Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Lothen]

Wow, die Bilder sind wunderschön, Judith!!! 

[Guddy]

Sehr cool! Herun und Maldwin gefallen mir besonders. Du kannst gut mit Farben umgehen, gerade Hautfarbe ist ja extrem schwierig!
Hmpf. "Gezeichnete Protas [Selber gezeichnet, in Auftrag gegeben / warum wurde sich für Zeichenstil A oder B entschieden / warum wurde der Prota so visualisiert, wie er visualisiert wurde / etc.]" ist ja schon wieder fast einen eigenen Thread wert *g*
Zeichenflaute habe ich auch wieder seit einigen Monaten. Kann jetzt aber zumindest wieder anfangen

[Coppelia]

Ich hab auch ewig kein Figuren-Bild mehr gezeichnet. Aber es kommt mir dann auch überflüssig vor, mehrmals dieselben Personen zu zeichnen. Wie sehr ich aus der Übung bin, will ich eigentlich auch nicht wissen. Das letzte Mal hab ich um Weihnachten rum was gezeichnet. :-/

Ich mag übrigens auch nicht Bilder anderer Figuren sehen, weil ich das Gefühl habe, dass das meine Vorstellung verfälscht. Bilder zu meinen eigenen Figuren zeichnen ist ok, denn da habe ich ja eine bestimmte Vorstellung. Aber ich kann verstehen, wenn andere die nicht sehen möchten. Ich kann auch keine Bilder in Büchern leiden, außer es handelt sich um Schmuckornamente (das einzige Buch, bei dem ich die Bilder zur Handlung mochte, war eine Ausgabe von "Jim Knopf und die wilde 13" - die waren aber auch toll!).
Übrigens finde ich, dass es sehr schwierig ist, mit Worten zu beschreiben, wie jemand ganz ganz genau aussieht. Daher mache ich es auch nicht. Gesichter sind alle individuell unterschiedlich, und obwohl die Unterschiede eindeutig sind und die Menschen unverwechselbar machen, fallen sie doch so "gering" aus, dass Worte diese feinen Details nicht erfassen können. Bilder dagegen zeigen das.

Was ich aber nicht mag, sind Bilder perfekt aussehender Figuren. :-/ Die machen eine Figur für mich nicht lebendiger, eher im Gegenteil. Es sind die kleinen und großen Makel an den Figuren und auch ihrem Aussehen, die sie für mich lebendig und interessant machen.

[Guddy]

Was ich aber nicht mag, sind Bilder perfekt aussehender Figuren. :-/ Die machen eine Figur für mich nicht lebendiger, eher im Gegenteil. Es sind die kleinen und großen Makel an den Figuren und auch ihrem Aussehen, die sie für mich lebendig und interessant machen.

Perfektion gibt es schon allein aufgrund des unterschiedlichen Geschmacks nicht. Und: Es sind nicht nur die Makel, die einen Charakter ausmachen. Das ist zwar eine beliebte Aussage, aber mMn irgendwie ein bisschen oberflächlich(?). Manchmal gehört die angebliche Perfektion auch zum Charakter dazu.
Mir persönlich ist es wichtig, dass es einfach zur Figur passt und authentisch wirkt. Makel gehören bei den meisten natürlich dazu, ebenso wie manches Detail.
Also. Für mich. Ich detailversessenes Stück, ich

Was die Charaktere anderer Autoren/Rollenspieler/whatever angeht, muss ich sagen, dass ich es sehr spannend finde, wie der andere diesen Charakter interpretiert! Letztlich bleibe ich bei meiner eigenen Vorstellung, ganz gleich, wie viele Bilder es von der Person gibt. Bei Lynn Flewellings "Schattengilde" zB. war einer der Protas auf dem Cover, bei Käthe Recheis' "Der weiße Wolf" gab es vor jedem Kapitel jew. ein passendes Szenenbild, das teilweise auch die Figuren zeigte. Bei beiden Büchern war ich mit der Darstellung absolut nicht zufrieden *g* und habe sie mir einfach anders vorgestellt, als sie offiziell visualisiert worden sind.

