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Weltherrschaft - und was dann?

Begonnen von AutorinAZ, 27. März 2015, 22:15:32

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AutorinAZ

Hallo allerseits!

Gerade ist meine Stieftochter bei mir zu Besuch gewesen und so im wieder heimgehen zwischen Tür und Angel kamen wir auf einmal auf das Thema "Pinky und Brain". Erinnert sich noch jemand an diese "süßen" weißen Mäuse? :vibes:

Wie des öfteren kommen uns dann die seltsamsten Ideen.
Z.B.: Was wäre, wenn man die Weltherrschaft erlangt hat? Was kommt dann?

Und was wäre, wenn es dabei nicht nur um die Erde geht, sondern auch schon Mond, Mars und Jupiter Monde bevölkert wären?  :hmmm:

Hätte ich die Möglichkeit, würde ich hierzu eine Ausschreibung starten, weil der Gedanke doch hoch interessant ist.
Nach langen Kämpfen und endlosen Diskussionen habe ich die Weltherrschaft erlangt. Aber was mache ich jetzt? Was hat das für Auswirkungen? Welche Arbeiten kommen jetzt auf mich zu? Habe ich noch ein Privatleben? Und überhaupt...
Und vor allem: Wie realistisch ist diese Position des "Weltherrschers"?

Hm, vielleicht ist das auch eher was für den Musenbrunnen? :hmmm:

Was meint Ihr?
Ein gutes Thema für eine Ausschreibung?
Und wie viel Seiten müsste man mindestens brauchen, um das auch nur annähernd anzureißen?

Alana

#1
Ich finde das ein lustiges Thema, ich stelle mir gerade eine Anthologie voller problemgeplagter (weil zu viele Untertanen) oder gelangweilter (weil alle Lebwesen auf Kriegszug platt gemacht) Antagonisten vor. ;D Für eine Ausschreibung könnte ich mir das auch tatsächlich sehr gut vorstellen.

Alhambrana

Sipres

"Pinky und Brain" hab ich immer mit meinem älteren Bruder geguckt, als wir noch jünger waren. Das war der absolute Hammer. Wir haben es geliebt.

Ich finde die Idee mit der Ausschreibung wirklich klasse. Ich mach mir gerade meine eigenen Gedanken dazu (MUHAHAHAHAHA! KRIECHT, IHR DRECKIGEN MADEN! HULDIGT EUREM NEUEN GOTT!) und würde mich an der Ausschreibung beteiligen. Ich würde schon mindestens 20 Seiten dafür anberaumen. Man muss ja eine ganze Menge beschreiben. Wer, wie, warum?

Und das ganze aus der Sicht anderer zu sehen, wäre schon cool. Einige würden ihren Herrscher scheitern lassen, andere bestimmt nicht. Ist der Herrscher gut oder böse, gibt es Rebellen, die gegen das Regime sind? Steckt eine Menge Potenzial hinter, also meiner Meinung nach.

AutorinAZ

Zitat von: Alana am 27. März 2015, 22:18:44
Ich finde das ein lustiges Thema, ich stelle mir gerade eine Anthologie voller problemgeplagter (weil zu viele Untertanen) oder gelangweilter (weil alle Lebwesen auf Kriegszug platt gemacht) Antagonisten vor. ;D Für eine Ausschreibung könnte ich mir das auch tatsächlich sehr gut vorstellen.

An einen gelangweilten Prota habe ich noch gar nicht gedacht. Interessanter Aspekt.

@Sipres Maden wollen aber auch ernährt werden. Wo kommt das Futter her?

Wow, 2 Antworten und schon x neue Perspektiven.  :vibes:
Da geht das Kopfkino aber jetzt mit mir durch... :d'oh:

Sipres

#4
Meine Maden werden nicht ernährt. Sie sind nur zum Kriechen da, bis sie sterben. MUHAHAHAHAHAHAHA! *stellt den Gottkomplex ab* Ich lasse mir was einfallen, um den Welthunger zu bekämpfen.

EDIT: Der Film Mega Mind behandelt ja eigentlich ein solches Thema, auch wenn es nur um eine Stadtherrschaft geht.

Coehoorn

Naja, Personen wie Alexander der Große kamen einem Weltherrscher für damalige Verhältnisse ja schon recht Nahe... und wenn man diese Position erreichen würde hätte man auf jeden Fall genug zu tun.

Alles in allem eigentlich eine Position die alles andere als erstrebenswert ist

PinkPuma

Zitat von: CoehoornAlles in allem eigentlich eine Position die alles andere als erstrebenswert ist
... und vor allem eine Position, die nicht für jeden empfehlenswert wäre. Wenn eine solche Macht nur zu Höhenflügen führt,  ist das ja noch fast beruhigend.

