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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Sternsaphir

Zitat von: Atra am 17. August 2014, 17:42:12
Sollten die Größen des Genres in dem man selbst schreibt, nicht wenigstens vom Namen bekannt sein?  :hmmm:


Ich finde, das muss nicht unbedingt sein. Jeder lässt sich anders inspirieren. Ich habe mich früher viel durch Bilder und Alltagssituationen inspirieren lassen. Gängige Autoren waren mir komplett unbekannt. Tolkien las ich z.B. erst Anfang zwanzig, als mir eine Kollegin die Trilogie auslieh. Und nur ein Buch zu lesen, weil es von einer bekannten Größe des Genres ist, würde ich nur tun, um mal zu schauen, wie er schreibt. Sagt mir der Stil zu, lese ich weiter, sagt er mir nicht zu, lege ich es weg.
Ich hab früher eine Zeit lang gern Horror gelesen. Aber Stephen King fand ich langweilig. Ich schaue meist weniger auf den Autor, sondern lasse mich eher vom Inhalt und dem Schreibstil überzeugen.


Diese Schreibratgeber ignoriere ich auch. Irgendwie schränken sie einen im freien Schreiben ein. Man kann seinen Gedanken nicht einfach freien Lauf lassen, sondern muss sie zügeln und in eine Form pressen.
Für Schreibanfänger, die womöglich noch nie richtig geschrieben haben, mag das vielleicht ein kleiner Leitfaden sein. Aber wenn die Phantasie mit einem durchgeht, finde ich solche Ratgeber nur hinderlich.

Franziska

Ich glaube, für die Diskussion um Schreibratgeber und ob man im eigenen Genre lesen sollte, haben wir sogar irgendwo threads.

Ach, ich habe gerade Lust zu schreiben. Ich habe die letzten Monate nur überarbeitet. Und keins meiner angefangenen Projekte spricht mich gerade an.
Gestern hatte ich eine Plotidee, die aber noch total grob ist.  :(

Schwarzhand

Zitat von: Franziska am 17. August 2014, 20:12:47
Und keins meiner angefangenen Projekte spricht mich gerade an.
Gestern hatte ich eine Plotidee, die aber noch total grob ist.  :(

Na worauf wartest du dann noch? Setz dich an den Schreibtisch und arbeite sie aus! Vielleicht wird daraus ja ein neues Projekt!? Los! :pfanne:

Franziska

Das Problem ist, dass ich hier noch vier angefangene Projekte habe. Und die wollte ich zuerst schreiben. Wenn ich jeden Tag was Neues anfagen, bekomme ich nie was fertig.

Atra

Zitat von: Sternsaphir am 17. August 2014, 20:07:51
Ich finde, das muss nicht unbedingt sein. Jeder lässt sich anders inspirieren. Ich habe mich früher viel durch Bilder und Alltagssituationen inspirieren lassen. Gängige Autoren waren mir komplett unbekannt. Tolkien las ich z.B. erst Anfang zwanzig, als mir eine Kollegin die Trilogie auslieh. Und nur ein Buch zu lesen, weil es von einer bekannten Größe des Genres ist, würde ich nur tun, um mal zu schauen, wie er schreibt. Sagt mir der Stil zu, lese ich weiter, sagt er mir nicht zu, lege ich es weg.

Ich denke, bei der Frage geht es weniger um die Quelle der Inspiration, als über das reine Wissen um die Personen, die sich einen Namen in dem jeweiligen Genre gemacht haben. Generell findet jeder Inspiration in den verschiedensten Dingen, aber es muss nicht unbedingt ein Buch sein.
Da hast du vermutlich den Kontext falsch aufgefasst bzw. nicht den, den ich meinte  :)
Dass sich das Mädchen nicht davon inspiriert hat, finde ich mitunter recht erfreulich. Persönlich habe ich Tolkien nie gelesen und habe es auch nicht vor, weil er mich nicht interessiert. Allerdings finde ich es wichtig, um ihn zu wissen.

LG Atra
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

Schwarzhand

Zitat von: Franziska am 17. August 2014, 20:36:51
Das Problem ist, dass ich hier noch vier angefangene Projekte habe. Und die wollte ich zuerst schreiben. Wenn ich jeden Tag was Neues anfagen, bekomme ich nie was fertig.

Aber glaubst du, dass etwas besseres dabei herauskommt, wenn du dich zwingst? Besser ein weiteres Projekt, dass du weiter verfolgst, als vier Projekte, die nur in der Schublade liegen ;).

