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Gimpel: Wer das schreibt, ist...

Begonnen von Sonnenblumenfee, 30. Januar 2021, 13:12:03

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Sonnenblumenfee

Unser neustes Mitglied sucht gerade nach der richtigen Balance zwischen Schreiben, Studium und Beruf, eine Suche, die vielen von uns bekannt sein dürfte. Hoffentlich können wir sie hier bei diesen Fragen unterstützen. Herzlich Willkommen Gimpel!

Leben: ...Friederieke oder Frieke, bzw. mein Nickname, den ich mir vielleicht vor dem Schreiben hätte ausdenken sollen. Ich bin eine 24-jährige, im Studium vor sich hindümpelnde, nach Köln verzogene, ehemals greifswalderische, schreibende Katzenliebhaberin. Schildkröten sind aber auch toll. Momentan stecke ich im Spannungsfeld von "wie schreiben, um im Studium gut zu sein" und "ich will mich nicht selbst dabei verlieren". Hinzu kommt noch "ein Job wäre irgendwann auch nicht schlecht" - ich bin also gerade dabei, mir ein schreiberisches Selbstverständnis aufzubauen.

Schreiben: Buchstaben. Nein Spaß, ich schreibe gerne humoristische Fantasy oder Comic Fiction (im Sinne von komischer Fantasy mit überzeichneten Zügen) oder auch Science Fiction, wenn ich schlechte Laune habe. Dementsprechend habe ich an Fantasy mehr Spaß. Meine Texte sind immer so, wie ich sie selbst gerne lesen würde und da ich Autoren wie Pratchett, Moers und Adams bewundere, alle so-da-irgendwie in dieser Richtung. In meinem Studium endet das häufig bei Kurzgeschichten, in meiner Freizeit hadere ich mit meinen niemals-nimmer-nie fertig werdenden Romanversuchen.

Grund: Ihr reizt mich ungemein. Nicht wie ein rotes Tuch, eher wie eine Klatschmohnwiese. Man will sich reinlegen, an jeder Blüte riechen, ein paar Samen streuen - und hat doch Angst, von einer Biene gestochen zu werden. Ich möchte unbedingt die Mitglieder hier kennenlernen, Freundschaften schließen, mit Leuten über Plots, Ideen und praktisches Schreiben diskutieren - und fürchte mich dennoch davor, negativ aufzufallen oder Fehler zu machen. Anbieten kann ich euch lediglich 4 Jahre durchgängige Schreiberfahrung, 1 Jahr Schreibstudium, 1 Jahr Dorffernsehjournalismus und 22 Jahre Luftschlösser bauen.

Zitat: "248."
"Was?" Luderick musterte Gimpel mit verschränkten Armen. Der kleine Zauberer hustete.
,,Es gibt 248 Bezeichnungen für die Farbe Rot in den Codizes der Universität. Aber..." Er zupfte an seinem Kragen.
,,Aber was?" Luderick war nicht in der Stimmung, sich von Gimpel irritieren zu lassen.
Gimpel schluckte.
,,Aber das hier", er strich über das Siegel, ,,ist keine davon. Das ist ein Unrot. Das sollte es gar nicht geben dürfen, natürlich gesehen!" Genervt wandte Luderick sich zum Gehen.
,,Warte!", rief Gimpel und bekam grade noch so den Ärmel des Beschaffungsspezialisten zu packen. ,,Verstehst du nicht? Wir nähern uns dem Prismus!" Abrupt drehte Luderick sich um.
,,Bist du sicher?", hauchte er. Das Funkeln seiner Augen war zu einem goldenen Glanz heruntergebrannt, einem kerzenschimmernden Glanz, der sein von Zweifeln und Trauer umwölktes Gesicht aufhellte.
,,Ganz sicher", flüsterte Gimpel. ,,Nur eine Meile, vielleicht zwei – und wir können die Anderen wieder zum Leben erwecken."
"Discipline is my freedom" - Gretchen Rubin

Federstreich

Herzlich willkommen, Gimpel! Du hast ja eine tolle Art, etwas zu beschreiben. :herzchen: Der Vergleich mit der Klatschmohnwiese und der Biene und den Samen und dem Schnuppern an jeder Blüte ... Schmacht! :wolke: Keine Sorge vor der Biene. Es kann immer mal ein Pieks geben, aber der Schmerz geht vorüber und wir sind hier sehr entspannt. Wir finden immer eine Möglichkeit, uns zusammenzuraufen und gut miteinander auszukommen.

