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Manouche: Ich grabe mich immer tiefer ins Abenteuer Schreiben

Begonnen von Rosentinte, 04. März 2021, 21:38:45

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Rosentinte

Wie so viele von uns sucht Manouche im Tintenzirkel vor allem Austausch mit Gleichgesinnten. Außerdem verstärkt sie unsere Handarbeitsfraktion, die Katzenliebhaber*innen und Plottenden. Da wird sie bestimmt schnell hier Anschluss finden! Herzlich Willkomen!

Leben: Hallo zusammen
Ich heisse Julie, bin 47 und lebe mit meinem Mann, unserem Sohn und unserer Katze in der Schweiz. Daher vielleicht auch mein nicht so perfektes Deutsch, bzw. mein Komplex...

Mein Leben in möglichst wenigen Sätzen:
Ich liebe Geschichten, Bücher, Theater, Filme und ich liebe Katzen, schöne und lustige Momente mit meiner Familie, kreatives Arbeiten wie Werken und Nähen, gutes Essen, schwatzen und lachen mit Freundinnen, mit einem Chai in den verschneiten Winter hinausschauen, einrichten und mich mit gemütlichen Dingen umgeben, Reisen, Sommer und Meeresrauschen und liebe ich es mir Geschichten auszudenken.
Das habe ich daraus gemacht: Ich war Lehrerin für Handarbeit und Werken und habe seit einigen Jahren ein kleines Atelier, wo ich viele meiner Kleider selber nähe und auch ein paar wenige Sachen verkaufe. Dann entschloss ich mich für einer Weiterbildung zur Theaterpädagogin und nun lebe ich davon, mit Kindern und Jugendlichen Theaterprojekte durchzuführen und ihnen dieses tolle Erlebnis zu ermöglichen: Eine Geschichte entwickeln, zusammen proben und auf die Aufführung, den krönenden Abschluss, hinarbeiten.

Schreiben:
Schon lange hatte ich Ideen zu Geschichten und plante irgendwann einen Roman zu schreiben, doch bis auf zwei Schreibversuche und ein paar Bilder für ein Kinderbuch blieb alles nur eine Idee, ein Traum.
Dann kam ich durch meinen Beruf als Theaterpädagogin endlich zum Schreiben von Geschichten und inzwischen habe ich viele Theater-Plots erfunden und verfasst. Die Handlungen weichen allerdings von einer klassischen Struktur ab, da ich die Ideen der Kinder umsetze und bewusst keine Hauptrollen verwende. Und es sind nicht meine Geschichten, es sind Verschmelzungen der wunderbar phantasievollen Geschichten der Kinder und meiner eigenen Ideen.
Ein paar Jahre blieb es dabei und genügte mir auch. Aber dann vor fast zwei Jahren fasste ich den Entschluss, endlich ernsthaft einen Roman zu schreiben. Ich hatte eine Vorstellung zu einer Dystopie und notierte mir alles Mögliche zur Hintergrundgeschichte, der Welt und den Charakteren. Mittlerweile habe ich eine Menge Schreibratgeber gelesen, im Internet recherchiert und den Plot in diversen Varianten durchgedacht und verändert. Das klingt jetzt vielleicht nach prokrastinieren oder ziellos sein, aber tatsächlich ist es für mich sozusagen ,,plottendes Lernen". Ich bin nun bei der neunten Plot-Version angekommen, die mir jetzt das erste mal wirklich abgerundet und richtige erscheint. Ich freue mich und bin unglaublich neugierig, was daraus alles noch entstehen wird. Innert kurzer Zeit ist Schreiben für mich zu einer Leidenschaft geworden, die sich nicht mehr aus meinem Leben wegdenken lässt.

Grund:
Ziemlich am Anfang meiner Buch-Idee fand ich auf eurem Forum den Beitrag zum Schreiben einer Dystopie. Seither kehre ich immer wieder zu euch zurück und lese sehr gerne in euren Beiträgen. Fantasy ist ganz klar das Genre in welchem ich am meisten gelesen habe und immer noch lese, dicht gefolgt von Historischen Romanen. Meine absolute Lieblingsbuchreihe die ich als Jugendliche las, war natürlich Fantasy. Ich habe sie insgesamt acht oder neunmal gelesen, auch noch als Erwachsene. Diese Geschichte hat mich geprägt und mir immer wieder Kraft gegeben. Das wäre das schönste, wenn ich irgendjemandem mit einem eigenen Roman so etwas geben könnte.
Da ich in meinem Umfeld, ausser mit meinem Mann, mit niemanden über mein Buch-Projekt rede, merke ich, dass mir der Austausch fehlt. Und jetzt wo ich, nach vielen Ratgebern, Recherchen im Internet und unzähligem Umplanen und Umschreiben, endlich mit meinen Plot und den Charaktere so weit zufrieden bin, wäre für mich der richtige Moment, einen neuen Schritt zu wagen. Das Tintenzirkel-Forum sehe ich als nächste Etappe für mich und mein Projekt, als eine Art Zugeständnis an mein Ziel, einen Roman zu schreiben.