Lucien

@ Atra: Ich finde auch, dass man von gewissen Personen wenigstens schon gehört haben sollte, wenn man sich intensiv mit dem Genre beschäftigt. Andererseits finde ich es zutiefst beeindruckend, dass sie tatsächlich noch nie etwas von Tolkien gehört hat. Wie alt ist sie? Ich kannte Tolkiens Namen schon, bevor ich überhaupt angefangen habe, Fantasy zu schreiben. Ich hatte seinen Namen automatisch intus, als die erste Verfilmung ins Kino kam und im TV davon berichtet wurde. Da hatte ich noch eine Heidenangst vor den Orks.  ;D

@ Franziska: Das Problem kenne ich auch.  :d'oh: Ich habe mir irgendwann das Projekt rausgesucht, mit dem ich schon am weitesten war. Ich habe ganz auf mein Gefühl gehört. Schreib doch erstmal die Plotidee auf und warte ab, was passiert. Vielleicht geht plötzlich die Muse mit dir durch.  ;)

Jetzt habe ich Kiron doch noch nicht dazu bringen können, über sein Leben zu reden! Ihn überkam plötzlich der Hunger auf ein Kaninchen, das er unbedingt essen musste - roh! Aber ich bin vorsichtig optimistisch, dass die Szene gut ist, mir ist nämlich jetzt schlecht.  :gähn:

HauntingWitch

Einen grossen Vorteil hat es, wenn im Büro Total-Flaute ist: Die Outline für meinen Showdown steht.  ;D Ich befürchte nur, dass ich damit nicht über die 150 NS hinauskomme und sich auch dieses als Roman gedachte Projekt als Kurz-Roman oder gar KG entpuppt... Langsam denke ich wirklich daran, mich bewusst ausschliesslich auf kurze Sachen zu konzentrieren.

Rosentinte

@HauntingWitch: Was hindert dich daran, es zu machen? Vielleicht entwickelt sich ja irgendwann eine Idee mal zu einer längeren, aber wenn dir die kurzen Sachen eher liegen, solltest du dich nicht zu den längeren zwingen.

Mir geht es da genau andersherum. Kurzgeschichten sind für mich ein Graus und selbst in Novellen muss ich  mich (für meinen Geschmack) zu kurz halten, aber ein mitteldicker Roman hat für mich genau die richtigen Ausmaße. Mit 60-70k Wörtern habe ich da so langsam genau die richtige Menge an Wörtern gefunden, wo ich nicht zu sehr ins Labern ausarte, mich aber auch nicht zu kurz fassen muss.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

HauntingWitch

Zitat von: Rosentinte am 18. August 2014, 15:48:45
@HauntingWitch: Was hindert dich daran, es zu machen? Vielleicht entwickelt sich ja irgendwann eine Idee mal zu einer längeren, aber wenn dir die kurzen Sachen eher liegen, solltest du dich nicht zu den längeren zwingen.

Was mich daran hindert, warum ich diese Gedanken überhaupt habe, ist der Traum vom internationalen Bestseller (oder den mehreren). Ich weiss, wie unwahrscheinlich der sowieso ist und natürlich haben wir ihn alle (oder die meisten von uns). Vor kurzem habe ich diese wahnwitzige Idee mehr oder weniger ad acta gelegt und tatsächlich als Traum abgestempelt. Seitdem schreibe ich wieder lockerer. Aber immer noch denke ich, wenn ich nicht einmal in der Lage bin, einen "richtigen" Roman zu produzieren, wird das dann wohl erst recht nichts. Ich weiss, das ist völlig irrational und irgendwie auch ein bisschen dumm, aber ich kann diese Gedanken im Hintergrund nicht abschalten.

Und gerade jetzt, da ich "Drei" von Stephen King lese, fällt es mir besonders auf. Der schafft es doch tasächlich, relativ wenig Handlung so detailliert zu beschreiben und trotzdem spannend zu bleiben dabei... Hach, man kann nur lernen von ihm. :) Bei mir wäre dasselbe Buch wahrscheinlich schon bald wieder zu Ende (ich bin jetzt ca. auf Seite 200). Oft ist es doch so, dass in ganz dicken Schinken auch viel Unnötiges vorkommt, sozusagen zu viel um den heissen Brei geredet wird. Bei mir ist es aber eher so, dass ich um gar nichts herum reden kann... Es kommt immer alles so schnell zum Punkt. Ob das hinreichend ist... Nun, die Betas von meinem letzten Projekt haben immerhin bis auf ein paar Kleinigkeiten alles verstanden. Sorry für den Labermodus, das musste gerade kurz raus.  ;)

Siara

#17605
@Witch: Wenn man sich so viel Druck macht, dass es einfach nicht mehr läuft, ist das natürlich wirklich Mist. Aber: Einen Traum ad acta legen, weil die Erfüllung unwahrscheinlich ist? Ich finde es gut, dass du ihn nicht ganz vergessen kannst, und vor allem nur richtig so. Wenn man sich vorstellt, wie viele diesen Traum haben und wie viele erfolgreich sind, sieht das Bild traurig aus. Deshalb drehe ich es lieber um. Nicht: "Wie viele Autoren träumen davon, internationale Bestseller zu schreiben und viele schaffen es tatsächlich?" Sondern: "Wie viele Autoren haben internationale Bestseller geschrieben und für wie viele von ihnen war es zuvor nicht mehr als ein absurder Traum, der von vielen Seiten belächelt wurde?" Unwahrscheinlich ja, unmöglich nur, wenn du es ganz aufgibst.

