Majaky: Die Leuchtfeuer brennen wieder!

[chaosqueen]

Darf ich vorstellen: Heute bekommen wir Zuwachs von einem Irrlicht namens Majaky.

Leben: Ich bin ein verirrtes Irrlicht.
Aber fangen wir von vorne an, ehe es in Irrungen und Wirrungen endet, auch wenn dies früher gerne mit dem ein oder anderen tat. Denn vor gut Zweiundzwanzig Jahren, als ich kaum Sechs Sommer zählte, beschloss ich auf Abenteuersuche zu gehen. Und dies nicht nur als stille Beobachterin.
Denn den Helden aber auch Antihelden, Antagonisten und Protagonisten wies ich so manches Mal den richtigen Weg, durchaus führte ich sie aber auch gerne in die Irre, spielte meine kleinen Spiele mit ihnen und erfreute mich an dem nicht immer guten Ende.
Dies ging (für mich) gut, bis zu jenem Tag vor bald fünf Jahren, an dem ich selbst auf ein kleines Irrlicht traf. Dieses Irrlicht nahm mich an der Hand und führte mich in eine fremde Welt, die mich vergessen ließ.
Vergessen, welch Abenteuer da draußen noch auf mich warteten. Vergessen, welch Freude mir das Erleben und Mitwirken bereitete.
Eine kurze Zeit wehrte ich mich dagegen, versuchte an dem Festzuhalten, was gewesen war. Doch auch das Festhalten vergaß ich mit der Zeit.
Doch es war nicht zu Allem schlecht. Denn dieses kleine Irrlicht lehrte mich auch. Es lehrte mich Güte, lehrte mich, die Perspektive zu wechseln, lehrte mich, dass es noch andere Dinge gab, als die Feuer, denen ich bisher gefolgt war. So wandte ich mich eine Zeitlang sogar der Kunst zu, die Bilder erschafft, aber keine Geschichten erzählt.
Wir hatten viel Spaß zusammen, das kleine Irrlicht und ich. Wir spielten, wir lachen, wir liebten einander, doch wir trauerten auch zusammen, trösteten einander, wärmten uns gegenseitig. Für das, was es mich lehrte, schützte ich es mit meinem Leben, hielt es in rauen Nächten warm und wusch ihm in Krankheit den Schweiß von der Stirn. Ein Nehmen und ein Geben.
Doch das größte Geschenk erhielt ich erst vor wenigen Wochen. Völlig unerwartet. Völlig unvorbereitet.
Denn da nahm mich das kleine Irrlicht von neuem an der Hand, um mir all die Leuchtfeuer zu zeigen, die es am Himmel entzündet hatte.
"Ich bin jetzt alt genug", flüsterte es mir ins Ohr. "Komm, und lass uns herausfinden, was hinter den Feuern liegt."
Da schlug mein Herz etwas schneller, etwas stärker und – ja, auch etwas lebendiger. Da waren sie wieder, all die Erinnerungen, all die Sehnsucht nach den Abenteuern, dem Schaffen und auch dem Zerstören.
Doch die Feuer sind nicht wie früher. Auf dem ersten Blick dachte ich es, doch inzwischen bin ich anderer Auffassung. Beide Feuer sind strahlend hell, doch das heute ist wärmer, berührt man es, so fühlt man die Geborgenheit, die Liebe darin. Und noch etwas, essentielles ist anders: Dieses Mal reise ich nicht alleine, sicher, dass uns die Leuchtfeuer auch den Heimweg weißen werden.


Schreiben: Früher besuchte und leitete ich Geschichten, in denen es jedmöglichstes Wesen gab, in denen das Blut die Bäche rot färbte oder der (Anti-)Held auch gerne Mal derjenige war, der versuchte, die Welten ins Chaos zu stürzen.
Aber wie bereits erwähnt, haben sich die Feuer verändert. Auch heute gibt es noch allerlei Wesen dort draußen, manche sind sogar mir so fremd, dass ich sie ein klein wenig fürchte. Doch da gibt es nun auch die Prinzen, die aufziehen, um ein Abenteuer zu erleben, da gibt es Helden, kaum größer als das kleine Irrlicht. Und egal welches Wesen uns begegnet, so ist jemand an unserer Seite, der uns schützt und für uns siegen wird. So manche Geschichte mag dem einem oder anderem Märchen entsprungen sein.
Aktuell wohnen das kleine Irrlicht und ich aber einer Geschichte bei, in der es um unser gleichen geht. Nämlich um ein kleines Irrlicht, welches sich im finstren Wald verirrt hat. Wir werden es über weite Meere begleiten müssen, durch so manch dunkle Höhle und so manches Mal werden wir abwägen müssen, wem wir trauen oder nicht, doch wird werden es gewiss zurück ins sein kleines Dorf im Feenreich bringen können.


Grund: Um gleich mit der Ehrlichkeit zu beginnen, muss ich gestehen, dass ich mich vor einigen Jahren bereits in eure Welt verlaufen hatte. Mit Freude hatte ich damals festgestellt, dass es hier so einige Irrlichter gab, die auf den gleichen Kometen ritten wie ich und mit denen sich der Austausch lohnte.
Und Austausch, ernstgemeinter Austausch, ist das, was mir fehlt. Zumindest die Art, wie sie hier im Tintenzirkel stattfindet, habe ich bislang in keiner anderen Welt mehr gefunden. Denn hier geht es nicht um Text und Wort, sondern um die Entstehung selbst, um die Entwicklung, auch um das Ausdenken von Irrungen und Wirrungen.
Letztendlich habe ich nicht nur durch die Diskussion an eigenen Geschichten gelernt, sondern vor Allem davon, mit zu erleben, wie andere Irrlichter ihre Geschichte, ihre Welt, Helden, Antagonisten und Nebencharaktere erschufen oder wieder verschwinden ließen.
Und es ist auch heute noch das Gefühl, des gemeinsamen Schaffens, welches mich wieder in eure Welt getrieben hat. Das Gefühl, zusammen etwas aufzubauen, sich von euch inspirieren und motivieren zu lassen ...
Damals war ich (leider) mehr stille Beobachterin als aktives Bewohnerin eurer Welt. Aber seitdem sind viele Jahre vergangen und ich bin mir sicher, durch meine gesammelte Erfahrung kann auch ich heute anderen Bewohnern viel mehr und besser helfen, bin heute mehr auf den aktiven Austausch als auf den passiven ausgelegt.
Ich möchte gerne wieder Teil eurer Gemeinschaft sein und dieses mal aktiv mitwirken, um anderen Bewohnern dabei zu helfen, ihre Welt zu finden oder gar zu schaffen, den einen anderen Menschen oder Nicht-Menschen kennenzulernen und lieben oder hassen zu lernen.
Ich hoffe sehr, dass ihr mir noch einmal diese Chance gebt. Leider kann ich euch keinen Namen von damals nennen, da "die Jahre des Schaffens" in einer Art grauen Nebel liegen. Wie ein Traum, den man meinte schon einmal geträumt zu haben.


Zitat: "Doch es war nicht die Furcht, die Majaky in sich fand. Es war die Liebe und Zuversicht, die ihre getreuen Freunde ihr geschenkt hatten. Und ehe noch der Mond über den Berggipfeln stand, erstrahlte die Schlucht in hellen, alles wärmendem Licht und trieb die Schatten fort."

[Vaporea]

Herzlich Willkommen, Majaky! Ich hoffe, du fühlst dich hier wohl.

Irrlichter sind tolle Geschöpfe. Spielen sie denn generell eine große Rolle in deinen Welten und Geschichten? Oder hast du nur die eine, an der du aktuell schreibst?

[Tintenvers]

Hallo Vaporea, (warum muss ich jetzt an Valproat denken? 🙈)

tatsächlich ist es so, dass Irrlichter mich früher schon begleiteten und manchmal auch ärgerten. Aber tatsächlich ist das hier die erste Geschichte, in der ein Irrlichter der Protagonist ist. Dabei finde ich schon länger, dass diesen faszinierenden Wesen viel zu wenig Beachtung geschenkt wird.
Lg
Majaky

[moonjunkie]

Hallo Majaky,

hach, Irrlichter liebe ich total. Bei dem Film Merida seufzen sie so niedlich und kennst du das "Unendliche Licht" von Thomas Finn? Da gibt es gleich am Anfang eine tolle Szene mit Irrlichtern, die fand ich toll. Aber einen ganzen Roman mit einem Irrlicht als Hauptfigur - das gibt es definitiv zu selten.

Dann herzlich willkommen (zurück) und leb dich gut ein!

[Elona]

Wirklich eine ganz tolle Vorstellung! Und wer kennt es nicht, das Vergessen? Aber Irrlichter schwirren ja auch umher. Dahin. Dorthin. Und es gibt so viel Interessantes! Hach ja, schon schwierig und verstehe ich vollkommen ...

Auf alle Fälle ist es schön, dass du (wieder) hergefunden hast. 

[Holger]

Auch von mir ein herzliches Willkommen!

Irrlichter sind immer gut, denn manchmal führen sie einen genau dorthin, wo man hin will. Aber selbst wenn sie auf Abwege führen, kann das für die Kreativität schließlich auch gut sein - denn andere Orte, andere Blickwinkel sind immer gut, um auch mal Schreibblockaden zu durchbrechen.

Daher freue ich mich schon darauf, an welche Orte du und führst und entführst - und wohin wir dich vielleicht auch begleiten können.

[Topaz]

Hallo @Majaky,

Willkommen Irrlicht hier im Forum.
Ich wünsche dir viel Spaß mit deinem Irrlicht Roman.

[Ahneun]

Hallo "Irrlicht" Majaky!
so eine wunderschöne Vorstellung, ich hab ein wenig feuchte Augen bekommen. So wie Du Dich beschreibst, uns von Deinem Leben erzählst und doch so viele Fragen offen lässt.
Werden wir je die Antworten auf diese Fragen erhalten? Würdest Du antworten, sollten wir diese Fragen stellen?

Deine Erwähnung von den Kometen und dem Leuchtfeuer das von Deinem Irrlicht am Himmel entzündet wurde. Einfach fantastisch. Ich glaube Deine Zeilen richtig zu verstehen, das Irrlicht geht nun eigene Wege, es sagt, "es ist nun alt genug."
So wie Du kann man es nicht schöner beschreiben als diesen besonderen Augenblick den ich selbst erleben durfte. Zu sehen, was man im Stande war zu entzünden und nun erlebt wie jetzt der Funke zum leuchtenden Licht wird um nun ebenfalls, den Schein in die Welt hinaus zu trägt. Es werden neue Irrlichter kommen und genauso wie Du den Augenblick beschreibst, man versteht, dass es ein Weiter gibt. Mit den Irrlichtern wird es keinen Stillstand geben.

Ich spinne sehr gern diesen Faden der Irrlichter weiter. Bitte sei mir nicht bös. Zu verlockend ist Deine Vorstellung, hier in Deinem Sinne weiter zu schreiben. Es ist auch mein Kompliment an Dich, diese, Deine Vorstellung nicht nur zu lesen, sondern mit zu erleben. Vielen, vielen Dank dafür.
Ich freue mich über Deine Rückkehr. Wenn wir uns auch nicht kennen, so ist das doch kein Grund, hier nicht miteinander zu schreiben und zu wachsen.

Also, schön das Du wieder zurück bist.
Man schreibt sich, man liest sich.
Ich freu mich auf Dich!
Herzlich Willkommen zurück!

[Ary]

Hallo Majaky,

mit dem Irrlicht hast du mich gleich gefangen! Willkommen im Tintenzirkel!

[Tintenvers]

Dann will ich mal antworten, wenn auch leider etwas spät. Ich bin nur derzeit am Renovieren, weshalb ich jetzt erst dazu komme. Ich bin aber guter Hoffnung, dass es nach dem Wochenende besser wird!

Danke erst einmal für die vielen, netten Begrüßungen.

@moonjunkie
Das unendliche Licht sagt mir jetzt nichts, aber danke für den Tipp, da werde ich gleich mal nach googeln!

@Holger
Wie wahr deine Worte doch sind! Mein Irrlicht hat mich auf jeden Fall auf den rechten Weg geführt!

@A9
Es käme wohl auf die Frage selbst an. Einige werde ich beantworten - andere hingegen nicht oder aber nur per PN, da die Antwort nichts in einem öffentlichen Forum zu suchen hat.
So wirklich alt genug ist das kleine Irrlicht nicht, um selbst zu reisen. Aber es ist alt genug, um sich die Reise auszusuchen. Und so begleite ich das kleine Irrlicht auf seinem Weg unterstütze es und leite es aber auch an, lehre es damit es in einigen Jahren tatsächlich alleine reisen kann. Ich hoffe doch sehr, dass es durch die gemeinsamen Reisen wachsen kann und es zu lieben lernt. Denn das ist es, was ich ihm auf seinem Weg mitgeben möchte.
Es freut mich sehr, wenn dich meine Vorstellung ein klein wenig inspirieren konnte.

[Ahneun]

@A9
Es freut mich sehr, wenn dich meine Vorstellung ein klein wenig inspirieren konnte.

Ja, doch, das hat sie. Vielen Dank!
Dann noch viel Spaß bei der Renovierung. 
Ich freu mich darauf, mehr von Dir zu lesen.