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Müssen Geschichten immer voller Action sein ?

Begonnen von CarlH, 15. März 2019, 11:04:24

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CarlH

Danke schön für all die interessanten Antworten. Für mich als unerfahrener kleiner Hobbyautor waren sie sehr hilfreich.
Ich mag kein endloses Zitieren in Foren, deshalb antworte ich allgemein.
Also ich habe einen Text angefangen, der mir selber Spaß macht, und mir ein Jahr Recherche gekostet hat. Nach negativer Kritik von drei Testlesern, die unabhängig bemängelten, dass der Schreibstil viel zu anstrengend sei, hatte ich den Text wieder auf Eis gelegt. (Ich hab noch andere Texte hier liegen)
Aber ich komme immer wieder auf diesen einen Text zurück, und will da nichts dran ändern. Weil er anders nicht funktioniert.
Also überleg ich, ihn weiter zu schreiben.
Prämisse: Das Überwinden von Schwierigkeiten führt zur Stärke.
In dieser Geschichte gibt es etwas, was dort tief im Alltag verwurzelt ist, es ist der heidnische Glaube. Denn anders als im christlichen Glauben, der für sich steht und aus dem Alltag gestellt ist, bestimmt das Heidnische den Alltag. Und das ist der Reiz, der mich antreibt, den Leser in diese Zeit mitzunehmen. Nur ist es so, diese Zeit bestand nicht aus lauter Kämpfen. Es herrschte Alltag.
(Die wörtliche Rede ist dabei auch ein Stilelement. Ich füge dabei immer mal wieder Wörter im altsächsischen hinzu, die sich aus dem Gesagten selber erklären)
Ich hab mir schon überlegt, funktioniert das Ganze mit einem Überfall der Dänen oder Jüten, der Friesen, der Franken? Das würde Spannung hineinbringen. Aber die Stimmung der Geschichte währe kaputt. Es gab kein Smartphone, kein Fernseher. Da war Stille und Gleichförmigkeit. Graue Tage im grauen Norddeutschland, so würde ich das mal betiteln. Und da ist dann meine Protagonistin. Gerade mal 17 Jahre alt, ein gelangweiltes adeliges Ding, das urplötzlich ohne Mama dasteht, denn die ist als Auslösendes Element am Anfang der Geschichte tot. Und die Kausalkette, die dadraus entsteht, folgt die Geschichte. Klar, ich kann den Plot jederzeit ändern, anpassen. Aber ich sehe ich da keinen Platz für Action.

Trippelschritt

Ich weiß, ich wiederhole mich. Aber es wäre sinnvoll, wenn Du etwas von den entstehenden Konflikten erzählen würdest.

Andererseits drängt sich mir aber auch der Eindruck auf, dass Du gar nichts ändern willst und Dir dafür hier eine Rechtfertigung suchst. Aber wenn drei Testleser, die meistens grundsätzlich freundlich sind, Deinen Text für schwer lesbar halten, dann wäre das für mich ein ernstes Warnzeichen. Das hat allerdings nichts mit Action, sondern mit Schreibstil zu run.

Liebe Grüße
Trippelschritt

Carolina

Ich arbeite mit vielen Testlesern. Oft so um die zwanzig. Wenn drei davon eine Sache bemängeln, wird sie auf jeden Fall geändert. Bei zwei Personen auch meistens. Bei einer Person entscheide ich selbst (meist hat der Testleser auch hier recht, aber nicht immer).

Ich würde dir raten, mehr zum Thema Plotaufbau zu recherchieren und ein Teillektorat bei einem Profi zu machen. Wenn du die ersten dreißig Seiten wegen Stil und Einstieg in die Geschichte abklopfen lässt und dazu noch deinen Plot auf zwei Seiten zusammenfasst und prüfen lässt, dann ist das nicht teuer und wird dich auf jeden Fall weiterbringen.

Valkyrie Tina


ZitatAlso ich habe einen Text angefangen, der mir selber Spaß macht, und mir ein Jahr Recherche gekostet hat. Nach negativer Kritik von drei Testlesern, die unabhängig bemängelten, dass der Schreibstil viel zu anstrengend sei, hatte ich den Text wieder auf Eis gelegt. (Ich hab noch andere Texte hier liegen)
Aber ich komme immer wieder auf diesen einen Text zurück, und will da nichts dran ändern. Weil er anders nicht funktioniert.

Wenn dir drei Leute unabhängig voneinander sagen, dass der Text nicht funktioniert, dann funktioniert er nicht. Du hast zwei Möglichkeiten:
1. du bringst ihn zum funktionieren.
2. Du änderst nichts, in dem Fall schreibst du für dich, und für niemand anderen. Der Text funktioniert nicht für andere, du willst ihn nicht zum funktionieren bringen, ergo, es ist ein Text nur für dich.

Das hat dann aber nichts zu tun mit "muss man immer Action haben". Schreiben ist sowas wie Gedankenübertragung. Du nimmst etwas, was in deinem Kopf ist, und bringst es in die Köpfe von anderen. Wenn du dir nicht die Arbeit machen willst, es in die Köpfe der anderen zu bringen, ist das absolut ok (ich habe Bücher mit kreativem Schreiben, die ich NIEMALS jemand anderem zeigen will), aber es ist nicht die "schuld" der anderen.

Wenn du es für andere schreibst, musst du es zum funktionieren bringen.

ZitatPrämisse: Das Überwinden von Schwierigkeiten führt zur Stärke.

Das ist nicht die Prämisse, das wäre das Thema.

ZitatIn dieser Geschichte gibt es etwas, was dort tief im Alltag verwurzelt ist, es ist der heidnische Glaube. Denn anders als im christlichen Glauben, der für sich steht und aus dem Alltag gestellt ist, bestimmt das Heidnische den Alltag. Und das ist der Reiz, der mich antreibt, den Leser in diese Zeit mitzunehmen. Nur ist es so, diese Zeit bestand nicht aus lauter Kämpfen. Es herrschte Alltag.
(Die wörtliche Rede ist dabei auch ein Stilelement. Ich füge dabei immer mal wieder Wörter im altsächsischen hinzu, die sich aus dem Gesagten selber erklären)
Ich hab mir schon überlegt, funktioniert das Ganze mit einem Überfall der Dänen oder Jüten, der Friesen, der Franken? Das würde Spannung hineinbringen. Aber die Stimmung der Geschichte währe kaputt. Es gab kein Smartphone, kein Fernseher. Da war Stille und Gleichförmigkeit. Graue Tage im grauen Norddeutschland, so würde ich das mal betiteln.

Das ist das Setting. Ein sehr interessantes Setting, muss ich sagen. Da ist viel Potential drin, und ich kann verstehen, warum du es wählst. Was ist dein Plot?

ZitatUnd da ist dann meine Protagonistin. Gerade mal 17 Jahre alt, ein gelangweiltes adeliges Ding, das urplötzlich ohne Mama dasteht, denn die ist als Auslösendes Element am Anfang der Geschichte tot. Und die Kausalkette, die dadraus entsteht, folgt die Geschichte. Klar, ich kann den Plot jederzeit ändern, anpassen. Aber ich sehe ich da keinen Platz für Action.
Again, das ist kein Plot. Das ist dein Hauptcharakter (der seine eigenen Probleme mitbringt, junges Mädchen, deren Mutter gestorben ist hat das Potential für absolutes Klischee) und ein auslösender Moment.

Also, was ist dein Plot? Du brauchst keine Schlachten. Aber bisher hab ich nur "alles ist langweilig und da stirbt jemand". Was passiert? Es gibt eine Fülle von Sachen, die passieren können. In so einem Hintergrund kannst du menschliches Drama unterbringen, wie leben die Leute miteinander? Wie ist ihre Dynamik? Wie verändert sich das durch den Tod der Mutter? Das Frühmittelalter war keineswegs grau und öde. Eine Krankheit des Viehs konnte existenzbedrohend werden. Die Möglichkeit eines Krieges (die brauchen nicht mit Äxten im Wohnzimmer stehen, aber stell dir vor, dass jenden Tag der Ruf kommen kann) Also, du brauchst keine Action, aber es muss etwas passieren.
Es gibt grob 2 Sorten von Geschichte: den Plotgetriebenen und den Charaktergetriebenen (die Szerie, EGAL wie interessant sie ist, wird nicht reichen, deinen Leser mitzunehmen). du scheinst zum Charaktergetriebenen zu tendieren. Das heißt, du musst lernen, Menschen zu beschreiben. Wie sie sind, wie sie funktionieren.

CarlH

Als neues Mitglied will ich das Forum jetzt nicht mit irgend welchen Texten zumüllen.

Wer unbedingt Interesse hat, dem kann ich per PM einen kleinen Überblick schicken.
Ich werde mir das alles gründlich durch den Kopf gehen lassen, und Plotbücher lesen. Zwischendurch schreibend ein paar Szenen durchprobieren, und hoffe dann etwas Klarer zu sehen. Oft sieht man den Wald vor lauter Bäumen nicht. Vielen Dank für euer Bemühen, das hat mir schon viel geholfen.

Wildfee

Zitat von: CarlH am 16. März 2019, 15:15:54
Als neues Mitglied will ich das Forum jetzt nicht mit irgend welchen Texten zumüllen.

Das ist, aus Gründen, auch gar nicht gestattet. Wenn du genügend Beiträge hast, kannst du im Bereich "Betaleservermittlung" nach Interessierten suchen.
Denen schickst du dann deinen Text und wartest auf Feedback  :vibes:

Belgerog

#21
Also ich hab mal etwas interessantes gelesen. Und zwar ging es da um das "Story Grid" von Shawn Coyne.

Der Mann hat quasi die Dynamik einer Geschichte in ein Excelsheet gepackt.
Es geht da darum, das analysiert wird was die Geschichte für Wirkungen hat.

Es muss nicht zwangsläufig Action sein, aber eine Szene (Kapitel) sollte demnach eine Entwicklung bringen.
Ob Positiv oder negativ.

Ich hab mich nicht tiefer damit beschäftigt, weil ich selbst noch gar nicht soweit bin. Fand es aber interessant.

Die Youtube Videos sind auf Englisch und Kostenlos. Es ist also nicht notwendig sich das Buch zu kaufen.
Du findest die Videos hier:
https://www.youtube.com/watch?v=y3-dw9cIx2o&t=1s

LG Belge

CarlH

Danke Belge

Leider ist mein Englisch sehr dürftig.
Meine Geschichte hat einige Entwicklungen und einige Wendungen. Für den Leser bietet sich überraschendes. Mich hat damals der Twist in dem Film "The Sixth Sense" schwer beeindruckt. Darum gibt es bei mir nicht nur einen, sondern zwei davon :)

canis lupus niger

#23
Action ist nicht immer nötig, aber eine Handlung muss es schon geben. Obwohl seinerzeit mein Deutschlehrer sagte, Theodor Fontane hätte zeitlebens versucht, in seinen Büchern die Handlung zu minimieren, was ihm bei "Frau Jenny Treibel" (unserer Lektüre damals) recht gut gelungen sei. Was soll ich sagen? Er hatte Recht, das Buch war sterbenslangweilig.

Vor vielen Jahren gab es mal eine historische Romantrilogie über den Pharao Ramses II von Ägypten, geschrieben von einem Historiker, der diesen Pharao, sein Werk und seine Legende offensichtlich liebte. Die Reihe war sicherlich fachlich klasse geschrieben. Auch konnte ich als Leserin die Lebensbedingungen im antiken Ägypten absolut nachempfinden. Interessant zu lesen, wenn man sich informieren wollte, aber über lange Strecken quälend langweilig. Die Handlung las sich beinahe wie ein Tatsachenbericht, wurde nur irgendwie "runter erzählt".  Die handelnden Charaktere blieben farblos, man konnte nicht mit ihnen mitfühlen und -leben.

Ich stelle mir vor, dass Dein Konzept eventuell ein ähnliches Projekt darstellt. Liebevoll recherchiert und sachkundig geschrieben, aber ohne Anspruch auf Unterhaltungswert?

Das kann man als Autor so machen, aber der Kreis der dankbaren Leser wird doch eher klein bleiben. Die meisten Leser wollen nicht (nur) informiert, sondern (auch) unterhalten werden, abhängig von der Art der Literatur. Zu einem unterhaltsamen Buch gehört nun mal so etwas wie ein Spannungsbogen, Konflikte, Emotionen, Dramatik. Das, was alle anderen hier zuvor auch schon genannt haben. Seelenlos kann ich das eigentlich nicht nennen, weiß aber auch nicht, ob Du darunter dasselbe verstehst wie ich. Du sollst ja nicht Tiefe durch Action ersetzen, wie in einer billigen Fernsehserie. Spannende Ereignisse können auch die kleinen Ereignisse des Alltags sein. Sie müssen halt nur lesenswert geschrieben sein. Auch die Frage, ob ein Mädchen an einem religiösen Ritual teilnehmen oder mit zu einem Thing gehen darf, kann dramatisch aufbereitet werden, wenn dies Deiner Prota wichtig ist. 

Versuch doch mal, eine kurze Szene so zu verfassen, wie es Dir hier von vielen nahegelegt worden ist. Vielleicht findest Du ja selber Spaß daran.

Es gibt übrigends auch hervorragende deutschsprachige Schreibratgeber.

CarlH

Die Lesegewohnheiten und die Erwartungen des Lesers, so meine ich, ändern sich ja auch. Heute muss es überall krachen.
Natürlich gibt es bei mir Handlungen und nicht eine rein historische Geschichte.
Es ist ein Fantasy Drama, und da passt keine Action. Oder ich müsste irgendwas hinbiegen, um Erwartungen zu befriedigen. Das ist, beziehungsweise war, meine Problemsituation.
Ich habe mich entschieden, dieses Drama wird von der Charakterentwicklung und dem Schreibstil geprägt sein.
Außerdem verlege ich die Handlung vom 6 Jahrhundert auf das Jahr 1020 n. Chr, so das alles vom Stil her besser passt. Also, viel Arbeit liegt vor mir, ich muss alles, von der Storyline, Expose, Charakter Ausarbeitung, bis hin zum Plot umschreiben, aber in ein bis zwei Wochen will ich fertig sein. Dann geht es voran.
Dass der Kreis einer mutmaßlichen Leserschaft klein bleibt, davon gehe ich aus. Ich rechne auch damit, dass es überhaupt keine Leserschaft geben könnte. Es ist immer die Frage, für wen schreib ich, für den Leser oder für mich. Ich bin kein reiner Handwerker, für mich ist schreiben ein Ausdruck meiner künstlerischen Kreativität.

canis lupus niger

#25
Zitat von: CarlH am 22. März 2019, 14:41:30
Es ist ein Fantasy Drama, und da passt keine Action.

Warum nicht?
Schon mal das historische Fantasy-Drama "Gladiator" gesehen? Das enthält jede Menge Action.
Auch die Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer" (Game of Thrones) ist ein klassisches Drama und trotzdem nicht actionlos.

Aber es muss wirklich nicht "überall krachen". Das haben ja alle hier bestätigt.



Antennenwels

Ich habe die bisherige Diskussion gespannt mitverfolgt. Ich habe manchmal das Gefühl, dass es im Bereich Fantasy schon auffallend wenige Geschichten gibt, die eben nicht actionreich sind. Ich kann mich nicht daran erinnern, wann ich zum letzten Mal eine Fantasy-Geschichte gelesen habe, in der nicht mindestens einmal das Leben der Figur auf dem Spiel stand und die allermeisten handelten gar von Kämpfen, oder Kriegen. Ich will damit keineswegs sagen, dass dies ein negativ Punkt ist, im Gegenteil, ich mag solche Geschichten sehr, aber ein wenig mehr Diversität wäre nicht schlecht. Vielleicht lese ich allerdings auch einfach die falschen Bücher.
Ich würde jedenfalls gerne mehr "lower" stakes Geschichten im Fantasy-genre sehen. Eine Handlung und einen Spannungsbogen brauchen allerdings natürlich auch diese Geschichten, aber wie einige vor mir schon gesagt haben, hat dies ja nichts mit action zu tun.

Vielleicht ist es allerdings einfacher Spannung zu erzeugen, welche den Leser mitreisst, wenn besonders viel auf dem Spiel steht (das Leben der Charaktere, oder gar das Schicksal der ganzen Welt). Auch wenn man sich Filme anschaut ist es ja so, dass die erfolgreichen Blockbusters in der Regel sehr actionreich sind.
Von daher ist es vielleicht keine grosse Überraschung, dass auch die bestseller im Fantasybereich nicht ohne action auskommen.

Was deine Geschichte angeht @CarlH würde ich ebenfalls darauf vertrauen, was in deinen Augen am besten funktioniert. Wenn es für Action nach deinem Empfinden keinen Platz hat, dann lass sie weg. Insbesondere dann, wenn es dir nicht in erster Linie darum geht ein Buch zu kaufen, sondern auch darum es für dich zu schreiben. Wie viele vor mir bereits gesagt haben, Geschichten ohne Action sind sehr wohl möglich (wenn auch nicht sehr häufig im Fantasy genre, oder jedenfalls kommt es mir so vor).
"You still prided yourself on three things: firstly, bloody-minded composure; secondly, an inhuman intellect for necromancy; thirdly, being very difficult to kill."

- Muir, Tamsyn. Harrow the Ninth

CarlH

Zitat von: canis lupus niger am 22. März 2019, 15:04:12
Zitat von: CarlH am 22. März 2019, 14:41:30
Es ist ein Fantasy Drama, und da passt keine Action.

Warum nicht?
Schon mal das historische Fantasy-Drama "Gladiator" gesehen? Das enthält jede Menge Action.
Auch die Buchreihe "Das Lied von Eis und Feuer" (Game of Thrones) ist ein klassisches Drama und trotzdem nicht actionlos.

Aber es muss wirklich nicht "überall krachen". Das haben ja alle hier bestätigt.

Sorry für die verspätete Antwort, ich war für ein paar Tage nicht da.

Du hast recht, natürlich kann es auch Action in einen Drama geben, ich habe das nicht genau genug definiert.
Bei meinen "Projekt" jedoch nicht (ich nenne es mal so)


CarlH

Zitat von: Antennenwels am 22. März 2019, 16:35:25

Was deine Geschichte angeht @CarlH würde ich ebenfalls darauf vertrauen, was in deinen Augen am besten funktioniert. Wenn es für Action nach deinem Empfinden keinen Platz hat, dann lass sie weg. Insbesondere dann, wenn es dir nicht in erster Linie darum geht ein Buch zu kaufen, sondern auch darum es für dich zu schreiben. Wie viele vor mir bereits gesagt haben, Geschichten ohne Action sind sehr wohl möglich (wenn auch nicht sehr häufig im Fantasy genre, oder jedenfalls kommt es mir so vor).

Ich gehe einfach von der Annahme aus, das es Zeiten gibt in dem es keine Fehde, Krieg oder schlachten stattfinden.
Wir sind alle Mörder, jeder von uns würde, wenn es dadrauf ankommt für das letzte Stück Brot töten. Das hat uns zu der dominierenden Spezis gemacht.
Von daher ist es nicht verwunderlich, wenn wir Mord und Totschlag für etwas akzeptables halten, denn sonst würden wir ja so eine Geschichte, ein Film etc. nicht lesen oder sehen wollen. Vielleicht geht ja die Entwicklung des Menschen dahin, diese in unseren Denken eingebrannte Aggression zu überwinden. Denn im Grunde haben wir sie gar nicht mehr nötig.

Also warum nicht mal eine Geschichte schreiben, ohne (so wie es meist im wirklichen Leben ist) Gewaltaktionen auszulösen. Spannende Charaktere, und ein Verlauf der Geschichte die einen mitnimmt, in einer für uns befremdlich wirkenden frühmittelalterlichen Welt, so hatte ich mir das vorgestellt.
Bestimmt langweilig für viele Menschen, da es im Fernsehen, in Büchern, Zeitschriften, zum überwiegenden Teil immer Kämpfe, Mord und Totschlag gibt. Da ich mal davon ausgehe, das dieses "Projekt" keine Leser finden wird, ist es zwar nur sekundär, aber ich habe mir halt die Frage nach  der Notwendigkeit von Action gestellt. (Vielleicht denke ich einfach zu viel nach ) :)



canis lupus niger

#29
Zitat von: CarlH am 28. März 2019, 12:29:30
Ich gehe einfach von der Annahme aus, das es Zeiten gibt in dem es keine Fehde, Krieg oder schlachten stattfinden.

Action muss ja nicht unbedingt Fehde, Krieg oder Schlachten bedeuten. Auch ein Unfall im häuslichen Umfeld oder die Suche nach der entlaufenen Ziege kann spannend und bewegend zu lesen sein. Vielleicht ist ja zu der Zeit gerade ein Bär in der Gegend unterwegs ...