Ich finde das Thema mega spannend und könnte es mir theoretisch auch für eine Ausschreibung vorstellen. Allerdings denke ich, dass das Thema so voller verschiedener Aspekte steckt,  die alle zu bedenken wären, dass ich kürzere Geschichten in einer Ausschreibung eigentlich zu kurz gegriffen fände. Ich könnte mir da eher einen 500-Seiten-Roman vorstellen.

AutorinAZ

Zitat von: Sipres am 27. März 2015, 22:32:18
Der Film Mega Mind behandelt ja eigentlich ein solches Thema, auch wenn es nur um eine Stadtherrschaft geht.

Ich glaube, eine Stadt zu beherrschen ist weitaus einfacher als eine ganze Welt, in der verschiedene Kulturen, Religionen, Weltanschauungen, etc. existieren. Hat wahrscheinlich auch noch mehr Konfliktpotential (die Stadtherrschaft), weil ja viel mehr Gegner vorhanden sind.

Ein Weltherrscher hat ja die größte Hürde - nämlich den Großteil der "Untertanen" auf seine Seite zu bringen - schon hinter sich gebracht. Auch der Aspekt des räumlichen Areals, dass "beherrscht" wird, ist von "Stadt" zu "Welt" doch sehr differenziert.
Hm, oder vielleicht doch nicht?

Es stellt sich natürlich immer die Frage - besonders, wenn auch andere Planeten bzw. Monde im Spiel sind - welche Völker sind noch unbekannt, aber trotzdem Teil dieser Welt?
Wo steht z.B., dass sich die Bevölkerung des Mars nicht unter die Oberfläche zurück gezogen hat? Oder das sich unter dem Eis von Europa (Jupiter Mond) nicht eine ganze Zivilisation befindet?

Sipres

Zitat von: AutorinAZ am 27. März 2015, 23:14:29
Ich glaube, eine Stadt zu beherrschen ist weitaus einfacher als eine ganze Welt, in der verschiedene Kulturen, Religionen, Weltanschauungen, etc. existieren.

Welcome to New York City. Oder Berlin. Oder irgendeine andere Großstadt/Metropole. Diese Städte sind schon Welten für sich mit ihren ganzen Kulturen, Religionen, Weltanschauungen, etc.

Aber ich weiß, was du meinst. Natürlich ist so eine Weltherrschaft um einiges komplizierter, weil man seine Augen und Ohren überall auf der Welt und den dazugehörigen Planeten haben muss. Ein Handvoll treu ergebener Leute wird da nicht reichen. Man braucht schon in jedem Land eine ganze Armada von vertrauenswürdigen Personen, um alles aufrechtzuerhalten. Und dann braucht man einen Beraterstab, der einem hilft, alle Entscheidungen zu treffen.

heroine

Zitat von: AutorinAZ am 27. März 2015, 23:14:29
Ein Weltherrscher hat ja die größte Hürde - nämlich den Großteil der "Untertanen" auf seine Seite zu bringen - schon hinter sich gebracht. Auch der Aspekt des räumlichen Areals, dass "beherrscht" wird, ist von "Stadt" zu "Welt" doch sehr differenziert.
Hm, oder vielleicht doch nicht?

Sehe ich anders. Ein Weltherrscher hat es gerade einmal geschafft alle zu beherrschen und einzunehmen, was nicht bedeutet, dass die Untertanen auf seiner Seite sind. Ist halt stark davon abhängig, wie die Weltherrschaft erlangt wurde. Durch Überzeugungsarbeit und demokratische Stimmen in jedem Land (mit 100% Befürworter - ja sehr unwahrscheinlich) oder durch kämpferische Übernahme.

Die geschichtlich gewachsen Auseinandersetzungen zwischen ehemalig verfeindeten Ländern, Religionen, Völkern o.ä. besteht ja auch weiterhin. Darüber hinaus, wird es nie jemand schaffen alle Individuen hinter sich zu vereinen und bei jeder Machtübernahme gibt es Verlierer, die sich definitiv gegen die neue Struktur aussprechen werden. Wenn der Alleinherrscher und sein Stab da das Gleichgewicht nicht hinbekommt, fühlt sich eine Partei (mindestens) sehr schnell benachteiligt und versucht ev. zu rebellieren. Da kann es sehr leicht passieren, dass die Machtverhältnisse nicht mehr akzeptiert werden und sollten dann Truppen abgezogen und bei einem anderen Notfall eingesetzt zu werden, muss die Weltherrschaft u.U. schnell wieder neu erkämpft werden.

