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Pseudonyme und Künstlernamen

Begonnen von Ary, 13. Februar 2007, 13:50:57

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0 Mitglieder und 29 Gäste betrachten dieses Thema.

Alana

Ein offenes Pseudonym macht in meinen Augen eigentlich nur Sinn, wenn der eigene Name so furchtbar ist, dass man ihn nicht auf dem Buch haben will, oder nicht zum Genre passt. Oder wenn man mehrere Genres schreibt, und der Leser sofort anhand des Pseudonyms wissen soll, welches Genre er da jetzt in Händen hält. In deinem Fall würde ich daher eher zu der Ansicht tendieren, dass ein offenes Pseudonym nicht viel bringt.
Alhambrana

Coehoorn

Ich denke ich würde auch unter Pseudonym veröffentlichen, wenn auch ohne neue Biographie. Ich habe mal mit dem Namen "John Preston" geliebäugelt (Hauptcharakter aus dem eher unbekannten Film "Equilibrium"). Ich finde den Namen einprägsam, einfach und vor allem mit einer gewissen Ausstrahlung.
Allerdings gab es laut Google schonmal einen Autoren mit dem Namen und der hat männliche Homoerotik geschrieben... :no:
Naja, darüber brauch ich mir ja noch sehr lange (und wer weiß ob überhaupt mal) noch keine ernsthaften Gedanken machen  ;D

Grey

Also, meinen Erfahrungen nach ist es so, dass selbst bei einem offenen Pseudonym am Großteil der Leser vorbeigeht, dass es ein Pseudonym ist. Auf meiner Homepage stehen ja sogar beide Namen im Header, trotzdem erzähle ich selbst regen Buchbloggern meist etwas neues, wenn ich sage, dass ich auch dystopische Vampirromane veröffentlicht habe, die nicht für Jugendliche sind. Bei mir dient es ja auch vor allem der Genreabgrenzung - na ja, und man bedient Verlagsbefindlichkeiten. Ab 2015 werde ich ja noch ein zweites Pseud haben, das auch offen ist, aber ganz ehrlich: Die allermeisten Leser, die in einer Buchhandlung nach einem Buch greifen, interessieren sich nicht wirklich für den Autoren, der hinter dem Namen steht, und gerade wenn es verschiedene Genre sind und man in einem von beiden nicht schon megabekannt ist, fragt da auch keiner nach. Von daher ist ein geschlossenes Pseudonym m.E. nur dann sinnvoll, wenn du wirklich unter gar keinen Umständen und auch nicht aus Versehen privat mit dem Buch in Verbindung gebracht werden möchtest.

Pintana

Da kommt's auch immer stark darauf an, was man neben dem Schreiben noch so tut. Genau
aus dem Grund habe ich mich für ein Pseudonym entschieden, auch wenn ich nichts dagegen habe,
das mein privates Umfeld (Mini-Dorf) vielleicht dahinter kommt wer sich unter dem Pseudonym
versteckt, aber da ich nicht damit rechne in nächster Zeit vom Schreiben leben zu können
muss ich meinen Beruf nicht beeinträchtige. Es gäbe nichts unangenehmeres als tatsächlich einen
Kunden vor mir zu haben der sagt: "Ach ja, von ihnen habe letztens diesen seltsamen Text gelesen,
irgend' so'n Fantasy scheiß halt. Hat ihr Kollege vielleicht Zeit?" Ich will wirklich in keinem meiner
beiden Tätigkeitsfelder unseriös wirken, deshalb: besser mit Pseudonym. Was den Genrewechsel
betrifft macht das natürlich auch Sinn, wie Grey ja schon beschrieben hat. 

Klecks

Aus demselben Grund wie Pintana werde ich für meine zukünftigen Kleckswerke auch ein Pseudonym verwenden. Bei mir kommt allerdings hinzu, dass mein echter Name, unter dem meine bisherigen Kleckswerke erschienen sind, nun untrennbar mit diesem einen Genre in Verbindung steht und es mir nicht gefallen würde, auf einmal Dinge zu hören wie: "Ach, die hat eine Liebesromanze geschrieben - meine Güte, wie will die denn Fantasy/einen Krimi/ein Sachbuch schreiben? Das kann ja gar nicht funktionieren!"  ::)

Sowas höre ich von Nichtschreibern aus meinem Umfeld nämlich ständig. Ich habe nichts dagegen, wenn Nichtschreiber ein gewisses Bild von Autoren und von mir als Klecks haben, und wenn sie von einem Autorenklischee überzeugt sind, dann sollen sie es meinetwegen sein, schon in Ordnung. Die meisten können ja ohnehin nicht nachvollziehen, dass es eventuell Spaß machen könnte, zu klecksen. Aber solche Kommentare - der oder die hat Fantasy geschrieben, da lese ich doch jetzt nicht seinen Krimi, der muss ja fürchterlich sein - nein, damit möchte ich mich lieber nicht konfrontieren lassen.  :wums:

Grey

 :wache!:

Liebe Pintana,

ein kleiner moderativer Hinweis zur besseren Leslichkeit deiner Beiträge: Bitte benutze die Umbruch/Return-Taste nur dann, wenn du wirklich einen Absatz machen möchtest! Normale Zeilenumbrüche macht das Forum von allein. Danke! :)

Ryadne

Zitat von: Pintana am 30. November 2013, 19:39:58
Da kommt's auch immer stark darauf an, was man neben dem Schreiben noch so tut.

Eben und mein Problem an der Sache ist vor allem, dass ich noch nicht weiß, welchen Beruf ich mal ausüben werde. Deshalb war ich auch vor der Veröffentlichung meines Debütromans sehr unsicher, ob ich nicht besser ein Pseudonym wählen sollte. Inzwischen bin ich froh, meinen richtigen Namen verwendet zu haben (auch wenn ich im Nachnamen das "ß" hätte rauslassen sollen).
Im letzten Bewerbungsgespräch kam das auch zur Sprache und im ersten Moment dachte ich so "Oh je!", aber es wurde dann positiv bewertet, was mich doch sehr erleichtert hat. Trotzdem ist es natürlich immer Glückssache, ob man an jemanden mit Verständnis gerät.

Wenn es nur nach meiner eigenen Entscheidung ginge, hätte ich kein Problem damit, unter meinem Namen in verschiedenen Genres zu veröffentlichen. Für mich ist eher ein "Stil"-Wechsel das Problem. Ich will das im Moment mal ausprobieren, und ich will auch, dass man weiß, dass es von mir kommt, wenn man es unbedingt wissen will - aber ich würde glaube ich lieber eine zumindest symbolische Abgrenzung vornehmen.

Ist dann nur die Frage, welches Pseudonym in Frage kommt, weil ich es gerne irgendwie an meinen Namen oder die Verwandter anlehnen würde.
Wenn ich mal gerade einen Pseudonymvorschlag in den Raum werfen darf (wir brauchen einen Pseudonym-TÜV ;D): Wie klingt "Kassandra Petris" für euch? Zu lang? Zu klischeehaft (wär in dem Fall eigentlich gar nicht so unpassend ;))? Okay? Könnte mir auch einfach eine Verkürzung meines Namens als Vornamen vorstellen, "Alessa" oder so. Schade, dass ich keinen Zweitnamen hab.

Pintana

Zitat von: Grey am 01. Dezember 2013, 13:15:20
:wache!:

Liebe Pintana,

ein kleiner moderativer Hinweis zur besseren Leslichkeit deiner Beiträge: Bitte benutze die Umbruch/Return-Taste nur dann, wenn du wirklich einen Absatz machen möchtest! Normale Zeilenumbrüche macht das Forum von allein. Danke! :)

Entschuldige, und danke für den Hinweis. Ich gelobe Besserung  ;D

Zitat von: Ryadne am 01. Dezember 2013, 13:27:34
Im letzten Bewerbungsgespräch kam das auch zur Sprache und im ersten Moment dachte ich so "Oh je!", aber es wurde dann positiv bewertet, was mich doch sehr erleichtert hat. Trotzdem ist es natürlich immer Glückssache, ob man an jemanden mit Verständnis gerät.

Wenn es nur um das Verständnis des Chef ginge, dann wäre mir das ehrlich gesagt egal, aber da ich weiß, wie die meisten auf den Begriff Fantasy reagieren hat man eben schnell diesen unseriösen Beiklang, würde ich beispielsweise Sachbücher oder Wirtschaftskrimis schreiben würde ich mir keinen Sorgen machen, aber für Elfen und Orks haben die wenigsten Verständnis, die einem ihr Geld anvertrauen ;-)

Klecks

@Pintana:  :seufz: Das sind mal wieder die typischen Vorurteile gegen Fanasy-Schreiber. Traurig.

Darauf ist der Klecks allergisch. Das tut ihm gar nicht gut.  :gähn:

Robin

Ich habe mittlerweile eine klare Trennung zwischen meinem echten Namen und meinem Pseudonym festgelegt. Das ist allerdings nur aufgekommen, weil mein Gedanke war, dass mein Familienname (der mit "Kn" beginnt) wohl falsch ausgesprochen werden würde, wenn ich drüben in den Staaten veröffentliche. Mittlerweile ist es lediglich so, dass ich englische Geschichten unter Robin White veröffentliche, und alle deutschen Veröffentlichungen werde ich unter Realnamen machen.

Und ich mache auch kein Geheimnis aus meinem Pseudonym. Ich stehe zu dem, was ich schreibe. Vielleicht werde ich es in zehn Jahren nicht mehr so toll finden, aber das kann ich mir nicht überlegen, wenn ich jetzt was weiterbringen will. ;)

Aber es könnte durchaus verschwimmen. ;D Es ist also auch irgendwo eine... Launensache. Ich weiß auch nicht. Jedenfalls, die zwei Namen. Und die sind einfach zusammengewachsen, irgendwie.
~Work in Progress~

Phea

Hallo Tintenzirkler!

Ich weiß ehrlich gesagt nicht, ob ich hier eigentlich richtig bin. Wenn nicht, dürft ihr den Thread gerne verschieben.

Da ich ähnliches nicht gefunden habe, zumindest nicht mit der Fragestellung, würde ich gerne diese Frage in den Raum werfen:

Sollte man als "Anfänger" unter einem Pseudonym veröffentlichen? Was spricht dafür, was dagegen?

Ich mache mir schon länger Gedanken über diese Frage, finde aber für mich keine zufriedenstellende Antwort. Wenn ich unter einem Pseudonym veröffentliche, könnte es sein, dass ich nicht "erkannt" werde. Wenn ich aber unter meinem richtigen Namen veröffentliche, habe ich Angst, von meinem Bekanntenkreis negative Kritik zu bekommen, wenn das Buch gelesen wurde. Andererseits würde der Bekanntenkreis nach zwei Veröffentlichungen sicher sowieso dahinter kommen, vor Allem, weil mein Pseudonym für mich spricht und man sicher schnell dahinter kommen kann. Ich bin mir unsicher, ob ich ein fertiges Projekt nun unter meinem richtigen Namen bei einer Agentur/einem Verlag bewerbe, oder aber mit einem Pseudonym zusammen.

Was haltet ihr davon?

Grey

Hallo Phea,

da wir schon verschiedene Threads zu Pseudonymen haben, habe ich deine Frage mal hier angehängt. :)

Phea

Dankeschön! tut mir leid, ich hab den Thread nicht gefunden!  :schuldig:

Christopher

Ich persönlich tendiere zum Pseudonym. Warum?
Weil ich nicht von Leuten, die nicht mögen was ich schreibe, belästigt werden will. Weil ich etlichen Fragen zu dem Thema aus dem Weg gehen will. Weil ich "Ich wollt auch mal ein Buch schreiben, hab aber nicht mal angefangen, hast du da Tipps??" aus dem Weg gehen möchte. Weil es mein Umfeld nichts angeht.
Und vor allem: Weil ich ziemlich introvertiert bin und das schreiben meine Privatsache ist. Wer liest, liest meine Gedanken, meine Träume. Und ich möchte nicht, dass jeder weiss, wie es in mir aussieht.

Im Zweifelsfall kann ich immer noch den Perso zücken, mit dem Finger auf den Künstlernamen tippen und sagen: "Da! Ich bin das!" Kann mir aber schwer vorstellen, dass ich das irgendwann mal will/muss.


Das Problem mit dem "erkannt werden" verstehe ich nicht so ganz. Wenn du als Autor auftrittst, dann doch eh unter Pseudonym, oder nicht? ;D
Be brave, dont tryhard.

Nika

Die Frage ob du von dir aus ein Pseudonym wählst oder nicht (weil es ja später auch vorkommen kann, dass ein Verlag möchte, dass du ein Pseudonym nutzt), kann man immer nur selbst beantworten.

Du schreibst, dein Bekanntenkreis käme spätestens nach zwei Büchern ohnehin dahinter, dass du es bist und dass dein Pseudonym sehr für dich spricht. Wenn dein Pseudonym so offensichtlich wäre, wieso dann überhaupt eines nehmen, bzw. wieso dann dieses?

Willst du das Schreiben komplett von deinem privaten Leben trennen, also mit versteckten Pseudonym arbeiten? Dann musst du bedenken, dass du auf allen Fotos dein Gesicht versteckt halten musst, keine Lesungen selbst abhalten kannst, etc.
Oder soll es offener sein, zum Beispiel zur Abgrenzung, damit man mit deinem richtigen Namen keine Bücher in Verbindung bringt (wenn dein Arbeitgeber dich z. B. googlet), du aber mit deinem ,,Gesicht" und deiner Person an sich trotzdem bekannt bist?

Weshalb fürchtest du negative Kritik von deinem Bekanntenkreis? Aufgrund des/der Genre, die du schreibst? Oder wegen des Schreibens als solches?

Ich denke, damit, ob du Anfänger bist oder nicht, hat es weniger zu tun, ob du dir ein Pseudonym zulegen solltest oder nicht. Du kannst dich mit einem Pseudonym schließlich genauso aufbauen, wie mit deinem richtigen Namen. Wenn du natürlich überlegst, irgendwann doch deinen richtigen Namen zu benutzen, kann es sein, dass du dann wieder ,,von vorne" anfängst, es sei denn, deine Leser wissen, dass du und dein Pseudonym die gleiche Person seid.