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Schreib-Bar, der Quasselthread für Tippjunkies

Begonnen von gbwolf, 07. April 2008, 09:22:21

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Mika

Ich schwebe momentan nicht, aber eine neue Idee, endlich mal eine für eine Kurzgeschichte, raubt mir den Schlaf und das gewaltig. Mal gucken ob ich meine Anlehnung an Poes "Verräterisches Herz" noch vor Ende der Ausschreibung hinbekomme.
Kennt ihr das? Diese fiesen Ideen, die sich ganz plötzlich hinterrücks anschleichen, einen mit einem miesen Grinsen im Gesicht daniederwerfen und von denen man so lange schlaflos ist, bis man sie auf Papier oder in den PC gebannt hat?

HauntingWitch

Zitat von: Assantora am 09. April 2012, 21:06:48
Aber jetzt mal in die Runde gefragt weil es mir wichtig ist: Wie läuft das eigentlich bei einer Patenschaft ab? Kann da wer aus dem Nähkästchen bissl plaudern, damit ich weiß, in welchem Stadium meiner Vorarbeit ich da antanzen kann/soll?

Schön, dass es dir wieder besser geht. :)
Das musst du, glaube ich, selber wissen. Ein Pate ist dazu da, dein Projekt zu begleiten, zu "überwachen" - böse gesagt - und dich so zu unterstützen. Ideen haben und Eintippen musst du aber schon noch selber. Ich habe momentan auch zwei Patenschaften. Die eine schickt mir jeweils die Kapitel zum Lesen, korrgieren und auf Logik achten und stellt ab und zu fragen zum Inhalt. Die andere gibt mir die Fragen und Probleme durch und ich achte beim Lesen speziell auf diese Dinge. Das hängt auch von dem jeweiligen Projekt ab und davon, was du brauchst. Das kannst du ja alles in dem Betasuch-Thread festhalten.

Zitat von: mika am 10. April 2012, 19:53:16
Kennt ihr das? Diese fiesen Ideen, die sich ganz plötzlich hinterrücks anschleichen, einen mit einem miesen Grinsen im Gesicht daniederwerfen und von denen man so lange schlaflos ist, bis man sie auf Papier oder in den PC gebannt hat?

Die, die einen dann die ganze Nacht wach halten, um dann ein paar Tage später klammheimlich in der Versenkung zu verschwinden und irgendwo im Hinterkopf stecken zu bleiben. Ja, die kenne ich. Oder die, die einen überrennen und dann kann man an nichts anderes mehr denken, obwohl man noch anderes Angefangenes herumliegen hat.

Puh, ich glaube, meine Blockade kehrt zurück. Irgendwie habe ich so wenig Schreiblust, so wenig Motivation. Jedes Mal, wenn ich denke, so jetzt schreibst du weiter, setze ich mich vor das Dok und dann kommt einfach nichts. Dabei müsste doch noch eine KG fertig werden bis im Juni und ein Kurzroman bis im Dezember. Ausserdem wartet die Überarbeitung meines zweiten Schatzes und die beiden neuen lassen mich auch nicht in Ruhe. Aber dann auch wirklich schreiben klappt irgendwie nicht, es passiert momentan alles nur in meinem Kopf. Hilfe! :d'oh:

Alana

@mika: Mir gehts grad auch so. Plötzlich habe ich mehrere Ideen für Kurzgeschichten, die sich vor die Überarbeitung von Verflucht drängeln wollen. *hmpf* Und natürlich bin ich geneigt, nachzugeben, weil da doch viel schneller ein Ende in Sicht ist.
Alhambrana

Arcor

Nachdem ich gestern noch voll im Hochgefühl meiner osterlichen Plotphase war, habe ich heute schon wieder das dumpfe Gefühl, den ganzen Karren mit Karacho vor die Wand gefahren zu haben.
Mir fehlt irgendwie ein klarer Antagonist. Der aktuelle ist nur so halbgar, da auf ihm nicht der Fokus liegt, sondern auf dem Zusammenspiel der beiden Protas. Außerdem schreit das ganze Projekt schon wieder "Ich werde groß, gib mir mindestens 3 Fortsetzungen."  :wums: :wums: Argh, ich hasse es! Alles wird bei mir immer so verdammt groß. Dabei wollte ich doch endlich einmal etwas schreiben, was nur unter Umständen eine Fortsetzung bekommt, das man aber auch für sich lesen kann. Auf der anderen Seite will ich schon Ansatzpunkte für weitere Geschichten drin haben. *seufz* Alles schwierig. Und das Finale steht auch noch nicht.  :-\
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Farean

#10579
@Arcor: An dieser Stelle kann ich nur auf meine aktuelle Signatur verweisen:
Zitat
Ambition ist der tödlichste Feind der Inspiration.
;)

Schick deine ganzen inneren Lektoren, Zensoren, Merchandising-Agenten etc. einfach auf dein sinkendes Schiff und laß sie damit absaufen. Atme tief durch, leg dir Meditationsmusik ein und bete dir immer wieder folgendes Mantra vor: "Ich schreibe aus Spaß an der Freude." (EDIT: Falls das noch nicht hilft, versuch es mit: "Es ist mir sch***egal, ob dabei was rauskommt!!!") ... und dann vertiefe dich in dein Szenario und schreib einfach drauflos.

(Und ja, ich weiß, daß sagt sich einfacher, als es zu machen. :pfanne:)

Erdbeere

Arcor, ich glaube, du musst lernen, nein zu sagen. :pfanne: Du kannst nicht alles in einem Plot unterbringen, was dein Hirn ausspuckt oder dir deine Protas erzählen. ;D Ich kenne dein Problem auch sehr gut, aber ich habe gelernt, mir bereits in der Grobplotphase auf die Finger zu hauen, wenn ich den primären Handlungsstrang verlasse. Nicht jeder Nebencharakter braucht seinen eigenen Handlungsstrang, sein eigenes Abenteuer.
Wie hast du das denn hingekriegt, dass dein neues Projekt wieder so riesig wird?

Edit: Farean hat übrigens Recht. Keiner zwingt dich, einen handlichen Einbänder zu schreiben.


So, ich hole mir jetzt einen Kaffee und den Rest des Schokoosterhasen und hau in die Tasten. Meine beiden Beta-Aufträge sind soweit durch, jetzt darf River wieder ran. :vibes:

HauntingWitch

@Arcor: Lass uns gemeinsam schreien.  :knuddel:

@Farean: Lustig, das hilft mir auch gerade ungemein. Man vergisst nur allzu gern, bei all den Ausschreibungen und anderen Möglichkeiten.

Farean

Hmm, vielleicht sollten wir eine Tintenzirkel-Schrei-Runde aufmachen. :brüll: ;D Ich könnte etwas Auflockerung ebenfalls gut vertragen.

Arcor

@Witch
Gerne. Auf drei?  :knuddel: Wahrscheinlich sollten wir beide wirklich unser Hirn ausschalten und einfach schreiben, wenn es sonst nur blockiert. Kannst du dich nicht über die ersten paar Sätze hinwegquälen? Ich stelle oft fest, dass ich nach 200 Wörtern besser reinkomme und dann läuft es wieder.

@Farean
Alle würde ich nicht auf den Kahn schicken, aber die Hälfte kann gut und gerne drauf.  ;D Vielleicht schreibe ich wirklich erst einmal das Ende, dass mir schon von Anfang an im Kopf herumgeistert. Überarbeiten muss ich ohnehin en masse, da kommt es auf ein bis zwei Szenen mehr auch nicht mehr an.

@Erdbeere
Ja, das mit dem Nein-sagen fällt mir manchmal schwer. Danke aber für die Pfanne.  :) Dabei habe ich den Plot schon beschnitten und 60% der Ideen für meine Protas auf etwaige Folgegeschichten verschoben.
Woran das liegt, weiß ich auch nicht. Ich schreibe glaube ich sehr ausführlich und (hoffentlich) detailreich. Dazu fallen mir zu vielen Leuten ganze Lebensgeschichten ein und an denen kann ich mich nur schwer bremsen. Vermutlich zeigt das aber auch eifnach nur, wie gerne ich meine Protas habe.

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Faye - Finding Paradise

Erdbeere

@Arcor: Dass du den Background deiner Figuren mit einbringen willst, ist doch schön und zeigt auch, dass du dich mit deinen Protas eingehend beschäftigt hast. Ich mache das auch, schreibe z.T seitenweise den Lebenslauf einer Figur auf, einfach, damit ich es schwarz auf weiss habe. Aber ich händle das wie Steven King: Der hat für jede noch so kleine Nebenfigur detaillierte Vorgeschichten und Backgrounds, doch in seinen Büchern selbst zeigt er davon nur wenig, wenn überhaupt, ausser eben von den Hauptfiguren. Alles, was nicht relevant ist, um die Story voranzutreiben, wird gestrichen. Hart, aber wirkungsvoll. ;)

@Witch: Magst du Schokohasen haben? Meine Motivationskekse sind grad alle, aber die Hasen tuns auch. Und vergiss nicht: Du bist toll, also sind es deine Geschichten auch! ;D

HauntingWitch

Zitat von: Arcor am 11. April 2012, 14:07:59
@Witch
Gerne. Auf drei?  :knuddel: Wahrscheinlich sollten wir beide wirklich unser Hirn ausschalten und einfach schreiben, wenn es sonst nur blockiert. Kannst du dich nicht über die ersten paar Sätze hinwegquälen? Ich stelle oft fest, dass ich nach 200 Wörtern besser reinkomme und dann läuft es wieder.

Eins, zwei...  ;D

Naja, bei mir ist das eher so, dass ich jetzt wieder 250 Wörter geschafft habe und jetzt fehlt mir ein Übergang. So etwas Plöhdes. Und so geht es seit ungefähr einer Woche. Die Überarbeitung von dem Roman geht zwar einigermassen, aber irgendwie habe ich dafür zu wenig Lust.

Ich glaube, Erdbeere und Faeran sagen etwas Wahres. Wenn es keinen Spass mehr macht, stirbt es. Ich denke, ich sollte mich wohl auf den Spass besinnen und es einfach lassen, wenn ich gerade nicht mag. Ich habe ja keinen Zeitdruck. Krampfhaft etwas durchwürgen wollen ist ebenso tödlich wie ungesund, also rede ich mir jetzt wieder meine Ur-Devise für alles ein: Wenn es was wird, ist super, und sonst ist es eben Pech. Was soll's.  ;) Damit sollte es klappen.

@Erdbeere: Oh, danke, die nehme ich doch gerne. Hihi, diese Logik gefällt mir, das werde ich mir doch gleich mal hinter die Ohren schreiben.  ;D

Rynn

Jetzt schwanke ich zwischen Riesenüberarbeitung und komplettem Neuschreiben der Anfangskapitel meines Manuskripts. Ich bin so unzufrieden geworden. Das Plotloch, das ich in den letzten Wochen einfach geflissentlich ignoriert habe, trommelt langsam die Finger auf den Tisch und will, dass ich mich mit ihm auseinandersetze. Aber ich bin unsicher, was produktiver wäre, Zusammenfügen und Überarbeiten oder gleich ganz neu schreiben ... Hat da jemand Erfahrungen, die er mit mir teilen kann? ;D

@Witch
Ich drück die Daumen. Einfach schreiben, nicht drüber nachdenken. Vielleicht fließt es dann von ganz alleine? :D
»Dude, suckin' at something is the first step to being sorta good at something.« – Jake The Dog

Zit

Wenn es vorn und hinten nicht passt, schreibe ich es einfach neu. Aber ich bin ja eh jemand, der nichts beenden kann. ;D
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

HauntingWitch

@Rynn: Das kommt darauf an, ob die Änderungen deinen ganzen restlichen Plot mitverreissen, oder ob du nur bis zu einem gewissen Punkt ein Problem hast. In ersterem Fall würde ich alles neu schreiben (auf Basis des alten) und in letzterem nur die ersten Kapitel. Aber neu schreiben ist bei grossen Problemen vermutlich einfacher, als überarbeiten, zumindest war das bei mir so. Ich hätte so viel überarbeiten müssen, dass ich gleich alles noch einmal tippen konnte.

Ja, nicht nachdenken und vor allem auch nicht müssen, funktioniert.  :) Ich war jetzt ein bisschen draussen und die Plothäschen überfallen mich, erstens, und zweitens möchte ich jetzt auch weiter überarbeiten. Ich hoffe mal, dass das jetzt andauert und nicht morgen wieder ein Tief kommt.

Farean

@Rynn: Hat das eigentlich noch jemand anders gelesen? Vielleicht kommt es dir viel schlimmer vor, als es ist.

Bei meinem letzten Projekt bekam ich auch oft den Rappel und wollte mehrere Kapitel komplett neu schreiben. Dann hat meine Frau mich immer gebremst und mich ihr den Text noch mal vorlesen lassen. Das hat mich a) beruhigt und mir b) ein ganz anderes Gefühl dafür gegeben, wie sich der Text gerade anfühlte. Meist lief es darauf hinaus, daß zwei bis drei kleine Änderungen genügten, und alles war in Butter.