Angenommen die Weltherrschaft wäre erreicht müsste meiner Meinung nach ein allgemeines Wertesystem etabliert werden. Ich denke die Dinge, die dann nötig sind, sind vergleichbar mit den Maßnahmen, die auch bei einer 'normalen' Einnahme eines Landes notwendig werden, wenn man es behalten will. Mit dem Unterschied, dass man gleichzeitig sehr viel mehr offene Baustellen hat. Da kann es vielleicht interessant werden bei Machiavellis Fürst reinzuschauen.

Churke

Zitat von: Coehoorn am 27. März 2015, 22:54:31
Naja, Personen wie Alexander der Große kamen einem Weltherrscher für damalige Verhältnisse ja schon recht Nahe... und wenn man diese Position erreichen würde hätte man auf jeden Fall genug zu tun.

Alles in allem eigentlich eine Position die alles andere als erstrebenswert ist

Ich frage mich, ob das nicht vielleicht falsch gedacht ist.

Unser derzeitiges System der Globalisierung kommt einer Weltherrschaft verdammt nahe. Geostrategische Einzelheiten wurden von Brzezinski formuliert.
http://de.wikipedia.org/wiki/Zbigniew_Brzezi%C5%84ski
Die geostrategische Seite ist dabei der militärisch-politische Arm einer dollarisierten Welt.
Man übt die Herrschaft nicht direkt aus, sondern über Vasallenregierungen.
Wie das in der Praxis funktioniert, sieht man in der Ukraine. Man orchestriert einen Regime Change und installiert eine neue Regierung. Anschließend braucht das Land "Rettungskredite". Die kosten einen zwar nichts (USD gibt's kostenlos von der Fed) - müssen vom Schuldner aber mit harten Assets bezahlt werden. Dieser Teil nennt sich dann "Reformprogramm" und "Privatisierung". Die Eliten werden geschmiert (USD gibt's kostenlos von der Fed) und Wahlen verleihen dem Ganzen einen demokratischen Anstrich. Dass dann nebenbei noch eine pandemokratische Abwehrschlacht gegen sojwetzaristische Aggressoren geschlagen werden muss, ist der ganzen Sache durchaus förderlich und willkommene Ablenkung vom Geschehen hinter den Kulissen. Krieg fördert die Opferbereitschaft des kleinen Mannes.

Im Moment befasst man sich mit der Demokratisierung Russlands. Diktatoren, die Öl außerhalb des Petrodollars verkaufen, haben nur eine begrenzte Restlebenserwartung.

Coehoorn

Um es mal mit den Worten von Stupedia auszudrücken: Ich leide an einer Aversion kontra pathologischem Usus von Synonymen

Nichts von dem was du sagst, zeigt mir eine Art Weltherrschaft. Es ist lediglich das politische Spielchen, welches die Großmächte schon seit Jahrzehnten betreiben.

Und von einer "demokratisierung Russlands" und "pandemokratische Abwehrschlacht gegen sojwetzaristische Aggressoren" zu sprechen gleitet mir jetzt zu sehr in die Verschwörungstheoretikerecke ab. Wenn das jetzt hier das Thema sein soll, dann bin ich raus :P

Golden

#12
Zitat von: Coehoorn am 28. März 2015, 11:37:00
Nichts von dem was du sagst, zeigt mir eine Art Weltherrschaft. Es ist lediglich das politische Spielchen, welches die Großmächte schon seit Jahrzehnten betreiben.
Kennst du eine Nation, die nicht mehr oder weniger vom Dollar abhängig ist? :hmmm: (ernstgemeinte Frage)

Coehoorn

Nein. In der heutigen Globalisierung sind alle Währungen eng mit einander verwoben. Der Dollar hat da durchaus eine gewisse Vormachtsstellung, ist allerdings ebenfalls von anderen Währungen abhängig. In erster Linie vom chinesischen Yuan.

AutorinAZ

Ich finde, dass der Ausflug zu Alexander, der Große, nicht richtig passt. Selbst zu damaligen Zeiten hatte er keine Weltherrschaft - meiner Meinung nach auch nicht annähernd. Europa und Afrika waren größtenteils weit weg von Alexanders Zugriff ebenso der größte Teil Asiens.

Und die "Abhängigkeit" vom Dollar bzw. die politischen Spielchen von den heutigen Großmächten passen - meines Erachtens - auch nicht hierher.

Für mich bedeutet Weltherrschaft, dass ALLE (bekannten) Nationen/Völker auf EINE Person hören bzw. von dieser "beherrscht" werden.
Welche (realistischen) Möglichkeiten bietet diese Weltherrschaft? Was treibt eine Person in dieser Position noch an? Hat sie noch Ziele? Wie erhält sie ihre Macht? Wie wird evtl. sogar die Nachfolge geregelt?