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Füllwörter und Adjektive

Begonnen von Ary, 05. Dezember 2007, 16:34:15

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Fynja

#105
Wörter wie "plötzlich" und "mit einem Mal" würde ich nicht als Sünde bezeichnen, versuche ich aber dennoch zu vermeiden, einfach weil die Wörter eigentlich ein Hilfsmittel darstellen, um eben zu verdeutlichen, dass etwas unerwartet und schnell passiert - besser aber ist eigentlich immer, dies mit dem Schreibstil selbst zu verdeutlichen, das Tempo des Textes zu ändern, zum Beispiel indem man kürzere Sätze bildet, eventuell abgehackte, und gerne (zu gerne) benutze ich auch Gedankenstriche dazu.
"Ja", "So" und "nun" streiche ich auch meistens aus dem Erzähltext selbst. In Dialogen find ich diese Wörter eigentlich völlig okay, so lange man es nicht übertreibt, ansonsten würde ich sie bloß in einem umgangssprachlichen Text verwenden. Die Grundregel ist für mich hier die gleiche wie bei allen übrigen Füllwörtern, nur dann, wenn der Satz mit dem Wort eine andere Bedeutung hat, bleibt es stehen, meistens ist dies bei mir zumindest nicht der Fall.

absinthefreund

Zitat von: Fynja am 12. März 2014, 20:19:07
Wörter wie "plötzlich" und "mit einem Mal" würde ich nicht als Sünde bezeichnen, versuche ich aber dennoch zu vermeiden, einfach weil die Wörter eigentlich ein Hilfsmittel darstellen, um eben zu verdeutlichen, dass etwas unerwartet und schnell passiert - besser aber ist eigentlich immer, dies mit dem Schreibstil selbst zu verdeutlichen, das Tempo des Textes zu ändern, zum Beispiel indem man kürzere Sätze bildet, eventuell abgehackte, und gerne (zu gerne) benutze ich auch Gedankenstriche dazu.
Gedankenstriche sind nicht so mein Fall, die kommen mir ein bisschen geschummelt vor Meistens könnte da nämlich auch ein Komma stehen, also sitzt der Strich den Satz noch länger (in meinen Augen). An sich nutze ich auch gern die Möglichkeit abgehackte Sätze in schnellen Szenen, aber dann habe ich oft das Gefühl, dass ich den Lesefluss störe. Vielleicht mache ich es noch nicht richtig. :hmmm: Ich tendiere auch zu Sätzen ohne Verb, eine Art Bild, vor allem, wenn es um die plötzliche Sinneseindrücke geht, aber ich habe das Gefühl, so was ist nicht besonders beliebt oder zumindest gängig.

Zitat von: Fynja am 12. März 2014, 20:19:07"Ja", "So" und "nun" streiche ich auch meistens aus dem Erzähltext selbst.
Ich muss mal nach Beispielen forsten, bei denen ich denke, dass ein "so" oder "nun" unvermeidlich ist. Das Gleiche passiert mir mit diesem doofen "wohl" ...

Fynja

Zitat von: absinthefreund am 12. März 2014, 20:58:55
Gedankenstriche sind nicht so mein Fall, die kommen mir ein bisschen geschummelt vor Meistens könnte da nämlich auch ein Komma stehen, also sitzt der Strich den Satz noch länger (in meinen Augen). An sich nutze ich auch gern die Möglichkeit abgehackte Sätze in schnellen Szenen, aber dann habe ich oft das Gefühl, dass ich den Lesefluss störe. Vielleicht mache ich es noch nicht richtig. :hmmm: Ich tendiere auch zu Sätzen ohne Verb, eine Art Bild, vor allem, wenn es um die plötzliche Sinneseindrücke geht, aber ich habe das Gefühl, so was ist nicht besonders beliebt oder zumindest gängig.
Ich muss mal nach Beispielen forsten, bei denen ich denke, dass ein "so" oder "nun" unvermeidlich ist. Das Gleiche passiert mir mit diesem doofen "wohl" ...

Gerade, wenn es um plötzliche Sinneseindrücke oder dergleichen geht, finde ich diese Methode eigentlich gut. Sowohl bei mir selbst als auch bei Büchern, die ich lese, weil es dem Erleben des Protas nahekommt und eben wirklich diese Abruptheit vermittelt. Ob das beliebt ist oder nicht, kann ich eigentlich gar nicht beurteilen, ich selbst empfinde es aber als passend.
Ja, Gedankenstriche sind wohl auch Geschmackssache. Für mich persönlich wirken sie nochmal ganz anders als Kommata, eben wie ein wirklich plötzlicher Einschub, aber dass du es genau gegenteilig emfindest ist interessant. Ich selbst hab eine zu stark ausgeprägte Vorliebe für sie, und muss wirklich damit aufpassen, dass ich damit nicht übertreibe, aber wenn noch mehr Leute es so empfinden wie du, wär es gut zu wissen, dann muss ich deren Gebrauch an einigen Stellen wohl doch überdenken.

Huch, das "wohl"... Gerade ist mir aufgefallen, dass ich dieses Wort auch in meinem Posting zu oft benutze.  ;D Vorhin habe ich ja gesagt, die Wörter haben dann einen Zweck, wenn sie dem Satz eine andere Bedeutung verleihen, ich glaub, das präzisiere ich mal und behaupte, dass ihr Gebrauch dem Leser auch ein anderes Gefühl vermitteln kann, aber man sollte eben immer prüfen, ob der Satz nicht ohne die Wörter prägnanter ist, ob sie den Text eher aufblähen oder ihm eine persönlichere Note  verleihen. Wenn du da Beispiele hättest, wäre es interessant, das mal zu analysieren.  ;)

Siara

Zitat von: Fynja am 12. März 2014, 21:11:48
Ja, Gedankenstriche sind wohl auch Geschmackssache. Für mich persönlich wirken sie nochmal ganz anders als Kommata, eben wie ein wirklich plötzlicher Einschub, aber dass du es genau gegenteilig emfindest ist interessant. Ich selbst hab eine zu stark ausgeprägte Vorliebe für sie, und muss wirklich damit aufpassen, dass ich damit nicht übertreibe, aber wenn noch mehr Leute es so empfinden wie du, wär es gut zu wissen, dann muss ich deren Gebrauch an einigen Stellen wohl doch überdenken.
Also ich mag die auch  ;D

Bei abgehackten Sätzen ergibt sich mir oft das Problem, dass ich zu der Struktur Subjekt-Prädikat-Objekt komme, hin und wieder natürlich auch ohne das Objekt. Viel anders kann man kurze Sätze schließlich auch nicht aufbauen, wenn sie mindestens Subjekt und Prädikat enthalten sollen. Wenn sich dadurch die immer gleiche Satzstruktur ergibt, stört das den Lesefluss schon. Deshalb finde ich eine Kombi aus allen Teilen, also abgehackte Sätze, Satzfragmente und Trennung durch Gedankenstriche, oft die beste Lösung.

Aber um mal auf das eigentlich Thema zurückzukommen: "plötzlich" finde ich bei den meisten Gelegenheiten ein unschönes Wort. Ist ein bisschen wie die Lacher im Hintergrund bei Sitcoms - Achtung, hier wird es lustig. Oder eben: Achtung, hier geschieht etwas Überraschendes.

"Mit einem Mal" ist weniger aufdringlich, aber dafür finde ich es auch nur in weniger extremen Situationen angebracht.
Zitat"Mit einem Mal stieß er das Schwert nach vorn..."
:no:

Das hat eher psychologischen Wert, um Reaktionen mehr Bedeutung zu verleihen (jedenfall verwende ich es so).
ZitatIch wollte mich umbringen, sagte sie. Mit einem Mal wurde es still um uns.

Aber am Ende vertraue ich doch immer meinem Sprachgefühl. Manchen Sätze, da stimme ich absinthefreund zu, fehlt ohne Füllwörter einfach etwas.
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Anj

Das Wörtchen "Plötzlich" ist für mich ein eyecatcher, der mich komplett aus dem Lesefluss reißt. In meinem ersten Projekt hatte ich das zuhauf im Text und habe jedes einzelne rigoros gestrichen. Als Synonym benutze ich normalerweise "unvermittelt", wenn es gar nicht anders geht. Ansonsten lege ich den Fokus auf das Erleben des plötzlich eintretenden. Sprich, show, don't tell. Woran merke ich, dass es etwas unerwartet und überraschend kommt? Das stelle ich dann meist in den Vordergrung, was in diesem Fall meist bedeutet, es an den Satzbeginn zu setzen. Kurze Sätze benutze ich dafür eher selten, einfach, weil ich als Leser nicht so empfinde, wie die Regel es sagt und mich deswegen bemühe Alternativen zu finden, die ich selbst auch mag. Gedankenstriche kommen bei mir eigentlich nur vor, wenn ich einen Gedanken/ Kommentar einschiebe oder wenn jemand beim sprechen unterbrochen wird.
Als Indikator für etwas Plötzliches, ist es mir bisher noch nie untergekommen. Ich weiß nicht mal, ob ich das richtig interpretieren würde.

Bei den Füllwörtern geht es mir aber auch so, dass mir oft ohne sie etwas im Satz fehlt. Trotzdem streiche ich sie in der Überarbeitung ausserhalb des Dialoges fast zu 100%, weil ich weiß, dass ich die wieder einfügen werde, die mir wirklich wichtig für die Satzmelodie sind. Meist, weil sie eine bestimmte Stimmung transportieren, die ohne sie verloren geht. Alle anderen bleiben draußen, weil sie dem "Erzählgefühl" geschuldet, aber letztlich doch nur Füllwörter waren. Dass sie fehlen, fällt mir dann beim durchlesen aber auch gar nicht mehr auf. Manchen Lesern sind dann zwar auch diese Füllwörter noch zu viel, aber letztlich ist das für mich dann ein Frage von Vorliebe, bzw. des Textes. In manche Texte können mehr Füllwörter hinein, in anderen sollten sie lieber vermieden werden. Je nachdem, in welcher Sprache (salopp, gehoben usw) der Text als Grundtenor verfasst sein soll.
Bei den Dialogen bin ich etwas lascher, da streiche ich nicht alle wieder raus, aber ebenfalls einen Teil. Auch wenn dort mehr stehen können, ohne negativ aufzufallen, gilt für mich, je sparsamer ich auch hier bin, desto eher kann auch eines im Fließtext stehen.
Sprich, ich habe mir bei den Füllwörtern angewöhnt, mich eher auf mein Lesegefühl, als auf mein Schreibgefühl zu verlassen und folge dem Motto "So viel wie nötig, so wenig wie möglich".
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

HauntingWitch

Das mit dem "plötzlich" sehe ich wie Fynja. Oft braucht es das gar nicht. Wenn ich z.B. eine Gruppe von drei Leuten habe, die gerade etwas bereden und dann schreibe: "Plötzlich erschien eine weitere Gestalt auf dem Platz." Die Person kommt ja so oder so unerwartet, da der Leser bis dahin nur von den dreien weiss. Es ist viel verwirrender (was in diesem Moment das Ziel dieses Satzes ist), wenn ich sage: "Eine weitere Gestalt erschien auf dem Platz." Was? Wie? Woher kommt der denn jetzt? Dieses "plötzlich" davor nimmt eigentlich nur die Plötzlichkeit weg. Es gibt aber auch Sätze, bei denen ich es nicht als störend empfinde, da lasse ich es drin (habe jetzt gerade kein Beispiel zur Hand). Ich mache das weitgehend nach Gefühl, immer mit der Überlegung: Was möchte ich mit diesem Satz erreichen? 

So, nun ja, die komischen Umgangssprache- und Floskel-Wörter. Bei denen überlege ich mir immer, wer gerade spricht. In einem Dialog zweier Grosstädter in der Gegenwart ist das sicher in Ordnung. In einem personalen Erzähler eines ebensolchen, auch. Nicht aber bei einem Jahrtausende alten Engel, der noch nicht einmal von dieser Welt ist. Als Fan von "stay in character" versuche ich, die Sprache des jeweiligen Perspektivträgers zu benutzen, so wie er im Alltag auch reden würde. Und wenn er halt nun einmal so tickt, dass er in Sätzen mit "und" am Anfang denkt, weil das ja keinen stört, dann schreibe ich das auch so.  ;D

Ary

"Plötzlich" klingt für mich immer so ein bisschen nach Grundschulkinder-Aufsatz, ich schreibe es nie - und wenn doch, dann fliegt es bei nächster Gelegenheit. Auch Formulierungen wie "Als sie das blutverschmierte Messer auf dem Tisch bemerkte, überfiel sie ein plötzliches Gefühl von Übelkeit". In dem "überfiel" ist das "plötzliche" ja schon impliziert, da muss man es nicht doppelt und dreifach beschreiben.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Churke

Abschreckende Beispiele für "plötzlich": immer wieder R.A. Salvatore
Da werden Ereignisse als "plötzlich" oder "urplötzlich" bezeichnet, um Dramatik und Tempo zu erzeugen. Besonders daneben ist "plötzlich" im Zusammenhang mit Kampfszenen.

Siara

Zitat von: Churke am 13. März 2014, 12:11:28
Besonders daneben ist "plötzlich" im Zusammenhang mit Kampfszenen.
Das möchte ich gerne noch mal unterstreichen. In solchen Situationen nimmt das Wort nicht nur jede Spannung - für mich verzerrt es die Szene sogar komplett ins Lächerliche.

Was haltet ihr von Szenen, in denen durch das "plötzlich" keine Geschwindigkeit, sondern eine neue Erkenntnis oder Wahrnehmung verdeutlicht wird? Ein Beispiel: "Plötzlich wirkte er beinahe geschäftlich und diese neue Seite an ihm trug nicht gerade zu meinem Vertrauen in ihn bei."

In so einem Fall hebt es für mich den Gegensatz zum bisherigen Verhalten hervor, da verwende ich es schon. Diese ganze Diskussion hat mich allerdings ein wenig ins Grübeln gebracht  :hmmm:
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Coppelia

#114
Ich kann wie bei vielen solchen Diskussionen im Forum nur schlecht nachvollziehen, was an dem Wort "plötzlich" so schlimm sein soll. Oft ist es hier so, dass jemand eine Sache anspricht und dann viele dazu schreiben, dass so etwas in ihren Augen gar nicht ginge. Es ist natürlich auch jedermanns gutes Recht, das so zu sehen. Aber ich bin dann immer etwas verdutzt, weil ich offenbar schon jahrelang mit Wörtern und mit Methoden arbeite, die jenseits von Gut und Böse sind oder von anderen als Grundschul-Niveau empfunden werden. ;)

Wie gesagt: Das trifft für mich auch auf "plötzlich" zu. Wenn etwas plötzlich passiert, dann sehe ich kein Problem darin, das als Autor auch so zu schreiben. Wenn es generell nicht in Ordnung wäre, zu schreiben, dass etwas plötzlich passiert, müsste man auch entsprechende Synonyme vermeiden (auf einmal, von einem Moment auf den anderen, unvermittelt ...). Aber was sollte daran der Vorteil sein, außer dass man als Autor in seinen Möglichkeiten eingeschränkt wird?

Was genau ist an "plötzlich" speziell bei Kampfszenen das Problem? Warum wird die Szene dadurch sogar unfreiwillig komisch? ??? Könnt ihr ein Beispiel nennen? Dann kann ich vielleicht besser verstehen, was ihr meint.

Ich muss aber sagen: "plötzlich" hat nicht sehr viel Biss für mich - wenn etwas wirklich wahnsinnig verblüffend unvermittelt passiert, versuche ich es schmissiger zu formulieren. ("Franz blinzelte. Eben hatte diese verhüllte Gestalt doch noch nicht in der Raumecke gestanden, oder?")

Überflüssige Wörter sollte man generell vermeiden. Aber dazu gehört "plötzlich" für mich nur dann, wenn das Plötzliche aus dem Satz sonst schon deutlich wird.
Viele Wörter sind aber noch nicht unbedingt viele überflüssige Wörter, auch wenn ich als Cicero-Schülerin manchmal in der Hinsicht aufpassen muss. ;) Generell denke ich: Kann man ein Wort streichen, ohne dass der Satz leidet, sollte man es auch.

Siara

#115
@Coppelia: Es ist tatsächlich persönliches Empfinden, schätze ich. Von Verboten beim Schreiben halte ich ohnehin nichts, denn allen recht machen kann man es schließlich sowieso nicht.

Mit dem "plötzlich" habe ich persönlich wirklich ein Problem. Es klingt nicht unbedingt nach Grundschulniveau, aber es erzielt einfach bei mir während des Lesens nicht den gewünschten Effekt. Ich hatte oben einen Vergleich mit Sitcoms und den eingeschnittenen Lachern gestellt, den ich eigentlich ganz passend finde: Man findet einen Witz nicht lustig, weil die Lacher im Hintergrund sind. Und eine Handlung gewinnt nicht an Überraschung, wenn ein "plötzlich" davor steht. Daraus würde ich auf keinen Fall eine universale Regel formulieren (auch wenn meine Zustimmung zu Churkes Beitrag so klang - Entschuldigung dafür :versteck: ). Am Ende ist es doch immer am besten, von Situation zu Situation zu entscheiden.

Ein Beispiel, das ich wirklich schlecht finden würde: "Plötzlich schlug er ihn nieder." Wenn das "plötzlich" das einzige Instrument ist, um Geschwindigkeit oder Überraschung zu erzeugen, und sich ansonsten herzlich wenig um Stilmittel gekümmert wird, klingt das für mich lieblos. So etwas lese ich nicht gern. Wenn auch der Rest abgestimmt ist, ist das "plötzlich" meistens aber gar nicht mehr nötig. Wenn es doch einmal passt, habe ich absolut nichts dagegen.

Ich hatte mich da ein wenig falsch ausgedrückt. Also: Als ergänzendes Stilmittel in Ordnung, wenn es den extra Pfeffer gibt. Aber nicht, um einen vollkommen lahmen Satz aufzupeppen.   
I'm going to stand outside. So if anyone asks, I'm outstanding.

Coppelia

#116
"Plötzlich schlug er ihn nieder" wäre in einer Kampfsituation wirklich merkwürdig - da müsste man ja ohnehin damit rechnen, dass das passiert, und vermutlich spielt sich alles schnell ab. Der Hinweis wäre also fehl am Platz, da kein Gegensatz zu dem vorigen Kampf besteht - falls es das ist, was du meinst.

Siara

Ohne größeren Zusammenhang finde ich das gerade ein bisschen schwierig. Was ich mit dem Beispiel eigentlich ausdrücken wollte, war, dass es ohne das "plötzlich" vollkommen plump wäre. "Er schlug ihn nieder." ist für mich ein trockener, langweiliger Satz, der in einer eigentlich spannendes Szene nichts zu suchen hat. An einem einzelnen Satz finde ich es gerade wirklich schwer festzumachen, es geht mir mehr ums Ganze. Was mich in Kampfszenen stört, ist, wenn der Autor sich vollkommen auf die Wirkung von Formulierungen wie plötzlich, mit einem Mal oder Ähnlichem verlässt. Die Spannung und Geschwindigkeit des Textes sollte im Großen und Ganzen für sich selbst sprechen, und dann können diese Wörter als kleine Unterstützung verwendet werden.

Kannst du vielleicht ein Beispiel geben, wo du ein "plötzlich" während eines Kampfes angebracht findest? Sonst fangen wir glaube ich an, aneinander vorbei zu reden  ;)
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Churke

Zitat von: Coppelia am 13. März 2014, 13:23:03
Wenn etwas plötzlich passiert, dann sehe ich kein Problem darin, das als Autor auch so zu schreiben.
Nicht das Wort ist schlimm, sondern die Art und Weise, wie es häufig verwendet wird. "Plötzlich" ist ein Klassiker aus der Reihe "tell, don't show". Wenn der Autor aus Denkfaulheit und Bequemlichkeit ein deskriptives "plötzlich" in den Text klatscht, dann kommt das nicht immer gut an.

Zitat
Was genau ist an "plötzlich" speziell bei Kampfszenen das Problem? Warum wird die Szene dadurch sogar unfreiwillig komisch? ??? Könnt ihr ein Beispiel nennen? Dann kann ich vielleicht besser verstehen, was ihr meint.
Da müsste ich nach Hause und R.A. Salvatore raus kramen.  ;D

Aber im Prinzip geht das in die Richtung "plötzlich schlug er ihn nieder."

Coppelia

Ich muss noch mal länger nach einem Beispiel suchen - mein kurzer Check hat mir verraten, dass ich eine ganze Menge "plötzlich"-Wortwiederholungen streichen muss. Wozu so ein Thread manchmal gut sein kann. :d'oh:
In meinen Kampfszenen - wovon es allerdings nur wenige gibt - habe ich das Wort gar nicht, soweit ich sehen kann, aber sonst könnte ich es etwas weniger inflationär benutzen. Vielleicht brauche ich doch mal die Stilprüfung von Papyrus Autor.

Ich melde mich noch mal, wenn ich eine passende Stelle finde. ;D