Kurzgeschichten auf die Website stellen?

[Lazlo]

Ich hab eine Frage an Euch, hoffe, ich bin hier richtig: Ich möchte in den nächsten Tagen meine website veröffentlichen und überlege, ob ich noch unveröffentlichte Kurzgeschichten mit raufsetzen soll. Lesen das die Leute oder ist das verschossenes Pulver? Bevor sie vor sich hinstauben ..., denke, bei Ausschreibungen werde ich sie nicht mehr einreichen.
Will die website halt so interessant wie möglich gestalten. Da ich aber keinen Blog habe und bisher auch nur zwei Romanveröffentlichungen aufweisen kann, muss ich mir was einfallen lassen. Habt ihr sonst noch Ideen?

Lieben Dank im Voraus, Lazlo

[Maubel]

Unveröffentlichte Kurzgeschichten eignen sich gut als Newsletterangebot, das mit der Webseite zusammenhängen könnte. Ich habe eine Kategorie Veröffentlichungen und eine Kategorie Projekte, sowie eine für mein Langzeitprojekt. Obwohl ich den Blog längst nicht gewissenhaft fülle, ist das aber der, der am meisten zieht. Versuch dich mal in die Rolle deines Lesers zu versetzen und dich zu fragen, warum du die Seite überhaupt aufrufst und welche Informationen du dort suchen willst.

[Lazlo]

Ja, das mit dem Newsletter hab ich auch schon gehört, ich überlege, ob ich das so mache. Für einen Blog fehlt mir die Zeit, will lieber die Zeit zum Schreiben nutzen. Hab mir deine website angesehen, ich finde Deine Videolesungen auf youtube klasse, vielleicht sollte ich das auch tun, finde es auch toll, den Autor mal so kennenzulernen und nicht nur auf dem Foto zu sehen, nicht jeder fährt auf Messen und sieht sich Lesungen an. Dann habe ich überlegt, unveröffentlichtes Material zu veröffentlichen, das zu einem der Romane gehört und sowas wie Charakter auf der Couch mit raufzusetzen, wäre auch nicht schlecht. Ich glaube die Kategorie Projekte ist eher etwas, wenn man selbstveröffentlicht, um die Leser neugierig zu machen. Mit deiner Leseprobe finde ich auch gut, obwohl ich überlege, ob eine Verlinkung zu amazon für mich da nicht ausreicht. Auf jeden Fall hat mich Deine Leseprobe gleich neugierig auf deine zertanzten Schuhe gemacht  Will ich mir jetzt auch runterladen.
Danke erstmal für dein Feedback, was mich auf jeden Fall zum Nachdenken angeregt hat. 
Ich denke, ich mache alles step by step, eine website ist wahrscheinlich eh nie fertig.

[Aphelion]

@Lazlo

Was ist denn das Ziel deiner Website? Möchtest du z.B. regelmäßge Besucher anlocken, von Suchmaschinen gut gefunden werden, dich kreativ austoben, etwas von dir und/oder deinem Schaffen präsentieren oder einfach nur eine Online-Visitenkarte haben?

Ich würde die Kurzgeschichten dort veröffentlichen, weil ich solche Lese-Angebote einfach schön finde. Autoren sind auch Künstler, es muss nicht immer alles super durchdacht und marketingtauglich sein, solange du voll dahinter stehst.

In Bezug auf Verkäufe scheint das allerdings nicht viel zu bringen, nach dem, was ich gehört habe, und auch meiner eigenen Erfahrung nach. Als Füllmaterial taugen sie auf jeden Fall, um es mal etwas provokant zu formulieren. Spartanische Seiten müssen aber auch nicht schlecht sein.

Warum würdest du die Kurzgeschichten denn nicht mehr einreichen wollen? Das lässt sich mich aufhorchen, weil die Geschichten dich und dein Schreiben natürlich trotzdem von der besten Seite präsentieren sollten. Lieber wenige Inhalte, die zu deinem persönlichen Gesamtkonzept passen, als ein liebloser Wühltisch.

Weitere Ideen...

Darfst du Leseproben von deinen Romanen veröffentlichen?

Was machst du denn gerne? Was könntest du sozusagen anbieten? Ich hatte z.B. für einige Zeit Fotos auf meiner Website, die gerne durchgeklickt wurden und den einen oder anderen überhaupt erst neugierig darauf gemacht haben, was ich schreibe. Hier muss ich allerdings anmerken, dass ich immer mehr zu der o.g. Perspektive neige: Autoren sind auch Künstler und müssen keine reinen Verkaufsstrategen sein. Ich finde übrigens auch Verkaufsstrategen legitim, es ist einfach ein anderer Ansatz.

Das geht mit der Frage einher, wie viel du von dir preisgeben möchtest. Eine kurze Vita gehört zum Standard, würde ich behaupten.

Blogartikel oder statische Seiten könntest du auch Themen widmen, die mit deinem Genre zu tun haben. Z.B. ein paar Essays, die auch sprachlich gern kreativ sein dürfen. So etwas lese ich persönlich immer sehr gerne.

Wenn du viel recherchierst: Vielleicht lässt sich daraus etwas machen? Interessante Links, ein paar Kurzmeldungen - eine Seite, die du fortlaufend erweiterst? Ein sachlicher Artikel, mehrere?

Wenn du in sozialen Netzwerken aktiv bist, könntest du diese Kanäle einbinden. Es gibt Widgets, die z.B. deine letzten Tweets, Instagram-Bilder o.ä. einblenden.

Stichwort "Weltenbau", wenn es um Fantasy geht?

Nichts davon muss für dich brauchbar sein. Ich finde es am wichtigsten herauszufinden, was du willst und wie du dich und dein Schreiben darstellen möchtest.

[Edit]Die Antwort hat sich zeitlich überschnitten.[/Edit]

[Eluin]

Wir haben übrigens ein ganzes Board für Webdesign (ich vermute, hier würden die Fragen weniger untergehen, als in diesem allgemeinen Fragenthread, sprich ein eigenes Thema dafür) und auch für Autorenseiten (zur Inspiration gut).

Ansonsten schließe ich mich Maubel und Aphelion an. Es kommt drauf an, welches Ziel du mit der Webseite erreichen willst. Gerade ein Blog zieht Leser an. Da ist meine Frage: Was bringt es dir, deine Zeit ins Schreiben zu investieren, wenn du dadurch keine Reichweite gewinnst (außer dir ist deine Reichweite egal)?

[Malinche]

  @Lazlo: Ich habe das mal in einen eigenen Thread überführt - im Allgemeinen-Fragen-Thread warst du damit tatsächlich vollkommen falsch. "Allgemeine Fragen" heißt in dem Zusammenhang nämlich nicht, dass dort jede Frage hin kann, die einem gerade in den Sinn kommt, sondern dass man allgemeine Fragen zum Forum und eventuell dem korrekten Board für ein neues Thema stellen kann. Ein bisschen Querlesen im entsprechenden Thread, zumindest in seinem Eingangsposting, sollte das eigentlich auch klar machen. Bitte das nächste Mal etwas genauer hinschauen.

Fragen wie deine, die generell nicht nur für den Fragesteller, sondern auch für andere Personen interessant sein könnten (über Kurzgeschichten auf der eigenen Autorenseite denken bestimmt auch noch andere nach), sollten abgesehen davon generell nicht in Sammelthreads auftauchen, da gehen sie eher unter, wie Eluin schon angedeutet hat.

[Lazlo]

@Malinche: Sorry, bin manchmal einfach etwas verpeilt, stimmt, hätte ja wenigstens eine Frage formulieren müssen/einen eigenen Thread erstellen müssen.
@Eluin:Prima, da schau ich mich gleich um.

Also einen Blog will ich definitiv nicht machen, ich sehe es eher als Vistitenkarte, die einfach dazu gehört. Ich mache schon viel auf Facebook. etc.

@Aphelion: nee, also wie auf einem lieblosen Wühltisch sind meine KGs und meine Präsentation eigentlich nicht ;-), nur die Ausschreibung sind einfach nicht so wichtig für mich, deshalb wäre es schade, sie nicht zu veröffentlichen. Ich habe meine Seite schon gut strukturiert, nur ich wollte einfach noch ein paar zusätzliche Dinge mit reinnehmen. Ich werde wahrscheinlich unveröffentlichen Text aus einem meiner Bücher sowie Schauplätze und Impressionen (Bilder) meiner Fantasywelt mit einfügen. Es gibt natürlich eine "Über mich"-Seite sowie die Verknüpfung von sozialen Netzwerken, amazon etc. Aber vielen Dank für Deine Anregungen!

[Blu_Ravn]

@Lazlo: das mit den unveröffentlichten Texten aus deinen Büchern finde ich gut. Ich habe auch meine ganzen unnötigen Szenen gesammelt, damit ich das bei Bedarf an anderer Stelle als Bonus posten kann.
Oder, wie Stephenie Meyer es einmal gemacht hat: einfach eine Szene oder ein Kapitel aus der Sicht eines anderen Charakters erzählen, falls es erzählperspektivisch passt.

[Alana]

Ich finde Maubels Tipp gut, es als Incentive zu benutzen. Bei all solchen Dingen solltet ihr aber bedenken: Wenn ihr damit Werbung für euch als Autor machen wollt, müssen kostenlose Angebote (ob im Newsletter oder auf der Website) auch von richtig hoher Qualität sein. Mittelmäßige oder noch nicht so gute Sachen, die immer abgelehnt wurden, weil sie vielleicht noch nicht reif genug waren, würde ich nicht einstellen. Mit sowas gewinnt man keine Leser, sondern verliert sogar unter Umständen noch Interessierte. Du kannst solche Sachen übrigens auch auf wattpad stellen. Ich bin dort nicht, aber es scheint gelegentlich eine gute Sache zu sein.

[Steffi]

Ich habe mittlerweile zwei oder drei Kurzgeschichten (mit Cover) auf meine Website als "Freebies" gestellt. Das sind allesamt KGs, die entweder nicht für Anthologien genommen wurden oder aber zu (unentgeltlichen) Adventskalendern gehörten. Ich stelle nur Sachen online, mit denen ich glücklich bin, längst nicht alls, was abgelehnt wurde, landet da. Aber ich mag den Gedanken, ein paar "Goodies" anzubieten und bevor die Sachen irgendwo ungelesen versauern, packe ich sie lieber dahin. (Außerdem bastle ich so gerne Cover  ).

Als Incentive für Newsletter eignet sich sowas sicherlich prima, allerdings verschicke ich keine Newsletter (da würde sich eh niemand für anmelden) und kann daher nicht aus Erfahrung sprechen.

[HauntingWitch]

Ich habe das mal gemacht, aber nicht auf der eigenen Website, sondern via Goodreads und Sweek. Da sind schon 1-2 (und ich meine 1-2) neue Leute auf mich aufmerksam geworden, anscheinend, aber die Buchverkaufsstatistik hat es nicht verbessert. Die meisten Interessierten waren Leute, die ohnehin schon eines der beiden Bücher gelesen hatten. Daher denke ich, dass auf der eigenen Website ganz gut sein kann, um die Fans bei der Stange zu halten, bis ein neues Buch kommt. Aber um neue Fans zu gewinnen eher weniger.

[Sprotte]

Ich stelle nach und nach Geschenkgeschichten als EPUB und MOBI online. Kurzgeschichten, die schon mal veröffentlicht waren oder für die ich eine Zusage hatte und der Verlag machte dicht. Es sind auch einige Abgelehnte dabei, die so sehr auf eine Ausschreibung zugeschnitten waren, dass ich sie wirklich nirgends mehr unterbringen konnte. Ob es mehr bringt außer mir Spaß? Ich weiß es nicht. Die Downloadzahlen sind annehmbar.

[Lazlo]

Danke für euer Feedback! @Steffi: So sehe ich es auch. Ich hab 2-3 KGs, die ich richtig gerne mag und die sich als Goodies anbieten würden. Mal sehen, vielleicht nehm ich das auch mit dem Newsletter mal in Angriff.

[Sprotte]

Und vorhin schrieb mir ein netter neuer Fan (hat sich selbst so bezeichnet, ich bin noch immer ganz quietschig), der zwei meiner Geschenkgeschichten heruntergeladen und begeistert gelesen hat. Dann hat er entdeckt, daß mein OnlineRoman "Stadt im Schnee" noch nicht als E-Book vorliegt und hat mir das Epub gebastelt ... Das hatte ich in einer ruhigen Minute ohnehin vor, Pan hat sogar schon einen Coverentwurf gebastelt, und jetzt hat mir dieser Leser die Arbeit freundlicherweise abgenommen.

Also: Geschenkgeschichten erreichen wirklich LeserInnen!

[Alana]

Wow, das ist ja ein tolles Erlebnis, Sprotte.