Mir gefällt übrigens deine Szene. Dieses mysteriöse Rot, das kein Rot ist. Cool. Und dann noch die Andeutung, dass es scheinbar Leben retten/Tote erwecken kann. Da würde ich gerne mehr lesen. :)

Nimm dir erst einmal die Zeit, dich zurechtzufinden. Der Rest kommt mit der Zeit. :)

Tintenvers

#2
Hallo neues Mitglied und willkommen im Bienenstock. Du wirst sicherlich schnell feststellen, dass es Auf unserer Klatschmohnwiese nicht nur Majas gibt, sondern auch den einen oder anderen Willi oder gerade erst frisch geschlüpfte Larven, die noch darauf warten, dass Ihnen Flügel wachsen. Darunter befindet sich auch so manch emsiges Bienchen, welches nie das Ende seiner Wiese findet. Aber lass dich davon nicht abschrecken, denn wir sind hier schließlich alle, um uns gegenseitig zu unterstützen. Also hab keine Scheu und mach es dir so richtig schön gemütlich. Wenn man hier vom richtigen Honig gekostet hat, stellt man nämlich fest, dass der wunderbar klebrig und süchtigmachend ist.  ;D

Barra

#3
Willkommen!
Eine weitere Streiterin für mehr Ümüfk (Unfug - was übrigens mit Un-Rot nicht verwandt oder verschwägert ist)!
Moers, Adams, Prachtchett, die würd ich auch in einem Atemzug nennen. Wobei vielleicht noch Martinez.
Du bist hier also genau richtig gelandet - wenn du mich fragst.
* :pompom:-Mohn hinhalt
Grüne Grüßchen Barra

@Hüterin der Feder: Solange es kein Dämonenbienenhonig ist.

Gilwen

Oh, herzlich willkommen hier! Deine Art zu schreiben finde ich auf Anhieb sehr sympathisch und dein Zitat macht Lust auf mehr.
Ich schließe mich Barra an - du bist hier genau richtig  ;D
,,Ist schon gut", sagte das Feuer. ,,Du musst das sicher erstmal alles sacken lassen."

Lucia

Hallo auch von mir!
Ich finde Humor und etwas zum Lachen gerade ganz besonders bereichernd! Dein Zitat ist wirklich etwas ganz Besonderes. Leb dich gut bei uns ein  :winke:

Mera

HI auch von mir  :winke:
Bin selbst erst ein paar Tage dabei; aber bislang sind alle hier sehr nett; also keine Angst vor der Biene  :d'oh:

Niemals-nimmer-fertig werdende Romanversuche?
Was für eine Art Schreiberling bist du denn? Planer oder Entdecker?
Wenn alles einfach wäre ...

phoe

Herzlich Willkommen, Gimpel.
Da habe ich sofort diesen wunderschönen, kleinen Vogel im Sinn gehabt als ich deinen Namen las.  :vibes:
Mohn... Mohn ist toll. Find ich Klasse das Forum damit zu vergleichen. Und die Bienen, die hier rumfliegen, die sind zahm. Die wollen nur gucken.  ;)

Gimpel

Zuerst einmal: Vielen herzlichen Dank für die vielen Begrüßungsworte! Ihr seid alle so unfassbar nett. Als ich gestern Abend eure Beiträge im Zug gelesen habe, musste ich die ganze Zeit lächeln. Vermutlich hätte mich irgendwann irgendeiner (irgendwo) darauf angesprochen – wäre mein Lächeln unterm Coronaradar nicht inkognito unterwegs gewesen. Aber so kann ich es euch wenigstens unverbraucht zurückschenken  :)
Ich werde mal die Zitatfunktion testen (drückt mir Daumen und Fühler), um allen Fragestellern, fleißigen Bienchen und Vogelliebhabern ihre wohlverdienten Antworten zukommen zu lassen – das wollte ich schon viel früher machen, wurde aber ständig von unbeständigen Umständen abgehalten.
Deswegen jetzt Versuch Numero 3:

Zitat von: Pety am 31. Januar 2021, 16:58:53
Da habe ich sofort diesen wunderschönen, kleinen Vogel im Sinn gehabt als ich deinen Namen las.  :vibes:
Der Name ist irriger Weise gar nicht in erster Linie an den Vogel angelehnt, sondern an das Bildbearbeitungstool Gimp. Ich habe ihn der Hauptfigur einer der niemals-nimmer-nie fertigen Romanideen geklaut, weil ich ihn eigentlich ganz nett fand. Vermutlich darf er sich irgendwann einmal im Figuren-Thread darüber beschweren.