[Coppelia]

Ich glaube, für viele Menschen gehört ein perfektes Aussehen zu ihren Figuren dazu, und das ist ganz sicher eine Geschmacksfrage. Ich habe schon unzählige Bilder von super aussehenden Figuren gesehen, sehr viel mehr als von "normal" aussehenden, und ich weiß, dass die den meisten Menschen hervorragend gefallen. Viel besser als "normal" aussehende Figuren. Es regt viele Menschen dazu an, das Buch lesen zu wollen. Das passt dann wahrscheinlich auch zu der Figur, die mit überdurchschnittlichem Aussehen konzipiert wurde, aber das sind dann Figuren, die nicht zu mir passen. Ja, vielleicht ist die Aussage etwas standardmäßig, aber auf meine Figuren und mein Empfinden trifft sie zu.
Einer von vielen Gründen, die meine Bücher schlecht verkäuflich machen.

bei Käthe Recheis' "Der weiße Wolf" gab es vor jedem Kapitel jew. ein passendes Szenenbild, das teilweise auch die Figuren zeigte.

Oh, du kennst das auch! Ich finde diese Bilder absolut katastrophal - selten so schlechte gesehen. Grauenvoll. Freut mich zu hören, dass du damit auch nicht zufrieden bist.
Das Buch mochte ich allerdings auch nicht ...

[Judith]

Nun ja, es gibt im "echten" Leben sehr gutaussehende Menschen, "Durchschnittstypen" und welche, die nicht ganz so toll aussehen. Eine ähnliche Mischung bzw. Bandbreite finde ich auch bei Romanfiguren gut. Ich kenne viele Menschen, die ich eigentlich als "schön" beschreiben würde, daher finde ich es nur natürlich, wenn bei Romanfiguren unter anderem eben auch schöne dabei sind.

Was die Charaktere anderer Autoren/Rollenspieler/whatever angeht, muss ich sagen, dass ich es sehr spannend finde, wie der andere diesen Charakter interpretiert! Letztlich bleibe ich bei meiner eigenen Vorstellung, ganz gleich, wie viele Bilder es von der Person gibt.

Ja und ja, mir gehts genauso! Ich liebe es, Bilder von Romanfiguren zu sehen und naja, wenn es für mich so nicht passt, dann existiert das für mich einfach als "Parallelversion".

[HauntingWitch]

Klasse Bilder, Judith! Machst du auch Auftragsarbeiten? Nein, Spass beiseite... 

Übrigens finde ich, dass es sehr schwierig ist, mit Worten zu beschreiben, wie jemand ganz ganz genau aussieht. Daher mache ich es auch nicht. Gesichter sind alle individuell unterschiedlich, und obwohl die Unterschiede eindeutig sind und die Menschen unverwechselbar machen, fallen sie doch so "gering" aus, dass Worte diese feinen Details nicht erfassen können. Bilder dagegen zeigen das.

Du sprichst mir wieder einmal völlig aus der Seele. Und doch finde ich gewisse Beschreibungen schon wichtig, so Haar- und Augenfarbe, ungefähre Züge. Damit ich eben diese Abstufung, die Judith beschreibt, für mich im Kopf machen kann.

Naja, was heisst denn besser als "normal" auszusehen? Was ist "normal" müsste man sich da doch fragen. Niemand sieht besser als "normal" aus, nur gibt es Menschen, die für dein oder mein persönliches Empfinden besser aussehen als die meisten anderen und solche, die weniger gut aussehen, als die meisten anderen. Und eben solche, die aussehen, wie alle anderen, eben Judiths Aufteilung. Aber ich finde, das kann man nicht allgemein sagen, das ist so individuell. Ausserdem gibt es für mich noch einen Unterschied zwischen "schön" (sprich hübsches Gesicht, schön anzusehen, aber nichts weiter) und "attraktiv" (sprich vielleicht nicht ganz so hübsches Gesicht, aber dafür umso mehr Ausstrahlung) und ganz, ganz wenige, die beides haben. (Und natürlich solche, die keines von beidem haben, aber das trifft ja auf unsere Protas nicht zu, sonst wären sie keine Protas).

[Coppelia]

Es gibt ja auch viele Protas, die auf übernatürliche Weise gut aussehen, siehe Edward. Aber ich bin schon still.

Ausserdem gibt es für mich noch einen Unterschied zwischen "schön" (sprich hübsches Gesicht, schön anzusehen, aber nichts weiter) und "attraktiv" (sprich vielleicht nicht ganz so hübsches Gesicht, aber dafür umso mehr Ausstrahlung) und ganz, ganz wenige, die beides haben. (Und natürlich solche, die keines von beidem haben, aber das trifft ja auf unsere Protas nicht zu, sonst wären sie keine Protas).

Mooooomentchen mal! Ich habe Protas, die weder schön noch attraktiv sind. Ernsthaft. Ich bin stolz darauf, dass einige von ihnen sogar regelrecht "hässlich" sind. Bei einigen mag die Ausstrahlung Ermessenssache sein (etwa bei Lukial), andere haben bestimmt auch keine gute Ausstrahlung (beispielsweise Nedd).
Wie gesagt. Schwer verkäuflich.

[Guddy]

Mooooomentchen mal! Ich habe Protas, die weder schön noch attraktiv sind.

Finde ich gut! Ich mag solche Chars.
Finde aber nicht, dass das ein Manko am Buch ist, ich würde es trotzdem lesen (also, wenn mir der Rest gefällt *g* Aber an mangelhafter Schönheit/Attraktivität würde es nicht scheitern.)

[HauntingWitch]

Mooooomentchen mal! Ich habe Protas, die weder schön noch attraktiv sind. Ernsthaft. Ich bin stolz darauf, dass einige von ihnen sogar regelrecht "hässlich" sind. Bei einigen mag die Ausstrahlung Ermessenssache sein (etwa bei Lukial), andere haben bestimmt auch keine gute Ausstrahlung (beispielsweise Nedd).

Was ist dein Geheimnis? Rück's raus, aber dalli!  Nein, Quatsch. Ganz ehrlich: Ich bewundere das. Ich schaffe es einfach nicht, Figuren in der Protagonisten-Position zu haben, die nicht mindestens attraktiv sind (in oben geschildertem Sinn). Das mache ich aber nicht absichtlich oder krampfhaft, ich versuche nicht eigens, sie attraktiv sein zu lassen. Es passiert so. Und ich schaffe es einfach nicht, tatsächlich hässliche Figuren zu haben, sprich solche, die weder gutes Aussehen noch Ausstrahlung mitbringen (was nicht heissen soll, dass sie deswegen makellos sind!). Jedes Buch mit einem solchen Protagonisten, das ich lese, beeindruckt mich. Wie macht man das als Autor? Mein Lieblingsautor kann das nämlich auch, ich lese das vor- und rückwärts, aber ich komme nicht dahinter...

[Coppelia]

Ich mache gar nichts. Die Leute kommen halt so, wie sie sind, zu mir.
Ich wollte oft, sie würden etwas attraktiver zu mir kommen, weil leider Protagonisten mit einem bestimmten Aussehen schwer vermarktbar sind (leider), aber sie sehen halt so aus, wie sie aussehen.
Ich glaube, es ist eine Frage der persönlichen Vorliebe. Mich hat irgendwie das, was von einer wie auch immer gearteten "Norm" abweicht, schon immer mehr interessiert als das, was irgendwelchen vielleicht wünschenswerten Idealen entspricht. Auch bei Figuren, und auch beim Aussehen der Figuren. Deswegen finden sich wahrscheinlich auch solche Figuren bei mir ein.
So, wie sie aussehen, sind sie dann für mich auch schön (ist also nicht so, dass ich meine Geschichten mit Leuten bevölkere, die ich selbst nicht mag).
Gutaussehende Figuren habe ich natürlich auch. Deswegen sollte ich auch gar nicht so über die anderer Leute lästern.

[HauntingWitch]

So, wie sie aussehen, sind sie dann für mich auch schön (ist also nicht so, dass ich meine Geschichten mit Leuten bevölkere, die ich selbst nicht mag).

Aber dann sind sie ja nicht mehr wirklich hässlich. Mich bringt das gerade ins Grübeln, ich stelle fest, dass sehr vieles von der persönlichen Einstellung allgemein zu Menschen und dem Leben abhängt. Für mich ist Ausstrahlung etwas sehr, sehr Wichtiges, weil ich der Meinung bin, dass die Ausstrahlung vom Wesen geprägt wird. Ergo gebe ich mich nur mit Menschen ab, die eine für mich angenehme Ausstrahlung haben und so sind auch meine Protagonisten.

[Guddy]

So, wie sie aussehen, sind sie dann für mich auch schön (ist also nicht so, dass ich meine Geschichten mit Leuten bevölkere, die ich selbst nicht mag).

Ok, jetzt habe ich den Faden verloren *g*
Macht aber nichts.

Ich glaube, dass jeder auch hässliche/unschöne/unattraktive Charaktere in seiner (nicht-erotischen)Story hat, Anderes wäre mir zumindest nicht aufgefallen Wichtig ist mir wirklich eine gewisse Diversität. Mich würde es anöden, wenn jemand nur gutaussehende Charaktere verwendet, als auch, wenn sich jemand rein auf unattraktive beschränkt.

Ich glaube, ich zeichne mal an den Charakteren weiter, die ich für zwei Zirklerinnen malen soll. Von der Gruppe ist btw. auch nicht jeder superhübsch

[Judith]

Sehr cool! Herun und Maldwin gefallen mir besonders. Du kannst gut mit Farben umgehen, gerade Hautfarbe ist ja extrem schwierig!

Bei mir stecken da auch zig Farben in der Haut - das war für mich, glaube ich, der Augenöffner beim Zeichnen von Haut: dass man sich von allen "Hautfarbe"-Tönen fernhalten und stattdessen lieber eine ganze Reihe von Farben mischen sollte. Daher finde ich es auch am einfachsten, das mit Buntstiften hinzubekommen, da kann man so richtig schön in vielen transparenten Schichten übereinanderzeichnen. Mit Acryl (mein bevorzugtes Medium für Landschaften) bekomm ich dagegen beim besten Willen keine Porträts hin. 

Es gibt ja auch viele Protas, die auf übernatürliche Weise gut aussehen, siehe Edward. Aber ich bin schon still.

Gerade Edward ist aber ein super Beispiel dafür, dass "schön" ein subjektiver Begriff ist, zumindest in den Filmen. Sein Aussehen finde ich dort nämlich ... nun ja, ich will jetzt nicht sagen hässlich, aber auf alle Fälle eher unterm Durchschnitt (was auch stark an der fehlenden Ausstrahlung liegen mag). Viele anderen hingegen finden Robert Pattinson sehr attraktiv.
Die Bücher dagegen sind sicher ein Extrembeispiel für verliebte Schwärmerei, die weit über das Ziel hinausschießt. Andererseits wird aber die äußerliche Schönheit der Vampire von Meyer durchaus plausibel erklärt. Was nichts daran ändert, dass ich das Konzept des verführerischen "Raubtiers" ebenso nervig wie Bellas Schwärmerei fand.

[Lucien]

@ Lothen:  Schön, dass du eine Lösung für die Szene gefunden hast!

@ Judith: Wooow! Ich wünschte, ich könnte das so gut. 
Das Problem mit der Hautfarbe kenne ich auch. Als ich mal ein Gesicht malen wollte, stellte ich fest, dass Hautfarbe alle war und musste mir mit einer extrem eingeschränkten Auswahl an Brauntönen aushelfen. Ich habe es mir hinterher damit schöngeredet, dass der Kerl halt viel Zeit in der Sonne verbringt. 

Ich komme gut mit einer gewissen "Halbmanga-Technik" zurecht. Meine Gesichter haben irgendwie was von Comic-Figuren, aber ich versuche mich einem realistischen Gesicht anzunähern.

Was nichts daran ändert, dass ich das Konzept des verführerischen "Raubtiers" ebenso nervig wie Bellas Schwärmerei fand.

Ich gestehe, ich habe auch einen Prota, der als verführerisches "Raubtier" durchgeht. Die Damenwelt fliegt auf ihn, aber leider liebt der Kerl nur sich selbst ... und das Töten seiner Verehrerinnen. 
Und DAS war schrägeweise genau der Herr, der meine Magnetwand zierte ... sollte mir zu Denken geben...