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Schreie

Begonnen von Deyourah, 21. Mai 2007, 20:09:38

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Deyourah

So, ich hoffe das Thema gibt es noch nicht, ich konnte soetwas nirgends finden.


Also, nun zu dem Problem/der Frage.
Ich möchte eine Kurzgeschichte gerne damit beginnen lassen, dass ein Mann Schreie im Wlad hört. Weniger Rufen oder Schimpfen (das vielleicht auch), aber mehr Schmerzensschreie.
Ich möchte das ganze, aber nicht in der Erzählform darstellen, sondern die Schreie in eine wörtliche Rede packen.
Wie würdet ihr die Leute schreien lassen.
Es geht um eine feinde Dame und um Krieger.
EIn typisches "Ahhh" ist etwas lahm, oder nicht?

Oder sollte ich das ganze doch lieber erzählend schreiben, ganz à la Schmerzerfüllte Schreie durchdrangen die Nacht oder so...?

Wäre toll, wenn mir wer helfen kann~

LG
Deyourah

THDuana

Hallo Yourah,

so inbrünstig schmerzerfüllte Schreie wirst du wohl kaum mit wörtlicher Rede hinbekommen, zumindest wüsste ich nicht wie.

Nacherzählen machen sehr viele, was eigentlich auch gut funktioniert.

Du müsstest eben wissen, was die feine Dame schreit. Wenn sie nichts Bestimmtes sagt, würde ich dir zum Nacherzählen raten.


Duana

Artemis

Hm ... ich persönlich würde die "Lautsprache" ja eher in Mangas und Comics stecken, aber wenn du das ganze gut überbringst, dürfte es ganz interessant werden.

Das AHHHH finde ich auch recht lahm, das plätschert nur so dahin.
Es kommt auf die Schmerzen an. Wenn du den Schockschmerz darstellen willst, dann musst du den Schock vor dem wahren Schrei dranhängen, in etwa so:
"Hii... AARRRGHHH!" 
Der Anfang ist das nach-Luft-schnappen, also der Schock, erst dann kommen die Schmerzen - passt eher, wenn man zum Beispiel ein Gliedmaß abgehackt bekommt und sich erst nach ein paar Sekunden den Schmerzen bewusst wird.

Soll der Schmerz eher von langsam aufkommenden Qualen kommen, also wenn das Opfer sich auf die Schmerzen vorbereiten kann, nimm einfach nur das "AARRRGHHH!" 

Kampfschreie vom Krieger kannst du durch einen heulenden Schrei, der keine Angst, sondern verzweifelten Mut beinhaltet, in etwa so darstellen:
"UOOOH!"
Oder durch ein klassisches: "WAAAAH!"

Ähem... *hust hust* *heiser sei vom Rumschreien*

Ich hoffe, das konnte etwas helfen  ::)  Wie gesagt, es muss einfach in den Verlauf passen, sonst klingt es einfach nur affig. Aber wenn du solche Laute benutzt, kannst du dem Leser halt zeigen, wie jemand schreit - denn schreien kann man auf viele verschiedene Arten  ;D

Hr. Kürbis

Hm, also Lautsprache würde ich auf jeden Fall vermeiden, das hat wirklich etwas Comic-haftes. Und lese dir den Text dann einfach mal laut vor, hört sich irgendwie bescheuert an, oder?  :rofl:

Aber ich lasse mich auch gerne vom Gegenteil überzeugen, habe allerdings noch nie einen "ernsthaften" Roman gelesen, in dem so etwas vorkommt...

Mayhoth

Ich würd ebenfalls die Erzählenform benutzen, z.B. "Ein spitzer Aufschrei durchschnitt die Stille, die bedrohlich über dem Wald gelastet hatte..." In der Erzählform kannst du auch anschauliche Bilder unterbringen und etwas kreativ sein...
Zuviel wörtliche Rede würde meiner Meinung nach in der KG ein ganzes Stück der Atmosphäre zerstören, die diese dichte Erzählform eingentlich - meiner Meinung nach - ausmacht.

Deyourah

#5
Zitat von: Hr. Kürbis am 21. Mai 2007, 20:48:38
Und lese dir den Text dann einfach mal laut vor, hört sich irgendwie bescheuert an, oder?  :rofl:
Na, pass mal auf, dass du dich beim Lachen nicht verschluckst  ;)

Ich dachte nicht daran, das ganze ausschließlich in Dialog oder so zu packen, meine Manga zeichne ich nämlich separat, die brauch ich nicht in den Geschichten zu verarbeiten, ganz bestimmt nicht.
Halt, das das Geräusch in kommentierter Fassung auftritt. Auch hatte ich nicht vor das dann so aussehen zu lassen:

"Kyaaahhh"
"Uah"
"Waaaahhh"
Erschrocken sah er auf als er die Schreie hörte.


Nur damit alle drei personen auch mal schreien dürfen...
Das wäre ja, mit Verlaub, etwas stumpf. Wenn dann kommt nur ein einziger vor und der wird beschrieben oder so, da das ganze ja sonst irgendwie falsch wirkt.

@Mayhoth: Mensch ey, erschlagt mich nicht! >.<
Ich hab extra meinen Deutschlehrer gefragt, wie eine KG auszusehen hat und der sagt mir "soviel wörtliche rede wie nur möglich", "am besten ein Dialog aus zwei Personen" ( :P seh ich so aus als würdeich Dialoge schreiben, die ich nicht mit mir selbst führe????)
...Dabei hasse ich wörtliche rede... das ist so umständlich...


Naja, ich danke für die Beiträge.

gbwolf

Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich immer vor Schmerzen auf den Boden schmeiße, wenn ich Großbuchstaben in wörtlicher Rede lese. Vor allem bei Schreien.

"MUAHAHA! Ich werde dich ZERQUETSCHEN!" hat für mich was von He-Man und Skeletor. Irgendwie comic-like.

Vielleicht kannst Du Dich zum Kombinieren hinreißen lassen:
"Nein!" Ihr Schrei drang durch die Nacht unter den Bäumen und er beschleunigte seinen Schritt.
"Geht fort!"
Die spitze Stimme hallte in seinen Worten wider.

Also eine Phrase nehmen, die sich gut und kurz schreien lässt und das Gefühl des Schreiens durch die Beschreibung rüberbringen. Geht dann natürlich auch abgehetzter und in abgehakten Sätzen.

Deyourah

Zitat von: gbwolf am 21. Mai 2007, 21:09:08
Ich muss ganz ehrlich sagen, dass ich mich immer vor Schmerzen auf den Boden schmeiße, wenn ich Großbuchstaben in wörtlicher Rede lese. Vor allem bei Schreien.

"MUAHAHA! Ich werde dich ZERQUETSCHEN!" hat für mich was von He-Man und Skeletor. Irgendwie comic-like.
Ehm ja... an soetwas dachte ich dabei weniger. Wie schon gesagt, die COmics zeichne ich seperat. ^^"
Außerdem benutze ich nie Großbuchstaben, genauso wenig wie ich Wörter fett schreibe, das hat in einem Buch irgendwie nichts verloren, weil es das ganze überbetont. Find ich.


Zitat von: gbwolf am 21. Mai 2007, 21:09:08
Vielleicht kannst Du Dich zum Kombinieren hinreißen lassen:
"Nein!" Ihr Schrei drang durch die Nacht unter den Bäumen und er beschleunigte seinen Schritt.
"Geht fort!"
Die spitze Stimme hallte in seinen Worten wider.

Also eine Phrase nehmen, die sich gut und kurz schreien lässt und das Gefühl des Schreiens durch die Beschreibung rüberbringen. Geht dann natürlich auch abgehetzter und in abgehakten Sätzen.

An soetwas hatte ich eher gedacht, nur halt dass dann statt einem "nein" auch schonmal ein kurzes "Ah" oder etwas in der Art fallen kann...

Artemis

Oder gib dem Schrei etwas lebendiges, wodurch er sich von anderen Schreien unterscheidet.
Ein Schrei kann zittern, beben, schwanken, gellen, jäh abbrechen, sich zu einem Cresendo aus klagenden Stimmen ansteigern ...

Spiel etwas mit der Wortwahl, damit der Schrei nicht bloß ein Schrei bleibt  ;D

Deyourah

Gellende Schreie sind was tolles find ich !  ;D
(Und ein gellender Schrei zerreißt jäh die Luft, auch das war wohl wieder der Gärtner, der Schuft. *sing*)

gbwolf

Ich habe mir da ein tolles Wort von Felsenkatze abgeguckt: tremolierend.

Ihr Schrei hing tremolierend in der Luft!

Pam! Find' ich toll  ;D

*Gärtner mitsing*

Geli

Tremolo ist schon bei Sängern ein Graus.


Manja_Bindig

Allerdings impliziert "tramolierend" eine gewisse Harmonie und MElodiösität. (Wat'n wort...)

Aber schreie sind ja unmelodisch und dissonant, also passt das nicht.

Ich wäre wirklich für Grell, gellend, schrill.
Ist dein Hauptchara Synästhesist? VIelleicht kann er den Ton mit einer ganz besonders hässlichen(schwefelgelb, giftgrün, etc) oder signalartigen Farbe(Rot und alles Grelle) assoziieren.

Rumpelstilzchen

Zitat von: Deyourah am 21. Mai 2007, 21:02:58
Ich hab extra meinen Deutschlehrer gefragt, wie eine KG auszusehen hat und der sagt mir "soviel wörtliche rede wie nur möglich", "am besten ein Dialog aus zwei Personen" ( :P seh ich so aus als würdeich Dialoge schreiben, die ich nicht mit mir selbst führe????)

Gebe zu mit KGs nicht sonderlich viel am Hut zu haben und Leherer bin ich auch nicht, aber als Leser 10 Seiten nur gequatsche finde ich etwas anödent. Mit dem Schreiben in Erzählerform kann man die Geschichte viel spannender und interessanter machen.

Lavendel

Könnten die Schreie nicht vielleicht etwas mit dem Zuhörer tun?
Sowas wie
in seinen Ohren vibrieren, widerhallen (was weiß ich)
kälte sich in seinem Magen ausbreiten lassen
wie Dornen in seine Brust stechen...
(sorry, alles keine super Beispiele, aber die Richtung ist klar, oder?)
Man könnte auch andere Sinneseindrücke verwursten und sie an die Bedrohlichkeit der Schreie anpassen.
Synästhetisches Erleben.