träge Schwerfälligkeit???

[Wild Soul]

Hallo!!

ich bin gerade an einer Stelle meiner Story an der ein kleiner Kampf stattfindet. Mein ProtA ist sehr agil und seine Gegner seeehr langsam. Dabei ist dieser Satz rausgekommen:

Dank seiner Vampirreflexe war er den trägen und schwerfälligen Dämonen überlegen.

Nach dem ich das jetzt schon mehrmals gelesen hab, ist mir die Frage gekommen, ist träge und schwerfällig nicht eigentlich das gleiche? Und kann ich etwas mit zwei verschiedenen Wörtern beschreiben obwohl sie das gleiche bedeuten?

greetz
Wild Soul

[THDuana]

Hallo Wild Soul,

ohne im Duden oder in einem Wörterbuch nachzugucken, würde ich sagen, dass es feine Unterschiede zwischen beiden Worten gibt.

Zu "träge"
Unter träge verstehe ich jemand, der langsam ist, nicht in die Gänge kommt und einfach faul.

Zu "schwerfällig"
Unter schwerfällig verstehe ich jemand, der sich mit aller Kraft bemüht, aber einfach nicht schneller wird. Der Wille ja, das Ergebnis ist eher schlecht.

Sicherlich kann man träge und schwerfällig in einen Karton packen und draufschreiben: "Das Gleiche", aber ich  denke, dass es feine Unterschiede gibt.

In deinem Zusammenhang treten die Unterschiede aber in den Hintergrund und es erscheint, als bedeute es das Selbe.
Zwei Adjektive finde ich persönlich immer ein wenig heikel, zudem, wenn sie sich in ihrer Beduetung sehr ähneln.

Ich würde vorschlagen, du streichst einfach eines von zweien weg und bist zufriedener.


Duana

[Breanna]

Ich kann Duana eigentlich nur zustimmen. "Träge" und "schwerfällig" sind zwar Synonyme, bedeuten aber nicht exakt das Gleiche. Träge verbinde ich auch mit langsam, während schwerfällig für mich eher in Richtung "Mühe bei Bewegungen zwecks zu wenig Kraft" () geht. Schwerfällig ist außerdem ein Antonym zu "elegant" (im weiteren Sinne), während träge da mehr in Richtung "faul" geht.
Im Übrigen könntest du das sicher anders als mit diesen beiden Adjektiven lösen. 

[Darkstar]

Also, Duana hat es ziemlich treffend beschrieben - jedenfalls von meiner Warte aus.

Für die Geschichte ebenfalls eindeutig von mir die Empfehlung: auf eines der Adjektive reduzieren!
(Sonst liest es sich träge und schwerfällig *hehe)

[Geli]

Ich schließe mich an.
Träge im Zusammenhang mit einem Kampf bedeutet für mich:
Der Troll guckt sich den herumspringenden Vampir erst mal an;
so nach dem Motto: ja, wenn der Irre ungedingt meint, dann kämpfen wir halt

dagegen das eingangs erwähnte "langsam":
der Troll möchte sich zu gerne gegen den Vampir wehren.
Nur er schafft es einfach nicht, weil der Andere immer zu fix für ihn ist.

schwerfällig: offensichtlich ist ein Troll eher ein Kaltblüter.
Muskelbepackt, aber nicht so wendig, wie ein Vampir
(sind Untote/Tote nicht auch eher kaltblüter - kaltblütig?)

[Cassi-the-Orc]

Ich schließe mich Duana an.

Träge bedeutet für mich immer irgendwas in Richtung Faulheit. Und schwerfällig, dass der Betroffene aufgrund körperlicher Begebenheiten nicht in der Lage ist, seine Schwerfälligkeit zu überwinden und aus den Pötten zu kommen.

[Arielen]

Träge ist für mich die psychische Komponente der Langsamkeit, während "schwerfällig" oft physisisch ist - die Bewegung von Körpermassen.

[Hr. Kürbis]

Jup, das sehe ich genau so!

*wundert sich, das sein Original-Posting nicht da ist... falsch geklickt?*

[Wild Soul]

ok.. vielen Dank für eure Hilfe!!

Ich werd den Satz noch einmal überarbeiten und eins davon weglassen...

hmm.. aber gleich die nächste Frage.. is es immer schlecht zwei Adjektive zu nehmen oder nur wenn sie so ähnlich sind wie träge und schwerfällig?

[Breanna]

Ich bin der Meinung, man sollte wenn möglich zwei Adjektive so dicht beieinander vermeiden, wenn es geht. Vielleicht kann man das Adjektiv woanders hinpacken oder es anders ausdrücken. Ist aber nicht zwingend notwendig.
Bei zwei gleichen Adjektiven sollte man auf jeden Fall das eine weglassen, warum etwas wiederholen, das schon gesagt wurde? Es sei denn, es dient absichtlich der Betonung. Ist zumindest meine Meinung.

[THDuana]

Hallo Wild Soul,

is es immer schlecht zwei Adjektive zu nehmen oder nur wenn sie so ähnlich sind wie träge und schwerfällig?

Grundsätzlich ist das jedem selbst überlassen. So gesehen gibt es ja kein "schlecht" und "gut", das kommt immer auf den Leser und seinen Geschmack an.
Ich versuche möglichst nur dann Adjektive zu verwenden, wenn sie etwas anders beschreiben, nötig sind, damit der Leser versteht, was ich ausdrücken will.
Wenn ich die "frostige Kälte" schreibe, ist das Geschmackssache. Manche meinen, es komme aus dem Zusammenhang hervor, dass die Kläte auch Frost ist, andere nicht.
Bei "blauen Blumen" ist das anders, sie könnten ja auch gelb sein.
Die "güne Wiese" - Im Frühling/Sommer ist eine Wiese für normal immer grün, außer alle anderen sing braun und nur diese eine ist saftig grün.

Es komm auch sehr auf deinen Geschmack an.
Ich würde dir raten, wenn es nicht unbedingt sein muss, auf Doppel-Adjektive zu verzichten. Oft kommt ein Text "schwammig" vor, weil er nahezu überfüllt von Adjektiven ist.

Falsch oder schlecht sind zwei Adjektive für eine Bestimmung nicht zwingend, aber vielleicht auch nicht das Ratsamste.

Du musst das für dich entscheiden, ich würde dir da nicht zu raten.


Duana