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Felix Fabulus: Alle Macht den Geschichten!

Begonnen von Rosentinte, 09. April 2020, 16:55:43

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Rosentinte

Unser neustes Mitglied hat schon viele Spitznamen durch, bis er zu seinem fabelhaften Benutzernamen hier gekommen ist. Er ist zu allerlei Schandtaten bereit und freut sich sicherlich auch darüber, jetzt mit uns in Kontakt zu kommen!

Leben: Zuerst war ich das Sünneli. Das ist Berner Dialekt. Ich war ein Sandwichkind, umgeben von vier Geschwistern. Das hatte den Vorteil, jeweils bei den Großen und den Kleinen Gutenachtgeschichten hören zu dürfen. Fernsehen hatten wir nie. In der dritten Klasse rief man mir Bischof hinterher – ein Spitzname, den ich von meinem Vater geerbt hatte. Er war Lehrer. Weil ich kein Kleriker sein wollte, verbrachte meine Zeit damit, auf dem Dachboden die Zentrale der drei Fragezeichen nachzubauen oder durch den Wald zu streifen und ein Held zu sein.
Später, in den nächtlichen Rollenspielchats nannte ich mich Lightdriver. Am Gymnasium war ich der Öko. Vielleicht, weil ich lange Haare trug. An den Herr-der-Ringe-Festivals riefen mich alle Berggeist und in meiner ersten WG wurde ich zu Belasi. Wir drehten Amateurfilme auf VHS und tranken Bier. Damals hatte ich gerade mein Deutschstudium abgebrochen und mich an einer Filmschule eingeschrieben: Schwerpunkt: Drehbuch.
Eines Tages wachte ich auf und war erwachsen geworden: Die Leute sagten Herr Schneider zu mir. Vielleicht auch wegen des Jobs, mit dem ich einen Teil meiner Brötchen verdiene: Altersheimumzugsexperte. Ein anderer Teil meines Auskommens kommt von der Band: Da nennt man mich Jönu.
Mein Einjähriger kann noch nicht sprechen. Dafür meine Frau. Und die dreijährige Tochter. Sie ruft: «Papa.» Ich lese, höre nicht zu. Sie schreit: «Jonas!» Stimmt – so heiße ich eigentlich. Fast hätt ich's vergessen.

Schreiben: Ottfried Preussler, Astrid Lindgren, Michael Ende: Diese Autoren erfanden die Helden meiner Kindheit. Mein Großvater sagte, ich solle Jurist werden, weil ich neunmalklug sei. Später revidierte er seine Meinung und behauptete, Reporter sei das Richtige. Brav folgte ich seinem Rat, gab für ein paar Jahre das Aareblatt heraus, eine Monatszeitung, die ich an leidtragenden Freunde meiner Eltern vertickte. Ich weiß nicht, ob jemand je eine Ausgabe gelesen hat.
Mit elf las ich der Herr der Ringe und mit zwölf schrieb ich die ersten zehn Seiten eines Romans. Später kamen Pen & Paper-Rollenspiele hinzu, Internetfortsetzungsgeschichten und im Zuge verknallter Teeniefantasien verfasste Gedichte. Die habe ich in einem unbeobachteten Moment verbrannt.
Die ersten Texte veröffentlicht habe ich über meine Bands: als Songwriter und Drehbuchschreiber für unsere Musiktheatershows. Vollendete Kurzgeschichten blieben in der Schublade, bis ich eines Tages für kulinarische Lesungen angefragt wurde. Dort trat ich als Erzähler auf, der mit einem Korb voller wunderlicher Gegenstände herumlief und zu jedem eine Geschichte wusste. Einer davon war eine geschnitzte Holzfigur, ein blasierter Kerl mit Spitzbart und einem Buch in der Hand. Ich versuchte mir vorzustellen, woher der kommt und warum er so hochnäsig in die Ferne starrt. Daraus ergab sich eine Story von ... Stopp! Das führt zu weit. Kurz gesagt: Die Geschichte hat mich dermaßen fasziniert, dass daraus ein Roman herangewachsen ist und grade erste Gehversuche im Betaleserstadium unternimmt. Und sonst? Low-Fantasy, Märchen, Sagen, Utopien, Dystopien sind mein Steckenpferd.

Grund: Die Schreibstube ist nicht gerade als sozialer Brennpunkt bekannt. Nach ein paar Jahren des Eremitentums erwuchs in mir der Wunsch nach Austausch. Es brauchte aber drei Anläufe: Als Erstes fand ich den Tintenzirkel über Google. Als Zweites wurde er in einem Ratgeber von Katja Brandis erwähnt. Doch erst der dritte Schubser führte dazu, aktiv zu werden: Dorothe Zürcher vom Verein Schweizer Phantastikautoren machte mich auf euch aufmerksam. Ich habe ins Forum geschnuppert: Halleluja! Genau so etwas suche ich.

Ich würde lügen, behauptete ich, meine Bewerbung sei uneigennützig: Ich erhoffe mir Erfahrungsaustausch, Mahnfinger oder Streicheleinheiten, und natürlich Informationen zum Workflow für Verlagssuche und Veröffentlichung. Ich stelle mir vor, es sei hilfreich, sich mit dem Autorenschwarm zu vernetzen – für alles Mögliche. Und nicht zuletzt hege ich die Hoffnung, einfallsreiche Gleichgesinnte kennenzulernen und auch mal einfach sinnlos herumquatschen zu können.
Was ich bieten kann: Moralische Unterstützung; dumme Fragen stellen; Erfahrungen im Songwriting und Verfassen von Inszenierungen; Gedankenaustausch zu «Eiland» von Aldous Huxley, 1984, Rumpelstilzchen, Gevatter Tod; Diskussionen über Surrealismus, Skurrilitäten, Zynismus und schwarzen Humor; Plaudereien über die Frage, warum Leute die höchsten Berge der Welt bezwingen wollen, über Fernwanderungen entlang mittelalterlicher Grenzwälle und vor allem darüber, warum der Sommer cooler ist als der Winter.

Zitat: Hier endete alles. Es gab kein Falls mehr, und kein Wenn, kein Vielleicht und kein Aber. Auf dem Galgenbuckel hatte der Konjunktiv keinen Platz. Es war eine Einbahnstraße; wie das Leben selbst, nur viel kürzer.
El alma que anda en amor ni cansa ni se cansa.
Eine Seele, in der die Liebe wohnt, ermüdet nie und nimmer. (Übersetzung aus Taizé)

Jen

Herzlich Willkommen! Sehr angenehm zu lesende Vorstellung! :vibes:
Guilty feet have got no rhythm.

Felix Fabulus

Zitat von: Jen am 09. April 2020, 17:30:45
Herzlich Willkommen! Sehr angenehm zu lesende Vorstellung! :vibes:

Danke für's Willkommen, Jen. Ich freue mich auf den Tintenzirkel!  :winke:
Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.

Zauberfrau

Hallo Felix/Jonas,

tolle Vorstellung, tolle Webseite! - Herzlich willkommen  :knuddel: (<- virtuell mit mind. 1,50 m Abstand).

Bin auch ein großer Fan von Ottfried Preußler (Krabat ist mein Lieblingsbuch).  :jau:

Leb dich gut hier ein! Du wirst sehen, dass der Tintenzirkel eine Wohlfühlzone für Schreiberlinge ist.  :wolke:

Man liest und schreibt sich!

Liebe Grüße von der
Zauberfrau


Anila

Hallo  Felix, von mir auch herzlich willkommen im Tintenzirkel. Wow, Deine Webseite rockt ja echt total- sehr kreativ, der Jonas! Toll, Dich hier zu haben! :vibes:
https://www.tintenzirkel.de/counter/wordcount.php?mode=TiNo21&target=200000&title=T12:Flossen und Sand&count=14000

"Courage is grace under pressure." (Hemmingway)

Federstreich

Herzlich willkommen! Da hast du ja schon einiges erlebt. Ich mag die Geschichte, wie du zu deinen unzähligen Namen gekommen bist. Das ist sehr sympathisch und lustig zugleich. Ich freue mich auf den Austausch. :)

Das AnKa

Hallo Monsieur Fabulus,

auch von mir eine herzliche Begrüßung!

Zitat von: Rosentinte am 09. April 2020, 16:55:43
Grund: Die Schreibstube ist nicht gerade als sozialer Brennpunkt bekannt.

Ein herrlicher Anlass ;D ich hoffe, du findest hier den Austausch, den du suchst!

Viel Spaß!

Mit den besten Grüßen vom AnKa

Ahneun

#7
Ein herzliches Hallo und ein ebenso herzliches Willkommen!

Du hast ja eine tolle Vorstellung geschrieben. Vielen Dank! Du wirst die männliche Riege hier weiter auffüllen. Die Mädels sind schon okay. Sie kommen gut mit uns klar.  :vibes: Na ja, so schlimm ist es bei uns nicht. Hier bist Du willkommen. Schön das es Dich hier her verschlagen hat. Hab mal auf die "JuTube" geklickt und erstmal n' Abo drauf gesetzt. Kann ja nicht schaden.  :jau: Sag mal, wer von den vier Typen auf der Startseite trägt Dein Gesicht?

Also, man liest sich, man schreibt sich, sagt man.
Komm rein und sieh Dich hier erstmal richtig um.
- Ein Diamant
ist

Felix Fabulus

Zitat von: Zauberfrau am 09. April 2020, 18:03:29
:knuddel: (<- virtuell mit mind. 1,50 m Abstand).

Äh in der Schweiz sind's zwei Meter, sorry. Bin ich jetzt infiziert?  :o

Krabat ist eine tolle Geschichte. Von Lindgren mag ich "Die Brüder Löwenherz" sehr und von Ende ist für mich ein grosses Vorbild.
Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.

Felix Fabulus

Zitat von: Ahneun am 09. April 2020, 20:55:20
Sag mal, wer von den vier Typen auf der Startseite trägt Dein Gesicht?

Ich bin der links aussen.  :)
Wortwebereien aus der Geschichtenmühle, gespeist vom Ideensee, der Fantasie und dem Bächlein Irrsinn.