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Wettbewerbe mit freiem Thema

Begonnen von Twilight, 20. Juni 2007, 20:28:18

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Twilight


Irgendwie fällt mir gerade in letzter Zeit auf, dass es viele Wettbewerbe ohne direktes Thema bzw. Genre gibt. Ich mache meistens um diese Art einen großen Bogen, weil ich zu denjenigen gehöre, die ein klares Thema brauchen. Ohne Vorgabe, fühle ich mich meistens schlichtweg überfordert, von zu großer Auswahlmöglichkeit.
Außerdem frage ich mich immer, wie weit das Thema frei ist. Gibt es besondere Genres, die in solchen Fällen bevorzugt werden? Gibt es bestimmte inhaltliche Merkmale, die die Chancen verbessern? Zb. lieber einen spannenden Text schreiben oder einen, der zum Nachdenken anregt? In wie weit sind die verschiedenen Genres überhaupt vergleichbar?

Trollhammer

Aus meinen Erfahrungen mit nicht-genregebundenen Ausschreibungen, die aber eine Themenvorgabe hatten, habe ich den Verdacht entwickelt, dass man mit der Einsendung von phantastischen Texten im weitesten Sinne eher schlecht beraten ist. Das scheint oft am literarischen Geschmack oder Verständnis der Juroren vorbeizugehen. Wenn ich mich für eines entscheiden müsste, würde ich themenlose Ausschreibungen mit vorgegebenem Genre (bspw. Fantasy) bevorzugen. Dann weiß man, woran man bei den Juroren ist (und auch bei eventuellen Lesern, wenn der Text dann veröffentlicht werden sollte). Grobe Themenvorgaben sind natürlich nicht zu verachten, weil man dann einen Ausgangspunkt für seine Geschichte hat, an dem man sich orientieren kann, sind diese jedoch zu eng gefasst, ist man erstens selbst zu stark eingeschränkt und zweitens besteht die Gefahr, dass die veröffentlichten Geschichten zu uniform werden und der eigene Text in einer Flut aus Langeweile untergeht.

Felix

Als Herausgeber habe ich eine recht engefasste Ausschreibung gemacht. Das Thema war vorgegeben (Nachtwald) und auch für das Genre gab es eine Richtungsvorgabe (phantastische, märchenhafte Geschichten). Interesanter Weise gabe es sehr verschiedene Rückmeldungen zu der Ausschreibung. Manche hielten sie für viel zu offen, andere sahen sich zu sehr eingeschränkt und viele wollten gerne eine Absegnung ihres Themas von mir (Letztes habe ich aus verschiedenen Gründen nicht getan.).
Am Ende der Ausschreibung hatten wir eine unglaubliche Vielfalt an Geschichten und Themen, wie ich es nie erwartet hatte, und sie passten alle - bis auf ganzw enige Einzelfälle - sehr gut zu den Vorgaben.

Nun veranstalte ich eine weitere Ausschreibung. Thema ist "Naturgewalten". Eine Genreeinschränkung gibt es nicht (Und wenn da steht "Alle Genres", dann ist das wirklich so gemeint!). Diesmal gab es auch bisher keine Kritik an den Vorgaben.
Nun bin ich wirklich gespannt, was dabei rumkommt.
Grundsätzlich möchte ich ein gutes Gemisch aus Geschichten verschiedener Genres in dn zukünftigen Buch vereinen. Aber wenn es so kommt, dass mich 99% realistischer Texte erreicht, dann kann ich nicht 29 davon in das Buch aufnehmen und eine Splatter-Horror-Orgie, egal wie gut sie geschrieben ist. Oder gerade dann? Hm.
Also, umso mehr Leute sich mit sehr verschiedenen Texten an der Ausschreiung beteiligen, umso vielfältiger wird das Buch (blöder Satz, ich weiß).

Als Autor mag ich keine Ausschreibungen, die zu viel vorgeben. Eine Genre-Vorgabe ist ok, ein Thema nehme ich gerne hin, dann aber reicht es auch. Oft Versuche ich mit den Vorgaben zu spielen und ihre Grenzen auszuloten. Oft scheitere ich damit, aber das ist halt meine Arbeitsweise und mein Reiz bei vielen Ausschreibungen.

Gruß, Felix


Wölfin

Wettbewerbe, in denen das Genre nicht vorgegeben ist, meide ich in der Regel auch, da ich mir dann meistens ebenfalls denke, dass Fantasy nicht das ist, was die eigentlich wollen.
Ein grobes Thema ist auch ganz nett, dann weiß man, dass es passt. Wenn dann allerdings einzelne Charaktere, etc. vorgegeben werden, fühle ich mich zu eingeschränkt.

Okami

Cookie

Hi,

es kommt auch immer drauf an, wer ausschreibt. Ich bin schon auf die Nase gefallen, weil die Jury verflixt spießig war. Die wollten dann hochliterarische Ergüsse, die mein eingereichter Fantasytext einfach nicht hergegeben hat - der aber bei einer anderen Ausschreibung genommen wurde.

Ein grobe Themenvorgabe ist mir auch immer lieb. Sonst fallen mir tausend Sachen ein, von denen mir letztendlich keine gefällt, ich den Termin wieder verschwitze und mich selbst wohin beißen könnte.

Grüße
Cookie