• Willkommen im Forum „Tintenzirkel - das Fantasyautor:innenforum“.
 

Grammatikalische Kleinigkeiten

Begonnen von Ratzefatz, 21. November 2007, 06:23:44

« vorheriges - nächstes »

0 Mitglieder und 1 Gast betrachten dieses Thema.

Maubel

#975
Wenn der letzte Buchstabe kein s (oder anderer Zischlaut ß, z, ss) ist, dann kommt eins ran, unabhängig davon ob der letzte Buchstabe stumm ist oder nicht.

Wallrabe

True.

Wenn ich mich recht entsinne(?), benutzt man im Deutschen den Apostroph nur als "Auslassungszeichen". Würde der Namen auf "S" enden, dann würdest du kein zweites "S" anhängen sondern im Genitiv dann den Apostroph ergänzen. "James' Auto war dreckig...".

Patricia

Genau. Es spielt keine Rolle, woher der Name ursprünglich stammt. Die deutschen Schreibregeln gelten für alle.  ;)

Sipres

Kann sein, dass ich es falsch mache, aber wenn ein Name schriftlich nicht auf S (oder einen anderen Zischlaut endet), gesprochen allerdings schon, habe ich trotzdem das Apostroph verwendet.

Aus Constance mit stummen E wird ja nicht plötzlich Constance mit gesprochendem E, weil es der Genetiv ist. Deswegen heißt es bei mir weiterhin Constance' Auto und nicht Constances Auto.

Nycra

Wäre aber dennoch falsch, soweit ich weiß, weil du deutsch und nicht englisch schreibst. Hatte das bei dem Namen Cruth (gesprochen Crus) und eine Deutschlehrerin hat mir gesagt, da muss zwingend ein "s" dran.

Berjosa

Duden Band 9 sagt unter dem Stichwort "Apostroph bei der Bildung des Genitivs" (6. Auflage, S. 93):

"Der Apostroph steht zur Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die auf -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x, -ce enden und keinen Artikel o. Ä. bei sich haben ... Der Apostroph steht heute im Allgemeinen auch zur Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die zwar anders geschrieben werden, aber ebenfalls auf [[tsch]] oder [ts] enden."

Beispiel: "... Anatole France' Werke"

Wallrabe

Oh, nice. Danke für die Aufklärung/das Nachschlagen. Ich meine es macht Sinn irgendwie, auch rein Klang-mäßig, aber man weiß ja nie... :) Jetzt schon. Sollte ich mir merken.

Patricia

Wieder etwas gelernt. Ein Blick in den Duden schadet nie. Ich habe ja fast alle, aber Band 9 ausgerechnet nicht.  :hmmm:

@Berjosa Dann hast du es ja instinktiv richtig gemacht, wenn die Apostrophregel auch für Namen gilt, die auf -ce enden.  :)

Tigermöhre

@Patricia auf Duden.de kannst du auch alles nachschlagen. Ich habe überhaupt keinen Duden, sondern schlage immer alles im Internet nach.

Patricia

@Tigermöhre Danke für den Tipp. Ich blättere zwar gern im papiernen Duden, aber das Internet ist definitiv die preisgünstigere Variante.

Ratzefatz

#985
Zitat von: Berjosa am 04. Mai 2016, 18:12:31
Duden Band 9 sagt unter dem Stichwort "Apostroph bei der Bildung des Genitivs" (6. Auflage, S. 93):

"Der Apostroph steht zur Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die auf -s, -ss, -ß, -tz, -z, -x, -ce enden und keinen Artikel o. Ä. bei sich haben ... Der Apostroph steht heute im Allgemeinen auch zur Kennzeichnung des Genitivs von Namen, die zwar anders geschrieben werden, aber ebenfalls auf [[tsch]] oder [ts] enden."

Beispiel: "... Anatole France' Werke"

Vielen Dank, @Berjosa! Der Fall, den ich habe, nämlich ein Name, der geschrieben auf -se und gesprochen auf -s endet, wird hier zwar nicht erwähnt - aber ich kann wohl davon ausgehen, dass das analog zu dem France-Beispiel funktioniert? Gerade von "Chase" gibt es ja auch eine Version "Chace" ...
,,Dein Name ist Venko", raunte Zoya in sein Ohr. ,,Venko, Venko, Venko." Sie gab ihm für jedes ,,Venko" einen Kuss und ermahnte ihren Mann: ,,Vergiss deinen Namen nicht!"
,,Wie könnte ich ihn vergessen, meine Zoya", raunte er zurück, ,,wenn ihn vergessen auch dich vergessen hieße?"

Araluen

Ich hänge gerade etwas fest.
In einem Satz habe ich eine sächliche Bezeichnung - konkret das Weibchen. Für den Rest des Satzes ist klar, dass ich dann auch das sächliche Personalpronomen verwenden muss. Wie sieht es dann aber mit dem Folgesatz aus? Kann ich dann auf "sie" wechseln oder muss ich streng beim sächlichen Personlapronomen bleiben?

Berjosa

Wieder Duden Band 9, Stichwort Kongruenz, S. 560:

"Bezeichnet die neutrale Personenbezeichnung dagegen eine weibliche Person, steht heute vorzugsweise ein feminines Substantiv. ... [Beispiel:] Das Mannequin, eine erstaunlich gute Schauspielerin ...

... wenn das Pronomen weiter von seinem Bezugswort entfernt steht [z.B. im nächsten Satz], wird auch nach dem natürlichen Geschlecht entschieden: Ein ... Mädchen ... strich dicht an Hans Castorp vorbei, indem es ihn fast mit dem Arm berührte. Und dabei pfiff sie ... (Th. Mann)"


Araluen

Danke Berjosa für die schnelle Hilfe :)
Ich hatte mich am online DUden versucht, aber nicht die richtige Suchanfrage gefunden.

*spendiert einen großen Keks*

Berjosa

Danke für den Keks!

OT: Der Online-Duden hat mir heute nur den Eintrag zum Stichwort "Wartung" angezeigt, als ich ihn gebraucht hätte ...