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Wie organisiert ihr Ideen und Inspirationen?

Begonnen von Ilva, 10. Januar 2021, 10:25:33

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Ilva

Ich habe gefühlte hundert Plotbunnies im Stall, verteilt über gefühlt zwanzig verschiedene Notizbücher. Ich würde da gerne etwas Ordnung rein bringen.

Deshalb meine Frage an euch alle: Wie organisiert ihr Ideen und Inspirationen? Also wie legt ihr die Sachen ab, die für eine ganze Geschichte noch zu wenig Fleisch am Knochen haben?

Meine Voraussetzungen für eine solche Inspirations-Bibliothek wären:
- Macht Lust zum Schmökern
- Ist nach Thema oder Genre sortiert
- Ablage von Bildern, Musikstücken und sonstigen Inspirationen möglich

Ich habe mir bisher folgende Optionen überlegt.
EDIT: In der Liste habe ich eure Inputs ergänzt und hoffe, damit die Essenz eurer Methoden wiedergegeben zu haben. Danke vielmals für eure Gedanken!  :knuddel:

OneNote
Vorgehen: Pro Genre ein Reiter, pro Idee eine Seite
Vorteil: Wie ein Notizbuch aber digital, d.h. ich kann es neu sortieren, mit Tags arbeiten und Links einfügen. Auf dem T
Nachteil: Braucht eine Office-Lizenz und die Desktop-Version wird offenbar gestrichen.

Word
Vorgehen: Alles in einem Dokument mit einer Kapitelgliederung, als oberste Ebene das Genre
Vorteil: Word (oder ein anderes Schreibprogramm) hat man sowieso. Die Navigation ist übersichtlich und Links kann man auch einfügen.
Nachteil: Einfügen von Zeichnungen nur über Umwege.

Scrivener
Zitat von: Maubel am 10. Januar 2021, 10:50:10
Ich nutze Scrivener für meine Projektbibliothek. Die Projekte sind grob in Genre eingeteilt und haben erst mal alle das gleiche Template als Deckblatt und dann je nachdem noch mehr Infos wie Exposés oder sogar erste Szene. In Scrivener kann man wunderbar verlinken und durch die Ordner auch super verteilen und man kann sogar Bilder einfügen, also für mich funktioniert das super und ich schmökere gerne mal :)
Zitat von: Robin am 10. Januar 2021, 10:59:29
Auch schön: man kann die Icons umändern oder färben, je nachdem, wie man es braucht. Man kann also auch einen ganzen Unterpunkt nur mögliche Landschaften auflisten, wenn man lustig ist.  ;D
Zitat von: Araluen am 10. Januar 2021, 21:08:44
Plotbunnys sammle ich in Scrivener. Da habe ich eine schöne Sammelmappe angelegt. Ideen, SzenenSchnipsel und Notizen zu aktuellen Projekten sammle ich in einem einzigen Notizbuch mit strukturierten (und sozusagen verlinktem) Inhaltsverzeichnis.

Notion
Zitat von: Malinche am 10. Januar 2021, 11:39:43Notion
Vorteil:
- flexibel sortierbar (es lassen sich beliebig Seiten und Unterseiten anlegen)
- Verlinkungen möglich
- praktische Elemente wie To-Do-Listen, sortierbare Tabellen, farbliche Labels etc. lassen sich sehr einfach einfügen und anpassen
- Synchronisieren zwischen App und Desktopversion klappt super, damit ist es sehr gut geeignet, um z.B. von unterwegs mal schnell Notizen zu einem spontanen Ideenfunken zu machen
- kostenlos

Nachteil:
- cloudbasiert, d.h. wenn Notion mal down sein sollte, kommt man u.U. vorübergehend nicht mehr an alle Inhalte

Word
Zitat von: Trippelschritt am 10. Januar 2021, 11:58:43
Mir reicht Word.
- Plotbunnies liegen bei mir alle in eine und demselben File. Abspeichern und weg damit.
[...]
Für mich hat es sich bewährt, keine Sortierungen vorzunehmen, [...] Eine Sortierung hilft bei der Übersicht, aber sie schafft auch Grenzen

Papyrus
Zitat von: Waldhex am 10. Januar 2021, 12:23:17
Ich lege einfach ein Papyrus-Dokument an. Über Figurendatenbank (soweit ich weiß mit Linkfunktion, hab ich aber noch nie ausprobiert), Denkbrett etc. habe ich alles was ich benötige.

Trello

Ordnerstruktur
Zitat von: Anjana am 10. Januar 2021, 14:07:50
Auf dem PC habe ich einfach eine Ordnerstruktur mit entsprechenden Dokumenten, die eindeutig benannt sind.
Word für kurze Ideen, Papyrus für erste Ausarbeitungen, usw.
Zitat von: Aphelion am 10. Januar 2021, 22:00:52
Die Antwort auf die Titelfrage lautet: Nicht gut genug. :rofl:

Bei diversen Umzügen habe ich mittlerweile fast alles digitalisiert oder weggeworfen. Ich habe im Laufe der Zeit ziemlich viel weggeworfen...

Wenn eine Idee ausgereift genug ist, um ein (unfertiges) Exposé herzugeben, dann speichere ich die Datei gleich in dem entsprechenden digitalen Genre-Ordner. Manche Genre-Ordner haben einen Unterordner mit alten Projekten, die ich nach und nach lösche oder als Teilidee für andere Projekte heranziehe - das aber gezielt, denn ich will die alten Unterordner bald abschaffen.

Vage Inspirationen landen in einem eigenen digitalen Ordner. Darin befinden sich Scans von allem Möglichen, PDF-Drucke von Onlineartikeln oder Studien, eine Liste mit interessanten Links usw. Innerhalb des Inspirationen-Ordners herrscht keinerlei Systematik, aber er ist im Vergleich zu früher schon deutlich reduziert, da ich auch digital ausgemistet habe.

Längere Bruchstücke bekommen ein eigenes Dokument, das im passenden Genre-Ordner landet,

In einer Karteikarten-Box
Vorgehen: Ein Fach ist ein Genre, eine Karte ist eine Idee
Vorteil: Haptisch sind Karten ansprechender als eine digitale Lösung. Sie können genauso neu sortiert werden.
Nachteil: Keine Links möglich.

Notizbuch
Zitat von: Linda am 10. Januar 2021, 13:53:11
Falls mal eine Anfrage kommt, blättere ich meine Notizen durch und schaue, was 'funkt' und sich kombinieren lässt.
  Ich verwende seit über 25 Jahren das gleiche Notizbuch, wo Ideen, Bilder, Pointen, schöne Formulierungen etc. reinkommen (so 1 -10 Worte oder 3 - 4 Sätze). Außerdem existiert eines, wo ich mal sprachliche Glanzstücke (ohne Kontext) reinverpflanzt habe, was ich aber regelmäßig vergesse :-)
Zitat von: Anjana am 10. Januar 2021, 14:07:50
Eine zeitlang hab ich auch Notizbücher genutzt, in denen die Seiten herausnehmbar waren, so dass ich sotieren konnte, aber das hat sich irgendwie doch nicht bewährt.

Pinwand
Zitat von: Anjana am 10. Januar 2021, 14:07:50
Zwar nicht für Plotbunnies, aber ich nutze für alle Inspirationen und Organisationen inzwischen Postits und eine Art Pinnwand/Whiteboard, wo ich alles wichtige anklebe/hefte, was gesichert sein soll, aber noch nicht in der direkten Arbeit ist. Daneben habe ich in meinen Kalender ein Kanbanboard eingearbeitet und nutze das für die Organisation meiner Aufgaben.

Ich bin gespannt auf eure Hilfsmittel, um im Ideen-Chaos die Übersicht zu behalten. Oder seid ihr der Meinung, dass man gute Ideen sowieso im Kopf behält und alles was man vergisst, nicht gut gewesen sein kann?

Maubel

Ich nutze Scrivener für meine Projektbibliothek. Die Projekte sind grob in Genre eingeteilt und haben erst mal alle das gleiche Template als Deckblatt und dann je nachdem noch mehr Infos wie Exposés oder sogar erste Szene. In Scrivener kann man wunderbar verlinken und durch die Ordner auch super verteilen und man kann sogar Bilder einfügen, also für mich funktioniert das super und ich schmökere gerne mal :)

Robin

Nach kurzem Reinfuchsen finde ich auch, dass Scrivener sich sehr gut dazu eignet - deutlich besser als OneNote, vor allem wegen der von Maubel angesprochenen Verlinkbarkeit. Auch schön: man kann die Icons umändern oder färben, je nachdem, wie man es braucht. Man kann also auch einen ganzen Unterpunkt nur mögliche Landschaften auflisten, wenn man lustig ist.  ;D
~Work in Progress~

Malinche

Scrivener ist definitiv großartig dafür, mit OneNote habe ich das z.T. auch gemacht (ich mag die alte Desktop-Version mit den Reitern sehr). Seit letztem Jahr bin ich außerdem großer Fan von Notion und nutze das mittlerweile auch viel für erste Ideen und Plotüberlegungen, bevor die so reif sind, dass sie ein eigenes Scrivener-Projekt bekommen.

