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Panik, dass ein anderer Autor einem zuvor kommen kann...

Begonnen von Termoniaelfe, 22. Juli 2007, 15:41:49

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Termoniaelfe

Hallo Leute,

ich frage mich gerade, ob Ihr das auch schon Mal erlebt habt?
Plötzlich und völlig unvermittelt poltert Euch eine Idee in den Kopf und Ihr Angst habt ein anderer Autor könnte euch zu vorkommen?
Mir geht es momentan so. ich habe eine , wie ich finde, tolle Idee für ne neue Kindergeschichte, kann sie aber - aus Zeitgründen - nicht so schnell aufschreiben, wie ich das gerne möchte. Und immer häufiger drängt sich der Gedanke in mein Hirn, ein anderer Autor könnte ja die gleiche Idee haben und schneller sein. das macht mich richtig kirre. Kennt Ihr dass auch? Und wenn ja, wie geht Ihr damit um?

LG
Termi

THDuana

Hallo Termi,

mach dir da mal keinen Kopf ;)
Die Wahrscheinlichkeit, dass sowas passiert, halte ich nicht für sehr hoch. Konzentrier dich auf deine jetzigen Projekte und schreibe dir die gute Idee für später auf.
Dass ein anderer Autor schneller sein kann und die gleiche Idee hat, ist bei mir eigentlich immer der Fall, weil ich nichts wirklich neues erfinde. ::)

Was du dagegen machen könntest ... :hmmm: Vielleicht niemand etwas Genaueres dazu erzählen und für dich die Geschichte planen. Aber vor allem solltest du einen kühlen Kopf bewahren. Manchmal denke ich, umso mehr man darüber grübelt, umso wahrscheinlicher wird es, dass ein anderer darauf stößt ;) Ist natürlich Quatsch.


Termoniaelfe

Hi Duana!

Ja ich denke, du hast Recht. Man sollte nicht so viel grübeln und lieber schreiben. Was das ausplaudern angeht, das tue ich eigentlich nie wenn ich was Neues Plane. Nicht weil ich Angst vor Ideenklau habe, nein, weil ich erst ganz sicher gehen will, das der Text auch stimmt, bevor ich was darüber erzähle. Ich weiß auch nicht, weshalb mich bei dieser Sache jetzt hin und wieder die Paranoia überkommt. Ich brauche bestimmt mal Urlaub.  Danke für deine netten Worte.
Ich bin trotzdem mal auf die Antworten und Erfahrungen der anderen gespannt.

LG
Termi

Rumpelstilzchen

Das Gefühl kenne ich nur zu gut, besonders wenn man selber denkt, das es die Idee schlecht hin ist. So ging es mir zum Ende meines letzten Romans hin. Das Gefühl kam und ging, wie der Wechsel der Gezeiten...
Am schlimmsten wurde es, als meine Betas die Story auch für total genial hielten und mir das auch noch sagten. Und da ist es egal, was mein Verstand mir sagte, dass es nahezu unmöglich ist, dass jemand genau diese Idee auch hat. Nach den ersten Absagen bin ich dann innerlich ruhiger geworden ;D

Ein Gutes hatte das aber, die letzten 150 Seiten waren ruckzuck geschrieben. ;)
Ansonsten viel ablenken, falls man mal Zeit zum Nachdenken hat oder sich einfach andere Gedanken machen. ;) An Sonne und Palmen...

Coppelia

#4
Nicht geschockt sein: Ich kenne das nur.

Jedes Mal, wenn ich denke, ich hatte eine gute Idee, stelle ich fest, dass es sowas schon mal gab, oft nur mit minimalen Unterschieden. Also wozu aufregen - es lässt sich doch nihct vermeiden, aber ich könnte mich trotzdem jedes Mal wieder aufregen. Erst letztens habe ich von einer Geschichte von D. W. Jones gehört, die fast plotidentisch mit Dungeonkriecher ist - obwohl ich sie gar nicht kenne. Aber was auch immer - meine schönen Figuren sind und bleiben meine.

Und dann muss ich mir immer sagen: Wenn zwei über das Gleiche schreiben, schreiben sie nicht dasselbe. Und das ist genau der Punkt. Es kommt nicht darauf an, ob jemand anders die Idee auch hatte. Es kommt nur darauf an, ob man sie gut rüberbringt.