Zitat von: Mera am 30. Januar 2021, 16:11:31
Was für eine Art Schreiberling bist du denn? Planer oder Entdecker?
Hmm, ich denke, ich bin beides, bzw. habe da noch nicht so die rechte Verbindung gefunden. Ursprünglich war ich sehr planerisch unterwegs, wobei man dazu sagen muss, dass ich mich als Jugendliche mehr fürs Mangazeichnen als für das Geschichtenschreiben interessiert habe. Man will halt immer, was man nicht kann. An der Uni habe ich dann zum Schreiben zurückgefunden und dabei festgestellt, dass es mich langweilt, alles im Voraus zu wissen: Denn dann brauche ich es ja nicht mehr abtippen. In meinem jetzigen Studiengang ist allerdings eher planerisches Schreiben gewünscht, weil sie uns dazu bringen wollen, fokussierter und reflektierter zu werden. Wir sollen quasi eine klarere Linie bekommen, damit unsere Texte genau das Ziel erreichen, zu dem wir sie verfasst haben. Aber so ganz weiß ich noch nicht, wie ich das anstellen soll: Ich hätte lieber einen Mittelweg, weil ich Schreiben einfach nicht als rein maschinelle Textproduktion sehen kann. Dafür macht es mir nämlich zu viel Spaß.

Zitat von: Mera am 30. Januar 2021, 16:11:31
Niemals-nimmer-fertig werdende Romanversuche?
Nimmer-niemals-nie fertigwerdende Romanideen: Das liegt daran, dass ich nach ein paar Kapiteln unzufrieden werde mit dem, was da so aus mir herausgesprudelt ist. Ich bekomme immer das Gefühl, das geht noch besser. Meist fällt mir dann auch ein, wie. Und dann hadere ich mit mir selbst, ob ich alles wieder löschen soll oder trotzdem bei dem bleiben, was ich schon hatte, weil das ja doch ganz nett war. Dabei will ich so unbedingt etwas beenden!

Zitat von: Hüterin der Feder am 30. Januar 2021, 13:56:46
Hallo neues Mitglied und willkommen im Bienenstock. Du wirst sicherlich schnell feststellen, dass es Auf unserer Klatschmohnwiese nicht nur Majas gibt, sondern auch den einen oder anderen Willi oder gerade erst frisch geschlüpfte Larven, die noch darauf warten, dass Ihnen Flügel wachsen. Darunter befindet sich auch so manch emsiges Bienchen, welches nie das Ende seiner Wiese findet. Aber lass dich davon nicht abschrecken, denn wir sind hier schließlich alle, um uns gegenseitig zu unterstützen. Also hab keine Scheu und mach es dir so richtig schön gemütlich. Wenn man hier vom richtigen Honig gekostet hat, stellt man nämlich fest, dass der wunderbar klebrig und süchtigmachend ist.  ;D
Haha, ich hab das Gefühl, ich bin auch eine von den ver(schw)irrten Bienen, die sich zwischen den Grashalmen verfliegen. Aber solange Thekla mich nicht fängt, werde ich weiter von Blüte zu Blüte huschen und von jedem Nektar kosten, wenn ich darf.

Zitat von: Barra am 30. Januar 2021, 14:14:45
Eine weitere Streiterin für mehr Ümüfk (Unfug - was übrigens mit Un-Rot nicht verwandt oder verschwägert ist)!
Moers, Adams, Prachtchett, die würd ich auch in einem Atemzug nennen. Wobei vielleicht noch Martinez.
@Hüterin der Feder: Solange es kein Dämonenbienenhonig ist.
Jetzt muss ich noch mehr grinsen, ist Ümüfk ein Akronym? Und was schreibt Martinez so? Da hab ich wohl noch eine Leselücke (und die muss dringend gestopft werden, vollgestopft mit Büchern, Büüüchern...).

Zitat von: Gilwen am 30. Januar 2021, 15:22:56
Oh, herzlich willkommen hier! Deine Art zu schreiben finde ich auf Anhieb sehr sympathisch und dein Zitat macht Lust auf mehr.
Auch hier ein Dankeschön für das Kompliment. Den Erzählschnipsel werde ich vermutlich/ vielleicht/ möglicherweise in die dazugehörige Romanidee einbauen. Wie oben beschrieben ist sie leider ständig im Umbau begriffen... kennt ihr das auch?

Hoffentlich ist das hier nicht zu lang geworden. Wenn doch, bitte Bescheid geben! Ich neige manchmal zur Vielschreiberei, häufig in den schlechtmöglichsten Situationen.

Federstreich

In diesem Fall ist eine lange Antwort vollkommen ok. Wir sind Schriftsteller. Wir schreiben gerne und viel. :D

Bezüglich deiner niemals-nie-enden-wollenden Romane ein Rat: Notier dir die Ideen, die deiner Meinung nach die Geschichte verbessern würden, wenn du sie einbauen würdest, und schreib weiter, als hättest du die Änderungen schon vorgenommen. Wenn du fertig bist, kannst du erst einmal das Gefühl genießen, einen Roman geschrieben zu haben. Das tut verdammt gut und gibt Kraft für die Arbeit, die dann noch vor dir liegt. Wenn du ein paar Wochen oder - noch besser - ein paar Monate Zeit hast verstreichen lassen (während dessen du natürlich die nächste Geschichte schreiben kannst), kannst du deinen Roman überarbeiten und die Ideen einbauen. Du musst das Ganze nicht extra neu schreiben. Manchmal reichen winzige Änderungen. Manchmal genügt es, wenn du eine einzelne Szene neu schreibst. Aber so kommst du auch einmal voran. Ich wäre total gefrustet und würde das Projekt hinwerfen, würde ich ständig von vorne anfangen, nur weil mir eine Idee zu etwas gekommen ist, das ich bereits geschrieben habe. :D

Gimpel

Zitat von: Earu am 01. Februar 2021, 14:43:53
In diesem Fall ist eine lange Antwort vollkommen ok. Wir sind Schriftsteller. Wir schreiben gerne und viel. :D
Da bin ich froh! :D

Zitat von: Earu am 01. Februar 2021, 14:43:53
Bezüglich deiner niemals-nie-enden-wollenden Romane ein Rat: Notier dir die Ideen, die deiner Meinung nach die Geschichte verbessern würden, wenn du sie einbauen würdest, und schreib weiter, als hättest du die Änderungen schon vorgenommen. Wenn du fertig bist, kannst du erst einmal das Gefühl genießen, einen Roman geschrieben zu haben. Das tut verdammt gut und gibt Kraft für die Arbeit, die dann noch vor dir liegt. Wenn du ein paar Wochen oder - noch besser - ein paar Monate Zeit hast verstreichen lassen (während dessen du natürlich die nächste Geschichte schreiben kannst), kannst du deinen Roman überarbeiten und die Ideen einbauen. Du musst das Ganze nicht extra neu schreiben. Manchmal reichen winzige Änderungen. Manchmal genügt es, wenn du eine einzelne Szene neu schreibst. Aber so kommst du auch einmal voran. Ich wäre total gefrustet und würde das Projekt hinwerfen, würde ich ständig von vorne anfangen, nur weil mir eine Idee zu etwas gekommen ist, das ich bereits geschrieben habe. :D
Zu diesem Gefühl würde ich wirklich gern kommen. Ich sage mir immer wieder, dass ich irgendwann auch ein Buch schreiben kann. Nur - wenn mich etwas stört, sind es meist grundlegende Sache. Nicht Änderungen an der Welt oder Informationen, die hätten auftauchen müssen. Sondern Dinge an der Konzeption der Erzählung an sich. Und wenn ich dann wieder neu anfange oder Kapitel zurückspringe, landet alles in einer Art Archiv, falls ich es trotzdem irgendwann einmal benutzen möchte. Das Archiv ist allerdings schon länger als die eigentliche Geschichte. Und du hast Recht - das ist wirklich unglaublich frustrierend. Gerade bin ich wieder an so einem Punkt, deswegen ist das Thema momentan so präsent bei mir. Normalerweise schriftwerkele ich munter bis zur nächsten Krise vor mich hin ;)

Federstreich

Bei dem Problem gilt dasselbe. ;)
Du bist Bauchschreiberin, nicht wahr? Sonst würde ich dir die Skriptschmiede empfehlen. Dort kannst du deine Romanidee besprechen und auf Schwachstellen oder Löcher abklopfen lassen.