dinge, die einen Text deutlich lesbarer und angenehmer machen. Selbst wenn man nichts kann - solche Standardformatierungen sollte man schon reinmachen.

Was die SPler angeht:
Da wirst du hoffentlich nicht so sehr enttäuscht wie ich. Teilweise ist das doch echt gruselig, der Großteil des Rest eher gut gemeint als gut gekonnt. Die eine oder andere Perle oder vernünftig lesbare Sache ist da auch zwischen, aber der Großteil dessen was ich bisher hatte ist eben ... anstrengend?

[chaosqueen]

Hm. Seit ein paar Wochen hab ich ja so viel zu tun, dass an Schreiben nicht mehr zu denken ist. Seit einer Woche lese ich immerhin wieder (und rege mich ständig über die Autorin auf, weil sie künstlich Spannung erzeugt, indem die Figuren einfach nicht miteinander reden, wenn Missverständnisse auftauchen) - und heute ist mir ein Plotbunny buchstäblich durchs Fenster gesegelt.
Als ich abwaschen wollte, lag eine perfekte kleine weiße Feder auf meinem Abtropfgitter. Und was macht mein Gehirn? "Oh, guck mal, die stammt bestimmt von einem Engel, der sich irgendwie auf die Erde verirrt hat." Und dann ging das Karussell weiter. Yeah!

Mal sehen - ich hab in fünf Tagen Urlaub und erfahrungsgemäß schreibe ich VIEL, wenn ich in Schweden bin. Ich sollte der kleinen Feder eine Chance geben, oder?

[Valkyrie Tina]

Du bist in Schweden, Chaos? Välkomna! Wohin geht es denn?

[Waldkatze]

@Christopher
Welche Perle hast du denn gefunden?

@Dahlia
Bitte erzähl uns, was beim nächsten Treffen herauskommt. Auch wenn ich nichts von ihr gelesen habe, fände ich es schade, wenn jemand das Schreiben aufgibt, nur weil es irgendsoeinem Verlags-Futzi nicht gefällt.

@chaosqueen
Natürlich musst du der kleinen Feder eine Chance geben! Umsonst lag die schließlich nicht auf deinem Fensterbrett herum

[Christopher]

Uff, noch gar keine. Ich wollte nur nicht ausschließen, dass es welche gibt

[Siara]

@Chaos: Wenn solch eine Kleinigkeit gleich einen Plotbunny anlockt, ist das auf jeden Fall ein Grund dranzubleiben.

@SP: Manchmal habe ich das Gefühl, ich lese zu wenig. Selbst wenn ich einen eReader besäße, gäbe es noch so viele bekannte Werke in meinem Regal und auf meiner Liste, dass ich gar nicht auf die Idee käme, mich bei bei den SP-Angeboten umzusehen.

Vor einiger Zeit hatte ich hier mal angemerkt, dass sich bei mir gerade ein großer neuer Roman anbahnt. Inzwischen weiß ich zwei Dinge. Erstens: Ich muss viel, viel, viel Vorabreit leisten und irgendwie so etwas ähnliches wie Ordnung in das bringen, was sich mittlerweile über 3 geplante Bände, acht Dokumente, ein halbes Notizbuch, mein Handy und mein Gehirn verteilt. Zweitens: Es wird riesig und ich liebe es. Mir laufen so viele Ideen dazu zu, dass ich nicht so schnell notieren kann, wie sie sich mehren. Die Charaktere plaudern fröhlich. Die Welt hat eine interessante Vergangenheit, die viele Geheimnisse zulässt. Die Philosophie, um die ich sowieso nicht herumkomme, hat sich schon hier und da angekündigt. Und was mich fast am meistens freut: Es gibt ein sehr logisches, sehr simples und dabei sehr facettenreiches Magiesystem, das dem Ganzen zugrunde liegt.

Gerade weiß ich nicht, ob ich Respekt vor dem Chaos haben soll, in dem sich das Projekt momentan befindet, oder ob ich mich einfach nur freue, weil es nicht mehr aufhört zu wachsen.

