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Überarbeiten als plotloser Schreiber

Begonnen von Nezumi, 16. Oktober 2016, 17:51:31

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Evanesca Feuerblut

ZitatDas klingt spannend! Denkst du dir diese Szenen denn aktiv aus? Oder fallen sie dir einfach spontan aus? Und wann weisst du, ob du genug Szenen hast?
Nein, die Szenen fliegen mir spontan zu und ich notiere sie. Außerdem notiere ich mir noch, was kurz vorher passieren müsste und was kurz darauf. Und falls möglich, leite ich irgendwelche Auswirkungen dieser Szenen auf das spätere Geschehen ab.
Die Entscheidung, wann es genug sind, erfolgt meist nach Gefühl :)

Eluin

#16
Zitat von: Nezumi am 18. Oktober 2016, 15:01:40
Das heisst, du machst dir im Voraus bereits einen Plot, ohne den aktiv zu verfolgen? Oder verstehe ich da etwas falsch?
Teilweise habe ich grobe Ideen im Kopf oder ein paar Notizen zum Plot notiert. Aber ja, ich habe schon probiert, vorher zu plotten. Geht bei mir nach hinten los. Sprich: Plot geschrieben, angefangen zu schreiben. Was passiert?
Zitat"Oh wo kommt denn der Charakter plötzlich her?"
"Verdammt. Der passt zu gut in die Handlung, aber der steht nicht im Plot  :gähn: Egal."
*weiter tippen*
"Tja und nun? Nun werfen die Charaktere die ganze Handlung über den Haufen?  :hmhm?: Aber so war das doch gar nicht geplant."
*vorsichtig weiter tipp*
"Ich muss dafür aber einiges am Anfang anpassen. Soll ich? Ja!"
*Notizen mach*
*begeistert weiter schreib*
*mit großen Kulleraugen den neuen Plot anstarr*
"Das ist ja soooo viel besser, als ich mir das vorher gedacht hätte.  :vibes:"

So ungefähr sieht es bei mir aus, wenn ich mit einem Plot starte. Meistens habe ich daher nur ein paar grobe Eckpfeiler im Kopf ala "der Proto soll abhauen und seinen eigenen Weg suchen" und "am Ende stirbt der und der" - aber viel mehr nicht. Dann schaue ich, wohin ich wirklich getragen werde. Dadurch ist das Überarbeiten zwar echt nicht wenig, aber es lohnt sich. Ich muss diverse Handlungsstränge - ganz besonders am Anfang, bevor sich der Hauptplot wirklich herauskristallisiert hat - neu verknüpfen, aber das macht mir auch Spaß. Kein Spaß macht mir allerdings zum xten Mal über einen Text zu fräsen und Füllwörter und Co. zu löschen  :d'oh:
Träume verändern die Zukunft. Doch erst wenn wir die Augen öffnen, können wir sie verwirklichen!
Mein Spruch, mein Motto.

Trippelschritt

Zitat von: Nezumi am 18. Oktober 2016, 15:01:40
Puh. Also erstmal: Danke für all die vielen Antworten und hilfreichen Tipps! Dass sich soviele unter euch noch zu den Drauflosschreibern zählen, hätte ich wirklich nicht gedacht.  ;)


@Trippelschritt:
ZitatIch brauche:
- eine zentrale Idee, die ich  in einem kurzen Satz präzise formulieren kann. Ohne das, weiß ich ja selbst nicht, worum es geht
- ich brauche ein Setting oder in meinem Fall eine Welt, in der ich mich auskenne. Man kann sie komplett neu bauern, was sehr lange dauert. Man kann aber auch eine Anleihe in der bekannten Natur machen. Aber wenn man über den Dschungel schreibt, dann sollte man viel darüber glesen haben und besser noch, mindestens einmal die Nase hineingesteckt haben. Desgleichen bei ewigem Eis, Wüste etc.
- Ich muss meine Figuren kennen. Und die sehr gut. Ich muss in jedem Fall, in dem sie sich entscheiden müssen - im Großen wie im Kleinen - wissen und verstehen, wie sie sich entscheiden und warum.
Machst du denn für deine Figuren einen Steckbrief bzw. wie arbeitest du die im Voraus schon aus?


Eure Nezumi

Hallo Nezumi,

das kann ich Dir gerne verraten, hat aber nichts mit Überarbeiten und diesem Thread zu tun. daraufhin habe ich mal unter Workshop / Figuren gesucht und musste feststellen, dass es zumindest hier keinen Thread gibt, der sich damit beschäftigt, wie ich mir eine Figur erarbeite. Auch nicht, wie ich sie einführe. Dafür aber jede Menge Spezialfragen zu Figuren.

Ich mache deshalb jetzt einen solchen Thread auf und beantworte Deine Frage unter diesem neuen Thema.

Liebe Grüße
Trippelschritt

canis lupus niger

#18
Zitat von: Witch am 17. Oktober 2016, 13:17:24
Zitat von: Evanesca Feuerblut am 16. Oktober 2016, 18:34:46
Ich plotte in der Regel nicht wirklich. Meist warte ich einfach, bis ich genug Szenen habe, die ich lose in einer Reihenfolge anordne und dann schreibe ich von einer dieser Szenen zur nächsten.

Bist du meine Seelenverwandte? ;D Ich mache das genauso.

Ich auch.  ;D
In dieser Phase habe ich bestenfalls ein paar grobe Ideen, wie sich die Geschichte entwickeln könnte. Eine Art groben Plot entwickle ich erst, wenn ich die Einzelszenen zu verknüpfen beginne. Logisch, dann muss man sich ja entscheiden, was man draus machen will.

Jedem Leidensgenossen empfehle ich Stephen Kings "Über das Leben und das Schreiben, und zwar die zweite Hälfte seiner Autobiographie. Darin beschreibt er nämlich, wie er seine -ursprünglich in einem Stück ohne Zurückblättern und Zwischenkorrekturen heruntergeschriebenen Manuskripte überarbeitet. Find ich für mich sehr nützlich, weil er vieles so macht, wie ich. Oder eher andersherum: ich mach vieles so ähnlich wie er.  ;)

Gamalda

#19
Mein Schreiben ist ein Durcheinander von all dem was ihr so berichtet und ich bin ehrlich gesagt froh über diesen Thread, weil ich mich manchmal hier beim Lesen wie ein unorganisierter Nichtplotter unter strukturierten, organisierten Plottern fühle  ??? (ist nur meine Wahrnehmung, ich weiß  :))

Ich wäre froh, wenn ich mit Plot schreiben könnte. Vorher ist schon alles ausgeklügelt und ich muss es nur noch ausformulieren. ( ::) ich weiß schon, so einfach ist das sicher auch nicht)

Ich kann mir auch durchaus einen Plot erstellen, aber dann habe ich keine Lust mehr auf die Geschichte, es ist so als würde sie mich langweilen, weil ich sie schon kenne. Ich bin unmotiviert und es kommen keine Ideen mehr. Ich habe es wieder versucht für den Nano jetzt, aber ich merke, das mir und meiner Geschichte das nicht gut tut. Also habe ich jetzt das angeplottete Projekt weggeschoben, mir ein neues vorgenommen und nur ganz grob überlegt, wo ich am Ende hin will. Und auch Notizen für Szenen gemacht, die mir in den Sinn kamen. Den Hinweis sich sehr ausgiebig mit den Charakteren auseinander zu setzen, den find ich sehr gut, ich weiß nämlich nicht, ob ich das ausreichend intensiv mache.
Mal sehen, was daraus wird  :)

Das Bauchschreiben ist - so kommt es mir vor - viel mehr Arbeit. Eben weil immer wieder neue (gute) Ideen auch schon geschriebenes durcheinander bringen. Bei KGs habe ich das im Griff, aber bei einem größeren Projekt finde ich das auch sehr anstrengend. Da dann den Überblick zu behalten ...  :d'oh:

Das Überarbeiten ist dann sehr viel Arbeit und ich würde es diesmal so versuchen, wie Bianca es vorschlägt.

Ich hol mir jetzt mal den Stephen King aus dem Regal und lese noch mal, was er schreibt. Ist schon lange her, dass ich das gelesen habe.




HauntingWitch

Zitat von: canis lupus niger am 19. Oktober 2016, 10:49:51
Jedem Leidensgenossen empfehle ich Stephen Kings "Über das Leben und das Schreiben, und zwar die Zweite Hälfte seiner Autobiographie. Darin beschreibt er nämlich, wie er seine -ursprünglich in einem Stück ohne zurückblättern und Zwischenkorrekturen heruntergeschriebenen Manuskripte überarbeitet. Find ich für mich sehr nützlich, weil er vieles so macht, wie ich. Oder eher andersherum: ich mach vieles so ähnlich wie er.  ;)

Das muss ich unbedingt mal lesen. Steht schon lange auf meiner Liste.