Vorteil:
- flexibel sortierbar (es lassen sich beliebig Seiten und Unterseiten anlegen)
- Verlinkungen möglich
- praktische Elemente wie To-Do-Listen, sortierbare Tabellen, farbliche Labels etc. lassen sich sehr einfach einfügen und anpassen
- Synchronisieren zwischen App und Desktopversion klappt super, damit ist es sehr gut geeignet, um z.B. von unterwegs mal schnell Notizen zu einem spontanen Ideenfunken zu machen
- kostenlos

Nachteil:
- cloudbasiert, d.h. wenn Notion mal down sein sollte, kommt man u.U. vorübergehend nicht mehr an alle Inhalte
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Trippelschritt

Mir reicht Word.
- Plotbunnies liegen bei mir alle in eine und demselben File. Abspeichern und weg damit.
- Solange ich an einem anderen Projekt schreibe, interessieren mich keine Plotbunnies. Erst wenn ich fertig bin und etwas Neues machen möchte.
- Dann aber lese ich den ganzen File von vorn bis hinten durch. Und jetzt kommt's

- Beim Lesen gibt es einige meiner alten Ideen, die Funken schlagen. Alles, was nix zum Zittern bringt, ist unwichtig. Ich lösche auch ein paar Sachen, von denen ich glaube, dass die Idee zu schwach ist. Am Ende habe ich was ich haben will. Die eine Idee, mit de rich weiterarbeiten will, oder gleich mehrere Ideen, mit denen ich mich noch auseinandersetzen muss. Kanns ein, dass eine dieser Ideen durch neue Gedanken wächst. Die werden dann dazu geschrieben und alles wird wieder abgespeichert.

Für mich hat es sich bewährt, keine Sortierungen vorzunehmen, denn was einmal als Fantasyidee notiert wurde, kann leicht zu einem Thriller oder einer Kurzgeschichte mit sozialkritischer Richtung werden. Eine Sortierung hilft bei der Übersicht, aber sie schafft auch Grenzen, und die kann ich beim Umgang mit Ideen nun überhaupt nicht gebrauchen.

Aber für den Umgang mit Ideen kann ich keinen allgemeinen Rat geben. Jedes Gehirn tickt anders. Spezielle Software, die mir das Denken abnimmt oder mich auf Bahngeleise führt, meide ich wie der Teufel das Weihwasser. Doch so etwas muss jeder für sich selbst entscheiden.

Viel ERfolg
Trippelschritt

Waldhex

Ich lege einfach ein Papyrus-Dokument an. Über Figurendatenbank (soweit ich weiß mit Linkfunktion, hab ich aber noch nie ausprobiert), Denkbrett etc. habe ich alles was ich benötige. Außerdem schreibe ich den Roman (wenn ich dann mal dazu komme) ohnehin in Papyrus, d.h. ich habe gleich alle Überlegungen dazu in einer Datenbank.

Linda

Falls mal eine Anfrage kommt, blättere ich meine Notizen durch und schaue, was 'funkt' und sich kombinieren lässt.
  Ich verwende seit über 25 Jahren das gleiche Notizbuch, wo Ideen, Bilder, Pointen, schöne Formulierungen etc. reinkommen (so 1 -10 Worte oder 3 - 4 Sätze). Außerdem existiert eines, wo ich mal sprachliche Glanzstücke (ohne Kontext) reinverpflanzt habe, was ich aber regelmäßig vergesse :-)

Ich neige dazu, Kurzgeschichten gleich zu schreiben, wenn die Ideen kommen, aber mangels Ausschreibungen gehen dann die Ideen verloren, die ich nicht aufschreibe... Gilt inzwischen leider auch für die meisten phantastischen Plots, mangels Interesse auf dem Markt.

Da ich generell viel 'aus dem Hinterkopf' schreibe und nicht der Planer bin, funktioniert es so für mich am besten.

Anj

Zwar nicht für Plotbunnies, aber ich nutze für alle Inspirationen und Organisationen inzwischen Postits und eine Art Pinnwand/Whiteboard, wo ich alles wichtige anklebe/hefte, was gesichert sein soll, aber noch nicht in der direkten Arbeit ist. Daneben habe ich in meinen Kalender ein Kanbanboard eingearbeitet und nutze das für die Organisation meiner Aufgaben.

Eine zeitlang hab ich auch Notizbücher genutzt, in denen die Seiten herausnehmbar waren, so dass ich sotieren konnte, aber das hat sich irgendwie doch nicht bewährt.

Auf dem PC habe ich einfach eine Ordnerstruktur mit entsprechenden Dokumenten, die eindeutig benannt sind.
Word für kurze Ideen, Papyrus für erste Ausarbeitungen, usw.

Onenote, Evernote und Co funktionieren für mich nicht.

Aktuelle teste ich virtuell aber auch trello und Conceptboard und z.T. die Dropbox um auf verschiedenen Geräten arbeiten zu können.

Aber am besten funktionieren für mich die Mini-postits im Kalender und die normalen an der Pinnwand.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Araluen

Plotbunnys sammle ich in Scrivener. Da habe ich eine schöne Sammelmappe angelegt. Ideen, SzenenSchnipsel und Notizen zu aktuellen Projekten sammle ich in einem einzigen Notizbuch mit strukturierten (und sozusagen verlinktem) Inhaltsverzeichnis.

Aphelion

#9
Die Antwort auf die Titelfrage lautet: Nicht gut genug. :rofl:

Bei diversen Umzügen habe ich mittlerweile fast alles digitalisiert oder weggeworfen. Ich habe im Laufe der Zeit ziemlich viel weggeworfen...

Wenn eine Idee ausgereift genug ist, um ein (unfertiges) Exposé herzugeben, dann speichere ich die Datei gleich in dem entsprechenden digitalen Genre-Ordner. Manche Genre-Ordner haben einen Unterordner mit alten Projekten, die ich nach und nach lösche oder als Teilidee für andere Projekte heranziehe - das aber gezielt, denn ich will die alten Unterordner bald abschaffen.

Vage Inspirationen landen in einem eigenen digitalen Ordner. Darin befinden sich Scans von allem Möglichen, PDF-Drucke von Onlineartikeln oder Studien, eine Liste mit interessanten Links usw. Innerhalb des Inspirationen-Ordners herrscht keinerlei Systematik, aber er ist im Vergleich zu früher schon deutlich reduziert, da ich auch digital ausgemistet habe.

Dialogfetzen o.ä. schreibe ich oft in ein aktuelles Manuskript, von dem ich denke, dass der Fetzen dort passen könnte. Manchmal passt der Fetzen doch nicht und ich schleppe ihn zum nächsten Manuskript. Dadurch bin ich strenger geworden und ich verzettele (::)) mich nicht mehr so wie früher.

Längere Bruchstücke bekommen ein eigenes Dokument, das im passenden Genre-Ordner landet, aber ich habe mir abgewöhnt, ALLES zu notieren. Vorerst. Ich versuche mir immer zu sagen: Du bist Autorin. Auch wenn du diesen coolen Satz nicht aufschreibst, kannst du später einen anderen schreiben, der genauso gut klingt. Sätze und Plots sind keine Zufallsfunde, sondern Arbeitsergebnisse.

Irgendwann glaube ich vielleicht sogar daran. ;)

Mein Ziel ist es nicht, eine besonders gute Ideen-Ordnung zu entwickeln, sondern keine kleinteiligen Ideen mehr im Gefrierfach zu haben. Entweder sind die Ideen dann wertvoll genug, um mir im Gedächtnis zu bleiben, oder ich werde schon neue finden.

Barra

 :hmmm: Gute Frage. Ich mach es im Notizblock. Tatsächlich aber nicht mehr handschriftlich, sondern in dem den mein MacBook und Smartphone automatisch dabei haben. Alle Jubeljahre muss ich den dann mal ausmisten.
Ich könnte mir da auch mal was tauglicheres überlegen.

Ilva

Vielen Dank für eure interessanten Inputs! Ich ergänze die nachher gleich im Startpost.

Zitat von: Trippelschritt am 10. Januar 2021, 11:58:43
Für mich hat es sich bewährt, keine Sortierungen vorzunehmen, denn was einmal als Fantasyidee notiert wurde, kann leicht zu einem Thriller oder einer Kurzgeschichte mit sozialkritischer Richtung werden. Eine Sortierung hilft bei der Übersicht, aber sie schafft auch Grenzen, und die kann ich beim Umgang mit Ideen nun überhaupt nicht gebrauchen.
Das finde ich mega spannend! Bei mir ist das Genre meist früh in einer Idee klar. Ich glaube, andere Leute haben zuerst einen Protagonisten im Kopf. Oder einen zentralen Konflikt. Wie du sagst, so tickt jedes Gehirn anders.

Zitat von: Linda am 10. Januar 2021, 13:53:11
Falls mal eine Anfrage kommt, blättere ich meine Notizen durch und schaue, was 'funkt' und sich kombinieren lässt.
  Ich verwende seit über 25 Jahren das gleiche Notizbuch, wo Ideen, Bilder, Pointen, schöne Formulierungen etc. reinkommen (so 1 -10 Worte oder 3 - 4 Sätze). Außerdem existiert eines, wo ich mal sprachliche Glanzstücke (ohne Kontext) reinverpflanzt habe, was ich aber regelmäßig vergesse :-)
Wow, das Notizbuch hat sicher schon viel erlebt. Quasi ein Journal deiner Entwicklung als Autorin. :wolke:

Zitat von: Aphelion am 10. Januar 2021, 22:00:52
Die Antwort auf die Titelfrage lautet: Nicht gut genug. :rofl:
:rofl:

Ich bewundere, dass du konsequent ausmisten kannst, auch digital!

Zitat von: Aphelion am 10. Januar 2021, 22:00:52
Du bist Autorin. Auch wenn du diesen coolen Satz nicht aufschreibst, kannst du später einen anderen schreiben, der genauso gut klingt. Sätze und Plots sind keine Zufallsfunde, sondern Arbeitsergebnisse.

Irgendwann glaube ich vielleicht sogar daran. ;)
Das ist eine super Einstellung - glaub daran! ;)

Ich bin in Gedanken noch nicht so weit. Ich weiss, wie vergesslich ich bin, und da wäre es schade, wenn ich so eine Idee verlieren würde, die eventuell in einem halben Jahr viel Spass machen würde. Gut, bis dahin habe ich x neue Plotbunnies und was ich vergessen habe, kann ich ja gar nicht vermissen. ;D

Zitat von: Barra am 11. Januar 2021, 13:28:33
:hmmm: Gute Frage. Ich mach es im Notizblock. Tatsächlich aber nicht mehr handschriftlich, sondern in dem den mein MacBook und Smartphone automatisch dabei haben. Alle Jubeljahre muss ich den dann mal ausmisten.
Ich könnte mir da auch mal was tauglicheres überlegen.
Vielleicht findest du ja unter den vielseitigen Vorschlägen hier noch ein paar hilfreiche Tipps für dich. :)

Sparks

#12
Zitat von: Ilva am 10. Januar 2021, 10:25:33
Ich habe gefühlte hundert Plotbunnies im Stall, verteilt über gefühlt zwanzig verschiedene Notizbücher. Ich würde da gerne etwas Ordnung rein bringen.

Deshalb meine Frage an euch alle: Wie organisiert ihr Ideen und Inspirationen? Also wie legt ihr die Sachen ab, die für eine ganze Geschichte noch zu wenig Fleisch am Knochen haben?


Durch Textdateien mit strukturierten Dateinamen in einem Ordnersystem.

Beispiel: "Plot: Entität A kommt in Konflikt zu Entität B ec."

Also schreibe ich meine Ploteinfälle einfach in eine Textdatei.

Diese Textdatei erhält einen Namen der Form: Notiz_ArtDesInhaltes_Stichworte_Datum.txt
Für "ArtDesInhalts" kämen zum Beispiel Infrage: "Plot"; "PlotOrt"; "PlotHandlung"; PlotSituation" und ähnliches.  Für Stichworte käm also irgendetwas den Inhalt Betreffendes in Frage, z.B. "WaffeEiszapfen"; GetraenkRuebenkrautGesuessterKaffee";

Das Datum wird in der Form ddMonjjjj geschrieben, wobei "Mon" Jan, Feb, Mar, Apr, May, Jun, Jul, Aug, Sep, Oct, Nov, Dec ist. Jeder Monat wird also durch drei Buchstaben eindeutig abgekürzt, und das Plazieren des Monats zwischen Tageszähler und Jahreszähler sowie das Ausschreiben des Jahres mit vier Stellen macht alles eindeutig erratbar.

Weiter wichtig: Ich verwende im Dateinamen NUR die ASCII Buchstaben, sowie Zahlen, an Sonderzeichen im Dateinamen nur Bindestrich, Tiefstrich und den Punkt um den Extender abzuhängen. Leerzeichen werden NICHT verwendet.
Verschiedene Gruppen werden im Dateinamen durch Tiefstriche getrennt.
Wörter werden durch "CamelCase" (Binnenmajuskeln) getrennt.

Das ganze findet sich in einem Ordner im Home Verzeichnis namens "Notizen", der sich weiter unterteilt in z.B. "Notizen_Adressen", "Notizen_Thermine", "Notizen_E-Technik" und auch "Notizen_Schreiben".

Damit habe ich ein System aus Ordnern mit TXT-Dateien. Für das Beispiel oben Dateiname "Notiz_Plot_EntitaetAEntitaetB_Streit_DuellSeilbaggerAbrissbirne_24Dec2021.txt"

Die Dateien lassen sich unter Linux mit find und grep (oder auch agrep) durchsuchen, sowohl der Dateiname als auch der Dateiinhalt.
Wenn man sich mit regulären Ausdrücken oberflächlich Auskennt, ist es sogar komfortabel. ;O)
Es gibt sogar ein Programm dafür (Catfish), so dass man nicht mehr find und grep manuell starten muss, und wenn man "Recoll" verwendet wird auch eine Indexdatenbank angelegt.
Unter Windows gibt es bestimmt auch solche Programme.

Ich habe mir diese Beschränkung in den Dateinamen auferlegt, weil zwar sowohl Linux als auch Windows durchaus andere Sonderzeichen in Programmnahmen aktzeptieren, aber man trozdem möglicherweise in andere Fallen läuft.
Beispiel: Ich habe ein Program in Verwendung, das nimmt eine Datei, verarbeitet diese in eine SVG Datei, und steckt dabei den ursprünglichen Dateinahmen in eine Kommentarzeile der SVG-Datei. Ich hatte nun Dateien, die ein Ampersand (Kaufmannsund) im Dateinahmen enthielten, weil sie sich auf Bauteile einer Firma bezogen, die ein Ampersand im Firmennamen hatten. So gelangte das Ampersand in die Kommentarzeile. Öffnete ich dann die SVG-Datei mit Inkscape, wurde das Ampersand als Escapesequenz für das Ende der Kommentarzeile verwendet, aber das was dann weiter in der Kommentarzeile stand, wurde als "normaler" Dateiinhalt betrachtet uns passte nicht, so dass das Einlesen mit einer Fehlermeldung abgebrochen wurde. ;O) Also Vorsicht grundsätzlich bei Sonderzeichen in Dateinahmen! Tiefstrich, Bindestrich und Punkt sollten aber kein Problem sein.





Zitat von: Ilva am 10. Januar 2021, 10:25:33
Meine Voraussetzungen für eine solche Inspirations-Bibliothek wären:
- Macht Lust zum Schmökern
- Ist nach Thema oder Genre sortiert
- Ablage von Bildern, Musikstücken und sonstigen Inspirationen möglich

TXT-Dateien sind mit jedem Editor zu lesen, d.h. man kann sich frei Schnauze durch die Ordner und Dateien lesen.
Die Sortierung kann man sich nach obigen Gesichtspunkten frei gestalten.
Die Sortierung aller Dateitypen ist nach diesem Schema möglich. Auch Bilder, Musik, PDFs und Schaltplaene.
Im Zweifel werden die Dateinahmen etwas länglich. Aber das Problem ist bei Linux eher klein und und unter Windows bin ich zuletzt bei W8 darauf gestossen.



Zitat von: Ilva am 10. Januar 2021, 10:25:33
Ich bin gespannt auf eure Hilfsmittel, um im Ideen-Chaos die Übersicht zu behalten. Oder seid ihr der Meinung, dass man gute Ideen sowieso im Kopf behält und alles was man vergisst, nicht gut gewesen sein kann?

Ich bin über das Alter, wo ich mich auf meinen Kopf und mein Gedächnis verlassen habe, lange hinaus. ;O)


Wenn ich mal viel Zeit habe, schreibe ich mir mal eine kleine Dateiverwaltung, die dieses Vorgehen mit den Dateinahmen explizit unterstützt. z.B. die Zerlegung in die Blöcke zwischen den Tiefstrichen oder die Interpretation des Datums in dieser Schreibweise am Dateinahmensende.
Absoluter Luxus wäre nicht nur die Unterstützung von regulären Ausdrücken durch eine Suchmaske, sondern auch die automatische Variation des Suchbegriffes nach typischen Rechtschreibfehlern und nach dem Hamming-Abstand. ;O)
Selbsterkenntnis ist der erste Schritt zur Depression