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Ist Autor ein aussterbender Beruf?

Begonnen von Hochkogler, 28. Januar 2020, 01:07:21

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Zit

#60
Schwierig, schwierig. Je länger ich darüber nachdenke, umso mehr denke ich, macht eine AI in ihrer Datenbeschaffung auch nichts anderes als jede:r Künstler:in. Was ich schaffe, ist Produkt dessen, was ich gesehen und erlebt habe, welche Weltanschauungen ich habe, zu welchen Themen und Dingen ich charakterlich neige – und wenn ich mich nun hinsetze, und etwas schreiben will, mache ich auch nichts anderes als die AI: Irgendwo im Hintergrund laufen immer all die Dinge, die ich in Schreibratgebern gelesen habe, die Erfahrungen vom Schreiben/ vom Lesen/ vom Leben, das Wissen aus Recherchen, etc. pp. Beim Malen mit Referenzen ists ja auch nichts anderes: Wenn ich ein Tier malen will, gebe ich den Namen in der Bildersuche ein, schaue mir mehrere Bilder an und konstruiere mir daraus dann die Position, die ich im Kopf habe. Wenn ich nicht weiß wie eine toskanische Villa aussieht, google ich nach Bildern, mache Stilelemente aus und übernehme das dann für meine eigene Szene. Alles, was ich male, ist Produkt dessen, was ich in Museen, Galerien, Comics, Filmen, etc. online und offline gesehen habe. Meinen eigenen Stil entwickle ich weiter, indem ich mir den anderer Leute ansehe und kopiere und imitiere, was mir gefällt, und dann einzelne Teile davon inkorporiere und habe dann ein völlig neues Konglomarat, das typisch für mich ist. So ging und geht das schon immer und hat bisher auch kein Hahn danach gekräht*. Meisterstudien während des Lernprozesses kommen nicht von ungefähr. Zu denken, dass Kunst frei von Imitation, Inspiration und Referenzen geschaffen werden kann, ist schon von einem ziemlich hohen Ross gesagt. In diesem Sinne sehe ich da immer noch kein Problem darin, AI's zum Plotten zu verwenden. Die Entscheidungen, was in der Geschichte am Ende einfließt und der Text, der dann am Ende entsteht, liegt ja immer noch in der Hand der Autor:innen. Und selbst wenn die Leute AI verwenden, um Texte zu schreiben... Gibt sicher Leute, die komponieren Musik mit Software-Instrumenten, ohne selbst ein Instrument spielen zu können. Dürfen die das nicht mehr? Zumal ich denke, dass es dato auch nicht so einfach ist, einen langen Text aus AI herauszubekommen, der in jeglichen Kategorien von Literatur hoch punktet (Weltenbau, Sprache, Handlung, Figrenentwicklung, etc.), ohne dass da ein Mensch dahinter sitzt und Entscheidungen trifft.

In gewisserweise verstehe ich das Ansinnen von PAN, die Zugangshürde zum Stipdenium anheben zu wollen, weiß aber nicht so recht, ob sie sich da nicht auch ins Bein schneiden können, wenn sie die Kriterien sooo eng ziehen. Genre-Literatur ist nunmal schematische Literatur. Ob ich da nun mir selbst den Handlungsbogen von einem Märchen nehme und umforme bis nichts mehr zu erkennen ist oder einen AI-Plot nehme, der genauso abstrakt/ generell ist und den weiter traditionell ausforme – wo ist der Unterschied? :omn:

* Für gewöhnlich schreien Leute auf, wenn das "Konglomarat" nicht divers genug ist bis hin zu dem Punkt, dass man andere Künstler "skinwalked", also etwas völlig im Stile und Thema einer anderen Person erschafft – was moralisch (berechtigterweise) unerwünscht ist.
"I think therefore I am
getting a headache."
Unbekannt

Coppelia

#61
Ich schließe mich da @Zit an.

Ob die Texte menschengemacht sind, daran besteht für mich kein Zweifel. Das Tool ist von Menschen programmiert und wurde mit Texten von Menschen trainiert. Es denkt und versteht nicht, auch wenn es so wirken mag, sondern kombiniert Wörter auf Grundlage von Wahrscheinlichkeiten. Daher ist für mich natürlich auch das Ergebnis menschengemacht.
Die Frage ist vermutlich eher, ob das, was du damit machst, eigene kreative Leistung ist oder nicht.
Wenn du Texte 1:1 verwendest, die das Programm geschrieben hat, wohl eher nicht. Aber: Ggf. ist die Idee hinter den Vorgaben zu den Texten immer noch deine und sehr kreativ.

Wenn du Texte des Programms bearbeitest ... vielleicht? Es gibt Kunstformen, die in diese Richtung gehen, dass bestehendes Material weiter verwendet wird, z. B. Collagen.

Ich hab ja schon gesagt, dass ich das Tool zur Recherche und zum Brainstorming super nützlich finde. Wenn das allerdings auch unter die Kategorie "keine kreative Eigenleistung" fällt, dann wüsste ich ein paar Dinge, die  auch keine sind:
- Ich wurde durch eine Cutszene im Spiel Dark Souls zu meinem Roman "Dornenritter" inspiriert.
- Ich nutze ein Element aus einer Folge der Serie Naruto für einen Plottwist in meinem nächsten Roman.
- Jemand hat meine Texte testgelesen und Vorschläge zur Verbesserung gemacht. Ich habe die Vorschläge übernommen.
- Ich habe Brainstorming mit anderen Leuten gemacht und mit den Ideen weitergearbeitet.
- Meine Mutter hat mir einen Vorschlag zu einem Roman gemacht, und ich habe sogar ihre vorgeschlagene Formulierung benutzt.
- Ich habe mit Hilfe von Wikipedia recherchiert und mir auch Dokus zu dem Thema angesehen. Das hat mir beim Schreiben weitergeholfen.

Ich habe ja von einem Experten gehört, dass Chat GPT ggf. in Zukunft Bestandteil von MS Office sein wird. Wenn das stimmt, hätten es wirklich bald fast alle. Generell glaube ich, dass die KI in Zukunft Bestandteil des Schreibens sein wird und daher das generelle Verbot bei Wettbewerben nicht mehr möglich sein wird.
Schon jetzt gibt es KIs in vielen Bereichen des Lebens. Möglicherweise kam es beim Schreiben auch schon zu einer Nutzung, ohne dass mensch sich dessen bewusst war. (So steckt z. B. hinter dem Amazon-Algorithmus auch eine KI. Wenn ich jetzt spitzfindig bin: Diese KI könnte dir ein Buch vorgeschlagen haben, das du gekauft und zur Recherche benutzt hast oder aus dem du Schreibtipps gezogen hast usw. Insofern war auch dann eine KI am Entstehungsprozess des Textes beteiligt, ohne dass dir das überhaupt klar war.)

Coppelia

Habe übrigens das hier gerade gefunden.
Wollte ich nur mal einwerfen. :P

Villyana

Uhhh ChatGPT, böses Thema.
An unserer Hochschule kam jetzt eine neue Richtlinie raus, die uns dazu anhält, zu überprüfen, ob Prüfungsleistungen mit Hilfe von ChatGPT geschrieben wurden. Leicht gesagt, aber wie umsetzen?
Übrigens gibt es an manchen Schulen schon aus Datenschutzgründen ein Verbot, dass Kinder/Schüler:innen nicht damit arbeiten dürfen.

Ich glaube aber, alles was vielleicht fremd / neu / "böse" wirkt, birgt Potential für etwas Kreatives.

Bei uns gab es mal eine Ausstellung zum Thema "Industrie und Kunst". Obwohl die Ausstellung von einem großen Konzern gesponsert wurde, gab es doch auch ausdrücklich den Wunsch sich auch kritisch zu äußern, da nur so Missstände aufgezeigt werden können.
Das nächste Mal war es sogar mit Diskussionsrunde geplant, leider habe ich das nicht mehr verfolgt. Aber da ging es wohl vor allem um Industrie und Natur. Natur schützen oder Natur aufbauen? Dabei haben sich lustigerweise genau in dieser Firma Turmfalken angesiedelt, die sonst in der Gegend kaum noch Nistplätze gefunden hätten.

Kunst ist etwas sehr individuelles. Wie das Schreiben ja auch. Jeden Spricht etwas anderes an, jeder hat andere Erfahrungen gemacht und jeder hat einen anderen Stil.

Aber was soll ich sagen: eine alte Seele in einem jungen Körper. Ich glaube auch nicht, dass eines Tages wirklich Bücher in Papierform aussterben werden. Für mich ist ein E-Book geschenkt zu bekommen, ein Scheidungsgrund  :rofl: aber jeder ist eben anders. Ist das nicht toll?

und ich will jetzt auch nichts heraufbeschwören, aber viele gute Autoren der Vergangenheit haben geschrieben, um einen Krieg zu verdauen. Traumata zu verarbeiten wird meiner Meinung nach immer eine menschliche Sache sein und es wird immer Menschen geben, die sich darin wieder finden.

Minna

Hier kann man übrigens einen Chatbot der auf GPT 3.5 basiert ohne Anmeldung kostenlos ausprobieren: https://freegpt.one/
@Yamuri

Ich habe bei meinem kleinen Gespräch vorhin festhestellt: Je kreativer und detaillierter die Eingabe, desto weniger generisch klingt das Ergebnis, auch was z.B. die Reimschemata von Gedichten angeht. Gib die erste Strophe vor, statt nur eines Titels, dann wirkt das Ergebnis mehr wie etwas eigenes, aus dem man was machen könnte.

Yamuri

#65
@Minna: Oh, danke dir für den Link. Und wow, ich hab' das mal ausprobiert. Also zum gemeinsam brainstormen scheint das echt ganz nice zu sein. ^^ Also es gibt auf jeden Fall guten Input, was weiterführende Fragen und Ansätze anbelangt. Zum Beispiel kann man der KI auch Fragen stellen und dadurch das eigene Chaos im Hirn etwas unter Kontrolle bringen beim Plotten.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Coppelia

#66
ZitatZum Beispiel kann man der KI auch Fragen stellen und dadurch das eigene Chaos im Hirn etwas unter Kontrolle bringen beim Plotten.
Ja, genau, das finde ich auch hilfreich.
Ich hänge zum Beispiel häufiger an Kleinigkeiten fest. Weil ich nur früh morgens Zeit zum Schreiben habe und
oft Tage oder Wochen warten muss, bis ich jemanden zum Brainstorming ansprechen kann (allein leben und Vollzeitjob halt), bremst mich das oft aus. Jetzt konnte ich dank Chat GPT mein Schreibtempo tatsächlich steigern. Nicht weil es mir Texte vorgibt, sondern weil ich meine Gedanken besser ordnen kann und leichter Ideen finde, wie ich all die winzigen Probleme löse. Bin sicher immer noch langsamer als fast alle, aber immerhin! Endlich mal was, was mir speziell in meiner Situation hilft.
Ich werde diesen Vorteil daher auf jeden Fall weiter nutzen, es sei denn, in Zukunft spricht irgendeine bedeutende Erkenntnis oder Regelung dagegen.

Und ja, genau, viele Details anzugeben bei der Frage führt zu den sinnvollsten Antworten. Trotzdem sind viele Antworten auch einfach nicht sinnvoll, das muss ich an dieser Stelle auch mal festhalten. :D So hat es z. B. mal meinem Kollegen und mir völligen Blödsinn erzählt, wie Datumsangaben geschrieben werden sollen (nämlich bei "VON ... BIS" immer in Großbuchstaben. Wie auch immer so eine Antwort dann zustande kommt. :rofl: Mit meinem anderen Arbeitskollegen habe ich ausprobiert, wie gut sein Ugaritisch ist, und es hat für den sinnlosen Text, den es produziert hat, immer kommplett neue und extrem abweichende Übersetzungen vorgeschlagen, wenn mein Kollege geschrieben hat, dass etwas an der vorigen nicht stimmt. Also wenn du harte Fakten brauchst, ist das nicht der richtige Weg. Bekanntlich erfindet die KI ja auch gern mal wissenschaftliche Arbeiten, die gar nicht existieren.

Der Hintergrund ist wohl, dass die KI darauf trainiert ist, auch wirklich Antworten zu geben und nicht sowas zu schreiben wie "Es ist unklar/nicht erwiesen, ob ...", "das ist egal" usw., selbst wenn das die korrekte Antwort wäre. Dann gibt sie im Zweifelsfall halt eine sinnlose oder falsche Antwort. Und das manchmal so überzeugend, dass mensch drauf reinfällt. Das hängt aber wohl auch von der Frage ab. Wenn ich z. B. frage "Welche historische Person starb an einer Vergiftung durch ihre Tapete?", wird es mir eine Person nennen und nicht sagen, dass nicht klar ist, ob das überhaupt jemals passiert ist. Auch wenn das der aktuelle Stand der Forschung ist.
Das muss mensch beim Recherchieren mit der KI auf jeden Fall im Hinterkopf behalten.

Yamuri

Ja, genau, dieses allein leben und einen Job haben, der auch noch wenig Sozialkontakte einbringt, ist bei mir auch ein großer Faktor. Und wir haben hier zwar Plotgruppen, aber jeder hat sein eigenes Leben und nicht unbedingt gerade dann Zeit, wenn ich jemanden zum Brainstormen bräuchte. Da ist dieses ChatGPT wirklich ein netter Assistent. Und worüber ich schreiben will, weiß ich ja im Normalfall. Mir fehlt nur manchmal ein Überblick, über die Möglichkeiten, die eine Figur in spezifischen Szenen hat. Und dann schreibe ich manchmal etwas und merke erst viel zu spät, dass ich in ein Dead End gelaufen bin. Wenn ich dem ChatGPT aber Fragen stelle, dann kann es mir helfen das früher zu erkennen, wodurch ich mir spare tausend Handlungsstränge erstmal auszuschreiben, bevor ich merke, dass ich alle bis auf einen doch wieder verwerfe (was höchst ineffizient ist). Denn ich kann bei den einzelnen Möglichkeiten ja auch das Chat GPT fragen, wie es denn weiterginge wenn Option A gewählt wird, wie bei Option B und dann rechtzeitig rausfiltern, welchen Weg ich einschlage.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Anj

Danke für den Link @Minna
Das ist wirklich faszinierend. Ich hab es gerade mal ein bisschen ausprobiert für fachliches und bin erstaunt, dass die generischen Fragen "Was ist ..." überwiegend erstaunlich korrekt beantwortet werden. Allerdings gibt es schon Fehler, die vermutlich nur Fachleute bemerken würden. Ich schließe mich also an, dass es ungeeignet ist, um wirklich zu recherchieren. Aber es kann helfen, um Textbausteine zu bekommen, die ich dann anpasse.

Und für variable Szenarios kann es vermutlich wirklich sehr hilfreich sein.

Ich habe gerade nach einem Kampfszenario gefragt, habe aber erst eine hilfreiche ANtwort bekommen, als ich präzisiert habe, dass es in einem Fantasyroman stattfinden soll. Wirklich faszinierend.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Yamuri

#69
Ich habe jetzt einfach mal ganz frech dem lieben Chat GPT eine Frage gestellt. ^^

Meine Frage: Can ChatGPT write better than a human author?

Die Antwort von Chat GPT:

As an AI language model, I am capable of generating text on a wide variety of topics, but I do not possess the creativity, intuition, and emotional depth that come from human experiences, which are essential to create a truly captivating and authentic piece of writing that can resonate with the readers. Hence, it is safe to assume that human authors are still the masters of writing, and my role as an AI language model is to assist in generating texts efficiently and accurately without losing the essence of the intended message.

Chat GPT gibt also zu, dass es nicht besser schreiben kann als ein Mensch. :) Dieses Programm kennt seine Grenzen.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Cooky

Zitat von: Yamuri am 23. März 2023, 20:35:42Chat GPT gibt also zu, dass es nicht besser schreiben kann als ein Mensch. :) Dieses Programm kennt seine Grenzen.

Und doch gibt es immer wieder Menschen, die diese bemitleidenswerte KI über ihre Grenzen hinauspeitschen und zu Dingen zwingen, zu der ihr die Lust und Leidenschaft fehlen. Und natürlich die emotionale Tiefe, ihr eigenes Leid wirklich zu erkennen. Ähm, ja. :D

Amber

Zitat von: Cooky am 23. März 2023, 22:59:07
Zitat von: Yamuri am 23. März 2023, 20:35:42Chat GPT gibt also zu, dass es nicht besser schreiben kann als ein Mensch. :) Dieses Programm kennt seine Grenzen.

Und doch gibt es immer wieder Menschen, die diese bemitleidenswerte KI über ihre Grenzen hinauspeitschen und zu Dingen zwingen, zu der ihr die Lust und Leidenschaft fehlen. Und natürlich die emotionale Tiefe, ihr eigenes Leid wirklich zu erkennen. Ähm, ja. :D

Es geht nur leider nicht um besser. Sondern um billiger.

Yamuri

Ich gestehe den Menschen dann doch genug Intelligenz und Geschmack zu, dass sie nicht nur auf das Geld achten, sondern ein Buch kaufen, weil ihnen die Leseprobe gefällt und nicht, weil es nur ein paar Cent kostet. Qualität zahlt sich am Ende immer aus. Denn wenn ich mir die Texte ansehe, die Chat GPT produziert, dann sind das Berichte, aber keine echten Geschichten. Das erinnert mich an meine Zusammenfassungen, wie ich sie in meiner Kindheit geschrieben habe, kurz, knapp, oberflächlich, emotionslos. Aber gerade bei den so beliebten Liebesgeschichten sind tiefe Emotionen unerlässlich. Und man kann anhand einer Leseprobe schon abschätzen, ob eine Geschichte Atmosphäre und Emotion hat oder nur ein knapper Bericht ist. Insofern glaube ich nicht, dass man sich derzeit Sorgen machen muss. Wobei dieses Chat GPT aber durchaus helfen kann, ist Anregungen geben. Also man kann sich auch verschiedene Versionen zu einer Fortsetzung eines Kapitels aus einer selbst geschriebenen Geschichte ausspucken lassen und diese als Inspiration nutzen, wenn man mal hängt. Habe ich mal ausprobiert. Die meisten Vorschläge sind allerdings unbrauchbar, wenn man sagt, wie könnte es da weitergehen.
"Every great dream begins with a dreamer. Always remember, you have within you the strength, the patience, and the passion to reach for the stars to change the world."
- Harriet Tubman

Cooky

#73
Zitat von: Amber am 24. März 2023, 11:42:17
Zitat von: Cooky am 23. März 2023, 22:59:07
Zitat von: Yamuri am 23. März 2023, 20:35:42Chat GPT gibt also zu, dass es nicht besser schreiben kann als ein Mensch. :) Dieses Programm kennt seine Grenzen.

Und doch gibt es immer wieder Menschen, die diese bemitleidenswerte KI über ihre Grenzen hinauspeitschen und zu Dingen zwingen, zu der ihr die Lust und Leidenschaft fehlen. Und natürlich die emotionale Tiefe, ihr eigenes Leid wirklich zu erkennen. Ähm, ja. :D

Es geht nur leider nicht um besser. Sondern um billiger.

Darum geht es doch immer, wenn irgendwer/irgendwas ausgebeutet wird.
Ich bin mir nicht sicher, ob ich darauf hinweisen muss, dass der vorige Beitrag nicht ernst gemeint war. :hmmm:
Natürlich kann man auch keine wirkliche Parallel zwischen ausgebeuteten Menschen für billigere Arbeit und dem (nicht sinngemäßen) Ausreizen der Möglichkeiten einer KI ziehen.

Ansonsten frage ich mich auch, wie viel kleiner der Arbeitsaufwand ist, wenn man mit der KI zu diesem Zeitpunkt dieselben Ergebnisse erreicht, als wenn man selber schreibt. Ich habe direkt am Anfang als ChatGPT rauskam, versucht eine meiner selbstgeschriebenen Szenen nachzustellen. Es hat wirklich viel Zusatzinput gebraucht, bis ich einen annähernd ähnlichen Handlungsablauf in der Szene hatte, wie im Original. Vom Stil mal ganz abgesehen. Eventuell wird das später anders, wenn man sie mit eigenen Texten trainieren kann oder neue Werkzeuge dazukommen. Die Geschwindigkeit in der das bei der Bildgenerierung momentan geschieht, ist beeindruckend. Falls das auch im Textbereich im Hintergrund passiert, führen wir in einem halben Jahr vielleicht eine ganz andere Diskussion über das Thema.

So als Randnotiz zur anderweitigen Anwendung von ChatGPt: Ich habe den Bot damals auch eine DnD-Runde für mich starten lassen, samt Klassenerstellung. Die Beschreibungen der Szenen und Handlungen waren stimmig, auch wenn ich als Spieler mit einer gewissen Erfahrung gemerkt habe, wie generisch sie trotzdem waren.

Yamuri

ZitatAnsonsten frage ich mich auch, wie viel kleiner der Arbeitsaufwand ist, wenn man mit der KI zu diesem Zeitpunkt dieselben Ergebnisse erreicht, als wenn man selber schreibt. Ich habe direkt am Anfang als ChatGPT rauskam, versucht eine meiner selbstgeschriebenen Szenen nachzustellen. Es hat wirklich viel Zusatzinput gebraucht, bis ich einen annähernd ähnlichen Handlungsablauf in der Szene hatte, wie im Original. Vom Stil mal ganz abgesehen.

Genau das meine ich mit meiner Anmerkung. Es erfordert sehr viel Eigenarbeit. Wobei Chat GPT hilfreich ist, sind Vorschläge zur Vorgehensweise in spezifischen Settings. Das ist dann ein wenig wie Brainstorming, nur dass eben kein Mensch mit einem spricht, sondern eine KI. Für Rollenspiele, kann ich mir auch noch vorstellen, dass es helfen kann. Aber für Abenteuer braucht man ja auch immer nur kurze Impulse und Ideen. Denn letztlich verändert sich das Abenteuer immer spontan, sobald es auf die Spieler trifft, meiner Erfahrung nach. Natürlich kann passieren, dass die KI sich weiterentwickelt, doch wir sind noch weit von einer echten künstlichen Intelligenz entfernt, die mehr ist als ein Programm.
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- Harriet Tubman