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[Verhaltensforschung] Wie verhalten sich trächtige Hündinnen kurz vor der Geburt

Begonnen von Blaurot, 03. Mai 2015, 22:47:44

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Blaurot

Hallo, gibt es hier eventuell Hundehalter, Tierärzte oder sonstige Hundekenner, die mir sagen könnten, wie sich Hündinnen etwa eine Viertelstunde bis halbe Stunde vor der Geburt verhalten? Es geht konkret um eine Labradorhündin. Würde sie zu diesem Zeitpunkt noch bellen und an einem Fremden hoch springen? Oder wäre das biologisch/körperlich gar nicht mehr möglich?

Herzlichen Dank für eure Antworten.

Sprotte

Rosie (Husky) und Mona (DSH) wuselten wie Wale um uns herum. Anspringen war nicht mehr. So kurz vor der Niederkunft waren beide leicht aufgedreht, suchten unsere Nähe und versuchten, uns näher zum Wurflager zu manövrieren (oder durch leises Quietschen uns anzulocken). Nach dem Motto: Laß mich bloß nicht alleine!

Blaurot


Lucien

Aus der "BLV Enzyklopädie der Hunde":

ZitatWenn die Geburt näherrückt, verändert sich das Verhalten der Hündin. Sie wird ruhiger und interessiert sich weniger fürs Spielen. Etwa 24 Stunden vor Wehenbeginn hört sie mit dem Fressen auf. Sie verbringt mehr Zeit als sonst an ihrem auserwählten Wurfplatz. Wenn die Wehen nahen, wird sie unruhig.
Mehr steht da leider nicht zum Verhalten vor der Geburt, aber sicher gibt das Internet da noch einiges her.

Sprotte

#4
Warte, was Pink Paulchen sagt. Deren Hundemama-Erfahrungen sind aktueller als meine.
Meine beiden Mädel waren beide keine Beller. Huskys ja ohnehin nicht, und ich denke, Mona hätte einem Einbrecher noch tragen geholfen. Organisch konnte sie bestimmt so kurz vor der Geburt noch bellen.

Edit: Das mit dem nicht mehr Fressen vor Einsetzen der Wehen hat niemand Mona gesagt! Die Süße hatte das Futtermittelvernichtungsverhalten einer Braunen Tonne. Bei Rosie weiß ich es einfach nicht mehr. Das war 1996.

Lucien

Blaurot, vielleicht hilft dir diese Seite weiter.

@Sprotte: Ich habe auch gerade gelesen, dass das wohl nicht auf alle zutrifft. ;D So eine Enzyklodädie ist halt auch nicht allwissend.

Blaurot

#6
Vielen Dank.

Hihihihi, das hat mich gerade auf eine Idee gebracht. Die Labradordame wird also nicht bellen, sondern pieseln *kicher*

Edit:

Nochmal vielen Dank, ihr habt mir zu einem echt amüsanten Anfang meiner Geschichte verholfen.  :knuddel:

Anj

Die Hündinnen, von denen ich etwas weiß, wurden erst unruhig und haben sich dann eher still in ihren Wurfplatz zurückgezogen. Die eine Hofhündin hat sich sogar tagelang versteckt.
Ich denke, das kann sich unterscheiden, je nach Situation und Erfahrung der Hündin.

Aber ich denke auch, Pinkpaulchen kann da differenzierteres zu beitragen.
"Wenn du andere Leute ansiehst, frage dich, ob du sie wirklich siehst, oder ob du nur deine Gedanken über sie siehst."
Jon Kabat-Zinn.

Aljana

Liebe Blaurot,

Jede Hündin ist anders, darum ist auch das Verhalten kurz vor der Geburt bei jeder anders. Manche werden unruhig und ziehen sich zurück, andere werden sehr anhänglich. Labradore hören auch nicht unbedingt auf zu fressen ;) Wenn du den Zeitpunkt der Geburt eingrenzen willst, solltest du ab dem 57/58 Tag der Trächtigkeit 2x täglich Temperatur kontrollieren. Es pendelt sich ein gewisser Wert ein, der ebenfalls bei jeder Hündin anders ist, aber doch relativ gesehen konstant irgendwo zwischen 37,5 und 39 liegt.
Wenn du bei einer Messung plötzlich eine Abweichung nach unten um 1 ganzes Grad und mehr hast, ist das ein Zeiche dafür, dass die Geburt in den nächsten 24 Stunden einsetzen wird (Es markiert den Abfall des Schwangerschaftserhaltenden Hormons)
Du wirst bei einem Labrador, der üblicherweise viele Welpen trägt, ein stunde bis 15 minuten vorher bei genauer Beobachtung Vorwehen erkennen können.
Lass die Hündin dann auf keinen fall mehr raus in den Garten. Mehr als einmal kam es schon vor, dass Welpen beim letzten Pipimachen schon kamen und dann unbeachtet in der Kälte erfroren sind.
Wenn das dein erster Wurf ist, dann tief einatmen, entspannen. Hab ihr Röntgenbilder, auf denen man die Zahl der Welpen erkennen kann? Wenn nicht, wird nochmal aufregender, weil du nicht weißt wann Schluss ist. Aber prinzipiell können zwischen der Geburt zweier Welpen 20 minuten bis 2 Stunden liegen. Bei einer Wurfgröße von 8-14 kann das also schon mal über einen Tag in anspruch nehmen.
folgende dinge solltest du bereithalten und machen, dann ist es hinterher für alle leichter, auch wenn was sein sollte.
Ein Küchenwaage, genug Tücher, farbige Kordel. Jod um die Näbel zu desinfizieren.
Jeder Welpe sollte ien andersfarbiges Band erhalten, und gleich gewogen und in ein Büchlein eingetragen werden. bei täglicher Kontrolle hast du dann einen super Überblick, wo was nicht stimmt. Denn Welpen müssen immer zunehmen. Stagnation oder Abnahme bedeutet da stimmt was nicht, lieber mal nach kucken lassen.
auch solltest du bei aller Aufregung zählen ob nach jedem Welpen eine Nachgeburt kam. Manchmal kommt keine und die rutscht dann erst mit dem nächsten Welpen raus. Prinzipiell ist es aber gut zu wissen, dass man am Ende soviel Nachgeburten wie Welpen hat.
Wenn du glaubst, das müssten jezt alle sein, dann fühl auch rhig den Bauch durch, bis unter den Rippenbogen. Die Gebärmutter kann sich, wenn sie zusammengezogen ist, noch wie ein Welpe anfühlen, weil sie sehr hart wird. Wer sich nicht sicher ist, kann ein Röntgenbild machen lassen. Darauf sieht man es.
Traubenzucker solltest du auch im Haus haben. Eine Geburt ist anstrengend. Deine Hündin muss ab und zu trinken und was essen vielleicht auch, wenn es wirklich viele welpen sind. Aber vorsichtig nicht zuviel und nicht zu fett. Lieber eben ein wenig traubenzucker, der ihr gleich Energie gibt.
Ein letzter Satz nach all den Infos noch zum Schluss. Hat meine Mama immer gesagt und die hat über 2000 Kinder auf diese Welt geholt: Die Natur ist auf Erfolg ausgelegt. Darum wird in den meisten Fällen alles von ganz allein gut gehen. Wenn du unsicher bist, informier dich vorher, wo in deiner Nähe ein kompetente Praxis ist, die du rund um die Uhr erreichen kannst.

Wenn du noch spezielle Fragen hast PM mir ;)

Das wird schon :)

Aljana

Zitat von: Aljana am 04. Mai 2015, 13:32:53
Liebe Blaurot,

Jede Hündin ist anders, darum ist auch das Verhalten kurz vor der Geburt bei jeder anders. Manche werden unruhig und ziehen sich zurück, andere werden sehr anhänglich. Labradore hören auch nicht unbedingt auf zu fressen ;) Wenn du den Zeitpunkt der Geburt eingrenzen willst, solltest du ab dem 57/58 Tag der Trächtigkeit 2x täglich Temperatur kontrollieren. Es pendelt sich ein gewisser Wert ein, der ebenfalls bei jeder Hündin anders ist, aber doch relativ gesehen konstant irgendwo zwischen 37,5 und 39 liegt.
Wenn du bei einer Messung plötzlich eine Abweichung nach unten um 1 ganzes Grad und mehr hast, ist das ein Zeiche dafür, dass die Geburt in den nächsten 24 Stunden einsetzen wird (Es markiert den Abfall des Schwangerschaftserhaltenden Hormons)
Du wirst bei einem Labrador, der üblicherweise viele Welpen trägt, ein stunde bis 15 minuten vorher bei genauer Beobachtung Vorwehen erkennen können.
Lass die Hündin dann auf keinen fall mehr raus in den Garten. Mehr als einmal kam es schon vor, dass Welpen beim letzten Pipimachen schon kamen und dann unbeachtet in der Kälte erfroren sind.
Wenn das dein erster Wurf ist, dann tief einatmen, entspannen. Hab ihr Röntgenbilder, auf denen man die Zahl der Welpen erkennen kann? Wenn nicht, wird nochmal aufregender, weil du nicht weißt wann Schluss ist. Aber prinzipiell können zwischen der Geburt zweier Welpen 20 minuten bis 2 Stunden liegen. Bei einer Wurfgröße von 8-14 kann das also schon mal über einen Tag in anspruch nehmen.
folgende dinge solltest du bereithalten und machen, dann ist es hinterher für alle leichter, auch wenn was sein sollte.
Ein Küchenwaage, genug Tücher, farbige Kordel. Jod um die Näbel zu desinfizieren.
Jeder Welpe sollte ien andersfarbiges Band erhalten, und gleich gewogen und in ein Büchlein eingetragen werden. bei täglicher Kontrolle hast du dann einen super Überblick, wo was nicht stimmt. Denn Welpen müssen immer zunehmen. Stagnation oder Abnahme bedeutet da stimmt was nicht, lieber mal nach kucken lassen.
auch solltest du bei aller Aufregung zählen ob nach jedem Welpen eine Nachgeburt kam. Manchmal kommt keine und die rutscht dann erst mit dem nächsten Welpen raus. Prinzipiell ist es aber gut zu wissen, dass man am Ende soviel Nachgeburten wie Welpen hat.
Wenn du glaubst, das müssten jezt alle sein, dann fühl auch rhig den Bauch durch, bis unter den Rippenbogen. Die Gebärmutter kann sich, wenn sie zusammengezogen ist, noch wie ein Welpe anfühlen, weil sie sehr hart wird. Wer sich nicht sicher ist, kann ein Röntgenbild machen lassen. Darauf sieht man es.
Traubenzucker solltest du auch im Haus haben. Eine Geburt ist anstrengend. Deine Hündin muss ab und zu trinken und was essen vielleicht auch, wenn es wirklich viele welpen sind. Aber vorsichtig nicht zuviel und nicht zu fett. Lieber eben ein wenig traubenzucker, der ihr gleich Energie gibt.
Ein letzter Satz nach all den Infos noch zum Schluss. Hat meine Mama immer gesagt und die hat über 2000 Kinder auf diese Welt geholt: Die Natur ist auf Erfolg ausgelegt. Darum wird in den meisten Fällen alles von ganz allein gut gehen. Wenn du unsicher bist, informier dich vorher, wo in deiner Nähe ein kompetente Praxis ist, die du rund um die Uhr erreichen kannst.

Wenn du noch spezielle Fragen hast PM mir ;)

Das wird schon :)


Edit: Ich sehe grade, dass es sich um eine fiktive Hündin handelt ;) Ist auch gut. prinzipiell gilt aber alles was ich oben geschrieben habe. Kannst dir das raussuchen, was du brauchst.

Maja

#10
Liebe Leute,

bitte schont eure Motz! Eröffnet Threads gleich im richtigen Board, und ihr spart uns einen Haufen Arbeit. Der Unterschied zwischen einer Faktenfrage, bei der man schlichtweg etwas nicht weiß, andere es aber wissen könnten, und einem Kreativitätsloch, bei dem man keine Ahnung hat, wie es weiter geht, und andere Tintenzirkler ihre Phantasie spielen lassen, ist doch so schwer nicht. ALLE Wissensfragen gehören nach "Auskunft und Recherchen". Alle. Immer.

Nächstes Mal werde ich nicht meckern und nicht verschieben. Nächstes Mal mache ich den Thread sofort dicht.


@Aljana
Edits bitte in den gleichen Post. Du musst dich nicht selbst zitieren, um einen Beitrag editieren zu können.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Blaurot

Hoppla, das war keine böse Absicht, ich dachte "Autoren helfen Autoren" sei richtig für meine Frage.
Ich versuche, in Zukunft an diese Unterscheidung zu denken.

Maja

Zitat von: Blaurot am 04. Mai 2015, 14:19:42Hoppla, das war keine böse Absicht, ich dachte "Autoren helfen Autoren" sei richtig für meine Frage.
Im Zweifelsfall:  Boardregeln lesen. ;)

Ich ärgere mich nur, weil ich bestimmt einmal pro Woche solche klaren Auskunftsfragen ins Auskunftsboard rüberschieben muss, weil der Thread im falschen Board aufgemacht worden ist, da bist du ja nicht die Einzige. Und im Moment ist das Modteam etwas zu gut ausgelastet, weswegen ich mir solche Arbeiten gern ersparen würde.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt