Huch, jetzt kann ich ja tatsächlich auch mal meine Meinung dazu kundtun.
Also grundsätzlich kann ich mich Guddy nur anschließen, könnte ich das nicht, könnten wir wohl auch nicht zusammen schreiben. Ich denke etwas was sehr stark hemmt, ist wenn jemand versucht zu sehr die Kontrolle zu übernehmen und den anderen nur als "Betaleser", "ungeliebte-Textpassagen-Schreiber", "Lektor", "Ideen-Hervorzauberer-wenn-man-nicht-weiterkommt" etc. betrachtet. Das funktioniert dann einfach nicht. Man braucht ein gewisses Maß an Kompromissbereitschaft, Einfühlungsvermögen und ein sehr klares Bild von der Welt und den Charakteren. Außerdem ist gegenseitiger Respekt/Vertrauen unglaublich förderlich und eine gewisse Leichtigkeit. Z.B. wenn man sofort anfängt es persönlich zu nehmen, weil der andere mal schnell 20 Seiten gestrichen hat, kann das sehr schnell eine unschöne Stimmung geben.
Ich kann jetzt hauptsächlich aus meiner Sicht sagen, dass zu Zweit schreiben einen gewaltigen Vorteil für gestresste Menschen wie mich hat: Guddy treibt mich an. Die Story versumpft nicht in der Schublade wie viele andere Projekte, weil es eben immer wieder neuen Input gibt und damit auch ein ständiger Reiz da ist voranzukommen und weiter zu arbeiten. Auch das Quälen durch die 10te Überarbeitung fällt dann insgesamt leichter, weil man es ja nicht alleine macht und die Selbstzweifel werden nie so schlimm, dass ich mitten drin entscheide "mir gefällt mein Schreibstil nicht mehr, alles Löschen und Neu machen".