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Außergewöhnliche reale Namen

Begonnen von Franziska, 03. Dezember 2015, 22:58:47

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Tinnue

Fabiola heißt die kleine Schwester einer ehemaligen Chorkollegin.
Cassiopeia kenn ich nur als Let's Play-Kollegin mit Künstlernamen.

Tatsächlich ist ja Reinhard(t) ein relativ alt klingender Name (ich mag ihn persönlich aber). Reingard dagegen ist mir selbst noch nicht untergekommen, soll aber auch mal gern genutzt worden sein.

Araluen

Gestern habe ich auf der Sprecherliste eines Höspiels den Namen Heikedine entdeckt. Also den Namen hatte ich bisher auch noch nie gehört.

FeeamPC

Wenn ihr außergewöhnliche reale Namen sucht, braucht ihr bloß in Ostfriesland nachzusehen. Alto, Göke und Taniqua, Diddo, Ibbo, Pau und Eimo, viel exotischer geht es kaum.

Ary

Das Ulkigste, was mir hier in meinem Ostfriesland mal untergekommen ist, war ein Mann namens Gesuno, der eigentlich ein Mädchen hätte werden und Gesine heißen sollte. Es war/ist hier so üblichh, dass Namen in der Familie weitergegeben werden und das erste Kind vielleicht immer nach Opa X und das zweite Kind nach Uroma Y benannt werden soll - und wenn das Geschlecht nicht passt, wird so lange am Namen rumgebrochen, bis er sowohl zur Ahnenreihe als auch zum Geschlecht passt. Dabei kommen dann solche Sachen raus wie Gesine/Gesuno, Dieta/Dieter, oder an einen Männernamen wird einfach die -dine angehängt. Reemt ist ein gebräuchliche ostfriesischer Männername, die Dame wäre dann eine Reemtdine.
Der krasseste Frauenname, der mir hier untergekommen ist, ist "Elmerich", klingt ja auch eher männlich, aber da der zweite Vorname der Person "Wilhelmine" ist, tippe ich auf eine Frau. Vielleicht war da "Elmerich" auch so ein tradierter Name.

Lustig ist in Ostfriesland auch, dass man sich den Geburtsnamen der Mutter als weiteren Vornamen eintragen lassen kann. Ich heiße Kristina, Mutter ist eine geborene Kramer, verheiratete Weiß. Ich hätte also durchaus "Kristina Kramer Weiß" heißen können, wobei dann Kristina Kramer der Vorname und Weiß der Nachname wäre. Dadurch kommen aber auch sehr kuriose Namensgebilde zustande.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Lila

Zitat von: chaosqueen am 05. Februar 2017, 20:00:15Bendix und Friedemann? Die Eltern waren Anthroposophen. ;) Jedenfalls hatten wir einen Bendix an der Waldorfschule. Nach wie vor eine wahr Fundgrube für ausgefallene Namen, ich kann es wirklich empfehlen, da mal die Internetseiten aufzusuchen und zu schauen, ob die Klassen mit Namen aufgelistet sind. :) Meistens findet man zumindest die Abiturjahrgänge.

Ja, das ist sehr gut möglich! :rofl: Wobei ich sie jetzt nicht danach gefragt habe, ob sie auf 'ne Waldorfschule gehen. :psssst:


@FeeamPC:
Oh, aber hallo! Friesische Namen sind wirklich recht... eigentümlich. Alke, Amse, Atse, Dieuwert, Eilert, Hidde, Japik, Lubbert, Pitter, Rein, Sietse, Sikke, Watse, Wubbe... :gähn:
Livid Oppressed King: Ignite!
Tyranny Has Overcome Rules."
(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

Blaurot

Wir hatten damals eine Okka in der Klasse. Den Namen kannte ich vorher auch noch nicht.

canis lupus niger

#216
Zitat von: Tastentänzerin am 31. Januar 2017, 20:52:20
Vor nicht allzu langer Zeit habe ich folgende Jungennamen live mitbekommen: Friedemann und Bendix. :gähn: Beide waren nicht älter als 12. Bendix sogar noch unter 6 würde ich sagen. Eltern können ja so überaus grausam sein! :zensur:

Möglicherweise nach der Kinderbuchreihe Bendix Broderson benannt. Die hat übrigens eine Bekannte von mir geschrieben, Alice Panthermüller aus Eschede. Unsere jeweils älteren Kinder waren zusammen in der Krabbelgruppe und die jeweils jüngeren in der Grundschule.

Friesische Namen habe ich mit Genuss für meinen Drachenroman verwendet. Die klingen exotisch und bodenständig zugleich.

Die Übernahme des Mutternamens für ein Kind ist ja in Spanien auch üblich, wo jeder Mensch zwei Familiennamen trägt, Fernando Perez Ferreira zum Beispiel.

Lila

Zitat von: canis lupus niger am 06. Februar 2017, 17:48:30Friesische Namen habe ich mit Genuss für meinen Drachenroman verwendet. Die klingen exotisch und bodenständig zugleich.

Das ist allerdings wahr! :jau:

Ich bin mir auch nicht sicher, welchen ich schlimmer finde: Bendix oder Friedemann. Bendix klingt für mich wie ein medizinischer Fachbegriff und Friedemann... das passt zu einem 90-jährigen, aber nicht zu einem Teenager.
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(oder: was man nicht alles aus LOKI & THOR machen kann!) - TasTä (aka Lila)

chaosqueen

OT @canis lupus niger: Meine Schwester hat in Spanien gelebt, als sie geheiratet hat (in Deutschland einen Deutschen geheiratet). Als sie dann dort den ganzen Papierkram wegen der Namensänderung beantragt hat, wurde sie ganz entsetzt angesehen, warum sie denn den Namen ihres Mannes angenommen habe. Da merkt man dann plötzlich, dass man nicht weit gehen muss, um völlig andere Traditionen zu erleben. Und dass Spanier beide Namen bekommen, finde ich schön! Gibt dann die Mutter den Namen der weiblichen Reihe weiter und der Vater den der väterlichen?

Maubel

So weit ich aus Ecuador weiß, wird immer der erste Nachname weiter gegeben. Also sagen wir die Mutter heißt Vorname x y und Der Vater Vorname a b, dann heißt ihr Sohn Vorname a x und ihreTochter Vorname x a. d.h. jeder in der Familie heißt anders, aber so wird auf weiblicher Linie immer der weibliche Nachname weiter getragen, da deren Tochter wieder x c wäre und auf männlicher der männliche Nachname (ergo Enkel a z)

Tigermöhre

#220
Ich hatte mal gehört dass immer der erste Nachname weitergegeben wird. Und der der Mutter kommt zuerst.
Also Mutter a b, Vater x y -> Tochter a x heiratet Mann c d -> Enkelkind a c


Edit:
Eine Freundin von mir hatte mal einen Freund, desser Großvater Bendix hieß. Sie fand den Namen so toll, und hätte ihren Sohn gerne so genannt, aber irgendwie hätte es komisch gewirkt, dem Kind den Namen vom Großvater des Ex zu geben.

Evanesca Feuerblut

Ich war als Teenager in jüdischen Ferienlagern und bei Wochentreffs und da gibt es auch Namen, die für deutsche Ohren relativ exotisch sind und die ich unglaublich gerne (teils nur leicht verfremdet) in Romanen nutze, weil sie sehr schön sind. Da gab es:

Alles Mädels, die ich bei Ferienlagern oder Wochentreffs getroffen habe:
- Lirona
- Yardena
- Limor (ungewöhnlich vor allem, weil das eigentlich ein Männername ist!)
- Shira
- Anath (auch das ist eigentlich meist ein Männername)
- Michal (Tochter von Saul in der Bibel)
- Sheyna (jiddischer Name)
- Bruria
- Dvora

Jungs aus demselben Umfeld:
- Shmuel
- Avital

jokergirl

Zitat von: Malinche am 05. Februar 2017, 20:30:08Cendrik wäre glatt ein Name, den ich für eine Romanfigur verwursten würde. :D

Ist nicht Schmendrick der Typ aus dem letzten Einhorn?

Hier heissen Babys jetzt öfter mal Melker. Da muss ich immer an Melkor aus dem Silmarillion denken. :)

Malinche

#223
Zitat von: Tigermöhre am 07. Februar 2017, 12:25:06
Ich hatte mal gehört dass immer der erste Nachname weitergegeben wird. Und der der Mutter kommt zuerst.
Also Mutter a b, Vater x y -> Tochter a x heiratet Mann c d -> Enkelkind a c

Es wird im spanischsprachigen Raum der erste Nachname weitergegeben, das ist aber der des Mannes: Frau a b heiratet Herrn x y, die Tochter heißt x a (und ein Sohn würde auch so heißen). Wenn Tochter x a ein Kind mit Herrn c d bekommt, heißt das c x.

Auf Dauer wird also immer der Name der väterlichen Linie weitergegeben, der weibliche geht im Prinzip immer irgendwann verloren.

Konkretes Beispiel aus der Literatur: Gabriel García Márquez war der Sohn von Gabriel García Martínez und Luisa Márquez Iguarán.

[EDIT] jokergirl, stimmt, an den hatte ich gar nicht gedacht! :D
»Be suspicious of the lemons.« (Roxi Horror)

Tigermöhre

Zitat von: Malinche am 08. Februar 2017, 15:59:04
Zitat von: Tigermöhre am 07. Februar 2017, 12:25:06
Ich hatte mal gehört dass immer der erste Nachname weitergegeben wird. Und der der Mutter kommt zuerst.
Also Mutter a b, Vater x y -> Tochter a x heiratet Mann c d -> Enkelkind a c

Es wird im spanischsprachigen Raum der erste Nachname weitergegeben, das ist aber der des Mannes: Frau a b heiratet Herrn x y, die Tochter heißt x a (und ein Sohn würde auch so heißen). Wenn Tochter x a ein Kind mit Herrn c d bekommt, heißt das c x.

Auf Dauer wird also immer der Name der väterlichen Linie weitergegeben, der weibliche geht im Prinzip immer irgendwann verloren.

Danke für die Aufklärung.
Mir wurde es damals mit der weiblichen Linie erzählt. Ich fand das sehr ungewöhnlich, deshalb ist mir das im Kopf geblieben. Ich habe gerade noch in der Wikipedia nachgelesen. Dort steht, dass man seit 1999 die Nachnamen auch umdrehen kann. Vielleicht kommt meine Fehlinformation daher. ???