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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Rhiannon

Zitat von: Miezekatzemaus am 20. August 2014, 19:29:50
Arbeitet ihr im Urlaub immer mit dem Laptop/Notebook oder schreibt ihr dann gar nicht/per Hand?
Das kommt auf den Urlaub an. Wenn ich meinen Lappi mitnehme, dann natürlich am Laptop, es kann aber auch durchaus sein, dass ich den Lappi gar nicht dabeihabe, dann schreibe ich ins gute alte Notizbuch.

:gähn: Was liegt denn gerade in der Luft? Nicht nur, dass ich hier eine Plotbunny-Invasion habe, die man schon fast als Plage bezeichnen könnte, jetzt meldet sich hier auch noch ein altes, eigentlich schon abgeschlossenes Werk zu Wort und würde gerne umgeschrieben werden. So würde es zwar wohl besser funktionieren und so, aber ich habe doch schon sooo viele Projekte in der Warteschlange!

Schwarzhand

Zitat von: Malinche am 20. August 2014, 20:15:27
Letzteres habe ich ein paar Mal hochmotiviert mit an den Strand geschleppt, aber da dann doch keinen Kopf dafür gehabt.

Hmmm...Notebook am Strand...damit habe ich schon schlechte Erfahrungen gemacht :-\.

Toni

#17642
Ich hab im Urlaub immer abends mit dem Laptop auf dem Balkon gesessen und hatte das Meer praktisch unter mir. Echtes Wellenrauschen als Geräuschkulisse war sehr kreativitätsfördernd. :) Am Strand musste das iPhone zum Notizen eintackern herhalten. Laptop wäre mir da zu unsicher und das Notizbuch zu unbequem.

Norrive

Ich habe, wenn ich richtigen Urlaub mache, IMMER Notebook, Tablet und eine aktuelle Version des Gameboys dabei. Da meine Vorstellung von Urlaub auch irgendwie mit Spielen einhergeht, und fürs Schreiben bietet sich das natürlich auch an. Allerdings schleppe ich so etwas nicht mit an den Strand oder zum Wandern oder auch nur außerhalb meines Zimmers, da hält dann auch ein Notizblock her. Kam aber auch schon vor, dass ich das Hotel 2 Wochen einfach nicht verlassen habe xD Manchmal brauch ich einfach 2 Wochen nichtstun, nichtssehen und nichtreden.

Atra

Oha was ihr alles an Technik dabei habt, ich habe im Urlaub maximal ein Handy dabei, um mich vom Alltag lösen zu können. Geschrieben wird dann entweder per Hand oder gar nicht  ;)
Lenkt euch die Technik im Urlaub nicht vom eigentlichen Urlaub ab?

LG Atra
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

Malinche

 ;D Ich muss gestehen, wenn ich mit dem Kopf voller Plotgedanken durch die Landschaft tappe, lenkt mich das teilweise noch schlimmer ab, als wenn ich mit meinem Netbook auf einem Balkon mit Meerblick sitze. Ich kann das also auch ohne Technik ...

Was für mich aber sehr hilfreich war in diesem Urlaub, war die fehlende Internetverbindung. Also ja, wir hatten von Zeit zu Zeit und mit Glück eine wackelige WLAN-Verbindung auf dem Balkon, aber darauf konnte man sich nicht verlassen, und wenn ich dann was am Netbook gemacht habe, war ich herrlich unabgelenkt, weil "mal eben in den Zirkel gucken" doch nicht so gut ging.

Gleichzeitig hatte das Netbook (und damit die Schreiberei) auch oft genug einfach Sendepause. Nachdem ich mir die ersten paar Tage immer einen Kopf gemacht habe, wenn ich mal wieder nicht zum Schreiben kam (weil Siesta, Strand und Schlemmen verdammte Zeitfresser sein können), habe ich es irgendwann einfach akzeptiert, weil - Urlaub. Und ab dann war alles ganz wunderbar, und ich habe mir eben auch viel schreibfreie Zeit zum bewussten persönlichen Akkuladen gegönnt.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Leann

Mein kleines rotes Netbook ist auf Reisen immer dabei. Schon alleine aus dem Grund, weil ich damit von unterwegs Unterkünfte etc. buche. Außerdem schreibe ich sehr gerne live einen Reiseblog und ich finde es auch als Sicherungsspeicher für meine Fotos und Filme sehr praktisch. Zum Schreiben komme ich auf Reisen leider nicht, ist aber auch mal ganz gut, vom Schreiben Urlaub zu machen. Überarbeiten geht theoretisch, war aber dieses Jahr in Irland Epic Fail, weil ich sage und schreibe in fast vier Wochen zwei Kapitel überarbeitet habe. Ich hab die Zeit lieber mit Sachen verbracht, die ich nur in Irland tun kann  ;D Überarbeiten geht ja auch Zuhause.

Allerdings führe ich immer Reisetagebuch, dafür habe ich pro Reise ein kleines Notizbuch, und da kommen dann auch neue Plotideen und sowas rein. Es kann passieren, dass mir auf einer Wanderung oder zwischen zwei Tauchgängen eine super Idee einfällt und die muss ich dann schnell notieren, also kommt das Notizbuch überallhin mit. Sogar während meiner jahrzehntelangen Schreibflaute habe ich Reisetagebuch geführt, das war jahrelang überhaupt das Einzige, was ich geschrieben habe, darum hänge ich vielleicht so daran.

Also im Urlaub gilt für mich: Inspiration holen - auf jeden Fall! Schreiben - nur Reisetagebuch.

HauntingWitch

Technik geh weg, ich habe Urlaub!  ;D Ich habe auch immer nur mein Handy dabei, hauptsächlich für Notfälle. Ansonsten habe ich immer mein kleines Scrapbook (also ein Notizblock) in der Handtasche und einen grossen Block im Koffer, für längere Passagen. Dann schreibe ich von Hand und tippe das später in den PC ein.

Hilfe, ich habe gestern mit einer Kurzgeschichte angefangen, für die ich die Idee vorgestern Abend beim Musikhören hatte. Ich glaube, ich muss mir bald eine Liste anlegen mit allen Geschichten, die von jeweils einem bestimmten Lied inspiriert sind. Das ist jetzt nämlich schon meine dritte dieser Art und sie gefällt mir sogar richtig gut.  :) Kennt ihr das auch? Ich meine jetzt nicht Musik als allgemeine Inspiration, sondern, wenn ein bestimmtes Lied euch eine Idee für eine Geschichte gibt?

Norrive

Kommt darauf an, wie man sich im Urlaub am besten erholt würde ich sagen. Wenn man vom ständigen am PC sitzen gestresst ist und das Smartphone schon garnicht mehr anschauen mag, dann klar, am besten ganz offline gehen.

Aber für mich ist Urlaub ein paar Tage nicht anziehen, auch mal den ganzen Tag zocken, bekochen lassen und am Pool rumgammeln. Muße, Stille, Alleinsein und in fremde Welten abtauchen.

Atra

@ Norrive Stimmt. Wenn manche sich im Urlaub am besten Erholen, indem sie ab und an schreiben, ist das schön. Ich bin eher der Typ, der was erleben möchte oder nur am Strad rum liegt. Kommt auf das Land an, obwohl ich in den letzten Jahren ausschließlich in Deutschland im Urlaub war. Harz, Meer, Alpen, ...

Zitat von: WitchKennt ihr das auch? Ich meine jetzt nicht Musik als allgemeine Inspiration, sondern, wenn ein bestimmtes Lied euch eine Idee für eine Geschichte gibt?
Auf jeden Fall. Ich glaube, das kennen so einige  ;D

LG Atra
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

Dogtales

Sorry, dass ich mich so in die entspannenden Urlaubsgefühle dränge, aber ich möchte jammern.

Für den Verzweiflungsthread reicht es nicht ganz, aber einen "Ich-weiß-nicht-wo-ich-anfangen-soll-weil-alles-irgendwie-komisch-ist-und-mich-verwirrt-Thread" gibt es nicht. Deswegen hier.
Ich fühle mich schreibtechnisch gerade ganz komisch. Wie ein blutiger Anfänger, als hätte ich nie geschrieben und würde jetzt ganz am Anfang stehen. Quasi laufen lernen, nur aufs Schreiben bezogen. Der Grund ist wahrscheinlich meine sehr, sehr lange Schreibpause, die der Arbeit und dem damit verbundenen Stress geschuldet war. Die letzten Monate waren nicht so toll (10 bis 14 Stunden Arbeit pro Tag, dementsprechend kaum vorhandene Freizeit, dementsprechend kaum vorhandene Gesundheit) und ich habe mich so ziemlich von allen meinen Hobbies entfernt. Ich hatte nicht einmal Lust, im Tintenzirkel oder auf einem der Blogs, die ich sonst regelmäßig besucht habe, zu lesen. Schreibende Leute haben mich genervt, zeichnende Leute haben mich genervt, glückliche Leute auch. Ich hatte mein letztes Projekt Anfang des Jahres abgebrochen und seitdem nur sporadische, grobe Ideen gehabt. Ich hatte sogar überlegt, das Schreiben ganz sein zu lassen.
Wenn da nicht die kleine Stimme gewesen wäre, die immer gesagt hat "Aber es macht dir doch Spaß. Du kannst doch gar nicht ohne." Und natürlich muss ich der Stimme recht geben. Es macht mir Spaß darüber nachzudenken, wie ich dieses und jenes schreiben  könnte, wie die Figuren, die doch eher hartnäckig in meinem Kopf sitzen, aussehen, was für ein Plot zu ihnen passen würde. Es macht mir Spaß, meinem Freund Tipps für seine Drehbücher zu geben. Ich mag also nicht mit dem Schreiben aufhören.
Vor Kurzem hatte ich Urlaub, konnte ein wenig Abstand gewinnen und fühle mich jetzt besser. Ich hatte sogar eine Idee - nur um gleich darauf herauszufinden, dass es bereits ein Buch gibt, dass diese Idee ähnlich aufgreift. Aber ich möchte sie trotzdem weiterverfolgen. Und jetzt sitze ich da, weiß nicht wo ich anfangen soll, weiß nicht, ob ich das schaffe und sowieso und überhaupt.  :no:

Wie gesagt, ich fühle mich, als würde ich zum allerersten Mal ein Buch schreiben.
Mache ich mir zuviel Druck, habe ich wirklich soviel verlernt? Kann mich jemand aufmuntern?

Malinche

@Dogtales: :knuddel:

Lass es langsam angehen. Wenn eine so lange, stressige Phase und völlige Schreibpause hinter dir liegt, ist es eigentlich klar, dass es dir schwerfällt, wieder reinzukommen. Durchatmen.

Du hast diese Idee. Sind denn schon Figuren da, mit denen du plaudern kannst? Erzählstimmen, die du antesten kannst, einfach mal ins Blaue schreiben? Einzelne Szenen, die dir durch den Kopf gehen und die du einfach mal anfangen könntest? Lieber erst weiterplotten? Inspirationsbildr und -musik suchen? Ein eigenes Notizbuch für das Projekt anlegen? Einfach mal spaßeshalber den Anfang tippen? Es gibt tausend Möglichkeiten, da in ganz kleinen Schritten voranzugehen. Tausend Punkte, an denen du anfangen kannst. Da gibt es kein Richtig und kein Falsch, guck einfach, welches lose Fadenende sich für dich gerade gut anfühlt. Wo es kribbelt, wenn du anfasst. :)

Wenn es sich wie das allererste Mal anfühlt: Genieß es! Entdecke das Schreiben neu. Taste dich ran. Nach und nach wird die Vertrautheit zurückkommen. Aber das macht sie von alleine und in ihrem Rhythmus. Versuch, dich darauf einzulassen. Das wird schon.
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Leann

@ Dogtales: Vielleicht hilft es dir auch ein bisschen, dir die Schreibfähigkeit wie einen Muskel vorzustellen. Wenn man z.B. lange nicht Joggen war, kann man auch nicht mit einem Marathon starten. Die ersten Läufe werden nicht besonders lang sein, man findet nur schwer einen Rhythmus und es hakt und zuppelt überall, und ja, danach gibt es erstmal Muskelkater. Aber wenn man langsam anfängt und dranbleibt, erreicht man irgendwann sein altes Level und kann evtl. sogar darüber hinausgehen.
Also bleib einfach dran beim Schreiben, auch wenn es zwischendurch mal "Schreibkater" gibt, dann gönnst du dir eine Pause, machst aber später weiter. Und bald ist dein Schreibmuskel wieder fit.  :knuddel:

Heva

So ging es mir die letzten Monate ebenfalls, Dogtales.  :seufz:

Keine Zeit, so viel los im Leben, so viel Stress, so viel zu tun, so verflucht viel im Kopf, dass er zu bersten droht und das gepaart mit der insgeheimen Unzufriedenheit schreiben zu wollen, es aber einfach nicht hinzukriegen. jetzt hat sich Schlag auf Schlag bei mir viel geändert wobei der Stress nur zunahm und mir klar wurde: Stopp. Da muss ein Ausgleich her. Denke an dich. Pflege dich etwas mehr.
Und seitdem habe ich mich wieder rangetastet und der Knoten ist erfreulicherweise wieder geplatzt.

Ich weiß nicht, inwiefern dir das helfen könnte, aber mir hat es geholfen, dass Schreiben mit Ritualen zu verbinden. Mach dir einen Tee. Mach dir schöne Hintergrundmusik an - nicht zu laut, dass es ablenkt, aber dass es schön stimmig begleitet. Gesang lenkt dich eventuell ab? Da gibt es wunderschöne Film-Soundtracks oder Musikmixe auf Youtube, die man sich zu Gemüte führen kann. Nebenher habe ich mir noch A Soft Murmur angemacht, dass ist eine Seite, auf der du Hintergrundgeräusche nach Belieben optimieren kannst durch Wellengeräusche, Regen, Donner und so weiter und mich davon über Kopfhörer berieseln lassen.

Und dann habe ich das gemacht, was mir eigentlich immer hilft, zu einem Projekt zu finden: Mit der Storyline herumzuspielen. Den Plot in verschiedene Richtungen auszuprobieren. Eventuell bereits vorhandene Charaktere das im Kopfkino einzeln durchspielen zu lassen, um nicht nur ein Gefühl für sie zu entwickeln, sondern auch ein Gespür für den Tonfall der Geschichte zu bekommen, in welchem ich sie verfassen will. Wenn mir das möglichst konzentriert gelingt, also ohne Ablenkungen durch den TiZI, Facebook, Telefonanrufe, Skypegespräche, dann bin ich in der Materie drinnen und der Rest kommt von selbst.

Lass dich außerdem nicht zu sehr davon abschrecken, wenn du deine Grundidee in einem anderen Buch wiedererkennst. Solange du dich dann davon nicht beeinflussen lässt und davon ganz betont fernhältst, wird das andere Projekt das andere Projekt bleiben und dein Projekt dein eigenes sein, das du dir selbst aneignen kannst. Ich habe irgendwo mal ein Motivationsschreiben gelesen, dass in der Kernaussage in etwas das gleiche zu sagen hatte (ich glaube, dass war ein NaNoWriMo--Autorenbeitrag) und angefeuert hat, mit dem Spruch: "Die Welt braucht dein Buch. Denn es gibt niemanden, der deine Geschichte so erzählen kann, wie du selbst."  :pompom:

Ansonsten hat Malinche noch ganz gute Möglichkeiten aufgezeigt. :) Ich bin zu perfektionistisch um mich einfach an einen groben Anfang zu wagen, weil ich dann dazu tendiere, recht unzufrieden zu sein, aber es braucht ja nicht jeder die Sicherheit des groben Vorplottens. Probiere doch einfach mal, was dir am meisten zusagt und dann.... langsam. Mach dir keinen Stress.

HauntingWitch

Dogtales, erstmal: :knuddel: Was ich jetzt gleich sagen werde, klingt leichter als es ist und sehr nüchtern, aber ich sage es trotzdem: "Einfach" anfangen. Auch wenn etwas dabei herauskommt, dass du zunächst als schlecht empfindest. Weitermachen. Nach meiner Erfahrung ist das die grösste Schwelle in solch schwierigen Zeiten, sich tatsächlich hinzusetzen und das, was man im Kopf hat, auch wirklich umzusetzen oder zumindest damit zu beginnen. Hat man einmal begonnen, geht es meistens unerwartet leichter.

Gerade erst vor ein paar Tagen habe ich ein Zitat gelesen, das lautete ungefähr: "Ich habe nie eine Schreibblockade, solange ich nur etwas schreibe. Was viele Autoren blockiert ist, dass sie denken, sie müssten gute Sachen schreiben." Ich denke, das ist sehr treffend. Sobald man sich unzulänglich fühlt und das Gefühl hat, jedes Wort und jeder Satz müsse gleich auf Anhieb perfekt sein, blockiert man sich nur noch mehr. Es geht am besten, wenn man darüber nicht nachdenkt (was wiederum leichter gesagt als getan ist).

Die Idee ist ja schon einmal der Anfang. Wenn du dich noch nicht so richtig an den Erstentwurf traust, wie wäre es, wenn du mit Hintergrundstories oder Charakter-Studien beginnst? Dinge, bei denen es nicht so eine Rolle spielt, weil sie nicht für das eigentliche Manuskript geplant sind. Später reinnehmen kann man es ja immer noch.  ;) Du schaffst das!