Aber ich bin immer noch stinkig, weil ich meinen Roman über die Magierschule gerade angefangen hatte, als Harry Potter erschien. ;D Na ja, keine Ahnung, ob Arkas Metzler ihn hätte ablösen können ... *grins* Schon allein bei dem deutschen Namen. Ich hatte den Roman damals sofort drangegeben, aber ich muss noch manchmal dran denken (natürlich war ich damals noch klein, aber Geschichten wollte ich schon immer rausbringen).
Die Idee, die ich im Moment habe, liegt mir auch sehr sehr am Herzen, und es würde mich sehr stören, wenn jemand anders sie auch schon hatte oder jetzt hat. Aber letzten Endes kann ich nichts dagegen tun, und es würde mich nicht mal überraschen. Trotzdem würde nie jemand die Geschichte so schreiben können wie ich. :)

Hr. Kürbis

Ich mache mir um sowas auch keinen Kopf mehr, bei der Masse an Büchern wird es irgendwo immer wenigstens einen Aspekt geben, der so in der eigenen Geschichte auch vorkommt.
Wirklich originell und etwas absolut noch nie da gewesenes wird wohl kaum jemand schreiben, geschweige denn einen Verlag finden, der ein solches Risiko eingeht, dies auch zu veröffentlichen! ;D

*sucht den Ironie: AUS Knopf*

Lomax

In meinen Ideenbüchern stehen jede Menge Ideen, die inzwischen gekommen sind, die aber neu waren, als ich sie aufgeschrieben habe. Im Großen und Ganzen halte ich das für ein gutes Zeichen - dass meine Ideen nämlich durchaus nah am Zeitgeist sind ;D
  Ein wenig schade ist es shon, dass ich nicht derjenige war, der dann auch als erstes ein Buch mit dem Grundgedanken veröffentlicht hat. Andererseits war es auch nie so, dass die Idee genau so umgesetzt wurde, wie ich sie erzählen wollte. Ich habe also nicht das Gefühl, dass ich das Buch dann nicht mehr schreiben kann - nur wandert die Idee dann auf meiner Prioritätenlist weiter nach unten.
  Ich habe auch noch viele Ideen, bei denen ich mich wundere, dass sie noch nicht gebracht wurden. Und natürlich habe ich dann Sorgen, dass ein anderer sie bringt. Aber andererseits - s.o., verloren wäre sie dann immer noch nicht, und außerdem habe ich immer noch genug Ideen, so dass gewiss immer eine übrig bleiben wird, die noch nicht gebracht wurde ;)

Schlimmer ist es, wenn ich gerade eine brandheiße Idee schreibe, oder womöglich sogar geschrieben habe und für den fertigen Roman einen Verlag suche - und dann kommt ein Buch mit einer vergleichbaren Idee raus. Das wirkt natürlich was blöd, und die Arbeit hätte man dann ja auch schon geleistet und sich davon ein einzigartiges Buch versprochen. Ich hoffe, das passiert mir nicht.
  Aber eine Garantie gibt es natürlich nicht. Und Ideen liegen wirklich in der Luft: Je besser die Idee ist, umso größer die Chance, dass genau diese Idee der Knaller wird, umso größer ist auch die Wahrscheinlichkeit, dass gerade Dutzende von Autoren daran werkeln.

Manja_Bindig

Ja, das kenne ich - und ich habs auch schon erlebt.

Als ich die Geschichte meiner Zwillinge schrieb um genau zu sein... an einer Stelle brauchen sie - glauben sie zumindest - eine Information, die nur ihre inzwischen tote Mutter hatte.

Was macht man, man versucht, sie zurückzuholen... und das endet nicht ganz so wie es soll, die beiden Magier sind Ausgestoßene, haben Schaden angerichtet...

...
das war vor zwei Jahren.

Letztens stieß ich auf den Anime "Fullmetal Alchemist" und erlebte einen Schrecken.

Zwei Brüder(zwar keine Zwillinge und außerdem sehr viel jünger als 25) wollen mittels Alchemie(nicht MAgie) ihre Mutter wiederbeleben - der eine verliert zwei Gliedmaßen, der andere seinen Körper, sie sind quasi genauso gebranntmarkt wie meine Zwillinge... und wollen den angerichteten Schaden wieder gut machen.

...
trotz meiner Begeisterung für den Anime hatte ich erstmal nen schönen halben Herzinfarkt.

... aber wenigstens unterschieden sich die Geschichten in Ablauf, Handlungsziel und in Details so sehr voneinander, dass ich den Schrecken überlebt habe.

Ansonsten... ist mir das noch nie passiert. JEdenfalls nicht bei eigenen Geschichten.
Bei FF's siehts noch mal anders aus.

Lavendel

Ich wollte mal eine Piratenstory schreiben... und dann kam Fluch der Karibik raus. Also hab ichs gelassen. Aber in 20 Jahren, vielleicht kann man da wieder über Seeräuber schreiben, ohne dass einem jemand vorwirft, auf einer Welle mitgeschwommen zu sein ::).
Aber was soll's? Irgendwann hat man ja vielleicht doch mal das Glück, seiner Zeit ein Quäntchen vorraus zu sein.
Sorgen mache ich mit aber keine. Nichts, was man schreibt ist umsonst. Selbst wenn ein MS in der Schublade verstaubt - es hat dich trotzdem weitergebracht.

Grey

Ich wünschte, mir käme endlich eine Idee, die mir Grund zu diesem Gefühl gäbe ...  :seufz:

Cookie

Die Angst kenne ich, nichts ist schlimmer als wenn einem Plagiat vorgeworfen wird, obwohl man ALLES dransetzt, selber originell zu sein.

Ein wenig halte ich immer an der Hoffnung fest, dass es genügend Abweichungen gibt, die erkennen lassen, dass ich eben nicht geklaut habe.

Da gibt es nur eine Möglichkeit. Wenn du zum Schreiben kommst, schau dich vorher um, ob diese Idee schon existiert.

Viele Grüße
Isena

Coppelia

Da gibt es nur eine Möglichkeit. Wenn du zum Schreiben kommst, schau dich vorher um, ob diese Idee schon existiert.
Dann kann man das Schreiben aber wirklich vergessen, denn jede Idee existiert in der einen oder anderen Form schon.

Espérance

Hi!

Ich würde mir da nicht so den Kopf herum machen. Zum einen ist die Wahrscheinlichkeit sehr gering, dass tatsächlich zwei (oder mehr) Personen zum gleichen Zeitpunkt die gleiche Idee haben. Selbst wenn sich die Geschichten ähneln, werden es nie die selben sein und wenn du etwas gutes schreibst, dann ist es eben gut, ganz egal was es ähnliches auch gibt.

Mir passiert es immer wieder, dass ich denke ich habe eine tolle Idee, lese ein Buch und da kommt die Idee ziemlich genauso vor. Inzwischen stört mich das nicht mehr, weil die Sachen, die ich dann schreibe fertig ausgearbeitet doch etwas ganz anderes sind mit bestimmten Ähnlichkeiten zu anderen Büchern, die aber so auch gar nicht gewollt sind.

Ich hab zum Beispiel auch mal ein Buch über eine Novizin an einer Magierschule gelesen, die zwar auch bestimmte Parallelen zu Harry Potter hatte, aber dann doch ein Buch war das weit eigenständig genug war, als dass die Ähnlichkeit im Grunde gar nicht aufgefallen ist.

Daher würde ich dir dann auch empfehlen einfach in Ruhe weiter zu schreiben.

LG
Espérance

Termoniaelfe

Natürlich höre ich nicht auf mir der Geschichte. Dazu finde ich die Idee viel zu spannend. Doch ging es mir mit einer anderen Geschichte ähnlich. Ich hatte sie geschrieben und ein paar Mal angeboten (ohne Erfolg) dann wanderte sie für Jahre in die Schublade. Plötzlich gibt es einen Kinofilm (ab durch die Hecke), der dieses Thema aufgreift und kurz danach schreibt kein Geringerer als Herr Paul Mccartney das Buch:  Hoch in den Wolken, welches die Geschichte von Tieren erzählt, die sich auf die Suche nach einem sagenumwobenen Land machen. Okay, in meiner Geschichte suchen die Tiere nach einer Insel, aber im Grunde. Na ja, ich werde meine Geschichte dennoch zu Ende bringen, in einer etwas anderen Art eben, vielleicht hab ich ja Glück.

LG
Termi

felis

@Termi, ich kenn das auch. Als ich den plot für den Thriller, an dem ich gerade arbeite eben fertig hatte, latsche ich in eine Buchandlung und sehe da einen Thiller liegen, bei dem sichs laut Klappentext um genau das selbe Thema handelt. Ziemlich demoralisert hab ich mir das Teil gekauft, um dann beim Anlesen erleichtert fest zu stellen, dass es doch einen ziemlich anderen Plot hat, obwohl die Prota den selben (für Frauen ungewöhnlichen) Beruf hat, wie meine.