Du sagst zwar, du hättest die Sache erst einmal hinter dir gelassen, aber in deinem Kopf spukt sie ja immer noch irgendwo. Das ist alles in allem kein schlechter Weg, denke ich. Es muss klar sein, dass es unwahrscheinlich ist und dass es kein Versagen ist, es nicht so weit zu bringen. Gleichzeitig kann man sich aber dennoch die Möglichkeit offenhalten, es eines Tages so weit zu bringen. Ich denke, so einen Durchbruch kann man nicht planen.

Man tut, was man gerne tut, und wenn man eine Menge Glück hat, erschafft man damit etwas, das auch Anderen gefällt. Der übermäßige Druck sorgt dafür, dass wir es andersherum machen wollen: Etwas erschaffen, das Anderen gefällt, und darüber gar nicht darauf achten, ob wir noch lieben, was wir tun. (Man, das war jetzt wirr - ich hoffe du weißt, wie ich das meine. ::) ). Was ich sagen will: Lernen wollen, weil es Spaß macht, besser zu werden, ist klasse. Schreiben, weil die Figuren und die Geschichten Leidenschaft sind, genauso. Der Erfolg damit zu haben wäre das Sahnehäubchen, aber das sollte nicht das Ziel sein, denke ich. Stattdessen ist vielleicht die Freude am Schreiben selbst das Ziel?

So oder so, lass dich nicht unterkriegen! ;)
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Sternsaphir

@ Witch:

An erster Stelle muss der Schreibspaß stehen, ganz klar. Wenn ein Autor sein Werk nicht mag, merkt man es meist.
Ich träume auch vom Bestseller. Aber ich würde niemals so schreiben, nur um einem breiten Publikum zu gefallen. Das wäre schon fast ein bißchen wie Prostitution.
Schreib, wie Du lustig bist. Wenn man einem Werk ansieht, dass der Autor Spaß beim Schreiben hatte, dann hat man auch Spaß beim Lesen und vielleicht . . . vielleicht sagt jemand eines Tages beim Verlag: "Das ist es, was wir gesucht haben!"  :)




Huh, Herzschmerz. Mein Prota Liebes-Pärchen müssen sich jetzt auf ewig trennen. Ich leide grad so mit.  :'(

HauntingWitch

@Siara: Danke, das tut gut gerade. :knuddel: Es ist schon nicht so, dass ich auf Teufel komm raus versuche, etwas zu erschaffen, das Anderen gefällt oder um des Erfolges Willen schreibe (nicht mehr). Aber im Moment frustriert es mich einfach, dass ich wieder einmal nur diese ca. 150 Normseiten plus-minus schaffen werde... Das ist schwer zu erklären. Ich schreibe zwar, was mir gefällt und so, wie es gerade kommt. Es frustriert mich nur, wenn das dann nicht so viel ist, wie ich wollte, weil ich mir dann so unfähig vorkomme. Ich habe irgendwie einen Komplex, weil die Romane, die ich so lese meistens so zwischen 300-400 Seiten haben und ich das offenbar nicht schaffe.

Aber wahrscheinlich ist dieses Denken falsch, wahrscheinlich sollte ich das akzeptieren und auch akzeptieren, dass ich halt nun einmal nicht der Typ für grössere Schinken bin. Und das was mache, sollte für mich gut sein, als das, was es ist. Ich arbeite dran. :knuddel:

@Sternsaphir: Uuh, so etwas mache ich ja gar nicht gerne, Liebende auseinanderreissen (aber irgendwie mache ich es trotzdem dauern, *räusper*). Das ist immer so schlimm, ich kann dich verstehen.

Klecks

Ich weiß, was du fühlst, Sternsaphir. Lass dich knuddeln.  :knuddel:

Und an dich, Witch: Auch wenn du "nur" für dich schreibst - gib niemals deine Träume auf.  :knuddel:

Klecks

Ich bin gerade total schockiert. Eine Frau, die eigentlich nur eine Nebenfigur sein sollte, entwickelt sich gerade zu einer wahnsinnigen Anta. Und sie hat etwas ganz Furchtbares in ihrem Nachttisch, mit dem sie etwas ganz Schlimmes tun will ... argh.  :gähn: