• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Wie wichtig ist Sex?

Begonnen von Lord Bane, 14. Januar 2008, 21:28:16

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Lord Bane

Ziemlich provozierender Titel nicht? Garantiert mir bestimmt ein paar Klicks ;D.

Mein Anliegen ist aber durchaus ernst. Es geht mir um die Frage, wie wichtig Sex und Sexualität in euren Storys sind. Damit meine ich nicht nur Geschlechtsverkehr zwischen zwei oder mehreren Personen gleichen oder unterschiedlichen Geschlechts, sondern alles was damit zusammenhängt.

Ich will das durch ein paar theoretische Beispiele verdeutlichen:

1. Es gibt sexuelle Anziehungskraft zwischen Personen, die sich ansonsten nicht ausstehen können. Sie beschimpfen sich, hassen sich, attackieren sich vielleicht sogar physisch, aber die Anziehung ist eben da und lässt sich nicht unterdrücken. Eine solche Situation kann Konfliktpotential für eine ganze Story beinhalten.

2. Sexualität kann so stark sein, dass sie alle gesellschaftlichen Schranken und Konventionen sprengt. Die Fürstin, die sich mit einem einfachen Soldaten einlässt, ist, wenn das bekannt wird, wahrscheinlich für die nächsten Wochen Hauptgesprächsthema bei Hof. Ist der Soldat rein zufällig eine Soldatin, ist sie wahrscheinlich für das ganze nächste Jahr Hauptthema.

3. Sexualität und Gewalt liegen nahe beieinander. Nicht ohne Grund sind die meisten Gewaltverbrechen bis hin zum Mord Beziehungstaten. Wer mir nicht glaubt, der werfe einen Blick in den Polizeibericht seiner Wahl. Gewaltgeprägte Beziehungen waren und sind daher selbstverständlich immer wieder Thema der Literatur von der Antike bis zur Gegenwart. Es ist eben ein lohnender dramatischer Stoff, eine Beziehung zu schildern, die, aus sexuellen Gründen, in brutale Gewalt umschlägt, sei es aus Eifersucht, Verlustängsten oder ähnlichem.

Nach diesen drei, zugegeben etwas theoretischen Beispielen möchte ich, um die Sache etwas konkreter zu Gestalten, schildern, wie es mit meinem Manuskript aussieht:

Wie ich in anderen Threads schon einmal geschrieben habe, geht mein Prota einen Pakt mit einer Dämonenfürstin ein. Als ihr Auserwählter hat er natürlich auch Sex mit ihr, denn dies ist ein archaisches Mittel, den Pakt zu besiegeln. Obwohl die Fürstin meinen Prota auf jede nur vorstellbare Weise betrügt, demütigt und ausbeutet, sogar physisch gegen ihn Gewalttätig wird, löst er den Pakt nicht, was er tun könnte, wobei er die Dämonin dann allerdings nie wiedersehen würde.

Nun frage ich mich als Autor natürlich, warum tut der Kerl das und lässt sich das alles gefallen?
Die Antwort ist so simpel wie unheimlich: Weil es ihm, auf einer unbewussten Ebene, über die er sich selbst nicht klar ist, genau so gefällt wie es ist! Für ihn ist es in Ordnung, sich einem Wesen auszuliefern, das einen wie eine Kerze auspusten könnte und es ist auch in Ordnung, von dieser Kreatur wie ein lebendes Spielzeug oder wie ein Haustier behandelt zu werden.

Somit ist Sexualität, im weiteren Sinne, eine treibende Kraft in meinem Manuskript. Die Implikationen aus dem ganzen sind zwar ungut, aber man muss zu dem stehen, was man schreibt  ;). Und, nein, es wird definitiv kein Kinderbuch  ;D

So, und jetzt interessiert mich, wie wichtig Sexualität im oben beschriebenen Sinne für euer Manuskript ist oder ob ihr versucht, diesen dem Menschen innewohnenden Trieb soweit wie möglich auszublenden.


Viele Grüße,
Lord Bane

Maja

Damit klar ist, daß sich dieser Thread hier ausschließlich um Sex dreht und nur um Sex und nicht um Liebe im Allgemeinen, hier ein Verweis auf den Thread zum Thema Liebe:
Und alles ohne Liebe?
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Darien

Jetzt betaetige ich mich mal als Fred-Aufwecker...

Bei mir spielt Sex eher eine nicht so ueberagende Rolle wie bei dir, kommt aber natuerlich auch vor und ist fuer manche Charas wichtiger fuer andere unwichtiger...

Ein paar Beispiele:
In nur einem Band werden bei mir 2 Frauen in drei unterschiedlichen Situationen von Maennern in Gefangenschaft gehalten:
1. Frau A wird von sehr regelstrengen Soldaten gefangen gehalten und nicht einmal unsittlich beruehrt.
2. ebenfals Frau A wird mit ihren Freunden bei einfachen Gardisten gefangen gehalten und da zwar nur kurz aber heftig betatscht und gekuesst etc.
3. Frau B, eine bildhuebsche Vampirin wird von fanatischen Glaubenskriegern festgehalten und dort zu forschungszwecken nach allen Regeln der Kunst missbraucht, misshandelt und vergewaltigt, bis sie dann schliesslich befreit wird.
Natuerlich gibt es auch einvernehmlichen Sex von 3 verschiedenen Hauptcharas. Einmal zwei miteinander und einmal einer mit jemand unwichtigem. Ausserdem gibt es diverse schiefgehende Annaeherungsversuche von verschiedenen Seiten.

Also, um auf deine Frage zu antworten, ja Sex spielt doch eine recht wichtige Rolle...


Darien


P.S.: Ich bin kein Freund von genauer Beschreibung von Matrazensport und von Vergewaltigungen schon gar nicht, darum verzichte ich auf jene weitgehend. Nur meine beiden Hauptcharas, die es nach 350 Seiten endlich schaffen mal in Ruhe zu "reden" werden etwas ausfuerlicher beschrieben.

P.P.S.: Sorrz fuer die fehlenden "sz" und "ae" und "oe" und so, ich schreibe hier aus England und ihr wisst ja, die Englaender und ihre Tastaturen.

Ary

Hi,
in meinem laufenden Projekt spielt Sexualität auch eine nicht ganz unwichtige Rolle - aber nur in dem Sinn, dass meine Protagonisten einem Volk angehören, das mit Sexualität sehr frei umgeht und viel Wert auf körperliche Nähe legt. Dabei geht es nicht um wildes Bettgehüpfe und detaillierte Geschlechtsaktbeschreibungen, sondern um knisternde Erotik mit viel Spielraum für die eigene Fantasie. Heißt: ja, ich blende an den entscheidenden Stellen aus.
;D
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lisande

Zitat von: Aryana am 22. Januar 2008, 14:54:18
Heißt: ja, ich blende an den entscheidenden Stellen aus.
;D

Ja, leider...


Ahem.

Zum Thema: ich denke, Sexualität ist, sobald man es mit erwachsenen (oder auch schon heranwachsenden) Personen zu tun hat, immer ein wichtiges Thema, selbst wenn es nur leicht durchklingt und man es fast mit der Lupe suchen muss. Ein Roman, der dieses Thema völlig ausklammert, kann m. E. eigentlich nur steif und unrealistisch wirken.
Wie deutlich der Autor darauf eingeht, ob er mit sanften Anspielungen, verstohlenen Blicken und mühsam im Zaum gehaltenen Wünschen arbeitet oder gleich einen Porno schreibt, ist eine Frage des persönlichen Stils. Aber irgendetwas wird immer in den Roman einfließen.

