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Was verdiene ich wahrscheinlich an meinem Buch?

Begonnen von FeeamPC, 29. April 2014, 11:55:15

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FeeamPC

Als Ergänzung zu der gerade losgetretenen Honorar-Diskussion habe ich hier mal eine Tabelle aufgestellt, was die verschiedenen Klauseln in den Verlagsverträgen praktisch bedeuten.
Die Berechnungsbasis ist ein Buch zu 1,- Euro, entsprechend bitte multiplizieren mit dem Verkaufspreis eurer eigenen Bücher.
Nur mal so als Anregung zum Nachdenken ...


[Dateianhang durch Administrator gelöscht]

TheaEvanda

#1
Fee, ich liebe dich.  :knuddel: Danke, Danke, Danke!

Hast du den Nettoladenverkaufspreis (also Buchpreis ohne die 7% Mehrwertsteuer) vergessen oder absichtlich ausgelassen? Das ist ja eigentlich die Standardbezugsgröße.

--Thea

FeeamPC

Habe ich ausgelassen, weil es relativ wenig ausmacht, die anderen Faktoren sind entscheidender. Wenn ich von 5 Cent 7% abziehe, passiert nicht so sehr viel ...

gbwolf

 ;D Wenn ich eine Lesung habe und die Schüler fragen, wie viel ich so verdiene, fallen die vor Schreck immer um und wollen etwas anständiges lernen. Nächstes Mal teile ich denen diese Tabelle aus.
Ich wollte ja schon immer mal die Stoppuhr anmachen, wenn ich schreibe und beim nächsten Projekt sollte ich das mal tun. Habe gerade ausgerechnet, dass ich bei meinem aktuellen Vorschuss höchstens 150 Stunden Arbeit in das Projekt hätte stecken dürfen, um beim berühmten Stundensatz von 20 Euro herauszukommen ... na ja! In Sachen Stundenlohn waren wahrscheinlich die Buy-Out-Stadtsagen am lukrativsten: Da kamen rund 7-8 Euro (Brutto!) heraus.

Alana

#4
Ich tröste mich immer damit, dass ich mit meinem Brotjob auch nicht viel verdienen würde und da noch Burn Out, Depressionen und irgendwann Berufsunfähigkeit kostenlos mit dazu bekäme. ;D

Ist eigentlich in der letzten Spalte ganz rechts der Nettoverlagserlös gemeint?

Edit: Gerade gesehen, dass das im öffentlichen Bereich steht, deswegen Beispiel wieder entfernt.
Alhambrana

Angela

Deswegen heißt es ja auch Brotlose Kunst :pfanne: <-- ich. Schon irre, dass die, die am meisten an dem Werk gearbeitet haben, so wenig dafür erhalten. Fast wie in der Welt der Textilarbeiterinnen, die für praktisch nichts schuften müssen, damit wir günstig einkaufen können. Bin schon wech.

Volker

Zitat von: Nadine am 29. April 2014, 14:06:05
Habe gerade ausgerechnet, dass ich bei meinem aktuellen Vorschuss höchstens 150 Stunden Arbeit in das Projekt hätte stecken dürfen, um beim berühmten Stundensatz von 20 Euro herauszukommen ...
Wenn wir mal (falsch, da beim Autoren auch die Arbeitgeberanteile der Sozialabgaben hängenbleiben) den berühmten Mindestlohn von 8,50€ ansetzen, eine Erstauflage von 1.000 Stück, einen Brutto-VK von 14,99 und sehr faire 10% vom Buchhandelspreis - dann liegen wir bei 1.500€ Vorschuss / Bruttoeinnahmen.

Bei 8,50€ Mindestbrutto sind das simplifiziert gerechnet 176 Stunden - incl. Verhandlungen und Promo. Bei einer "regulären" 40-Stunden-Woche ist dann jeden Monat ein Buch fällig...

Wer sich als reine Autor mit dem Steuerfreibetrag von 8.130€ (im Jahr) zufrieden gibt, also auf/unter Hartz4-Niveau, der kann sich fast doppelt so viel Zeit lassen und braucht nur 6 Bücher im Jahr zu veröffentlichen.

Weia. Die Zahlen sind echt brutal, wenn man die sich mal so schwarz auf weiß hinschreibt...

Franziska

Ich versteh die Tabelle nicht. Meinst du, bei 5% bekomme ich als Autor 2 cent pro verkauftem Buch?

Volker

Zitat von: Franziska am 29. April 2014, 16:05:35
Ich versteh die Tabelle nicht. Meinst du, bei 5% bekomme ich als Autor 2 cent pro verkauftem Buch?
Wenn Du Dich auf 2% auf den Netto-VK des Verlages eingelassen hast und Dein Buch für 1,-€ verkauft wird: ja.
Bei 10,-/Buch sind das dann 20ct, bei 15,- dann 30ct.

FeeamPC hat das auf 1,- angenommenen Verkaufspreis des Buches 'runtergerechnet, damit das Hochrechnen einfacher ist.

Franziska

Ja, jetzt habe ich es auch verstanden. Und diese 2% sind üblich im Vertrag? Das ist echt wenig. Ich dachte immer so, bei einem Taschenbuch krieg man um die 50 Cent pro Buch und bei einem HC 1 Euro.

Sven

Zitat von: Franziska am 29. April 2014, 16:55:07
Ich dachte immer so, bei einem Taschenbuch krieg man um die 50 Cent pro Buch und bei einem HC 1 Euro.

Das ist in der Regel auch so. Die Frage ist halt, bekommt man die 5% vom Nettoverlagserlös (also abzüglich Steuern und Handelsrabatte -> Spalte drei) oder aber vom Nettoladenspreis (also abzüglich der Steuern -> Spalte zwei).
Bei einem Taschenbuch, das 10 Euro kostet, wären das dann knapp 50Cent, die du als Autor erhälst.
Beste Grüße,
Sven

Alana

Üblich sind 5 bis 7 % beim Taschenbuch und 7 bis 10 beim HC, was ich so mitbekommen habe. Allerdings vom Nettoladenverkaufspreis. Beim E-Book sind es 25% vom Nettoverlagsumsatz oder Nettoverlagserlös. Etablierte Autoren bekommen natürlich mehr und manche Verlage bieten auch bessere Konditionen.
Alhambrana