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schreiberische Herausforderungen

Begonnen von Windstoß, 16. Dezember 2014, 21:30:26

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Windstoß

Ich liebe Herausforderungen.
Themen, Settings, Charaktere, Situationen, die schwierig zu schreiben sind oder gar für unmöglich erklärt werden. Mich reizt so etwas besonders, es doch zu versuchen. Das beflügelt meine Phantasie und so sind schon einige meiner besten Texte entstanden.
Manchmal ist es nur ein Titel, zu dem man eine Geschichte schreiben soll. Z.B. habe ich mal eine geschrieben zum Titel "Willkommensgrußmeerschweinchentränke".
Unter anderem bin ich deswegen in einem Forum wie dem Tintenzirkel, weil ich hier immer wieder neue Herausforderungen entdecke.

Hier kann eine Sammlung von schreiberischen Herausforderungen entstehen, die vielleicht auch zum Schreiben von ungewöhnlichen Geschichten inspiriert.

Christopher hat hier eine Herausforderung gestellt:

Schreibe eine Geschichte ohne einen ungewöhnlichen Charakter und ohne ungewöhnliche Umstände.
Geht das wirklich nicht? Ist das lesbar oder todlangweilig?

Was sind für euch Herausforderungen?


(Editiert am 17.12.)

Klecks

Ich schätze, das kommt darauf an, was man als ungewöhnlich bezeichnet. Gewöhnlich wäre, wenn Prota A einkaufen geht, zu Hause etwas auf der Couch isst und dann ins Bett geht. Das wäre in der Tat - wenn sonst nichts passiert - langweilig. Wenn er aber beim Einkaufen seine Ex trifft, auf der Couch die Liebesschnulzen wegzappt und sich dann im Bett in den Schlaf weint, ist das zwar leider nicht ungewöhnlich, aber wir haben einen Konflikt.  :hmmm:

Ich würde also eher sagen: Es ist möglich, eine interessante Geschichte ohne ungewöhnliche Charaktere und ohne ungewöhnliche Umstände zu schreiben. Aber es ist unmöglich, eine interessante Geschichte ohne einen Konflikt zu schreiben. Ob das nun der seelische Konflikt ist, dass man im Horror-Roman einerseits das Gefühl hat, beobachtet zu werden, das andererseits aber nicht sein kann, oder der Konflikt des Protas A mit seiner Ex, oder der Konflikt von Prota A mit den Lebensmittelpreisen - das spielt für mich eine untergeordnete Rolle. Hauptsache, es gibt einen Konflikt, der maßgeblich für das Handeln des Protas ist. Wenn das gegeben ist, gibt es auch eine gewisse Spannung, und dann kann der Prota ein gewöhnlicher Mann in einer gewöhnlichen Umgebung sein. Wichtig ist, was durch die Interaktion des Mannes mit seinem Umfeld passiert.

Eine Herausforderung fällt mir um diese Uhrzeit leider nicht mehr ein.  ;D

Leann

Was für den einen eine Herausforderung ist, ist für den anderen fluffiges Vergnügen. Für mich stellen zum Beispiel Kampfszenen eine Herausforderung dar. Auch Szenen mit expliziter Gewalt sind für mich persönlich eine große Herausforderung, da sie mich emotional sehr mitnehmen. Für andere mögen das erotische Szenen oder etwas ganz anderes sein.

Sehr herausfordernd finde ich z.B. auch, Dialoge zu schreiben, in denen etwas vermittelt wird, das nicht direkt aus den Worten hervorgeht, also eine subtile Botschaft, die der Leser eher gefühlsmäßig erfassen soll.

Meinst du so etwas in der Art? 

Maja

Windstoß, ich finde deinen Threastitel extrem nichtssagens, und nach deinem dreizeiligen Beitrag weiß ich wirklich nicht, worauf du mit diesem Thema hinauswillst. Du machst es dir sehr einfach, wenn du einfach nur zwei Sätze in den Raum stellst und dann andere diskutieren lässt, statt uns das Gefühl zu vermitteln, dass du selbst etwas zu sagen hättest. Wärst du so freundlich, zu erklären, worauf du aus bist? Und vielleicht einen Threadtitel zu finden, der etwas mehr Aussagekraft hat als "Herausforderung"? Du darfst dich gerne mit deinem Paten beraten, wenn du neue Thread eröffnen möchtest. Aber bitte achte darauf, dass klar ist, was dieser Thread soll.

Wenn es dir vor allem um Christophers Beitrag in der Schreibbar geht, kannst du das auch direkt vor Ort kommentieren oder deine Gedanken dazu zur Diskussion stellen. Aber mit einem Beitrag aus der Schreibbar in ein anderes Board gehen, dann nicht klarmachen, um was es dir geht, dich zurücklehnen und zusehen, was sich daraus ergibt - das ist in der Tat eine Herausforderung. Für die Obermotze. Und glaub mir, uns willst du nicht herausfordern. ;)
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Lucien

Zitat von: Windstoß am 16. Dezember 2014, 21:30:26
Schreibe eine Geschichte ohne einen ungewöhnlichen Charakter und ohne ungewöhnliche Umstände.
Geht das wirklich nicht? Ist das lesbar oder todlangweilig?
Ich glaube, Windstoß meint, dass wir die Herausforderung annehmen und eine solche Geschichte schreiben sollten.  :hmmm:

Maja

Zitat von: Jenny am 17. Dezember 2014, 16:19:52
Ich glaube, Windstoß meint, dass wir die Herausforderung annehmen und eine solche Geschichte schreiben sollten.  :hmmm:
Aber muss er dafür ein eigenes Thema im Workshop aufmachen? Wenn es schon in einem anderen Thread gestanden hat? Er nimmt Christophers Idee, trägt sie in ein anderes Board und ruft andere auf, so eine Geschichte zu schreiben - da sehe ich wenig Eigenleistung. Der Workshop lebt davon, dass Autoren ihre handwerklichen Kniffe austauschen, nicht davon, dass einer in die Runde brüllt "Macht gefälligst mal!". Ich werde immer etwas empfindlich, wenn jemand ein Thema eröffnet und selbst nur drei Zeilen Beitrag zu liefern bereit ist, aber hier im Board sollte es wirklich etwas mehr Substanz sein.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Thaliope

Aber an sich ist die Idee ja wirklich interessant - sich Dinge rauszupicken, von denen alle Schreibratgeber sagen, dass sie unmöglich seien, und es dann trotzdem zu versuchen. Mir fällt dazu zwar spontan keine solche Konstellation ein, aber solche "Herausforderungen" oder "Unmöglichkeiten" zu sammeln, fände ich jetzt nicht so verkehrt.

Zumal man vielleicht, wenn man mit seinem Plot aus irgendeinem Grund hängt, darauf stoßen könnte, dass man versehentlich eine solche "Unmöglichkeit" erwischt hat. ;)

Und oh, da fällt mir doch etwas ein: Empathie für eine gefühllose Figur wecken, zum Beispiel.

Allerdings sollt vielleicht geklärt werden, wozu der Thread genau dienen soll: Der Diskussion darüber, ob so etwas doch möglich ist, der Aufforderung, es zu probieren - und ggf. dem Austausch über Erfolge und Misserfolge dabei, oder nur der Sammlunger solcher Konstrukte, damit jeder nach Belieben danach üben kann.

Von "gefälligst mal machen" kann ich in dem Post nichts lesen, vielleicht von mangelnder Erfahrung in Sachen Thread-Definition, aber das lässt sich ja unter freundlicher Anleitung sicher lernen.

LG
Thali

Windstoß

Ich bitte um Entschuldigung, dass ich zu knapp und undeutlich formuliert habe. Ich hoffe, ich habe das oben jetzt deutlicher gemacht.
Wenn dies der unpassende Ort dafür ist, bitte ich um Verschiebung.

Zitat von: Leann am 17. Dezember 2014, 08:09:00
Sehr herausfordernd finde ich z.B. auch, Dialoge zu schreiben, in denen etwas vermittelt wird, das nicht direkt aus den Worten hervorgeht, also eine subtile Botschaft, die der Leser eher gefühlsmäßig erfassen soll.

Meinst du so etwas in der Art? 
Ja genau, danke für das Beispiel.

Zitat von: Thaliope am 17. Dezember 2014, 17:55:34
Aber an sich ist die Idee ja wirklich interessant - sich Dinge rauszupicken, von denen alle Schreibratgeber sagen, dass sie unmöglich seien, und es dann trotzdem zu versuchen.
...
Und oh, da fällt mir doch etwas ein: Empathie für eine gefühllose Figur wecken, zum Beispiel.
Genau, so was z.B. meine ich.

In diese Richtung geht auch Folgendes, wozu ich mal Le Guin zitiere: »Wenn Sie den Leser mit der unterkühlten Stimme des neutralen Erzählers rühren können, dann haben Sie eine wirklich bewegende Erzählung verfasst.«
Mich reizt der neutrale Erzähler oder auch die Kameraperspektive - aber damit eine bewegende Erzählung hinzukriegen schaffe ich (bisher) nicht.