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Harry Potter and the Cursed Child - Neues Material als Theaterstück

Begonnen von Debbie, 26. Juni 2015, 15:25:59

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Merwyn

Musstest du für das Hörspiel denn die kompletten Rechte abtreten?  ???

Wie es im Fall Rowling ist, weiß ich nicht. Das oben ist nur meine Vermutung. Die beruht allerdings stark auf meiner subjektiven Sichtweise, weil ich als Autor mir momentan (!) nicht vorstellen kann, dass ich meine Bücher so verunstalten lassen würde, wie es bei Harry Potter passiert ist.
Da bleiben für mich nur die Möglichkeiten: Entweder ist Frau Rowling aufs Geld aus oder ihre Bücher sind ihr nicht so wichtig wie mir meine aktuell wären (was jetzt böse klingt, aber durchaus auch positiv gemeint ist. Vielleicht mag sie es ja, zu sehen, wie andere ihre Story und Charaktere interpretieren) oder sie durfte schlichtweg nicht mitentscheiden.

Klar ist es ein Unterschied, welches Medium bedient wird und viele Sachen, die in einem Buch auf eine bestimmte Weise funktionieren, funktionieren nicht genauso in Film, Theater, whatever. Deshalb wird und muss es immer Änderungen geben, wenn ein Werk für was anderes "konvertiert" wird, sozusagen ;)
Nur, so wie das z.B. mit den meisten Harry Potter Filmen gemacht wurde, hat das nichts mehr mit konvertieren zu tun, zumindest für mich nicht.
Und von dem was ich bisher über dieses Theaterstück gehört habe, scheint da gleiches zu gelten. Dabei meine ich tatsächlich nicht zwingend die Charaktere, denn die müssen für die Bühne mehr skizziert werden. Ob die Handlung deswegen aber so bescheiden sein musste... na ja, vielleicht retten die Schauspieler es, wenn man sich das Ganze tatsächlich anschauen würden.

Judith

Normalerweise haben Autoren kein Mitspracherecht bei der Verfilmung. Dass Rowling bei der Entstehung der Filme zumindest teilweise miteingebunden war, ist eher eine Ausnahme. Wie auch George R.R. Martin mal sinngemäß gesagt hat - die Macher der Fernsehserie könnten inzwischen auch Aliens einbauen und er könnte nichts dagegen tun (er war ja z.B. auch kein Fan der Änderungen der Jeyne/Talisa-Storyline). Und Michael Ende hat sich ja sogar ausdrücklich von der Verfilmung der Unendlichen Geschichte distanziert, weil er damit gar nicht zufrieden war.

Sunflower

Dass von Rowling nur die Idee stammt, wusste ich beim Lesen gar nicht, allerdings bin ich jetzt doch ziemlich erleichtert. Das Meiste wurde ja schon gesagt, aber ich bin auch enttäuscht von dem Stück. Ich finde die Story ziemlich konstruiert.
Spoiler
Beim Lesen wirkte das, als hätten die Autoren eine Checkliste gehabt, welche Figuren unbedingt noch einen Gastauftritt haben sollten, und was noch Lustiges in der Zukunft passieren könnte. Und dann einen Punkt nach dem anderen abgehakt. Also, plotmäßig war die Geschichte meiner Meinung nach einfach lieblos. Bzw. von einem dreizehnjährigen Fangirl geschrieben, das sich mal eben die Grundregeln einer Geschichte durchgelesen hat.
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Die Dialoge fand ich stellenweise ganz nett, Albus und Scorpius hatten auch Ansätze zu interessanten Figuren. Aber insgesamt gibt es einfach zu viele Logiklöcher bzw. Dinge, die nicht zusamenpassen wollen.
Spoiler
Dass Voldemort ein Kind hat, ist da nur das krasseste Beispiel.
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Naja, mich würde aber auch interessieren, wie Rowling jetzt zu dem Stück steht und ob sie wirklich alles absegnen durfte. Und ich freue mich nach wie vor auf Phantastic Beasts.  :)
"Why make anything if you don't believe it could be great?"
- Gabrielle Zevin: Tomorrow, and tomorrow, and tomorrow

Faye

Hmm, ich habe mir das Buch jetzt zu Weihnachten gewünscht und schaue dann mal, wie ich es finde. So wie ich hier lese, kann es ja nicht sehr überzeugend sein, aber ich hoffe ich habe trotzdem Spaß wenn ich es lese.

Merwyn

#64
Ich hab das Buch am Wochenende tatsächlich gelesen. Ein Glück, dass meine Schwester mir so ziemlich alles, was in den ersten drei Akten passiert ist, schon erzählt hat, sonst hätte ich das Buch an die Wand geschmissen und liegen lassen.
So war ich über den ganzen sinnlosen Blödsinn vorgewarnt und konnte ihn mit GANZ viel Augenrollen, Grummeln und So-ein-Scheiß-denkend fast ertragen.
Gut, aber es war nicht alles schlecht. Es war schon schön, die alte Bande mal wieder zu lesen, auch wenn sie ausnahmslos alle total blass geblieben sind. Trotzdem hat der eine oder andere Dialog mich doch zum Lachen gebracht. Gerade bei Scorpius, der Junge schießt echt manchmal den Vogel ab und dementsprechend lieb hab ich ihn jetzt auch ;)
Albus ist auch ganz cool und nicht halb so platt, nervig und langweilig, wie ich nach dem Epilog im letzten Potterband befürchtet hatte. Ich bin auch mächtig froh, dass sie sich dazu entschieden haben, ihn auch so zu nennen und nicht auf Al abzukürzen. Der Name ist zwar so oder so blöd, aber bei Al muss ich immer an Al Bundy denken und ähm ja...

Ich kann mir durchaus vorstellen, dass das Theaterstück selbst total super gemacht ist, mit Effekten und (Theater-)Magie und so. Von dem Standpunkt aus würde ich mir das Ganze sogar recht gern anschauen wollen. Aber die Handlung... wie kann das irgendwer auch nur ansatzweise gut finden, der die Harry Potter Bücher mag? Ich hab echt das Gefühl, viele Leute - inklusive der Schreiber - freuen sich so abgöttisch über die Tatsache, dass es mit Harry & Co überhaupt weitergeht, dass es ihnen schnurz ist, wie das passiert.
Ganz ehrlich, das ist doch eine schlechte Fanfic, oder nicht?

Langes, böses Auskotzen unter dem Spoiler... ;D

Spoiler
Ich meine, dass Voldi ein Kind haben soll, ist für mich so wahrscheinlich, wie dass Daniel Radcliff morgen vor meiner Wohnungstür steht und um meine Hand anhält (ich würd eh nein sagen ;)).
Selbst, falls die Idee von der Rowling selbst stammen sollte, kann ich das nicht glauben. Das ist für die Harry Potter Geschichte, so wie sie sie aufgebaut hat, doch ein Knieschuss, nein, zwei Knieschüsse, nein, ein totaler Kopfschuss. Allerdings würde das dann auch den Rest der Theaterhandlung logisch erklären ;)

Dabei hätte es den Mist doch gar nicht gebraucht. Das (Enkel-)Kind von irgendeinem Todesser hätte doch komplett ausgereicht. Einer, der entweder immer noch fanatischer Voldifan ist oder halt einfach nur total schlecht drauf, seit sein Meister verloren hat. So oder so hätte sein (Enkel-)Kind glauben müssen, dass zu Voldis Zeiten alles viiiiel besser war und hätte gern die Vergangenheit geändert.

Stattdessen hält man Scorpius für Voldis Sohn? Wie blöd ist die Zaubererwelt denn eigentlich? Zerstört Magie Hirnzellen?
Es kann doch bitte keiner auch nur Gerüchte halber glauben, dass ein Todesser, der ~8 Jahre nach Voldis Tod noch den Mumm und die Mittel hat, in die Vergangenheit zurückzureisen, das tut, um den Kerl zu vögeln?! Hallo?!
Die würden zurückreisen und den Lauf der verdammten Geschichte auf Tod uns Schlammblütern usw ändern. Oder waren deren Hirnzellen auch schon weg und sie dachten, das tritt ein, wenn sie Voldi in der Vergangenheit mal schnell im Busch vergewaltigen? Anders kann mir nämlich auch keiner glaubhauft machen, dass der Mann ein Kind gezeugt hat. Schon gleich gar nicht zur "Erbfolge". Dann hätte er statt seiner sieben Horcruxe doch einfach gleich sieben Kinder gezeugt. Letztere hätten Dumbledore & Co nämlich auch nicht einfach so zerstört. So was machen die Guten in Jugendbüchern nämlich nicht.  :P

Und dann noch, dass gerade die Malfoys das machen würden... ich weiß, die wurden von Anfang an als die Bösen dargestellt (deswegen mochte ich sie auch gleich alle so hehe), aber spätestens seit dem siebten Band dürfte klar sein, dass denen Familie wenns hart auf hart kommt doch wichtiger ist als Macht und Reinrassigkeit und Voldi. Nur wegen Narzissa lebt Harry überhaupt noch. Sie hat Voldi eiskalt ins Gesicht gelogen und später bei der *hüstel* Schlacht von Hogwarts waren sie und ihr Gatte mehr damit beschäftigt, den Sohnemann zu finden, als Blutsverräter und Pottis abzuschlachten.
Laut dem Theaterstück ging ja scheinbar jedes popplige Detail der Potterromane in die zaubrische Geschichtsschreibung ein, da müssten auch die Malfoys mal Erwähnung gefunden haben. So am Rande.
Überhaupt müsste jedem Horst klar sein, dass Scorpius einer von den Guten ist, sobald Albus sich zu ihm ins Abteil hockt und nimmer weggeht. Der beste Freund vom Hauptcharakter ist nun mal keiner von den Bösen. ;)

Und eins noch, dann halt ich mein Maul zum Thema Voldis Familienplanung:
Wenn Delphi wirklich in Malfoy Manor zur Welt gekommen wäre, hätte Draco da doch was mitkriegen müssen. Seine Tante hätte nie und nimmer für sich behalten können, dass sie Voldis Kind - wie auch immer - empfangen hat.
Nee, nee, nee, Leute.
Ich habe beschlossen, ich tue einfach so, als hätte man Delphi nur glaubhaft weisgemacht, sie sei Voldis Tochter. Handfest bewiesen wird es ja nicht. Für mich haben Lestrange und/oder ihre Adoptivfamilie sie da jetzt einfach fett angelogen, weil keiner Bock auf sie hatte. ;)

Ein Punkt, der mich allerdings auch und um ehrlich zu sein inzwischen sehr viel mehr stört (auch wenn man's nach der Ausführung eben vielleicht nicht glauben mag ;)):
Wie zum Teufel kommen klein Potter & Malfoy an Harrys Babydecke? Mal eben mit den gestohlenen Zauberstäben wegge-accio-t, oder was? Sicher. Klar. Fällt keinem auf. 
Und funktioniert bestimmt, denn das Haus der Potters steht ja scheinbar nicht unter dem Fidelius Charm oder wie der hieß.
Schön blöd, dass das keiner Voldi gesagt hat. Was der deswegen für ein Tamtam gemacht hat! Dabei wäre es so einfach gewesen, sich vors Haus der Potters zu stellen und mal eben Baby Harry her zu accion. Hätte Voldi sich auch die Rückkopplung vom Avada Kedavra gespart, weil Lily dann keine Zeit gehabt hätte, ihre Liebe zu versprühen und so. 
:wums:

Um es mit ihren eigenen Worten zu sagen: Was immer die Hirne der Schreiber vorher zusammen gehalten hat, bei diesem Theaterstück ist es gerissen. ;)
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Silvia


Merwyn

Freut mich, dass ich unterhalten konnte *verbeug*
Wenn ich mich nicht drüber lustig machen könnte, müsste ich vermutlich heulen, weil die jetzt Potti kaputt gemacht haben ;)

Alana

Merwyn!  :rofl:

Als ich es gelesen habe, dachte ich ja noch, der Plot wäre von JKR. Dass sie es nicht geschrieben hat, wusste ich, aber ich dachte, die anderen hätten es "nur" ausformuliert. Aber ich war dann auch vom Plot ziemlich unterwältigt, und hab nachgeschaut und gesehen, dass sie es nur abgenickt hat. Ich bin zwiegespalten, was das ganze Ding angeht. Ich mag total, was aus den Figuren gemacht wurde, ich liebe das Wiedersehen mit ihnen. Ich hatte sofort das Harry Potter Gefühl wieder, habe auf Seite zwei schon geweint, weil HP so ein großer, wichtiger Teil meines Lebens ist und es so unglaublich schön war, wieder in die Welt heimzukommen. Deswegen bin ich auch froh, dass ich erst nicht wusste, dass JKR es gar nicht geschrieben hat, sonst hätte sich dieses Gefühl bei mir wohl gar nicht eingestellt und ganz ehrlich? Bei aller Kritik, dieses Gefühl noch einmal zu haben, nach all den Jahren, das war es für mich wert. Ich weiß nicht, ob ich das Buch jemals noch mal lesen werde, jetzt, da ich es weiß, und ich glaube, ich kann es für mich auch nicht als Kanon einstufen. Ich bin eigentlich keiner von diesen Hardcore-Fans, die ganz streng ihre Fandoms in der Vergangenheit festhalten wollen und jede Neuerung verdammen, aber dieses Theaterstück, das wirklich eigentlich nur eine Fanfiction ist, kann ich nicht in den Kanon eingliedern. So wie bei Star Wars, wo auch die Bücher für mich einfach irgendwie nicht dazu gehören, weil sie zu wenig aufeinander abgestimmt sind. Bei Doctor Who hingegen kann ich problemlos alle Big Finish Hörspiele als Kanon akzeptieren, weil die BBC immer darauf achtet, dass da alles passt, weil die Originalschauspieler die Hörspiele einsprechen und so weiter.
Alhambrana

Leon

Ich habe nur ein Drittel des Buches gelesen und es dann genervt in mein Regal gestellt. Zum einen behagte mir der Drehbuch-Charakter nicht. Zum anderen wollte sich bei mir einfach nicht das "magische" Gefühl und Kopfkino beim lesen einstellen.

Jetzt bin ich mal auf die Verfilmung der magischen Tiere gespannt. Das Büchlein fand ich ganz nett.  ;D

Grüßle
Leon

Cairiel

#69
Ich habe das Buch zu Weihnachten bekommen und praktisch in einem Rutsch durchgelesen. Für mich war es auch ein schmerzliches und überwältigendes Wiedersehen. Mit Harry Potter bin ich aufgewachsen, habe jedes Buch mehr als 20 Mal gelesen, habe teilweise heimlich die Schule geschwänzt, um weiterlesen zu können, obwohl ich alles auswendig kannte. Das war meine Welt, mein Zuhause. Jetzt bin ich erwachsen und Harry Potter und die anderen sind es auch. Zu lesen, wie es ihnen jetzt geht, welche Probleme sie haben, das war .... wow. Heftig. Schmerzhaft. Sehnsuchtsvoll. Und dann auch noch diese Thematik. Sein Sohn, ganz anders als er selbst, befreundet mit Malfoys Sohn ... und endlich wurde die blöde Geschichte mit dem Zeitumkehrer aufgearbeitet und deutlich verbessert. Das war für mich der einzige und richtig schlimme Fehler in der Harry Potter-Reihe. Die Frage, warum zum Teufel niemand dieses Teil hernimmt und Tom Riddle noch im Waisenhaus umbringt. In diesem Buch wurde dieses flaue Gefühl aus meinem Lieblingsband endlich aus der Welt geschafft.

Ich liebe die Story. Es ist mir egal, ob sich Rowling das ausgedacht hat oder jemand anderes. Für mich passt es super. Romanform wäre mir lieber gewesen, aber selbst dieses Theaterskript war völlig okay. Es überrascht mich sehr, dass hier die meisten anderer Meinung sind. Aber die Geschmäcker sind eben verschieden und ich hoffe, dass Rowling oder irgendjemand sonst die Autoren vorgewarnt hat, dass über sie ein Fan-Shitstorm in gewaltigen Ausmaßen hereinbrechen wird.

Edit: Am meisten berührt hat mich die Stelle, in der Harry mit Dumbledores Portrait spricht. Ja, es ist nur sein Portrait, aber ... Dass die beiden endlich ausgesprochen haben, was im positiven Sinne immer unausgesprochen zwischen ihnen stand, hat mich sehr berührt. Ich liebe Dumbledore über alles und das war für mich wunderschön.

Silberfuchs

Ich hatte niemals vor, mir das Buch zu kaufen, da ich einfach kein Mensch für Drehbücher bin. Und eine gute Geschichte irgendwann zu Ende sein muss, Harry Potter hin oder her. Aber wie es der Zufall wollte, hatte eine Freundin das Buch zum Geburtstag bekommen und mir freundlicherweise ausgeliehen, damit ich diese Bildungslücke schließen konnte, ohne Geld dafür zu bezahlen. Und ich muss sagen, dass ich froh bin, mir das Buch nicht gekauft zu haben. Ich war enttäuscht. Allerdings bin ich froh, dass ich das Buch gelesen habe, auf dem aktuellen Stand der Story bin und absolut nichts aus der Harry Potter Welt ausgelassen habe. Harry Potter ist immerhin ein Teil meiner Kindheit.

Spoileralarm
Das Buch selbst war irgendwie sehr vorhersehbar. Natürlich musste da diese Freundschaft zwischen Albus und Scorpius sein, nachdem ihre Eltern so erbitterte Feinde waren. Natürlich musste der Sohn sich von dem Weg seines Vaters abwenden und in Slytherin kommen. Im Grunde fand ich die Freundschaft der Protagonisten ganz niedlich und fand auch gut, dass Albus nicht klischeehaft in Gryffindor kam - wobei ich sehr schade finde, dass dieser Häuserkonflikt selbst nach der Schlacht von Hogwarts noch so stark war. Was ich ebenfalls gut fand, war der Außenseiterstatus von Albus. Man hat also Abstand von Harry Potter genommen und nicht versucht, ihn zu einem zweiten Harry Potter zu machen. Delphi fand ich dagegen sehr...unnötig. Voldemorts Kind? Das kann ich mir einfach nicht vorstellen.
Gut fand ich dann widerum die Darstellung der Zeitreisen. Natürlich verändert sich alles, verändert man nur einen winzigen Teil in der Vergangenheit. Das Ende dagegen war ziemlich unbefriedigend. Friede, Freude Eierkuchen, alle sind fröhlich, alles ist super.
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Allgemein gab es gute und schlechte Seiten an dem Buch und der ganzen Geschichte. Es war ziemlich langweilig zu lesen, ich mag, wie gesagt, keine Drehbücher und fand die Story in vielen Teilen maßlos überzogen. Es kann nicht mit den originalen HP-Teilen mithalten, dennoch denke ich, dass das Theaterstück wirklich nicht schlecht ist.
The Cursed Child war anders und nicht überragend. Man kann es mal gelesen haben, damit man weiß, wie es mit den Charakteren weitergegangen ist.
»Smile at a stranger today.«

foxgirl

@Silberfuchs Mir ging es da tatsächlich ganz ähnlich wie dir. Man darf natürlich auch nicht vergessen, dass Rowling an dem Theaterstück nicht allein geschrieben hat und obwohl es Momente gab, in denen ich dachte: Ja, das klingt nach ihr; gab es eben auch einige Szenen, die ich einfach unsinnvoll und unnötig fand:

Spoiler
Vor allem bei Delphi war ich wirklich erschüttert. Voldemort soll ein Kind haben, mit Bellatrix! Das stellt für mich einen zu großen Gegensatz zu dem dunklen Lord dar, den ich in den letzten sieben Büchern kennen gelernt habe. Da war der gute Tom Riddle von nichts anderem besessen, als dem Streben nach Macht und dem Weg zur Unsterblichkeit. Obwohl er Bellatrix Anbetung sicherlich genossen hat, hat er sie doch immer ebenso von oben herab betrachtet, wie auch seine anderen Anhänger. Ich kann mir einfach nicht vorstellen, wie er sich dazu "herabgelassen" hätte, mit ihr körperlich zu werden. Mal ganz abgesehen davon, dass er von sich selbst im vierten Band sagt, er sei so viel mehr als ein Mensch. Würde er sich da wirklich solchen menschlichen Bedürfnissen hingeben? Ich kann es mir einfach nicht vorstellen. Die Freundschaft zwischen Albus und Scorpius mochte ich irgendwie, auch wenn sie wirklich ein wenig klischeehaft war. Vor allem gefiel mir Scorpius und ich fand es schön Malfoy auch mal als Vater zu sehen. 
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Ich denke, wenn man es etwas abgekoppelt von den eigentlichen sieben Büchern sieht, ist es nicht das schlechteste Buch, aber sicher auch nicht das Beste.

Maubel

Ich hab's gesehen!  :vibes:

Viel darf man natürlich nicht verraten (#keepthesecret und so), aber es war echt genial. Es wirkt als Theaterstück tatsächlich besser und einige Szenen haben mir richtig Gänsehaut verschafft. Ron als Witzfigur hat für mich im Skript nicht gepasst, aber im Theater war es tatsächlich witzig und eine positive Rolle. Die Schauspieler holen auch einfach ungemein viel aus der Geschichte raus und Albus war mir so deutlich sympathischer als beim lesen, Scorpius dafür ein wenig zu merkwürdig. Die Interpretation war dann doch überraschend, auch wenn es süß war, dass er im zweiten Teil ersetzt wurde, weil am nächsten Tag Schule war.
Das beste am Theater waren aber die Zaubertricks. Klar, manche konnte man sich zusammenreimen, aber sie waren einfach unheimlich gut gemacht, ganz besonders der Zeitreiseeffekt. Wow! Und einig rätsel ich bis heute noch dran.
Was die Story angeht, muss ich sagen, dass sie mich im Theater nicht gestört hat. Ich wusste ja, was passiert. Meine Schwester neben mir hatte das Buch nicht gelesen und war von dem Aspekt dann nicht so begeistert. Delphi und so gefiel ihr auch nicht. Das wirkt also auch durchs Aufführen nicht anders. Es tut der Vorstellung aber keinen Abbruch. Und der Schluss - boah, habe ich
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beim Tod von James und Lily geflennt. Das ist einfach so übel, wie die das darstellen.
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Alles in allem, sehr lohnenswerte Show!

Möwe

Ach wie toll, dass du es sehen konntest, Maubel. Es war sicherlich interessant zu sehen, wie manche Sachen auf der Bühne umgesetzt werden. Ich hab mich das beim Lesen des Scripts immer wieder gefragt - gerade die Zaubertricks. :D Irgendwann werde ich mir das Stück bestimmt auch mal ansehen. Es kommt ja demnächst an den Broadway und bleibt bestimmt auch eine Weile am Westend, da gibt es bestimmt noch die ein oder andere Möglichkeit... :)
How do you write like tomorrow won't arrive?
How do you write like you need it to survive?
How do you write every second you're alive?
(Hamilton - Non-Stop)

MynaKaltschnee

Ich habe das Skript Anfang des Jahres auch gelesen und fand es eigentlich ganz schön. Es war zwar nicht so gut wie die eigentlichen sieben Harry-Potter-Bände, aber es war einfach toll, den Charakteren wiederzubegegnen. Bei mir stellte sich auch sofort das "magische Gefühl" von damals ein, als ich die Bücher gelesen habe. Das war fast wie Nachhausekommen nach einer langen Zeit der Abwesenheit.  :jau:

Ich freue mich für dich, Maubel, dass du das Theaterstück ansehen konntest. Ich würde es auch sehr gerne einmal sehen und hoffe immer noch, dass es irgendwann verfilmt wird. Denn nach London werde ich so schnell wohl nicht kommen.  :seufz:
Ich bin nur ein schwarzer Geist, dessen Spinnerei Wort für Wort auf das Papier tröpfelt.