Netflix: The Witcher

[Antennenwels]

Durch das Computerspiel "The Witcher: Wild hunt" habe ich vor gut zwei Jahren die Hexer Bücher von Andrzej Sapkowski entdeckt und zu lieben gelernt.  Insbesondere die zwei Kurzgeschichten-Sammlungen (The last Wish und Sword of Destiny) haben es mir angetan. Wobei ich auch die Sage selbst (fünf Bücher) sehr gut fand, nur kamen sie meiner Meinung nach nicht ganz an die Qualität der Kurgeschichten ran (insbesondere der letzte Band nicht).
Seit längerem ist bekannt, dass Netflix eine Serie dazu produziert (basierend auf den Büchern) und ich bin ziemlich gehypt deswegen. Die erste Staffel wird wohl haupsächlich die beiden Kurzgeschichtenbände umfassen, aber auch schon gewisse Dinge aus der Saga aufnehmen. Heute ist nun endlich  der erste Trailer (auf englisch) erschienen und ganz ehrlich, ich bin ziemlich begeistert. Meine Lieblingsfigur in den Büchern war immer Yennefer und die Serie hat sich anscheined dazu entschieden ihre Rolle in den Kurzgeschichten auszubauen und uns ihre Hintergrundgeschichte zu zeigen (was in den Bücher nur durch Traumszenen und Flashbacks geschieht). Kurzum, ich kann es kaum erwarten. (Ein Release date ist noch nicht bekannt, aber es gehen Gerüchte um, dass es Dezember sein wird).

Hat noch jemand vor sich "The Witcher" anzusehen und falls ja, was haltet ihr vom Trailer?

[Christopher]

Sieht gut aus!
Sapkowskis Bücher fand ich... interessant. Sie sind sehr anders geschrieben, viele Techniken die er benutzt hat waren mir unbekannt, aber sie haben funktioniert, teilweise sogar sehr gut. Ich hab zwar (boch) kein Netflix, werde aber mal die Rückmeldungen aufmerksam verfolgen, wie es wird. Trailer sind ja immer so ne Sache. Mir gefällt aber, dass sie den Stil recht gut getroffen haben. Die sehr volumiös wirkende Rüstung von dem einen Typen z.b. und ein paar andere Sachen. Das war mir auch bei GoT so wichtig: Das Rüstungen etc. aussehen, als ob sie es ernst meinen.

[Alys]

Ich werde mit "Witcher" auf jeden Fall ansehen.
Die Bücher fand ich gut - richtig gut sogar! - aber ich bin v.a. ein Riesenfan des dritten Witcher-Spiels. Deshab freue ich mich auch, dass sie in der Netflix-Serie eher Yen thematisieren als Triss; ich finde Yen einfach die interessantere Figur. Beim Trailer war ich etwas hin- und hergerissen, aber es hat gereicht, um mich neugierig zu machen.

[Barra]

Kenne nur das Spiel 'Wild Hunt' und fand es hervorragend. Und am allerbesten die Tatsache, dass mein Mann und ich verschiedene Enden erzielt haben.
Henry Cavill mag ich nun leider gar nicht. Aber na gut, versuchen werd ich es auf jeden Fall.
Lieblingsfiguren? Ich mag Zoltan total und auch Rittersporn. Von den Damen war ich immer mehr bei Ciri - aber klar, war ja auch 'the wild hunt'.

[Aylis]

Ich kenne auch nur das Spiel "Wild Hunt" und war ebenso verzaubert wie ihr. Der Teaser trifft bisher zwar die Stimmung ganz gut, ich befürchte aber, dass sie das nicht durchziehen können.
Das Spiel war einfach zu gut irgendwie, der Soundtrack und die Figuren. Da ist es schwer, ein Casting aufzustellen, was den Vorstellungen entspricht und das gefällt mir bisher nicht so recht.
Besonders Henry Cavill als Geralt funktioniert für mich so überhaupt nicht. Weder auf den Bildern, noch im Teaser bisher.

Für Geralt fand ich Triss im Endeffekt die schönere Wahl. Kuchen backen, rote Haare...Noch dazu habe ich sie immer als deutlich liebevoller empfunden, als Yen. Aber ich konnte ihren Umgang mit ihm auch einfach nicht leiden. Ist wohl Geschmackssache. Dass man Yen insgesamt spannender findet, kann ich nachvollziehen. Zumindest in Wild Hunt wird Triss Geschichte ja auch deutlich weniger ausgefeilt bzw. ist sie nicht so geheimnisvoll dargestellt.

[Barra]

Pro Triss: Hammer Outfit
Pro Yen: Hammer Einhorn

Pro Henry: Der Hintern auf dem einen Vorschaubild geht schon mal ganz gut.
Über die wichtigste Besetzung haben wir noch nicht gesprochen: Plötze.
(Es ist spät/früh, ich sollte mich trollen...)

[Tintenteufel]

Ich habe auch zuerst die Spiele kennengelernt. 1 und 2 hatte ich beim Release schon gespielt, "Wild Hunt" konnte dann lange Zeit mein Laptop einfach nicht stemmen. Seit zwei Wochen oder so habe ich es jetzt für die PS4 und... mag es ziemlich. Klar, die Charaktere sind jetzt alle nicht super originell und alles, aber ich mag v.A. dass Geralt zwar der Protagonist, Ciri aber der Held ist. Und ich hab eine Freundin auch schon bequatscht, mir die Bücher zu leihen. Ich bin gespannt, wie Sapkowski diverse Sachen umsetzt.

Bei der Serie bin ich mir noch nicht so sicher. Einerseits sind die Charaktere aus den Spielen ja schon ziemlich stilprägend... Andererseits unterscheiden sie sich z.T. wohl enorm von denen im Buch? Gerade Yennefer hat das ja wohl abbekommen. In den Büchern soll sie ja nicht gerade hässlich sein, aber in den Spielen ist sie wohl deutlich attraktiver. Und jetzt beschweren sich die Leute, dass Serien!Yen nicht wie Spiel!Yen ausschaut. Die natürlich nach einem Fashion Model gebastelt wurde. 

Cavill interessiert mich jetzt auch nicht so, ich fand ihn bisher in jeder Rolle eher mies. Aber Die größere Gefahr sehe ich bei den Schreibern. Das Konzept vom Witcher gibt sich viiiiel zu leicht für eine Behandlung ala Supernatural her und das fände ich schon fad. Also Monster of the Week und nur zwischenmenschliches Drama. Dabei dreht sich m.W.n. in der Vorlage und auch bei den Spielen alles ein wenig mehr darum, was eigentlich ein Monster ausmacht und wie dünn die Grenze von Mensch und Monster eigentlich ist. Das fände ich hübsch, mal ordentlich in einer Serie angegangen zu sehen.

[Christopher]

@Tintenteufel

Die Bücher sind quasi in zwei Sorten unterteilt.
Die erste ist die "Monster of the Week" Sache in Kurzgeschichtenform. Das Töten des Monsters ist aber eher die Nebensache und wird oft vermieden/anders gelöst/hat einen Twist. Die Geschichten sind ziemlich gut.
Die zweite ist die richtige Geschichte in Buchform, in der Geralt als Charakter mit seinem Hintergrund sehr gut fungiert und sich hier und da in Nebengeschichten verfängt, die aber allesamt ein Ziel haben. Es geht um die gesamte Geschichte von Ciri, über ihre Eltern und ihre Kindheit zu den Vorgängen die quasi die Vorgeschichte zu "Wild Hunt" sind.

[Tintenteufel]

Ah okay, danke für die Erklärung. Ich dachte die Kurzgeschichten laufen auch ein wenig in die "Saga" über. Es werden aber schon einige Charaktere und Events eingeführt, die dann in den Büchern weiter vorkommen, oder?

Ich glaube dann ändert sich an meinen vorsichtigen Zweifeln nicht viel. Ich bin mir nicht sicher, ob die Schreiber diese Balance treffen. Oder ob sie sich nicht zu sehr auf Geralts Liebesgeschichten konzentrieren.

[Christopher]

Ja, die Kurzgeschichten zeigen öfter diverse Nebencharaktere die für die Hauptstory relevant werden.

[Ryadne]

Ich kenne nur die Kurzgeschichten-Bände der Geralt-Saga. Ich mag den Humor, die Stimmung und wie inhaltlich alles langsam ineinander fließt - und ich gehöre definitiv auch zur Yennefer-Fraktion  Die Spiele und Romane kenne ich noch nicht.

Auf die Serie bin ich gespannt, habe aber bisher noch Zweifel, ob sie die doch sehr besondere Stimmung der Welt wirklich einfangen können.

Hier gab es übrigens schon mal einen Thread zu den Büchern:
https://forum.tintenzirkel.de/index.php?topic=15848.msg695734;topicseen#msg695734

[Kaeptn]

Ich bin ein Riesenfan von Sapkowski und der Reihe (bis auf das etwas abgefahrene Ende in Die Dame vom See, das war nicht so meins).
Als ich las "Cavill als Geralt" dachte ich erstmal  , vor allem weil ich die Pathoskeule Man of Steel grauenhaft fand, aber als ich den Witcher-Trailer dann zum zweiten Mal schaute, passte es schon.

Wild Hunt muss ich auch mal weiterspielen. Leider kann ich mit Crafting in Spielen absolut gar nichts anfangen, mir geht es immer nur um die Story, daher hänge ich da noch ziemlich am Anfang irgendwo.

Also ich werde für The Witcher wohl mal ein Netflix Probeabo machen.

[Wallrabe]

Hmm, bin auch sehr gespannt, was die Serie angeht. Reihe mich hier in die Liebhaber der Buchserie ein, auf die ich noch vor dem ersten der Videospiele das Glück hatte zu stoßen und sie seeehr feiere.

Meine Liebe zu den Büchern (und eine Zeit lang auch der immense Hardware-Hunger der Spiele) war dann aber auch zumindest zum Teil der Grund, weshalb ich vor allem mit Spiel 2 und 3 wenig anfangen konnte, weil ich mit der figürlichen Darstellung Geralts irgendwie nicht warm wurde, mir manches dort einfach nicht zu dem Geralt gepasst hat, den ich jahrelang in den Büchern kennen gelernt hatte. Geralt tritt als Soldat in Foltests(?) Armee ein? Warte, was...??

Daher bin ich auch doppelt gespannt, mit was für einer Story sie die TV-Serie "füttern" werden. Nach dem Trailer hatte ich meine Erwartungen zugegebenermaßen alle beiseite geschoben. Aus historischer Sicher ist so viel Murks in den Trailer zu sehen, dass man sich ein wenig die Haare raufen will, gerade was die ganzen Rüstungen angeht. Nachdem die Spiele in vielerlei Hinsicht großartige Arbeit geleistet hatten, die historischen Anleihen der Witcher-Welt mit einzubringen, hat mich das im Trailer doch etwas verwundert.

Aber gut, vielleicht war es einfach günstiger, sich irgendeine Fantasy-Rüstung auszudenken und diese gerade an die armen Nilfgaard-Soldaten zu schustern, als historische Recherche zu bemühen und/oder sich die Vorbilder aus den Spielen zu holen. Und leider scheint auch das Budget für alles Computeranimierte ziemlich bescheiden zu sein, wenn man sich nach dem Trailer richtet und gerade erst vor ein paar Wochen noch Game of Thrones geschaut hat. Aber gut, da will ich wirklich nicht meckern. Solche Sachen sind extrem kostspielig und GoT dürfte Budget-halber wohl am anderen Ende des Spektrums liegen.


Charaktere - Geralt: Warum nicht. Nicht so, wie ich ihn mir in den Büchern vorgestellt hatte. Ich hatte immer den Eindruck, er sei eigentlich ein interessanter, markanter Typ, aber bei Weitem nicht so ein Schönling, wie im Trailer. Ich hätte ihn mir etwas hässlicher gewünscht 

Dem gegenüber war ich irritiert, dass sie Yennefer just NICHT übertrieben hübsch dargestellt haben offenbar. Ja, sie hat laut den Büchern diese gewisse Asymmetrie, die sie markanter als andere Zauberinnen macht. Aber wenn in den Büchern eines gesagt wird - und das passt mMn zu den Darstellungen in den Spielen - dann, dass die große Mehrheit der weiblichen Magiewirker übertrieben hübsch und attraktiv sind, das sogar ein Teil der Ausbildung in der Magieschule war, jegliche "natürlich Unschönheit" mit Magie zu beseitigen.


TL;DR
Aber gut, daran stoße ich mich nicht. Vor allen Dingen bin ich einfach neugierig, was uns die Serie so bringen wird - insbesondere eben in Anbetracht der Unstimmigkeiten gegenüber den Büchern, die bisher angeklungen sind im Trailer. Vor allen Dingen würde ich der Serie wünschen, dass sie guten Umsatz macht, und sie ein vielfaches Budget für Staffel 2 bekommen

[Ryadne]

Dem gegenüber war ich irritiert, dass sie Yennefer just NICHT übertrieben hübsch dargestellt haben offenbar. Ja, sie hat laut den Büchern diese gewisse Asymmetrie, die sie markanter als andere Zauberinnen macht. Aber wenn in den Büchern eines gesagt wird - und das passt mMn zu den Darstellungen in den Spielen - dann, dass die große Mehrheit der weiblichen Magiewirker übertrieben hübsch und attraktiv sind, das sogar ein Teil der Ausbildung in der Magieschule war, jegliche "natürlich Unschönheit" mit Magie zu beseitigen.

Hm, ich habe das eher so verstanden, dass nur Frauen mit äußerlichem Makel Zugang zur Magie erhalten (weil sie dadurch nicht mehr verheiratbar sind). Diese Makel werden dann zwar magisch übertüncht, aber deshalb müssen sie ja nicht gleich übertrieben hübsch werden.

[Wallrabe]

Also - wie gesagt basierend auf den Büchern - meine ich mich zu erinnern, wurde es tatsächlich immer so geschildert, dass die optische Perfektion der weiblichen Magier eben eine Folge der Profession war. Genau so wie der Großteil der männlichen Magier dem gegenüber sich gern als älter und bärtig-weise dargestellt haben. Ich glaube es war in "Der letzte Wunsch", dass Geralt für einen Moment einen Blick hinter die Fassade erhascht, hinter die Magierfassade und das sieht oder zumindest erahnt, wer Yennefer in echt einmal war, bevor sie zur Magierin wurde. Eine sehr beeindruckende Stelle im Buch. Eine von vielen.

Der Zugang zur Magier-Akademie/Schule... etc. war glaube ich schlicht "nur" abhängig von der magischen Begabung, völlig unabhängig von irgendwelchen anderen Umständen, sei es gesellschaftlich, äußerlich, charakterlich o.ä. Wenn ich es noch richtig im Kopf habe, dann besteht sogar die Verpflichtung, sich bei magischer Begabung an das Magier-Kapitel bzw. die nächste Schule zu wenden, weil man sonst als "wilder" Magier eine Gefahr für die Allgemeinheit darstellen würde - kann aber sein, dass ich da gerade etwas vermische.

Ein Grund, warum Yennefer (in den Büchern) Ciri unterrichtet und mit ihr nachher zur Akademie geht. Und gerade ganz am Anfang, als Ciri von Yennefer u.a. im Tempel der Melitele in Ellander, unter der Obhut von Nenneke... unterrichtet wird in Magie, da hat Ciri ja just Probleme, die Magie, zu der sie Zugang hat, zu kontrollieren. Wenn ich mich recht erinnere unterhält sich da Ciri auch mit Yennefer just darüber, wie hübsch Yennefer sei und was für ein "hässliches Entlein" sie doch selber sei. Woraufhin Yennefer ihr meine ich das auch erklärt, dass die Magie jegliche optische Unzulänglichkeit beseitigt, sobald man zumindest eine Weile in die Lehre gegangen ist...

So oder so, ist eine Weile her, dass ich die Bücher gelesen habe, also keine Garantie dafür. Vielleicht hat hier jemand das noch etwas buchstabengetreuer parat im Zweifelsfall.