Zitat von: Gamalda am 19. Oktober 2016, 12:59:03
Mein Schreiben ist ein Durcheinander von all dem was ihr so berichtet und ich bin ehrlich gesagt froh über diesen Thread, weil ich mich manchmal hier beim Lesen wie ein unorganisierter Nichtplotter unter strukturierten, organisierten Plottern fühle  ??? (ist nur meine Wahrnehmung, ich weiß  :))

So geht es mir dauernd. Wir haben hier im Forum ja sehr viele "Wie macht ihr dieses und jenes"-Threads und bei jedem bin ich erstaunt, wie strukturiert alle anderen vorzugehen scheinen. Aber letztendlich ist es egal, wie man etwas macht, so lange man zum Ziel kommt. In diesem Fall ist das der fertige Roman.

wortglauberin

#21
Zitat von: Nezumi am 18. Oktober 2016, 15:01:40

Na ja, das Problem ist eben, dass mein erster Entwurf meistens ein ziemliches Durcheinander ist, weil ich eben wenig bis gar nicht im Voraus plotte. Deshalb weiss ich meistens gar nicht, wo ich jetzt ansetzen soll oder ob ich lieber doch den ganzen Entwurf nochmals neu schreiben muss. Ich habe ehrlich gesagt schon oft versucht zu plotten, aber leider hat sich herausgestellt, dass das überhaupt nichts ist für mich: Wenn ich bereits weiss, wo die Reise hingeht, fühle ich mich während des Schreibens eingeschränkt und eher unmotiviert.


Mir geht es auch ganz oft so, da ich, wie Valkyrie Tina auch, vor allem die Figuren, ganz viele Ideen und Einfälle und eine Grundstimmung oder Prämisse habe, aber keinen wirklichen Plot.
Ich arbeite zwar daran, dass das bereits im Voraus besser wird, aber mir geht es da wie dir, das entwickelt sich immer erst über das Schreiben selbst und endet dann eben sehr verworren;
für das Überarbeiten finde ich es dann sehr hilfreich, wie BiancaS vorschlägt, die 7 Punkte
nachträglich zu überprüfen- ich habe aber auch schon bemerkt, dass das manchmal eben nicht passt, weil sich eben nicht jeder Roman an diese "klassische" Aufstellung hält (halten will/soll).

Mir zumindest hilft es dann, mir nach dem Ende der Geschichte Gedanken darüber zu machen, wo ich überhaupt hin möchte, beziehungsweise welche der bereits geschriebenen Handlungsschritte für die Geschichte und den Plot überhaupt wichtig und stimmig sind- als Bauchschreiberin kennst du wahrscheinlich auch, dass auch mal ganz viel Unnützes  "dumherum" geschrieben wird, das gar nicht wirklich wichtig ist.
Das bedeutet leider viel Denkarbeit, aber solange du für dich eine Struktur findest, sei es eine mit 7 Punkten oder nicht, hilft das einfach schon einmal, die Geschichte zu entknäulen und stringenter zu machen, und dann hat man beim Überarbeiten meist auch einen Ansatzpunkt  :)

zDatze

Zitat von: Nezumi
Ich habe ehrlich gesagt schon oft versucht zu plotten, aber leider hat sich herausgestellt, dass das überhaupt nichts ist für mich: Wenn ich bereits weiss, wo die Reise hingeht, fühle ich mich während des Schreibens eingeschränkt und eher unmotiviert.
Genau das wollte ich wissen, Nezumi!

Plotten bringt zwar eine Struktur in die Geschichte, aber nimmt bei manchen AutorInnen die Spannung weg. Es gibt trotzdem ein paar Methoden, die dir vielleicht weiterhelfen können und dich beim Schreiben nicht so einschränken, wie ein vollständig ausgearbeiteter Plot. Ich glaube auch, dass da jeder ausprobieren muss, welche Arbeitsweise einem wirklich liegt. Und selbst wenn man die Plotter-Bauchschreiber-Balance gefunden hat, kann es passieren, dass ein Projekt völlig aus der Linie schlägt.