In den Vergangenen Monaten habe ich mir zum Schreiben und Plotten eine Meinung gebildet, habe herausgefunden, was für mich Sinn macht und was bei mir eher nicht funktioniert. All das und alles was ich in Zukunft noch lernen werde, würde ich gerne mit euch teilen, vor allem was die Erarbeitung von Charakteren angeht, gebe ich gerne meine Erfahrungen aus der Theaterarbeit weiter.

Ich würde mich sehr freuen bei euch einzutauchen und gemeinsam mit euch die vielen Facetten des Schreibens weiter zu erforschen.

Zitat: Zitat(Da ich gerade erst mit dem Plotten fertig bin, hier ein Zitat aus der ersten Version):
Auf dem Boden lag zwischen zertrampelten Brotresten, umgeworfenen Stühlen und kaputtem Geschirr ein roter Kerzenstumpf. Marla wunderte sich, Kerzen waren sehr teuer und nichts, was sich eine Arbeiterfamilie leisten konnte. Während sie das Kerzenstück aufhob, entdeckte sie unter einem der Stühle ein Foto. Sachte wischte sie mit dem Ärmel den schmutzigen Stiefelabdruck weg und betrachtete das Porträt einer jungen Frau. Der Gedanke daran, dass dies vermutlich die Mutter des Mädchens war, machte sie traurig. Schnell steckte Marla das Bild und den Kerzenstumpf in ihre Manteltasche und ging wieder ins Kinderzimmer, sie wollte jetzt keine Zeit mehr verlieren.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

phoe

Ein herzliches Willkommen, Manouche.  :winke:

Das ist ein sehr interessanter Weg, wie du zum Schreiben und damit zu uns gekommen bist.
Ich bin eher die typische Bauchschreiberin. Mit dem Plotten habe ich es nicht so. Wenn ich doch mal plotten muss, dann übernimmt irgenwann wieder mein Bauch.  :D
Deswegen ist es für mich faszinierend, wenn jemand zum Plotten auch noch das Rollenspiel einbauen kann, was z. B. für Theateraufführungen nötig ist.

Ich wünsche dir viel Spaß, bei und mit uns.

Yves Holland

Herzlich willkommen, Manouche!

Hab viel Spaß hier und auf einen guten Austausch! Deinen "Werdegang" finde ich hochinteressant. Ich skripte ja auch für Hörspiele, das ist schon eine sehr "nischige" Art des Schreibens, macht mir aber auch riesigen Spaß.

VG Yves  :winke:
.
Eins und eins ist zwei - von London bis Shanghai!

Barra

Willkommen Manouche!

Da hast du uns aber eine schöne, ausführliche Vorstellung mitgebracht. Da gab es jetzt so viel zu entdecken, da weiß ich gar nicht, auf was ich zuerst eingehen soll.

Was mir aufgefallen ist, war der Satz über die Hauptrollen in den Theaterstücken mit den Kindern. Das klingt total schön.

Beim Plotten stimme ich dir zu, wenn man erst mal alle möglichen Methoden und Lehren dazu durch geackert hat, ist man froh, wenn einem ein oder zwei persönlich zusagen, mit denen man arbeiten kann. Ich selbst komme zum Beispiel mit der Schneeflocken-Methode gar nicht klar.

Nähen ist so ein Hobby, das total an mir vorbeigegangen ist, obwohl ich eine hübsche Nähmaschine im Arbeitszimmer stehen habe. Was nähst du denn so?

Leb doch gut ein hier und hab viel Spaß.
Grüne Grüßchen Barra

Federstreich

Herzlich willkommen, Manouche! Dein Zitat ist ja super. Das kann ich mir in einer Dystopie richtig gut vorstellen. Ich schreibe auch gerne Dystopien und plotten ist mir sehr wichtig. Da bist du bei mir genau an der richtigen Adresse. Genauso mit den Katzen. Mein Kater liegt gerade in seinem Kissen und schaut mich durch Augenschlitze süffisant an. Dem geht es gut. :D

Leb dich gut ein und viel Spaß hier im Forum! :)

Manouche

Vielen Dank euch!
Ich freue mich total, jetzt dazu zu gehören!

@Pety
ZitatIch bin eher die typische Bauchschreiberin. Mit dem Plotten habe ich es nicht so. Wenn ich doch mal plotten muss, dann übernimmt irgenwann wieder mein Bauch.  :D
(Ich hoffe, das funktioniert jetzt mit dem Zitat :hmmm:)

:D Ich dafür finde das Bauchschreiben total faszinierend. Ich glaube das Plotten gibt mir eine Sicherheit. Ich bin eher so eine die sich gerne absichert. Geniesse es aber dann schon auch, in den einzelnen Abschnitten (mehr oder weniger) frei drauflos zu schreiben.


@Yves Holland
Ja, Hörspiele sind schon ziemlich nahe am Theater. Das kann ich mir gut vorstellen, dass das Spass macht. Ich hab mir kurzfristig auch überlegt, Hörspiele zu machen jetzt wegen den Einschränkungen mit Corona...
Obwohl, ich schreibe die Dialoge eigentlich selten selber, sondern lasse meistens die Kinder/Jugendlichen improvisieren.

@Barra
ZitatBeim Plotten stimme ich dir zu, wenn man erst mal alle möglichen Methoden und Lehren dazu durch geackert hat, ist man froh, wenn einem ein oder zwei persönlich zusagen, mit denen man arbeiten kann. Ich selbst komme zum Beispiel mit der Schneeflocken-Methode gar nicht klar.

;D Als ich von der  Schneeflocken-Methode las, war ich total begeistert und habe sie gleich angewendet. Nur stellte ich dann bald fest, dass ich einiges überspringe oder die "Fünfsatz-Abschnitte" immer länger und länger wurden.:hmmm: Mittlerweile habe ich mir eine "eigene" Schneeflocken-Methode zusammengebastelt kombiniert mit dem 7-Punkte-System. Im Moment stimmst so, aber ja, mal schauen. Ich kann mir vorstellen, dass dies je nach Projekt immer wieder anders ist...

ZitatNähen ist so ein Hobby, das total an mir vorbeigegangen ist, obwohl ich eine hübsche Nähmaschine im Arbeitszimmer stehen habe. Was nähst du denn so?

Früher, alle möglichen Kleider. In den Läden fand ich nicht was mir gefiel ;) Dann als ich begann ein paar Dinge zu verkaufen, waren es vorallem Accessoire und später Jupes. Jetzt sind noch Sommerkleider dazu gekommen. Aber ehrlich gesagt, hält mich das Schreiben schon sehr vom Nähen ab... Manchmal geht einfach nicht alles.

Danke euch und bis bald!   

Manouche

Danke Earu!

Da haben wir ja wirklich viele Gemeinsamkeiten :)
Freue mich auf den Austausch!
Meine Katze liegt ebenfalls auf ihrem Kissen, schläft aber tief!!



Barra

Jupe musste ich direkt erst mal nachschlagen. Ob es ein/e/r Ju-pe oder ein Jüp ist.  :ätsch:
Sehr interessant. Und ja, das mit der Kleidung kaufen kenne ich. Ich geht total ungern einkaufen. Shopping ist furchtbar. *grusel

Federstreich

Ich mag die Schneeflockenmethode mittlerweile, obwohl ich sie auch in einer leicht abgewandelten Form nutze. Wenn ich mich genau an die Vorschriften halten würde, würde ich wahnsinnig werden. "Nimm dir mindestens einen Tag Zeit, um deinen Pitch zu schreiben. Probier mehrere Varianten aus." "Nimm dir drei Tage Zeit für den Klappentext." Ist ja schön, aber dafür bin ich zu ungeduldig. In der Planungsphase ist das auch noch nicht nötig. Außerdem verändern sich meine Geschichten beim Schreiben gerne minimal, sodass sich der Fokus vom anfänglichen Schwerpunkt gerne leicht verlagert. Dann passen Pitch und Klappentext eh nicht mehr zu 100% und ich muss sie anpassen. Wozu also schon gleich am Anfang so ein Aufheben darum machen, wenn mir die Richtung genügt? Aber ich bin froh, wenn ich nach dem Schreiben einen Rohling für die Handlungsbeschreibung im Exposé habe. Mit dem lässt es sich gut arbeiten, wenn ich ihn erst einmal aktualisiert habe.

Manouche

#9
@Earu 
Zitat"Nimm dir mindestens einen Tag Zeit, um deinen Pitch zu schreiben. Probier mehrere Varianten aus." "Nimm dir drei Tage Zeit für den Klappentext." Ist ja schön, aber dafür bin ich zu ungeduldig.

:rofl: Geht mir genau so.
Und ja ich bin sicher, dass sich die Handlung noch etwas ändern wird.

@Barra
ZitatJupe musste ich direkt erst mal nachschlagen. Ob es ein/e/r Ju-pe oder ein Jüp ist.  :ätsch:

;D Ist ja so ein "schweizerisches" Wort :hmmm: Und dann hab ich auch noch einen französischen Hintergrund... Richtig wäre natürlich Rock. Aber irgendwie finde ich das Wort Jupe passender :engel:

Nyctea

Hallo und willkommen, Manouche! :winke:

Du wurdest ja schon von einigen TiZis begrüßt. Dem wollte ich mich jetzt anschließen.

Bei deiner Vorstellung hat mich dein zweiter Satz angesprungen.
ZitatIch heisse Julie, bin 47 und lebe mit meinem Mann, unserem Sohn und unserer Katze in der Schweiz. Daher vielleicht auch mein nicht so perfektes Deutsch, bzw. mein Komplex...

Ich bin in der Nähe vom Bodensee, also auch von der Schweiz und Österreich aufgewachsen, und liebe den Klang der Sprachen dort. Deshalb kann ich sie gut verstehen, auch wenn ich selbst nur meinen heimatlichen Dialekt und beinahe Hochdeutsch, also auch kein perfektes Deutsch, spreche. Das wollte ich dir gerne sagen und hoffe, dass du es als aufbauende Worte verstehst.

Grüßle von Nyctea
Lass nicht los, gib niemals auf! Das Leben ist voller Wunder!

Manouche

Vielen Dank, Nyctea! Das ist sehr lieb von dir.

Liebe Grüsse

Felix Fabulus

Hey Manouche

Willkommen im Zirkel und besonders willkommen im Klub der Tizi-Schweizer*innen.  :D
Ich wohne im Kanton Bern - und du?

Was mich ebenfalls interessiert: Wie hiess denn deine Lieblingsjugendbuchreihe?

Liebe Grüsse
Felix
Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.

Manouche

Hallo Felix
Schön bin ich nicht ganz alleine mit "Schweizer-Dialekt".

Ich wohne ihn Zürich. Bern mag ich sehr. Vor allem mit der Stadt verbinde ich sehr viel schönes!

Meine Liebelingsjugendbücher:
Das waren die Bücher über Alanna von Trebond, von Tamora Pierce (Band 1-4, Die schwarze Stadt, Im Bann der Göttin, Das zerbrochene Schwert und Das Juwel der Macht) Eine Geschichte über ein starkes Mädchen, dass sich als Junge verkleidet, um Ritterin zu werden... Für mich waren die Bücher mehr als eine Geschichte, ich hätte mir gut vorstellen können, dass Alanna irgendwann in meiner Realität erscheint. Ich hatte sie damals sicher etwa acht mal gelesen (nicht übertrieben), das letzte ma. mit etwa 20.
Ehrlich gesagt, ich wage mich nicht sie jetzt wieder zu lesen, aus Angst ich könnte jetzt enttäuscht sein. Die Folgebänder haben mich nie richtig begeistert.

Felix Fabulus

Cool, in Zürich habe ich drei Jahre studiert. ;-)

Hab ich mir doch fast gedacht, dass du die Alanna-Serie meinst, die ich selbst als Teenie verschlang. Ich habe sie vor ein paar Jahren nochmal gelesen. Meiner Meinung nach funktionieren sie immer noch super. Tolle Figuren und coole Plots. Jedes Buch ist ein wenig anders gelagert. Am wenigsten gut hat mir immer Band 3 gefallen. Hast du die Dhana-Reihe auch gelesen?

Btw. kennst du den Verein Schweizer Phantastikautoren? https://phantastikautoren.ch/
Wir treffen uns regelmässig zu Stammtischen. Der belebteste findet sich in Zürich (wenn nicht gerade pandemisch unterbunden).
Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.