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Die Sache mit der Öffentlichkeit

Begonnen von Acelya, 11. November 2007, 09:21:36

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Acelya

Früher oder später ist meistens jeder Autor, sofern er nicht nur für die Schublade schreibt, an den Punkt angelangt, wo er sich klar werden muss, ob er an die Öffentlichkeit geht bzw. in welchen Maßen.

Wie sieht es bei euch aus? Mögt ihr es, wenn euer Name öffentlich in Umlauf kommt? Ich mein nun nicht nur richtige Bücher, sondern auch Anthologien, Lesungen und Familie/Freunde.

Ich persönlich, habe ehr eine Öffentlichkeits-phobie. Früher habe ich mal bei drei Lesungen teilgenommen, aber ich fands ehr nicht so toll, muss ich nicht unbedingt öfter haben. 
Mein Bekanntenkreis ist bis auf drei leute auch ziemich unwissend, dass ich schreibe, und von den dreien bekommt nur eine etwas zu Gesicht. Bei fremden Leuten hätte ich keine Probleme, wenn sie meine Sachen lesen.... 
Was Anthologien angeht, bin ich ziemlich skeptisch. Ich traue mir irgendwie nicht irgendwelche Texte einzusenden. (bis auf eine Gedichtsantho, wo ich vertreten bin....aber das ist sehr sehr lang her) Ich habe irgendwie Angst, dass mein Name im Internet oder so auftaucht und es später im Berufsleben Konsequenzen haben könnte. Ich weiß ja noch nicht, was ich genau später mache, aber es wäre nicht schön, wenn der Chef im Internet sucht und feststellt, dass seine Mitarbeiterin anscheinend mehr Zeit für Horror-Geschichten aufwendet, als sich weiterzubilden.
Dabei finde ich es auf der anderen Seite schon schade, denn es wär echt toll, seine Geschichten gedruckt zu sehen und zu wissen, das jemand sie ließt.

lg, Acelya

Termoniaelfe

Hallo Acelya,

ja ich weiß ungefähr, was du meinst. Ich stehe gerade mittendrin in dieser "Öffentlichkeitsgeschichte" und ich weiß auch nicht so recht, wie ich damit umgehen soll. Ich kann nur für mich sprechen. Ich bin überglücklich mit dem Knabe Verlag einen Partner gefunden zu haben, der von meinen Arbeiten überzeugt ist und mir ne echte Chance einräumt, als Autorin ernst genommen zu werden. Dafür aber muss man an die Öffentlichkeit gehen und den Leuten da draußen auch mitteilen, dass es mich und meine Geschichten gibt. Was ich meine ist, wenn man das eine will, muss man das andere aber auch akzeptieren.

Was deinen zukünftigen Chef angeht, so kann ich nur sagen, Menschen die so über die Schreiberei denken (egal jetzt welches Genre) die kann ich nur bedauern. Es gibt nicht so viele kreative und vor allem fantasievolle Menschen.

Es gibt nur die zwei Möglichkeiten: Entweder du schreibst für die Schublade, also nur für dich und deinen Spaß oder du willst es wirklich wissen, so wie ich. Für Letzteres musst du aber dann auch die andere Seite in Kauf nehmen, die nun mal dazu gehört. Denn ich möchte meine Bücher jetzt auch verkaufen und das geht nur über die Werbetrommel.

LG
Termi

Coppelia

#2
Das ist ein Problem, das auch mich beschäftigt. Wobei ich die Wahl nicht habe, das Schreiben dranzugeben, wenn ich nur dann Lehrer werden könnte - das würde ich nicht aushalten. Aber mir wurde auch schon gesagt, als Lehrer dürfe ich kein Tattoo haben, da ich dann nicht eingestellt würde. Hab ich halt keins, obwohl ich es gern gehabt hätte. Aber das Schreiben aufgeben, weil meine späteren Arbeitgeber vielleicht eine spießige Gesinnung haben, das kommt nicht infrage.
Wenn man über mich im Internet recherchiert, findet man sehr viel über meine kreative Arbeit. Auch aus der Zeit, wo ich mir über meinen späteren Job noch nicht so viele Gedanken gemacht habe. Bilder von Besäufnissen und so findet man aber nicht ...
Ich kann nur sagen, wenn ich später nicht von einer Schule eingestellt werde, weil sie meine Neigung für Fantasy und Schriftstellerei verachtet, bin ich an dieser Schule auch nicht gut aufgehoben. Ich werde voraussichtlich einen sehr guten Examensschnitt haben; das dürfte für mich sprechen. Wer nicht einsieht, dass ich trotzdem etwas drauf habe, dem kann ich auch nicht helfen. Wenn meine Schüler mich auf meine Hobbies ansprechen - sollen sie doch. Ich werde sie deswegen nicht weniger schlecht Latein lehren. Aber wer schlau ist, weiß, dass ich es vielleicht lebendiger kann als andere dröge Zeitgenossen. Allerdings vertraue ich nicht auf diese Einsicht.
Ich kenne allerdings viele Rollenspieler, die jetzt ihr Referendariat angefangen haben, und keine Probleme haben ... es ist ja möglich, dass sich das Denken der Menschen langsam ändert. Mein früherer Deutschlehrer hat geschrieben (allerdings "anspruchsvolle" Literatur), das hat ihm keiner krumm genommen.

Was den Rest betrifft: Als ich noch davon geträumt habe zu veröffentlichen, haben sich die Leute oft über mich lustig gemacht, genau wegen meiner Schreiberei. Aber sobald ich veröffentlicht hatte, kamen manche an, die sich vorher ganz anders verhalten haben, und haben mir gratuliert und "freundlich" auf mich eingeredet. ;) Andere, die vorher die Schultern gezuckt hatten, haben mein Schreiben auf einmal ernst genommen. Und für manche schien ich danach überhaupt erst als Person wahrnehmbar, so seltsam es auch klingt. Ich kann also sagen, dass sich das Veröffentlichen ganz extrem auf das Verhalten der Leute und die Akzeptanz des Schreibens auswirkt. Für viele ist man vorher nur ein Spinner, der doch nichts auf die Beine stellt. Aber das Zauberwort für die meisten Leute heißt wohl einfach Geld - womit man (wenn auch nur ein bisschen) Geld machen kann, wird akzeptiert, egal, was es ist. Ja, ich alte Zynikerin. ;D Ich bin aber doch froh, dass es so gekommen ist.
Wobei es vielleicht auch daran liegt, dass sich einige Selbstzweifel in Bezug auf das Schreiben bei der ersten Veröffentlichung legen und man dann mit anderen Menschen ganz anders darüber sprechen kann.

Cookie

Hallo Acelya,

wenn du die Öffentlichkeit lieber meiden möchtest, dann lege dir doch ein Pseudonym zu. Ich kenne einige Autoren, die gerade wegen ihrer Arbeitsstelle nicht unbedingt als Autoren entlarvt werden wollen (gut, ein paar von ihnen schreiben auch sehr pikante Texte, da ist es verständlich  ;))

Lesungen sind ein guter Weg, um sich in der Region einen Namen zu machen - das ist kein MUSS. Später schon, wenn du bei einem Verlagsriesen unter Vertrag stehst.

Was Freunde und Bekannte betrifft. Da liegt es ja ganz bei dir, ob du ihnen von der Schreiberei erzählst oder nicht.

Mir selbst macht es nichts aus, es darf ruhig jeder wissen, dass ich schreibe. Lesungen finde ich klasse, weil es etwas Ursprüngliches hat. Bei Lampenfieber stelle ich mir immer vor, ich sitze mit den Zuhörern um ein Lagerfeuer und erzähle einfach nur eine Geschichte. Dass ich die Verfasserin der Geschichte bin, verdränge ich  ;D

Viele Grüße
Cookie

Maja

Ich habe grundsätzlich kein Problem mit der Öffentlichkeit, von mir aus darf die Welt wissen, daß und was ich schreiben, ich stehe dahinter und bin stolz auf das Geleistete. Wer meinen Namen googelt, bekommt hunderte von Treffern, die verraten, daß ich schreibe. Für mich okay, ich habe sie ja selbst dort plaziert.

Wer aber ein Problem damit hat, war meine Kursleiterin in einem Lehrgang für Langzeitarbeitslose, an dem ich letztes Jahr teilnehmen mußte - Bewerbungstraining nannte sie sich das. Und die Frau war entsetzt von meiner Internetpräsenz, und dann auch noch alles unter richtigem Namen! Sie glaubte - bzw tut das noch immer - daß ich deswegen keinen Job bekomme. Ich bewerbe mich, der Personalchef googelt mich und stellt mich daraufhin nicht ein. Vielleicht hat sie ja recht - aber es ist mir sorum immer noch lieber, als *wenn* ich eingestellt werde und, sobald dann herauskommt, daß ich einen an der Klatsche habe und schreibe und Musik mache, erst gemobbt und dann gefeuert werde. Auf der anderen Seite kann es ja auch mal positiv sein, wenn jemand explizit eine kreative Person einstellen möchte. Im Moment kann ich das nicht beurteilen, bin ja noch nicht eingestellt. Ich hoffe, daß sich mit einer erfolgreichen Veröffentlichung in einem Publikumsverlag das Blatt wieder wendet und ich mich in eine Zierde jedes Betriebs wandle...

Aus der Öffentlichkeit abtreten möchte ich deswegen nicht.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Lynn

Zitat von: Cookie am 11. November 2007, 10:42:39
Lesungen sind ein guter Weg, um sich in der Region einen Namen zu machen - das ist kein MUSS. Später schon, wenn du bei einem Verlagsriesen unter Vertrag stehst.

Sorry, aber da muss ich wiedersprechen. Ich wurde zwar auch gefragt, ob ich für Lesungen zur Verfügung stehe, aber es wurde ohne jeden Kommentar akzeptiert, dass ich sagte, 'Möchte ich im Moment nicht.'

Wenn es dir, Acelya, nichts ausmacht, nicht sagen zu können "Das Buch ist von mir", dann solltest du wirklich über ein Pseudonym nachdenken. - Wobei aber auch das unbefriedigend sein kann, denke ich. Denn du würdest dem Verlag ja auch kein Autorenfoto liefern können, weil die Gefahr bestünde, dass irgendjemand der dich kennt dieses Foto zu Gesicht bekommt und dann die Bombe trotz dem platzt, sprich dein Pseudonym auffliegt. - Außerdem könnte ich es mir vorstellen, dass es schwer ist, sich im  Eifer (z.B.) einer Disskusion nicht zu 'verplappern' und selbst zu verraten. Sich aus so einem Versprecher wieder rauszureden dürfte verdammt schwer sein.  ;)
Äh ... Gibt es hier nicht sogar irgendwo einen Thread über Pseudonym, ja oder nein? ???

Und so lange du dich nicht auf einen wahnsinnig wichtigen und in der Öffentlichkeit stehend (hilfe, Leute, wie heißt das richtig, mir fehlen die Worte) Job bewirbst, wage ich es zu bezweifeln, dass ein Arbeitgeber nach dir im Internet googelt. Dafür ist bei einer normalen Stelle vermutlich überhaupt keine Zeit. 8)

Chuck

Verdammte Welt ist das. Wenn man in irgendeiner Weise kreativ ist und dazu noch steht oder es zumindest nicht verbirgt (warum auch), dann gibt es einen Grund es anzusprechen. Man könnte vielleicht nicht seriös genug für diesen Job sein.

Wenn man aber feuchtfröhlich auf Betriebsfeiern einen mit dem Chef zwitschert, dann ist es das Normalste von der Welt. Natürlich ist es sowieso in Ordnung in dieser Welt jeder Art von Kunst nach zu steigen, seien es nun Gemälde oder Bücher. Aber kein Hinz und Kunz kommt mal auf die Idee, dass Kunst nicht aus dem Boden wächst.

Ich habe mittlerweile eine klare Meinung dazu:
Mach es einfach!

Damit meine ich, dass du dir überhaupt keine Gedanken machen sollst, über Namen und den Ruf. Also noch nicht einmal öffentlich dafür "eintreten". Einfach machen. Ich finde es gibt keinen Grund über alles zu reden. Ich denke, dass noch zu viele Leute das Gefühl haben, sich rechtfertigen zu müssen. Muss man aber nicht.
Der Globalisierung sei Dank braucht man es eh nicht fürchterlich genau nehmen, mit ökonomisch gesicherten Arbeitsplätzen und Chefs. Selbst wenn ein Job in manchen/vielen Augen als wichtig erscheint (mir z.B. nicht), dann sollte selbst in unseren Zeiten noch das Recht auf freie Entfaltung herrschen. Damit meine ich, dass man sich die Markttranzparenz sowohl beim Konsum, als auch bei der Jobsuche zu Nutze machen sollte.
Wenn einem die Pizza bei Antonio nicht schmeckt, dann hat man ja noch Fransesco zwei Straßen weiter.

Allerdings verstehe ich auch Pseudonyme. Es ist nun mal der Lauf der Dinge, dass geredet wird, also es einen Ruf gibt. Ist ja auch gut so. Danach kann man auch ruhig handeln, ohne das es "kommerz" wird. Jeder ist seines eigenen Wohlbefinden Schmied.
Aber den Ruf, als Entscheidungsinstanz zu verwenden und dieses nicht mal in eigener Hand... das geht zu weit und dagegen sollte man angehen. Und zwar im Namen aller Menschen, die einmal etwas eigenes geschaffen haben.


Maja

Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

saraneth

Hm... ja. Die Sache mit der Öffentlichkeit. Ich bin bisher bei Bekannten und Freunden nur auf positive Reaktionen gestoßen, aber es gibt sicherlich auch die, die sagen: "Guck mal die, die schreibt lieber 'nen Abend als sich (sinnlos) in 'ner Disko zu besaufen." Ich bin mir ziemlich sicher, dass einige so denken, aber ich höre ihnen dann nicht zu. Es ist ja schließlich meine Entscheidung, wie ich meine Abende verbringe.

Was meine zukünftige Arbeit angeht... nun ja, wenn ich davon ausgehe, dass ich den Beruf bekomme, den ich gerne hätte (naiv, ich weiß, aber man darf ja noch hoffen), dann käme es sogar gar nicht mal so schlecht, wenn ich bereits mit eigenen Weken an die Öffentlichkeit gegangen wäre.

Ich denke, es kommt auch immer darauf an, welchen Beruf du gerne hättest und vor allem, wen du dann als Vorgesetzten bekommst. Aber das alles sollte dich nicht davon abhalten zu publizieren, wenn du es willst und die Möglichkeit dazu hast. Es ist doch wunderbar, wenn man sein eigenes Buch in den Händen halten kann. :)

Maja

ZitatIch denke, es kommt auch immer darauf an, welchen Beruf du gerne hättest und vor allem, wen du dann als Vorgesetzten bekommst.

Ich bin Bibliothekarin und Buchhändlerin - ein Gewerbe, in dem ich Autorsein als nichts Ehrenrühriges betrachte. Was ich auch meiner Berufsberaterin erklärt habe.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

zitatus

Über diese Diskussion fällt mir noch ein interessantes Phänomen ein: Erzählt man im Bekanntenkreis, dass man Hobbymäßig ein Buch schreibt, dann wird man in der Regel als Kindskopf oder Spinner belächelt (kam mir oft so vor) - wenn ich jetzt erzähle, dass mein Buch nächstes Jahr veröffentlicht wird, dann gibt es Ahhhs und Ohhhs. Der kreative Prozess ist also Kinderei und das abgeschlossene Projekt anscheinend höhere Kunst...  :hmmm:

Zurück zum Thema. Wenn man was verkaufen möchte, dann muss man werben. Egal ob für Bonbons, Autos oder eben Bücher. In welchem Maß man seine eigene Person mit ins Spiel bringen möchte, sollte man mit seinem Verlag absprechen. ...und im Internet sollte man mit persönlichen Angaben incl. Namen generell vorsichtig sein, denn nicht nur potenzielle Chefs surfen. (Chefs haben -glaube ich- auch andere Sorgen als die Bewertung von Hobby-Autoren)

Grey

Tja ... ich würde meinen, ich bin eine echte Rampensau ...

Will sagen: JA! Ich will an die Öffentlichkeit! Mein Ehrgeiz, mein Geltungsbedürfnis, all das muss raus. Ich hab es, glaub ich, schon öfter erwähnt, aber ich will gesehen werden und gehört werden! Ich will, dass die Leute mich wahrnehmen und von meinen Geschichten begeistert sind!

Und darum arbeite und arbeite ich und will besser werden, immer besser, um vielleicht eines Tages irgendwas zu schreiben, wo die Leute sagen: Hey, das Buch ist großartig, das hat eine geschrieben, die wirklich was zu erzählen hat, das ist was besonderes.

Größenwahnsinnig, ich weiß. Aber so bin ich ... :engel:

Drachenfeder

Also ich würde das nicht als größenwahnsinnig bezeichnen.
Ich habe noch nie wirklich Probleme damit gehabt in der Öffentlichkeit z.B. zu lesen oder etwas zu präsentieren. Im Gegenteil ich fühle mich dabei recht wohl.

Ich schreibe und schreibe weil ich irgendwann einmal Erfolg damit haben will. Und Erfolg heißt in dieser Sache auch in irgendeiner Weise in der Öffentlichkeit zu stehen. Hmm, ehrlich gesagt würde es mich sogar freuen, wenn ich es irgendwann  ::) einmal schaffen sollte Erfolg zu haben, dass es so einige Menschen mitbekommen und sagen "Die kenne ich von früher" Würd mir irgendwie gefallen  ;D

Aber wer das nicht mag kann auch anders bestimmt damit umgehen. Ich meine, Walter Moers ist auch ein "Unbekannter" Autor von dem man so gut wie gar nichts weiß und der sich nicht in der Öffentlichkeit zeigt. Und er hat trotzdem großen Erfolg

LG DF**



Isabel

Meine Sichtweise ist da sehr zwiespältig. Der Begriff Rampensau ist für mich ein Fremdwort, aber ich beneide Leute, die sagen, dass sie es kaum abwarten können, ihr Geschriebenes in der Öffentlichkeit zu präsentieren. Ich zumindest habe bisher noch so gut wie gar keine Erfahrung zum Thema "in der Öffentlichkeit stehen" gesammelt. Vor einem halben Jahr ist über mich ein Artikel in unserer Lokalzeitung erschienen - immerhin, aber ihr könnt euch nicht vorstellen, wieviel Überwindung es mich gekostet hat, mit der Redaktion Kontakt aufzunehmen.

Ich habe absolut kein Problem damit, dass meine Umgebung über meine Schreiberei bescheid weiß. Ich wurde sogar schon ein paar Mal von Leuten aus meinem Umkreis darauf angesprochen, die nach mir gegoogelt hatten. Über ein Pseudonym denke ich allerdings schon länger nach - nicht, weil ich anonym bleiben will, sondern weil ich so einen todlangweiligen Allerweltsnamen besitze.

Aber die Vorstellung, irgendwann vielleicht mal Lesungen zu halten... da will ich lieber gar nicht dran denken. Für mich ist es ja schon der absolute Horror, an der Uni ein Referat halten zu müssen (einer der Gründe, weshalb ich so lange damit gezögert habe, wieder zu studieren). Ich habe große Redeangst, werde demnächst sogar einen entsprechenden Kurs machen, um damit besser umgehen zu können, aber na ja... wird sich zeigen, ob es was bringt. Die wenigsten Menschen scheinen außerdem Verständnis dafür zu haben, dass jemand nicht unbedingt super-extrovertiert ist und es möglicherweise alles andere als toll findet, vor einer großen Gruppe reden zu müssen. Zumindest sind das die Reaktionen, die ich immer wieder ernte.

Und mir ist natürlich bewusst, dass von Autoren erwartet wird, aktiv die Werbetrommel rühren; in gewissen Maßen bin ich auch bereit, das zu tun, aber ich bin grundsätzlich ein Mensch, der es hasst, im Rampenlicht zu stehen.

Warlock

Ja, das ist schon ein ziemlichen Problem.

Wenn man einmal an die Öffentlichkeit gegangen ist,
verändert dass das ganze Leben. Man ist das nicht mehr
gewöhnlich, sondern hat so ein bisschen Promistatus.
Auf einige Dinge muss man dann gänzlich verzichten
und man muss darauf achten, nicht zu entgleisen,
denn das würde für Schlagzeilen sorgen.

Aber ich würde trotzdem nicht von Anfang an die
Flinte ins Korn werfen, no risk no fun!  :jau: