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Frage zu Auslassungspunkten

Begonnen von Feuertraum, 29. Juli 2014, 15:26:52

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Feuertraum

Hallo an Alle!

Ich habe eine Frage zu den sogenannten Auslassungspunkten.
Vor langer Zeit hatte ich mal gelernt, dass diese von einem Satz durch Leerzeichen getrennt werden.
Das habe ich auch lange Zeit so gehandhabt, bis mir ein Deutschprofi mal erklärte, dass es falsch sei. Was ich mache, sei plenken. Die Auslassungspunkte müssen immer direkt an das Wort.
Nun kommt aber der nächste, der sagt: Nein, genau das ist falsch, es muss so sein, wie ich es früher geschrieben habe, nämlich mit einem Leerzeichen.
Nun bin ich vollkommen verunsichert. Wie denn jetzt? Mit oder ohne Leerzeichen?

Verwirrte Grüße und Danke im Voraus
Feuertraum
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Nycra

Also meines Wissens nach ersetzen die drei Punkte ein Wort, das ja auch mit Leerzeichen abgetrennt wird, also heißt das, zwischen dem letzten Wort und den Punkten gehört ein Leerschritt. So handhabe ich es bisher, lese es überall und so wurde es auch bisher von der Deutschlehrerin, die meine Sachen prüft, akzeptiert.

Leann

Wenn die Auslassungspunkte für fehlende Buchstaben eines Wortes stehen, müssen sie direkt an das Wort. Beispiel: Das finde ich Sch...
Ist das letzte Wort vor den Pünktchen allerdings vollständig, muss da ein Leerzeichen hin. Beispiel: Wer weiß ...


pink_paulchen

Genau - Leann bringt es auf den Punkt. Die Auslassungspunkte ersetzen einen Wortteil oder ein ganzes Wort und werden genau wie eben das Ersetzte behandelt. Außer am Satzende - da entfällt der Endpunkt.
Übrigens sind das eigentlich nicht drei Punkte, sondern man verwendet ein Sonderzeichen, welches Ellipse heisst. Das ist optisch schöner im Satz und Layout.

Janika

Zitat von: Leann am 29. Juli 2014, 15:32:22
Wenn die Auslassungspunkte für fehlende Buchstaben eines Wortes stehen, müssen sie direkt an das Wort. Beispiel: Das finde ich Sch...
Ist das letzte Wort vor den Pünktchen allerdings vollständig, muss da ein Leerzeichen hin. Beispiel: Wer weiß ...
Genau so handhabe ich es auch. :jau:
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Feuertraum

Danke erstmal für die vielen Antworten.
Wie gesagt, so habe ich es auch früher gehandhabt, bis jemand mir eben erklärte, dass dies falsch sei, weil eben Plenk.
Dummerweise leuchten mir beide Argumente ein.
Einerseits das Leerzeichen bei den Auslassungspunkten, um anzuzeigen, dass der Satz (nicht aber das Wort) unterbrochen ist.
Andererseits: Wenn wir ehrlich sind, gibt es ansonsten kein anderes Satzzeichen, vor dem vorher ein Leerzeichen kommt. Selbst Fragezeichen oder Ausrufezeichen kleben direkt am Wort.
Ich werde das mit den Auslassungspunkten wieder so handhaben wie früher, da ja Ihre Antworten eindeutig sind. Aber irritiert bin ich immer noch ein wenig.
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Christopher

Wenn ich das richtig verstanden habe, liegt ihre Verwirrung in der fälschlichen Annahme begründet, die "..." wären ein Satzzeichen, was sie aber wohl nicht sind. Dementsprechend sind sie anders zu behandeln.
Be brave, dont tryhard.

Drachenfeder

Ich sehe es ebenfalls wie Nycra und Leann.

Ersetzen die Punkte ein Wort, dann mit Leerzeichen
Ersetzen die Punkte ein Teil des Wortes, dann ohne Leerzeichen.

Die Annahme es wären Satzzeichen (was Christoph erwähnte) habe auch ich schon öfters mitbekommen. Doch ist es kein Satzzeichen sondern wie bereits mehrfach erwähnt ein fehlendes Wort, fehlende Buchstaben oder ein eventuell fehlender Satzteil.

Ich habe bemerkt, dass ich diese Auslassungspunkte sogar sehr oft im Text gebrauche.



Verwirrter Geist

Einzige Ausnahme ist btw das Ende eines Satzes, da können sie neben ihrer Funktion als Satzteilersatz auch noch den Schlusspunkt ersetzen und werden damit gleichzeitig auch noch zu einem Satzzeichenersatz.

Sprich:
"Sie würde es herausfinden müssen ... "
Und nicht:
"Sie würde es herausfinden müssen ... ."

Drachenfeder

Stimmt. Habe auch schon oft gesehen, dass dann ein 4ter Punkt gemacht wird.



Franziska

Ja, Leann hat recht. So steht's im Duden. Es machen aber sehr sehr viele falsch.

Atra

Auch ich kann mich Leann nur anschließen. Andere "Varianten" waren mir bis eben nicht mal bekannt.

LG Atra
"Man muss erst zum Leben aufstehen, bevor man sich niedersetzt zum Schreiben."
(Henry David Thoreau)

THDuana

Genau wie Leann und die anderen es erklärt haben mache ich es auch.

Was das Thema Leerzeichen vor Satzzeichen angeht, so mache ich vor einem Gedankenstrich (engl hyphen, auf Deutsch heißt das wohl Viertelgeviertstricht, habe ich gerade nachgelesen :hmhm?:) ein Leerzeichen und auch danach, weil Satzteile eingeschoben werden. Nach einem Bindestrich (engl. dash, auf Deutsch auch Halbgeviertenstrich) auf beiden Seiten nicht, da er zwei Worte miteinander verbindet.

Feuertraum

Danke auch für diese Antworten  :D

Was ich noch rausgefunden habe: Es scheint etwas mit der Typographie zu tun zu haben. Unabhängig davon jetzt, dass die Elipse mit dem Leerzeichen geschrieben wird, so kommt von den Menschen, die dies verdammen und als Plenking bezeichnen, das Argument des bescheidenen Aussehens.
So führen sie als Beispiel an:

"Sie würde es herausfinden müssen
...

Bei der Gelegenheit bringt mich aber der Beispielsatz von "Verwirrter Geist" auch wieder ins Schleudern, da er ja genau etwas aufzeigt, dass nicht erwähnt wird: Es fehlt ja kein Wort, es wird auch kein Wort unterbrochen.
Trotzdem mit Leerzeichen?
Was hat eigentlich He-Man studiert, dass er einen Master of the universe hat?

Christopher

Es fehlt in dem Fall kein Wort, sondern ein Satz/Satzteil.
Be brave, dont tryhard.