[Coppelia]

@ chaos
Na klar, das klingt nach einer federleichten Geschichte.

Irgendwie ist es seltsam. Ich hänge seit Wochen an der Vhaskalia und versuche sie zu plotten, und dann versuche ich Regenland zu plotten, und gestern kam mir die Idee, dass ich doch einfach meinen einzigen zurzeit fertig geplotteten Roman schreiben könnte, den Schnitter. Den habe ich hier noch nicht mal vorgestellt. Ist ein "klassischer" Fantasy-Roman oder das Gegenteil davon. Und jetzt schreibe ich gerade dran und habe irgendwie einen Riesenspaß an meinen seltsamen Figuren. Den hatte ich schon immer. Wenn eine Inquisitorin und ein Nekromant zusammenarbeiten müssen, kann es ja nur spaßig sein.
Das Problem ist bloß: Das Ding ist ein ehemaliger DSA-Roman, der aufgegeben werden musste. Und obwohl DSA ja ziemlich 0815 ist, habe ich immer das Gefühl, dass man ihm seine Herkunft noch ganz gut anmerkt, auch wenn ich alles in eine eigene Welt übertragen habe. Außerdem ergeben nun einige Plotelemente keinen Sinn mehr. Andere ergaben irgendwie von Anfang an keinen Sinn, wie ich feststellen muss. Beispielsweise das mit der dämonischen Besessenheit zu Anfang und wieso mein Nekro seine Magie nicht einsetzen kann ...
Über diesen Roman hat übrigens meine beste Freundin gesagt, dass er nie veröffentlicht werden kann, weil sich kein Mensch mit den Hauptfiguren identifizieren kann, vor allem nicht die Zielgruppe. Und damit hat sie sicher recht.

[Klecks]

@Siara: Ich bin fürs Freuen!    Ganz eindeutig fürs Freuen! Das klingt wirklich nach einem tollen Projekt, das dir viel Spaß machen wird. 

Über diesen Roman hat übrigens meine beste Freundin gesagt, dass er nie veröffentlicht werden kann, weil sich kein Mensch mit den Hauptfiguren identifizieren kann, vor allem nicht die Zielgruppe. Und damit hat sie sicher recht.

Ich finde dieses "Mit den Figuren identifizieren" immer kritisch und habe das noch nie verstanden. Ich selbst will mich als Leserin nie mit den Figuren identifizieren, im Gegenteil: Figuren, die ganz anders sind als ich, die Dinge tun, die ich nie tun würde, die Dinge sagen, die ich nie sagen würde - die fesseln mich, deren Geschichten will ich lesen. 

Für mich geht es jetzt an eine weitere schlimme Szene in meinem Hibbel-herzensprojekt, und dann knutschen sie endlich und dann ... 

[Christopher]

Waren sie etwa immer noch nicht im Bett Klecks? Ich dachte, das hättest du gestern schon erledigt! 

Ich werd mich gleich wieder an die Überarbeitung setzen. Gestern immerhin 2,5 Kapitel fertig bekommen. Heute vielleicht au 4 erhöhen, dann passt das Pensum für das Wochenende. Wenn ich die Geschwindigkeit beibehalten kann bin ich in nur 8 Wochen fertig! 
Hm, ich seh gerade: 8 Wochen wäre genau vor NaNo-Beginn. Wie passend

[Umizu]

@Coppelia, da geht es mir wie Klecks. Wenn ich etwas lesen will, in dem der Hauptcharakter wie ich ist, kann ich auch einfach mein Tagebuch hervorholen. Mir gefällt es, wenn die Charaktere etwas Spezielles an sich haben, das ich mir nie vorstellen könnte. Also mach dir da keine Sorgen. 

@Klecks, Awwr Viel Spass beim Schreiben. 

Vor dem Lernen werde ich mich jetzt noch eine Stunde den Juwelenpferden widmen. Hoffentlich lenk ich mich nicht selbst zu sehr ab und schaff ein wenig was.