Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

[Simara]

Wie immer alle fleißig am Arbeiten hier? Eigentlich wollte ich die Freistunde ja zum korrigieren nutzen, aber das anstehende Kapitel scheint unter starkem Schlafmangel entstanden zu sein und hat mich innerhalb weniger Sätze dazu gebracht, doch mal wieder im Zirkel reinzuschauen, wo ich endlich mal ein wenig Zeit habe. 

Ich sitze seit zwei Stunden am Plotten und habe alles wieder verworfen 

Nicht aufgeben- Der rettende Gedanke kommt bestimmt bald! 

[Christopher]

Kann ich bestätigen, einfach weiter drüber nachdenken!

Ich arbeite seit Montag auch recht eifrig - ca. 3 Kapitel von den 8 die ich bis zum vorläufigen Ende geplant habe sind fertig, der rest sollte etwas schneller gehen. Vielleicht werde ich tatsächlich vor ende April fertig.

Zu Koordinierungszwecken der beiden Perspektiven lese ich gerade auch noch ein paar früher von mir geschriebene Kapitel und da ich vorher den "Betaleser"-Thread konsumiert habe... Stelle ich mir eine Frage.

Macht es überhaupt Sinn, das ganze unbearbeitet einem Beta zu geben, damit der auf Plotfehler und -schwächen hinweist, während noch viele Dinge unbearbeitet sind?

In den Kapiteln die ich lese, springen mir dutzende Dinge ins Auge, die ich noch mal ändern würde. Aber wenn ich noch ganze Kapitel umstellen, neuschreiben oder ergänzen muss, macht es wenig Sinn, all diese Dinge vorher zu ändern - weil ich sie ja eventuell neu schreiben werde.
Wie denkt ihr darüber?

[Simara]

Ich finde, dass man immer zuerst selbst alles verbessern sollte, was einem ins Auge springt, und erst dannach einen Betaleser um seine Hilfe bitten sollte. Schließlich will man ja so viel wie möglich verbessern, und der Betaleser kann sich auf viel mehr Details konzentrieren, wenn man selbst bereits den Rohschliff gemacht hat.

[Guddy]

Ich werde gleich in der Bahn über den Plot nachdenken! Beim Joggen und in der Bahn bin ich am kreativsten

@Christopher: Ich würde es auch zuerst überarbeiten. Es sei denn, man ist sich noch unsicher, ob es einer Überarbeitung bedarf. Dann würde ich es auch an den Beta schicken, um dessen Meinung abzuwarten. Aber wenn mir die Fehler schon ins Auge springen... nein, möchte ich weder als Autor senden, noch als Beta bekommen

[Nycra]

Macht es überhaupt Sinn, das ganze unbearbeitet einem Beta zu geben, damit der auf Plotfehler und -schwächen hinweist, während noch viele Dinge unbearbeitet sind?

Wenn du zu festgefahren bist, dass du da selbst nicht mehr weiterkommst, macht es durchaus Sinn. Ist im weitesten Sinne so eine Art Projektpatenschaft. Wenn du aber schon weißt, was noch alles geändert werden muss, dann solltet du dem Beta erst die "fertige" Version schicken.

[Coppelia]

Das sehe ich auch so. Der Betaleser ist ja dazu da, um das zu verbessern, was man aus eigener Kraft nicht verbessern kann.
Aber eine Buch-Patenschaft ist natürlich auch nicht zu verachten.

[Christopher]

Gut, gut. Der Gedanke war ein wenig egoistischer Natur. Ich hätte mir mit dem Vorgehen die Arbeit gespart, Passagen zu überarbeiten, die nach einer Rücksprache mit Betas rausfliegen würden oder neu geschrieben werden müssten.
Problem dabei war nur, ob jemand all die kleinen Dinge ignorieren könnte um dann nur auf die großen hinzuweisen. Aber dafür hab ich ja nun eure zweite Meinung. Gut, heisst es also erst mal selber komplett überarbeiten, bevor es jemand anderes bekommt

[Coppelia]

Problem dabei war nur, ob jemand all die kleinen Dinge ignorieren könnte um dann nur auf die großen hinzuweisen.

Selbstverständlich! Wenn du dazu quasi den Auftrag gibst.
Wenn es dir nur um große Plotfragen u. ä. geht, könntest du deinen Beta darauf hinweisen, dann wäre es in meinen Augen auch ok, kleinere Fehler nicht vorher aus dem Text zu tilgen.

[Assantora]

Ich bin heilfroh. Es ist der 3. April und ich war schon kurz davor eine Krise zu bekommen, weil ich nichts habe, was ich schreiben kann, aber heute morgen ist mir dann eine geniale Idee gekommen.
Ich schreibe plotlos, habe keine Ahnung, wer in der Geschichte eine Rolle spielt, nur eine Ahnung, worum sich alles dreht und stolpere mich von Szene zu Szene.
Und, wie es sich gehört: Im Prolog stirbt jemand. 

[Nandriel]

[...] Problem dabei war nur, ob jemand all die kleinen Dinge ignorieren könnte um dann nur auf die großen hinzuweisen. [...]

Hehe, ich denke da wie Coppelia - du musst da klar drauf hinweisen. Dann wäre ich vermutlich als Beta raus, denn ich kann nunmal nicht aus meiner Haut, aber da hätten dann wohl beide was von 

[Minhael]

Mich hat gerade ein fieses Plotloch erwischt. 
Während des NaNos kam ich so super mit meinem Roman voran und nachdem danach lange nichts mehr ging, habe ich mich einfach an die Hoffnung geklammert, jetzt im CampNaNo wird es wieder besser. Aber das ist nicht der Fall. Und ich glaube mittlerweile das liegt schlicht und einfach daran, dass mir die Ideen fehlen. Im November hat sich das alles so schön beim schreiben entwickelt, aber jetzt finde ich alle neuen Ideen, spätestens nachdem ich sie aufgeschrieben habe, langweilig. Und wenn nicht das, dann unpassend.

Ich habe einen Anfang, einen tollen Teil vom Mitteilteil und einen Schluß. Aber dazwischen ist noch Platz. Platz den ich nicht füllen kann. Und das macht mich gerade schon wieder komplett verrückt. Einfach weil ich nicht weiß, weshalb mir nicht wenigstens ein bisschen was sinnvolles einfallen mag.

[Alana]

In solchen Fällen hilft mir am allerbesten Recherche. Bei Fantasy ist das natürlich nicht ganz so einfach, aber vielleicht gibt es ja irgendetwas, was du doch recherchieren könntest? Vielleicht spielt deine Geschichte an einem realen Ort, über den du einfach mla einigens nachlesen könntest. Oder deine Helden gehören einer Bevölkerungsgruppe an, die es so ähnlich auch in echt gibt. Mir hilft das total gut. Wenn ich lese, was es so alles gibt, fallen mir sofort Dinge ein, die ich meine Figuren machen lassen kann. Oder aber, vielleicht brauchen die Figuren noch ein bisschen mehr "Privatleben". Ich habe so ein bisschen das Problem, mich zu sehr auf die Hauptfiguren zu konzentrieren und arbeite jetzt immer ganz explizit daran, auch interessante, gut ausgebaute Nebenfiguren einzubauen, weil das einfach realistisch ist. Niemand ist allein auf der Welt. Hilft dir das vielleicht?

[Franziska]

Manchmal muss man ein Projekt etwas liegen lassen, bis einem die zündende Idee kommt. Bei mir dauert das manchmal Jahre.

Langsam glaube ich, mit mir und meinem Jugendbuch wird es nichts mehr. Ich mag die Geschichte, ich weiß genau, wie der Plot aussieht, aber ich finde einfach keinen passenden Stil dafür. 
Ich versuche gerade, es etwas umzuschreiben, aber so richtig wird es nichts und dass ich in letzter Zeit nur Jugendbücher lese, hilft auch nicht.

[Klecks]

Das wird schon noch, Franziska. Du sagtest ja, machmal muss man ein Projekt eine Weile liegen lassen. Vielleicht ist das die Lösung? Oder du schreibst das Buch so, wie es im Moment aussieht, mitsamt einem für dich unpassenden Stil, und widmest dich diesem Problem bei der Überarbeitung? Oder würde sich das für dich beim Schreiben dann nicht "richtig" anfühlen?

[Christopher]

Kennt das Jemand? Steigende Aktzeptanz für Texte mit wechselndem Medium?

Hintergrund:
Ich korrigier gerade am Rechner die Kapitel welche ich die Woche fertiggeschrieben habe und finde sie phasenweise grau-en-haft 
Die älteren Kapitel die ich gestern am Kindle, in meinem Bett liegend, gelesen habe, fand ich hingegen sogar recht gut.
Und wenn ich ein Buch in der Hand halte, sehe ich sogar über gröbste Schnitzer wohlwollend hinweg