Um mal auf den Dämonenfürstinnen-Liebhaber einzugehen: ich finde bei ihm nach dem, was Du beschreibst, schon eine sexuelle Hörigkeit - was meiner Meinung nach ziemlich gut zu einer Dämonenfürstin passt. Wahrscheinlich hat sie (würde ich zumindest vermuten) gewissen Kräfte, die sie einsetzt, um eben diese Hörigkeit zu erzeugen - denn sie will ja was von dieser Beziehung, richtig? In diesem Fall würde es mir wahrscheinlich komisch vorkommen, wenn das Thema Sexualität praktisch gar nicht zur Sprache kommen würde, weil es doch eine sehr starke Bindung bedeutet und ja auch wirklich sehr wesentlich auf die Handlungen Deines Protas einwirkt.


Ary

Äh, Lisandeeeeeeeeeeeeeeeeeee.... not in front of the circle.  ;D

Pornografisch muss nicht sein. Ich mag schon auch explizite Darstellungen, aber sie müssen bitte ästhetisch bleiben. Keine Fäkalsprache, keine "merkwürdigen" Praktiken, das würde auhc zu meinen Protagonisten gar nicht passen. Sie sind einfach eher Kuschelkätzchen, das heißt, Liebesszenen bestehen aus viel Zärtlichkeit, leichten Berührungen, Andeutungen und Knistern.

Von sexueller Gewalt mag ich nicht lesen, daher schreibe ich auch nicht gern darüber.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Manja_Bindig

Ich schreibe ab und an etwas explizitere Bettszenen, wenn ich finde, dass der Leser(besonders in FF's), mal was interessantes vorgeworfen bekommen kann - prinzipiell baue ich Sex nur dann ein, wenn ich ihn als storytechnisch notwendig erachte. Also doch eher selten - und ich mag es auch lieber, Szenen auszublenden. Nur leider gibt es dann zu viele Leute, die mich töten wollte, wenn ich ausblende(ich frag mich warum...)

Schlussendlich hab ich dazu eigentlich nur eines zu sagen:
http://www.fanfiktion.de/s/471cf355000012c50c902328

Mehr isses nicht. Und trotzdem machen wir ein Gewese drum.

Beate

Ich möchte hier jetzt meinen ersten "offiziellen" Post beitragen (musste gesagt werden).

Sex und Schreiben. Das ist für mich ein zweischneidiges Schwert. Ich habe schon sehr gute (auch ausführliche) Beschreibungen gelesen, wie auch schlechte. Ich denke, dass es falsch ist, Sex zwanghaft in ein Werk einfließen lassen zu wollen. Sex ist ein Mittel zum Zweck. Und wo dieses Mittel nötig ist, setze ich es auch ein.

In meinem aktuellen Projekt wird Sex nur eine dritt- oder viertrangige Rolle spielen, an manchen Stellen aber bewusst eingesetzt werden. So gibt es eine Frau, die ihren Mann beeinflusst und das vorwiegend während der körperlichen Liebe. Andererseits wird es auch eine Szene geben, wo die sexuelle Anziehungskraft ein Machtmittel darstellt (keine Vergewaltigung!)

Außerdem gibt es zwischen zwei Geschwistern eine gewisse sexuelle Erotik, die von ihm ausgenutzt, von ihr gelebt wird. Allerdings wird sich das meist eher auf einer geistigen Ebene als auf der rein körperlichen abspielen. Es gibt sonst auch noch diverse Paare, die einfach, weil sie sich lieben, Sex haben, aber das werde ich nur ganz am Rande einfließen lassen und nicht genauer ausführen, weil es für die Handlung nicht weiter wichtig ist.


Allgemein denke ich, dass Sex in einem gewissen Maße sehr gut in ein Werk passen kann, aber nicht vordergründig erscheinen sollte. Mir würde es unangenehm aufstoßen, wenn es alle paar Seiten irgendwer mit irgendjemand anderem treibt, weil es keine rechte Handlung aufkommen lässt bzw. diese immer wieder unterbrochen wird (Ausnahme ist wohl eine Handlung über eine Unterweltlerbossin, die Hure ist oder so). Wenn es aber ab und an ins Geschehen einfließt und geschickt eingebaut ist, wirken die Personen dadurch "menschlicher" und unserem Wesen näher. Das kann auch in Form von knisternder Erotik oder gewisse Blicke geschehen und muss nicht immer eine Bettszene sein.


Ich glaube, ich wusste jetzt am Ende nicht mehr, was ich am Anfang ursprünglich schreiben wollte. Ich sollte unbedingt das Chaos in meinem Kopf ordnen ;).

Lord Bane

Zitat von: Lisande am 22. Januar 2008, 17:02:45

Ein Roman, der dieses Thema völlig ausklammert, kann m. E. eigentlich nur steif und unrealistisch wirken.

Trotzdem scheinen viele Schreibende, explizit nicht Leser, Probleme mit diesem Thema zu haben, speziell im Fantasybereich. Ich finde das ein wenig merkwürdig, da manchmal die gleichen Schriftsteller keinerlei Schwierigkeiten haben, sich seitenweise über die schlimmsten Metzeleien auszulassen.

Zitat von: Lisande am 22. Januar 2008, 17:02:45
Wahrscheinlich hat sie (würde ich zumindest vermuten) gewissen Kräfte, die sie einsetzt, um eben diese Hörigkeit zu erzeugen - denn sie will ja was von dieser Beziehung, richtig?

Na ja, sie hat schon gewisse Fähigkeiten, aber Gedankenkontrolle gehört nicht dazu. Sie ist einfach sehr alt, sieht sehr gut aus (wenn man Kate Beckinsale mit gelben Reptilienaugen mag...) und hatte im Lauf ihres langen Lebens viel Zeit, eine ganze Menge an gewissen Erfahrungen zu sammeln.
Und natürlich manipuliert sie meinen Prota, wo sie nur kann, ist er doch derjenige, der helfen soll, die göttliche Ordnung zu vernichten  ;)

Tanrien

Zitat von: Lisande am 22. Januar 2008, 17:02:45
Ein Roman, der dieses Thema völlig ausklammert, kann m. E. eigentlich nur steif und unrealistisch wirken.
Wie deutlich der Autor darauf eingeht, ob er mit sanften Anspielungen, verstohlenen Blicken und mühsam im Zaum gehaltenen Wünschen arbeitet oder gleich einen Porno schreibt, ist eine Frage des persönlichen Stils. Aber irgendetwas wird immer in den Roman einfließen.

Ich hätte dir eigentlich nicht zugestimmt - dass Sex in einem Roman vorhanden sein muss, in dem Sinne, als dass es der Autor bewusst mit einbringen muss -, aber finde deinen letzten Satz sehr bezeichnend: Es fließt autmatisch Sex mit in jede Geschichte/Handlung mit ein. Wenn wir nämlich davon ausgehen, dass Sex einer der wirklichen Basis-Grundmotivatoren, die immer da sind, in unserem Leben/Verhalten ist, dann kann es keinen Roman ohne Sex geben, sobald ein Mensch dadrin auftritt und sei er/sie asexuell, wodurch wieder durch die Absenz von Sex dieser vorkommt.

Sobald zwei Menschen miteinanger agieren, spätestens, würde damit Sex in einem Roman auftreten. Den müsste man zwar dann mit der Lupe suchen, wie du sagst, aber er wäre impliziert. Das fände ich eine annehmbare Erlärung für die Anwesenheit von Sex in allen Romanen, für die der Autor noch nicht einmal etwas kann, sondern die einzig und alleine auf der Tatsache beruht, dass die Figuren Menschen sind.

Im Roman, den ich gerade schreibe, kommt kein Sex vor, außer vielleicht der von mir hier drüber beschriebene. Ich habe mich bewusst dazu entschlossen, die Geschichte so sehr ohne sexuellen Inhalt zu halten, wie es eben ging. Die einzige Möglichkeit einer sexuellen Beziehung besteht zwischen dem Hauptcharakter und seinem Mentor. Tatsächlich war genau da auch am Anfang eine sexuelle Anziehung geplant, die aber nach der Beendigung meines letzten Projektes für mich ihren Reiz verlor. Ich entfernte also diese Komponente und damit gleich auch jegliche anderen sexuellen Beziehungen, Anziehungen und Ansätze aus dem Plot.

Dabei hat es geholfen, dass die Charaktere alle nicht menschlich sind und somit auch nicht die gleichen Bedürfnisse, Triebe, wie Menschen haben könnten. (Ironischerweise haben die Charaktere alle menschlichen Triebe übernommen, nur eben den sexuellen nicht.) Bisher, bei der Hälfte des Romans, habe ich das allerdings in keinster Weise als hinderlich empfunden. Ich denke, dass Triebe eine Rolle in Romanen spielen können, um sie interessanter zu machen, aber der Trieb muss nicht der Sexualtrieb sein.

Ich empfinde es jetzt beim Schreiben in gewisser Weise als befreiend und angenhem, keinen Sex in irgendeiner Weise im Roman zu haben. (Der letzte, eben erwähnte, vorherige Roman war geradezu überlastet mit Sex in allen Variationen; aber auch hier hatte der Sex und die Beschreibung einen bestimmten Zweck für den Plot.) An keiner Stelle denken die Hauptcharaktere an Sex und das gibt ihnen Zeit, zu versuchen, mit ihren Gefühlen, die vom Sex sonst "verdeckt" werden, in Einklang zu kommen. Ich denke manchmal, dass wenn Aspekte von Sex mit in einer Geschichte sind, dieser andere, ebenso wichtige Aspekte unterdrücken können, schon alleine dadurch, dass sich der Leser (automatisch) auf den Sex konzentriert.

caity

Hallo,

also ich muss gestehen, dass das bei mir eher nebensächlich ist.
Meine Protagonistin hat Aids. Und sie hat wahnsinnige Angst davor, ihren Freund anzustecken. Außerdem getraut sie sich auch nicht, ihm davon zu erzählen. In dem Sinne gilt es als großer Vertrauensbeweis. Später stirbt ihr Freund und sie kommt mit jemand anderem zusammen. Zu dem öffnet sie sich irgendwann so weit, dass sie ihm davon erzählt und ja ... da wird nix beschrieben, aber da wird es wohl in die Richtung gehen. Also: Vetrauens- und Liebesbeweis.
In der anderen Affäre ist es wohl eher ein Spiel, führt aber dazu, dass sie schwanger wird und das hat etwas schwerwiegendere Folgen für sie ...
Also alles in allem eher etwas im Hintergrund aber wohl vorhanden und auch in gewissem Sinne tragend (Das Baby spielt eine zentrale Rolle). ;)

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Lord Bane

@ Caity

Also nach dem, was du über deinen Roman hier schreibst, scheint Sex und was alles damit zusammenhängt darin doch eine ziemlich große Rolle zu spielen.

Ich meine mit Sex ja nicht nur den eigentlichen Akt, sondern das ganze Drumherum dazu und das ist meiner Meinung nach ein riesiger Bereich des menschlichen Lebens.

Coppelia

Bei mir kommt es manchmal vor, dass Sex in der Handlung wichtig ist. Im momentanen Roman schon, und bei Galottchen war es ja auch so. Aber es ist nicht immer so - ich schreibe ja auch viel für Jugendliche, und da geht es manchmal um völlig andere Sachen.

Bei mir geht es im Moment ähnlich zu wie bei Caity - eine Affäre ist wichtig, auch mit einer Sex-Szene. Die war ursprünglich nicht geplant, aber nachdem ich die Handlung umgestellt hatte, macht sie sich jetzt ganz gut.
Ansonsten ist mein Prota auch kein Kind von Traurigkeit, aber ich verwende da nur Nebenbei-Bemerkungen für die Charakterisierung und um anzudeuten, wie schwer ihm eine gewisse Umstellung fallen muss. ^^

Rumpelstilzchen

Zitat von: Lord Bane am 23. Januar 2008, 20:28:51
Ich meine mit Sex ja nicht nur den eigentlichen Akt, sondern das ganze Drumherum dazu und das ist meiner Meinung nach ein riesiger Bereich des menschlichen Lebens.

Wenn du das so siehst, dann ist Sex wichtig, wobei ich nicht sagen möchte, dass Romane ohne langweilig sein. Ich finde es ist jedoch ein spannendes und interessantes Thema. Aber es sollte vor allem zur Handlung passen und nicht künstlich reingemogelt werden.

In meinem jetzigen Romane musste ich meinen Protas immer wieder "auf die Finger hauen", weil die ständig übereinander herfallen wollten, sobald sie aufeinander trafen. Und dabei sollten eigentlich nur Informationen ausgetauscht werden. ;D
Das war dann doch schon irgendwie nervig, aber ich konnte mich mit ihnen arrangieren und habe einige Szenen gestrichen und andere umgeschrieben.

Romy

Hm o-weia, interessantes Thema  :hmmm:

Liebesgeschichten gibt es eigentlich in jedem Roman und jeder Romanidee, die ich jemals hatte und in den allermeisten Fällen passiert ES dann auch mal, zumal ich dazu neige, meine Romanhandlung über mehrere Jahre führen zu lassen. Und wenn ein Paar längere Zeit zusamen ist, wäre es ja lächerlich, wenn man nicht mal was erzählt. Allerdings blende ich die 'Bettszene' dann auch meist aus und mache lediglich vorher oder hinterher Andeutungen, dass es dazu gekommen ist/dazu kommen wird  8)

In meinem aktuellen Projekt, einer Trilogie, geht es insgesamt recht züchtig vonstatten. Meine Prots sind alle Wiedergeborene und in Teil 1 finden alle Pärchen aus dem letzten Leben wieder zusammen und was ihr Liebesleben angeht, ist alles so eitel Sonnenschein, gewöhnlich und eingefahren, das es stinklangweilig wäre, darüber zu schreiben. Also lasse ich es  :D Aber in Teil 2 wird dieses Liebesleben meiner Prots etwas aufgemischt, also spielt es dann eine wichtigere Rolle und ich erzähle mehr darüber.  :D In Teil 3 wird es dann wieder weniger werden, glaube ich ... hoffe ich ...

Insgesamt neige ich dazu, wie oben erwähnt, zuviel Liebe (und Sex?) in die Geschichten reinzupacken, jedenfalls kommt mir das so vor. Ich versuche mich zu wehren, aber meine Prots wollen das anscheinend so ...  :-\ ...

Also, um vielleicht mehr auf das einzugehen, was Lord Bane meinte: Ich hatte das auch schon, dass zwei Figuren, die einander eigentlich nicht leiden konnten, trotzdem nicht die Finger voneinander lassen konnten. Warum auch nicht, gibts doch im wahren Leben auch ... ? Und in dem ganzen zugehörigen Projekt (ist auf einen irgendwann mal 8teiligen Zyklus geplant) spielt sexuelle Anziehen zwischen meinen Prots schon eine recht große Rolle. Diese Leute dort sind leidenschaftlicher und weniger zimperlich veranlagt, als in meinem aktuellen Projekt. Ich frage mich ab einem bestimmten Punkt dann immer, ob es nicht zuviel wird ... und das ist dann meist der Punkt, wo ich dann erst mal abbreche und weshalb ich Zweifel hab, ob das Ganze JEMALS etwas wird  :-\   :wums: