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Fanfiction und Zitronen

Begonnen von Antigone, 21. September 2007, 13:15:01

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Steffi

Ich denke es liegt daran, dass es gerade im TV - und Filmbereich unheimlich wenige interessante Frauenfiguren gibt. Warum sollte ich mich als Autor mit denen befassen wollen? Mit Frauentypen, mit denen ich mich weder identifizieren kann noch will? (Nein, ich schreibe keinen Slash, aber ich picke mir für Fanfics auch immer die männlichen Figuren raus).

Die meisten Frauen im TV sind pseudostarke Figuren, die mit großer Klappe ihre Stärke markieren, aber eigentlich doch nur an Beziehungen und Männern interessiert sind. Buffy zum Beispiel. Ein ewiges in Selbstmitleid versinkendes Mädel, das mich noch nie irgendwo gepackt hat. Oder Lana Lang bei Smallville. Cameron bei House. Meredith bei Grey's Anatomy. Die Liste lässt sich beliebig fortführen mit Figuren, mit denen ich mich identifizieren soll aber nicht will. Diese ewige Rumgeheule, warum A jetzt B verlassen hat aber trotzdem nichts von C will - irgendwann ist es genug, es kommt ja auch nichts Neues.

Die einzige, wirklich gut geschriebene Frauenfigur, die mir in letzter Zeit untergekommen ist, ist Susan Ivanova bei Babylon 5. Und die Serie ist schon was älter.


Der Grund, warum ich mir die männlichen Figuren nehme ist einfach: sie sind in der Regel besser geschrieben, mit mehr Tiefe, Ecken und Kanten.  Mit ihnen will ich mich beschäftigen.  Mit den Weibern -im Regelfall - nicht :)
Sic parvis magna

Karin

Hah, interessanter Thread. Danke. Da habe ich mich jetzt auch einmal weitergebildet. Ich wusste gar nicht, was es alles gibt.

Ich mochte Seven of Nine aus Star Trek. Als die Serie damals lief, hieß es auch, dass sehr viele Frauen gerade diesen Charakter besonders mochten.
Und wenn man sich Seven ansieht, besticht vermutlich tatsächlich, dass sie keineswegs je Interesse an Liebesgesülze oder Gut-Mensch-Sein hatte.
Cameron bei Dr. House wird langsam wirklich ärgerlich gutherzig. Ärgs. Die nervt, obwohl ich sie anfangs tatsächlich noch mochte.

Es stimmt schon, interessante Frauencharaktere findet man selten. Die Waage zwischen Selbstbestimmung und Herumgezicke zu halten ist offenbar sehr schwierig.
Und wenn ein Mann zickt, ist das nicht so ausgelutscht und wieder erträglicher.  ;D

Seien wir mal ehrlich: würde plötzlich in jedem 2. Film ein Captain Jack Sparrow vorkommen, wäre er auch nicht mehr interessant. Und Frauengestalten bekommen so selten neue Blickwinkel verpasst, deshalb interessieren sie wohl auch weniger.

Obendrein, wenn ich je Fanfic schreiben möchte, würde ich mir auch Männer herauspicken, die mir gefallen und denen ich schreiberisch näher kommen möchte.  ;D

Dorte

Steffi, gut geschriebene Frauen gibt es bei Battlestar Galactica. Die lassen fast alle Männer weit hinter sich zurück!

Ich denke, es gibt verschiedene Arten von Slash-Autoren.
Die jungen Mädels tasten sich damit an Sexualität ran - zwei Männer bedeutet, dass es irgendwie abstrakt bleibt und sie nicht persönlich betrifft, sie müssen sich nicht Gedanken darüber machen, wie das mit ihnen selbst wäre.
Dann gibt es eine Fraktion, die eben statt Pornos zu gucken lieber Geschichten liest, und einige Frauen mögen dabei eben halt auch gerne homosexuelle Szenen - genau wie Männer.
Dann darf man auch nicht vergessen, dass Homosexualität durchaus gut für die Charakterisierung von Figuren ist in dem Sinne, dass es meistens nicht einfach ist, zumindest in unserer Welt zu dieser Zeit. Wer sich damit schreiberisch beschäftigen will, hat's bei schwulen Männern leichter, weil die weniger akzeptiert sind als Lesben - habe zumindest noch nicht mitbekommen, dass lesbische Frauen wegen ihrer Sexualität zusammengeschlagen wurden... Wer sich also mit Akzeptanz von Minderheiten und dergleichen beschäftigen will, hat bei schwulen Männern einen guten Ansatzpunkt, ob als Schreiber oder als Leser.
Das "Exotische" hatte ich ja letztens schonmal angesprochen.
Dann kam hier auch der Punkt des "Süüüüüß", den gibt es glaub ich vorzugsweise unter den oben erwähnten jungen Mädels - auffallend bei entsprechenden Mangas ist, dass bei einem Pärchen ein Junge ziemlich oft wie ein Mädchen aussieht und sich wie Paris Hilton benimmt...  ;D Ich finde diese Mangas gruselig. Allerdings gibt es auch andere, und die lese ich ziemlich gerne.
Zuguterletzt ist eine Liebesgeschichte immer eine Liebesgeschichte, wenn es nicht schlicht um den Sex geht, sondern um die Gefühle. Ich finde komplizierte Liebesgeschichten spannend, und unter meinen Figuren gibt es halt auch welche mit schwulen oder lesbischen Beziehungen. Warum auch nicht?

Antigone

Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Wer sich damit schreiberisch beschäftigen will, hat's bei schwulen Männern leichter, weil die weniger akzeptiert sind als Lesben - habe zumindest noch nicht mitbekommen, dass lesbische Frauen wegen ihrer Sexualität zusammengeschlagen wurden...

Nun, das nicht, aber wenn ich mich recht erinnere, wurden bei MZBs Darkover-Romanen die als lesbisch verschrieenen Amazonen besonders gerne vergewaltigt... So nach dem Motto: die braucht nur mal nen echten Kerl.... *grusel*

Lg, A.

Manja_Bindig

Weil das eine Idee ist, mit der MZB sich sehr auseinandergesetzt hat - und wenn man sich anguckt, zu welcher Zeit die Darkover-Romane entsteht... MZB hat sehr gern einen Spiegel in ihre Geschichten eingebaut, wie sie die Welt wahrnimmt - und so deprimierend ich es finde - diesen "Lesben... die brauchen einfach mal nen ordentlichen Kerl, dann gehts schon wieder" - höre ich von einem meiner Cousins beunruhigend oft, wann immer ich mich mit ihm unterhalte und das Thema nur schwach streife.
Es kommt nur nicht so deutlich in die Medien, wie wenn es um Schwule geht. Aus welchem Grund auch immer, aber darüber zu spekulieren, würde jetzt zu weit weg führen.

Gut, es geht um Fanfictions.
Warum schreib ich Fanfictions?
Weil ich bei jeder TV-Serie, die ich mit genug Begeisterung schaue(oder Mangas und Romane, die ich mit mit selbiger begeisterung lese)immer wieder Ideen habe, die sich bei mir festbeißen, mich nicht mehr loslassen - sprich, die Plotbunnys SPRINGEN nur so durch die Gegend. Ich muss die Geschichte aufschreiben, oder ich finde nachts keinen Schlaf mehr. Und die Geschichte basiert in ihrer Grundlage so sehr auf  der Vorlage, dass es albern wäre, nicht darauf aufzubauen. Ist es eine längere Geschichte(was ungut oft der Fall ist), bietet sich mir außerdem noch die Gelegenheit, die Charas ein bisschen zu analysieren(teilweise über das Verhältnis zu den Mitmenschen - und ab und an schnappt die Slash-Falle über diese Ecke zu.) und außerdem kleine Storyelemente einzubauen, die ich später in eigenen Geschichten verwenden will und die so auf ihre "Tauglichkeit" geprüft werden.

Und schlussendlich - es ist eine verdammt gute Abwechslung, mal zur entspannung FF zu schreiben. Jede meiner eigenen Geschichten ist eine potentielle Wettbewerbs- oder Verlagseinsendung, entsprechend steht beim Schreiben immer ein bisschen Erfolgsdruck an. Das ist angenehm, weil er den Blick für meine schlechteren Sachen schärft, aber es ist scheiße anstrengend.
Bei FF's ist das nicht so. Ich kann damit nix an Geld verdienen oder sie auf eine Publikationsliste setzen, ich hab davon nix als den Spaß am Schreiben.
Das soll nicht heißen, dass ich mich hinter eine FF weniger klemme, als hinter meine anderen Sachen - ich hab bei meinen FF's die gleichen ansprüche an mich. Aber irgendwie ist es trotzdem eine Art Urlaub, weil ein Teil des Erwartungsdrucks weg ist - diesen Druck mach ich mir allerdings in schönster Regelmäßigkeit selbst.

Steffi

Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Steffi, gut geschriebene Frauen gibt es bei Battlestar Galactica. Die lassen fast alle Männer weit hinter sich zurück!



Vielleicht ist das ein Phänomen von Sci-Fi.

Aeryn Sun aus Farscape ist ja auch in Ordnung. Möglicherweise liegt es daran, dass bei Sci-Fi alle Figuren in ein überstehendes Konzept engebunden sind - in erster Linie geht es um die Welt, dann um die Figuren. Bei Sci-Fi steht das Liebesgeplänkel oft an zweiter oder dritter Stelle, was bedeutet, dass weibliche Figuren auch noch eine andere Funktion ausfüllen müssen. Und das macht sie sympathisch.
Sic parvis magna

Hr. Kürbis

Danke, Mädels, für diese erhellenden Einsichten.  ;D Kerle melden sich bei so einem Thema ja bekanntermaßen eher wenig zu Wort! ;)

Manja_Bindig

Warum auch immer... das ist mir überhaupt aufgefallen, dass ein Großteil homoerotischer Belletristik - ob Fantasy oder nicht - von Frauen kommt(Biografien klammern wir hier mal bitte aus, es geht um fiktionale Texte)
Warum haben männer da weniger zu sagen?

Franziska

Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Steffi, gut geschriebene Frauen gibt es bei Battlestar Galactica. Die lassen fast alle Männer weit hinter sich zurück!
Starbuck ist einfach einzigartig! Ich liebe die Serie!

Zitat von: Dorte am 23. September 2007, 11:31:23
Die jungen Mädels tasten sich damit an Sexualität ran - zwei Männer bedeutet, dass es irgendwie abstrakt bleibt und sie nicht persönlich betrifft, sie müssen sich nicht Gedanken darüber machen, wie das mit ihnen selbst wäre.
Da gebe ich dir Recht. Besonders junge Mädchen, die selbst noch nicht viel Erfahrung haben scheinen shonen-ai zu mögen. Das gibt halt die Möglichkeit über Sex zu reden/schreiben, ohne dass es einen selbst betrifft und peinlich ist.
Mit dem anderen hast du auch recht. Bei mir spielt noch eine Rolle, dass es mit schwulen Charakteren einfach interessant ist. Da sind einige Probleme einfach vorprogrammiert. Sicher ich könnte ach über Lesben schreiben, aber wenn ich eigene Probleme verarbeite fällt es mir irgendwie leichter, die auf einen männlichen chara zu übertragen, dann kann ich da allgemeiner drüber schreiben (ich meine jetzt keine Sexszenen, so prüe bin ich nicht  ;) )

äh das hat jetzt nichts mehr mit FF zu tun, aber ist trotzdem eine interessante Diskkussion. ich kann mir schon vorstellen, dass es auf schwule Männer seltsam wirken muss, wenn Frauen sowas schreiben, besonders, wen sie da so wirklichkeitsferne Vorstellungen haben.
Aber interessant, dass du das liest, Herr Kürbis, musst dich da ja manchmal totlachen! Wieso schreibst du denn nicht über Schwule sondern über Heteros, könnte ich jetzt mal zurückfragen.

Maran

Liebe Franziska!
Starbuck war ursprünglich eine männliche Figur und wird es in meinen Augen auch immer bleiben! Dirk Benedict hat diesen Charakter auf seine einzigartige Weise unnachahmlich verkörpert.

Sry für das OT

Hr. Kürbis

Franziska, das komische ist ja, ich lese diese slash Sachen gar nicht, auch Shonen-Ai Mangas lese ich nicht mehr. Könnte natürlich daran liegen, dass selber machen mehr Spaß macht als nur darüber zu lesen...  :rofl:
Nein, mal im ernst, mich wundert das nur ein wenig, auch dass ich selber eher Hetero-Texte verfasse, aber nicht unter dem Gesichtspunkt, weil es für mich etwas "Exotisches" hat. Das hängt wohl mehr damit zusammen, dass ich den Fokus dann auf andere Dinge lenken kann als nur auf die Besonderheit der Homosexualität...

Man merkt, ich hab heute viel geschrieben. Der Kopf ist leer, die Worte fließen nur zäh auf den Bildschirm, ich schreibe wirr...  :d'oh:

Lisande

Zitat von: Manja am 23. September 2007, 17:02:32
Warum auch immer... das ist mir überhaupt aufgefallen, dass ein Großteil homoerotischer Belletristik - ob Fantasy oder nicht - von Frauen kommt(Biografien klammern wir hier mal bitte aus, es geht um fiktionale Texte)
Warum haben männer da weniger zu sagen?

Weil Männer sich mit dem Thema Homosexualität oft sehr schwer tun. Ich kenne in meinem engeren Bekanntenkreis nur sehr wenige Männer, die nicht alles zusammenkneifen, was sie nur haben, wenn das Thema auch nur erwähnt wird.

Und manchmal glaube ich, dass Frauen sich gerne einen schwulen Charakter schreiben, weil man dem einige sehr (klischeehaft gedacht) unmännliche Charaktereigenschaften verzeiht. Wäre der entsprechende Chara hetero, würden ihm diese Eigenschaften vorgeworfen ("so würde doch kein echter Kerl reagieren!"), hier gibt es ja auch irgendeinen Thread, in dem über männliche und weibliche Charas gesprochen wurde und wo dieses Thema, dass nämlich männliche Charas oft viel zu viele weibliche Eigenschaften haben, diskutiert wurde. Nimmt man einen homosexuellen Helden, wird man nicht so schnell auf diese Kritik stoßen, weil die meisten dann akzeptieren, dass das Verhalten eben nicht so stereotyp männlich sein muss (und bevor einer fragt: das war ein Kompliment! ;) )

Ich lese Slash dann gerne, wenn es passt - d. h. wenn es sich um Charaktere handelt, die man sich zusammen vorstellen kann. Ich finde auch noch lange nicht in jedem Buch/Film/whatever ein Slash-Pairing, das ich mir vorstellen kann. Und ich schreibe auch nicht viel Slash - von gewissen Rollenspielen mal abgesehen... - es muss einfach passen, und nur um des Slashs Willen bringt das ganze gar nichts. Heißt: ich muss eine Idee haben, die nach einem Slash-Pärchen schreit, und dann kann ich das auch schreiben. Und bei besagten Rollenspielen liegt es einfach daran, dass meine Mitspielerin und ich uns so ähnlich im Charakterbauen sind, dass die irgendwie immer zu einander finden. Egal, ob es ein homosexuelles oder ein heterosexuelles Pärchen wird... die ziehen sich irgendwie an, ob das gewollt war oder nicht... ;)

Judith

Zitat von: Franziska am 23. September 2007, 17:18:24
Besonders junge Mädchen, die selbst noch nicht viel Erfahrung haben scheinen shonen-ai zu mögen. Das gibt halt die Möglichkeit über Sex zu reden/schreiben, ohne dass es einen selbst betrifft und peinlich ist.
Ohne jemals eine FF oder Slash geschrieben zu haben, kann ich mir durchaus vorstellen, dass dieser Punkt eine Rolle spielt. Aus irgendeinem Grund ist ja gerade bei Sexszenen die Tendenz, sie mit der Erfahrung der Autorin selbst in Verbindung zu bringen, sehr hoch. Also einerseits Autor(inn)en, die befürchten, dass Leser bei Sexszenen auf sie selbst schließen, andererseits Leser, die dann meinen, dass es sich bei solchen Szenen um persönliche Erfahrungen handelt.
Und das umgeht man vielleicht bei homosexuellen Paaren. Wenn ich als Frau über zwei schwule Männer schreiben würde, dann würde wohl niemand fragen/überlegen, ob das meine eigenen sexuellen Erfahrungen wiedergibt.  ;)
Aber diese Vermutung kommt von einem Blick von Außen - ich selbst habe keine Ahnung von Fanfictions und täusche mich daher vielleichte gerade gewaltig.  :hmmm:

Manja_Bindig

Hm, eigene Erfahrungen bei geschriebenen Bettszenen - ich denke, um darauf Rückschlüsse zu ziehen, müsste ich das Alter der autorin kennen oder wenigstens am Schreibstil abschätzen können. Was sich besonders an den Bettszenen deutlich abzeichnet. (schon mal eine gelesen, die eine 13Jährige verfasst hat? Spart euch die Qual). Eine 25-Jährige wird durchaus ein bisschen auf ihre eigenen Vorlieben(oder die grobe Richtung selbiger) und Erfahrungen zurückgreifen - selbige fehlen besagter 13Jährigen.
Die 13Jährige hatte also von nix ne Ahnung(zumindest keine am eigenen Leib, wobei man nicht mal mehr das heute mit sicherheit sagen kann...) - entsprechend ist die Bettszene genau das, womit ich das Wort "sexualakt" umschreibe "Rein Raus Rein Raus"(ich hab da mal einen "Text" zu geschrieben war sehr amüsant).
Mit 25 sieht die Sache schon anders aus.
Unsere Autorin hat ein bisschen mehr Ahnung von der Materie und wenn sie nicht ganz talentfrei beim Schreiben ist, kann sie diese Ahnung - oder die Art wie sie Sex empfindet - in Texte einbinden und Stimmung rüberbringen.
Empfindet sie es als angenehm, wenn es etwas "rauer" zugeht, kann man dann davon ausgehen, dass sich das in gewisser weise bei den Geschichten wiederfindet - nichts desto trotz(oder grad deswegen) kann der Text sehr stimmungsvoll sein. :)

Ein bisschen steckt man eben immer in seinen Texten. Auch in den Bettszenen. Auch, wenn man als Frau über homosexuelle Männer schreibt. :)

(allerdings gibts gerne Ausnahmen. Ich bin 20. Ich schreibe - zumindest laut Tesla, Grinsy und einer weiteren Freundin von mir - gute Bettszenen.(wenn ja, verfluche ich dieses Talent)
...
...
(diese drei Punkte sollten eigentlich alles sagen, oder?)

Ary

ZitatIch lese Slash dann gerne, wenn es passt - d. h. wenn es sich um Charaktere handelt, die man sich zusammen vorstellen kann. Ich finde auch noch lange nicht in jedem Buch/Film/whatever ein Slash-Pairing, das ich mir vorstellen kann. Und ich schreibe auch nicht viel Slash - von gewissen Rollenspielen mal abgesehen... - es muss einfach passen, und nur um des Slashs Willen bringt das ganze gar nichts. Heißt: ich muss eine Idee haben, die nach einem Slash-Pärchen schreit, und dann kann ich das auch schreiben. Und bei besagten Rollenspielen liegt es einfach daran, dass meine Mitspielerin und ich uns so ähnlich im Charakterbauen sind, dass die irgendwie immer zu einander finden. Egal, ob es ein homosexuelles oder ein heterosexuelles Pärchen wird... die ziehen sich irgendwie an, ob das gewollt war oder nicht...

Lisande, von was redest du denn da nur?
*hust*
*grins*
Ich schreibe gern slash, sowohl im FF-Bereich, als auch in meinen eigenen geschichten (beide Romanprojekte drehen sich um homosexuelle Pärchen, und auch in meinem NaNo-Roman wird es eins geben), aber ich achte sehr darauf, wie Lisande schon schrieb, dass es "passt". In den Projekten, die früher oder später veröffentlich werden sollen, werden die Bettszenen auch eher spärlich gesät bleiben und es wird ab einem gewissen Punkt dezent ausgeblendet, auch wenn ich auch anders kann  :innocent: .
Slash nur um des Slash willen (diese schrecklichen "PWP-Geshcihten", wobei das pwp für "plot? what plot?" steht) kann ich nicht ausstehen, und was manche FF-Autoren sich ausgedacht haben, ist wirklich abartig. Schüler-Lehrer-Verhältnisse in Hogwarts oder Hobbit-Zwerg-Bettakrobatik sind einfach nicht mein Ding, das finde ich einfach nur widerlich, da gruselt es mich auch.
Aber eine gut gemachte erotische Szene mit viel Spielraum für Fanatsie... wenn es so richtig schön knistert und man beim Lesen auch mal rot wird, sowas mag ich. Und natürlich darf die Romantik nicht fehlen. Wenn meine Betas mir sagen, die Charaktere wären gerade mal wieder so "niedlich" zusammen, dann weiß ich, ich bin auf dem richtigen Weg.
Ich schreibe gern homosexuelle Pärchen, aus dem Grund, den Lisande schon angedeutet hat - "unmännlich" Eigenschaften werden mir eher verziehen (auch wenn man natürlich immer wieder mit dem Vorwurf kämpfen muss, man würde "Klischeeschwule" schreiben oder deswegen Schwule schreiben, weil man als Frau nicht fähig ist, "echte" männliche Charaktere zu schreiben).
Meist sind mir, genau wie Steffi, in vielen Fandoms die Kerle auch einfach lieber als die Frauen, die nur zu oft einfach als Zicken, schmückendes Beiwerk, schmachtende Tussis oder ewig kreischende "Huch, ich hab mich dreckig gemacht"-Weibchen beschrieben werden.
Ivanova war eines der sehr schönen Gegenbeispiele, ich mag sie immer noch sehr. Talia und Elspeth aus Mercedes Lackesys Valdemar-Büchern, auch sehr nette Damen mit Charakter und Ecken und Kanten. Die Film-Eowyn aus dem herrn der Ringe (die im Buch ist mir zu blass). Tolle Frauen soll es auch in Lynn Flewellings "Tamír"-Büchern geben, die ich endlich mal lesen muss. Aber allzu lang könnte ich diese Liste nicht mehr fortsetzen.

Aryana
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.