Ein Zeit lang habe ich mit nur mit ein paar Fixpunkten in meinen Geschichten gearbeitet. Das waren oft Szenen, die von meiner Figur extremes gefordert haben. Das konnte eine Entscheidung sein, ein Kampf, ein extremer Einschnitt in das bisherige Leben, das Treffen auf eine weitere Figur usw. Sozusagen die Wendepunkte der Geschichte.
Dann habe ich mich von Szene zu Szene geschrieben und zwar immer mit der Frage im Kopf: Wie schaffe ich es von A nach B und was müsste als nächstes passieren?
Dabei wäre es wichtig ein Ende im Kopf zu haben (was ich allerdings oft nicht hatte), damit die Geschichte nicht im Sand verläuft (was dann logischerweise passiert ist). Daher bin ich dann doch mehr zu den Plottern gewechselt, aber das heißt jetzt nicht, dass ich völlig problemlos meine Geschichten schreibe. Beide Varianten haben ihre Vor- aber auch ihre Nachteile.

Eine weitere Methode, die ich allerdings selbst nicht ausprobiert habe, ist Yes, but. No, and. Es klingt gerade für Bauchschreiber nach einer guten Methode, um die Spannung aufrecht zu erhalten, da man eigentlich immer einen neuen Konflikt miteinbringt oder einen bestehenden Konflikt verschärft. Natürlich ist hier auch die Gefahr gegeben, dass die Geschichte nachher sehr episondenhaft wirkt, weil Probleme möglicherweise zu schnell auftauchen und auch wieder gelöst werden. So eine grobe Idee, wo du mit deiner Geschichte hinwillst, ist sicher auch eine große Hilfe.

Ansonsten wollte ich dich noch dazu aufmuntern, einfach auszuprobieren. Jede Autorin und jeder Autor hat seine eigene Art und Weise wie sie/er die Geschichten aufs Papier oder auf die Festplatte bannt.

Nezumi

@Witch:
Danke, das mit der Kommentarfunktion werde ich mir merken. Die kannte ich zwar bereits schon, aber irgendwie ist mir nie eingefallen, dass ich sie auch so benutzen könnte...  ::)

@Evanesca Feuerblut:
Danke. Das mit den Szenen geht mir meistens etwa gleich - manchmal schreibe ich die auch schon im Voraus auf, da kommen mir manchmal auch noch zusätzliche Ideen.  :)

@Eluin:
Zitat
Zitat"Oh wo kommt denn der Charakter plötzlich her?"
"Verdammt. Der passt zu gut in die Handlung, aber der steht nicht im Plot  :gähn: Egal."
*weiter tippen*
"Tja und nun? Nun werfen die Charaktere die ganze Handlung über den Haufen?  :hmhm?: Aber so war das doch gar nicht geplant."
*vorsichtig weiter tipp*
"Ich muss dafür aber einiges am Anfang anpassen. Soll ich? Ja!"
*Notizen mach*
*begeistert weiter schreib*
*mit großen Kulleraugen den neuen Plot anstarr*
"Das ist ja soooo viel besser, als ich mir das vorher gedacht hätte.  :vibes:"

So ungefähr sieht es bei mir aus, wenn ich mit einem Plot starte.
Das kenne ich nur zu gut... *seufz* Aber schön zu wissen, dass ich nicht die einzige hier bin, die sich selten von Anfang an auf einen Plot festlegen kann.  ;D

@Trippelschritt:
Dankeschön, werde mir den neuen Thread gleich mal zu Gemüte führen!

@canis lupus niger:
ZitatJedem Leidensgenossen empfehle ich Stephen Kings "Über das Leben und das Schreiben, und zwar die zweite Hälfte seiner Autobiographie. Darin beschreibt er nämlich, wie er seine -ursprünglich in einem Stück ohne Zurückblättern und Zwischenkorrekturen heruntergeschriebenen Manuskripte überarbeitet.
Hab ich mal gelesen, allerdings erinnere ich mich nicht mehr genau an alles. Aber ich fand seine Ansicht, dass seine Geschichten wie Fossilien seien, die man vorsichtig Schicht für Schicht ausgraben müsse, ziemlich zutreffend auf die Art und Weise, wie ich an Geschichten herangehe. Übrigens habe ich letztens irgendwo mal gelesen, dass King sich auch oft seine Geschichten vor dem Einschlafen selbst "erzählen" soll und sich dabei auch ein grosser Teil des Plots entwickle. Bei mir ist das ganz ähnlich: Ich erzähle zwar nicht, aber meistens denke ich vor dem Einschlafen nochmals über meine Geschichte nach, um eventuelle Probleme zu lösen (mit mehr oder weniger Erfolg).

@Gamalda:
ZitatIch kann mir auch durchaus einen Plot erstellen, aber dann habe ich keine Lust mehr auf die Geschichte, es ist so als würde sie mich langweilen, weil ich sie schon kenne. Ich bin unmotiviert und es kommen keine Ideen mehr. Ich habe es wieder versucht für den Nano jetzt, aber ich merke, das mir und meiner Geschichte das nicht gut tut.
Du sprichst mir aus der Seele.  ;)
Ich habe vor ein paar Wochen endlich (!) ein Herzensprojekt beenden können, an dem ich mindestens vier Monate gesessen bin, um nur mal den ersten Entwurf fertig zu kriegen. Normalerweise bin ich da um einiges schneller, sobald ich erst einmal in der Geschichte drin bin. Bei diesem Projekt habe ich jedoch im Voraus bereits die ganze Handlung geplottet (nicht ins Detail, aber dennoch genug, um mich nicht irgendwo in eine Sackgasse zu manöverieren), um das Chaos zu verhindern, das ich mit der letzten Geschichte hatte. Leider war das Schreiben mehr ein "Abmühen" als irgendetwas anderes und selbst das Camp NaNo hab ich mehr schlecht als recht geschafft. Es fehlte einfach irgendwie "der Funken" bei diesem Projekt, eben weil ich eben schon ganz genau wusste, was passieren würde. Das hat dann u.a. dazu geführt, dass ich ganze Szenen in einem Satz abgehakt habe, weil ich keine Lust hatte, sie zu schreiben und der erste Entwurf schlussendlich nicht viel mehr war als ein Flickenteppich aus schlecht geschriebenen Szenen. Etwas Gutes hatte die ganze Sache aber dennoch: Ich habe festgestellt, dass das Plotten absolut nichts für mich ist.  ;)

@wortglauberin:
ZitatMir zumindest hilft es dann, mir nach dem Ende der Geschichte Gedanken darüber zu machen, wo ich überhaupt hin möchte, beziehungsweise welche der bereits geschriebenen Handlungsschritte für die Geschichte und den Plot überhaupt wichtig und stimmig sind- als Bauchschreiberin kennst du wahrscheinlich auch, dass auch mal ganz viel Unnützes  "dumherum" geschrieben wird, das gar nicht wirklich wichtig ist.
Ja, so geht es mir auch. Dazu kommt, dass ich mich während des Schreibens auch oft von meiner eigenen Laune/Stimmung treiben lasse: Wenn ich einen guten Tag hatte, wird es eher eine positive Szene und umgekehrt. Eben weil ich keinen wirklichen Plot habe, lasse ich mich oftmals (vor allem in der Mitte der Geschichte) etwas treiben.

@zDatze:
ZitatEine weitere Methode, die ich allerdings selbst nicht ausprobiert habe, ist Yes, but. No, and. Es klingt gerade für Bauchschreiber nach einer guten Methode, um die Spannung aufrecht zu erhalten, da man eigentlich immer einen neuen Konflikt miteinbringt oder einen bestehenden Konflikt verschärft.
Ich glaube, über die Methode hat Marcus Johanus mal gebloggt, oder? Jedenfalls hab ich das so im Kopf...  ???
Ausprobiert habe ich sie auch noch nicht, aber wie du sagst, ist die Gefahr wohl gross, dass es schnell gestellt wirkt. Was mir manchmal hilft, ist, gewisse Szenen, die ich mir ausgedacht habe, nochmals durchzugehen und mir zu überlegen, wie ich möglichst viel Konflikt reinpacken könnte. Also wenn ich z.B. eine Szene habe, in der mein Prota irgendwo gefangen ist und versucht zu fliehen, überlege ich mir, was das Schlimmste sein könnte, dass ihm dabei passieren könnte. Und vielfach gefällt mir das dann auch besser als die ursprüngliche Szene - wobei man wahrscheinlich auch hier aufpassen muss, nicht gleich zu dramatisch zu werden.