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Warum sich etwas verkauft...

Begonnen von HauntingWitch, 25. März 2014, 15:08:28

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Coppelia

#45
Danke für den Umzug der Diskussion! :)

Ich fand das Missverhältnis z. B. beim ersten Band der Warrior Cats so unglaublich krass. Dieser Roman wurde/wird geliebt und gelobt bis zum Gehtnichtmehr und ist unglaublich erfolgreich. Warum, begreife ich nicht. Ich halte ihn zwar nicht für den größten Mist, der jemals geschrieben wurde, aber auch nicht im geringsten für gut. Es gibt so viele bessere Romane (mit guter Handlung, gutem Stil, gut charakterisierten Figuren, ...), die aber viel weniger Beachtung und viel weniger gute Kritiken bekommen. In diesem Fall liegt der "Fehler" der anderen Romane vermutlich darin, dass die Hauptpersonen keine Katzen sind?
Dass ich den Inhalt der Reihe teilweise sogar für problematisch halte, habe ich in einem anderen Thread schon mal erläutert.

Ich kann es mir nur so erklären, dass die Reihe Glutamat enthält; aus unerfindlichen Gründen habe ich das meiste selbst gelesen. Und dass ich sie inzwischen geradezu unfassbar schlecht finde und dafür auch viele Beispiele nennen könnte, ändert nichts daran, dass ich sie weiterlese (allerdings nur geliehen). Fragt mich nicht ... :seufz:
Dass die Leser teilweise sogar selbst schreiben, dass an der Handlung der Romane vieles nicht stimmt und keinen Sinn ergibt, hält sie übrigens nicht davon ab, ihre 5 Sterne zu verteilen. Das ist dann wahrscheinlich der Reihenfaktor.

Mir fällt es sehr, sehr schwer, mir vorzustellen, was viele Leser fesseln könnte. Ich kann mich zwar immer wieder für Themen begeistern, aber das sind häufig Themen, die viele andere Leute öde finden. Andersherum finde ich vieles von dem öde, was viele Menschen begeistert. Deswegen meine Befürchtung, dass das, was ich toll finde (und das trifft auch auf das zu, was ich selbst schreibe), von den meisten anderen Leuten öde gefunden wird. Ich glaube, dass ich mit meiner Art zu denken und meinen ausgefallenen Interessen einfach nicht für den Markt geschaffen bin. Was mich aber auch nicht davon abhält, mich immer wieder aufs Glatteis zu wagen.

Klecks

Das ist ein ganz schweres Thema, weil man eben nicht so leicht herausfinden kann, was gerade gelesen werden will. Eigentlich geht das nur, wenn es gerade einen neuen Hype gibt: Twilight --> Vampirromane, Shades of Grey --> unverblümt geschrieben Erotik, die Tribute von Panem --> Dystopien. Ich fürchte, in vielerlei Hinsicht hat es viel mit Glück oder Pech zu tun, so einfach das auch klingen mag. Ein riesiger, beängstigend gewaltiger Anteil der Bücher, die veröffentlicht werden, schaffen es nicht in aller Munde - weder im positiven, noch im negativen Sinne. Wenn man nicht genau das schreibt, was gerade viele wollen, wird ein Roman wohl weniger gut ankommen. Erstens heißt das aber nicht, dass der Roman deshalb schlecht(er) ist, in welcher Hinsicht auch immer, und zweitens heißt das ebenso wenig, dass ich persönlich als Autorin ständig auf der Suche nach dem neuen Hype-Thema sein möchte. Es ist schwierig, aber letztendlich versuche ich, mir nicht allzu sehr den Kopf darüber zu zerbrechen, womit ich denn gut bei den Lesern landen könnte. Ich schreibe das, was ich schreiben will, in dem Vertrauen darauf, dass eines Tages ein Glückstreffer dabei ist.  :)

HauntingWitch

Zitat von: Coppelia am 23. Mai 2014, 13:33:33
Mir fällt es sehr, sehr schwer, mir vorzustellen, was viele Leser fesseln könnte. Ich kann mich zwar immer wieder für Themen begeistern, aber das sind häufig Themen, die viele andere Leute öde finden. Andersherum finde ich vieles von dem öde, was viele Menschen begeistert. Deswegen meine Befürchtung, dass das, was ich toll finde (und das trifft auch auf das zu, was ich selbst schreibe), von den meisten anderen Leuten öde gefunden wird.

So geht es mir auch ein bisschen, aber ich möchte mich davon nicht aufhalten lassen, wie Klecks das mit ihrem letzten Satz so schön ausgedrückt hat.  ;D Und manchmal gibt es auch Überraschungen und das macht mir immer wieder Hoffnung.

Judith

#48
Zitat von: Coppelia am 23. Mai 2014, 13:33:33
Ich fand das Missverhältnis z. B. beim ersten Band der Warrior Cats so unglaublich krass. Dieser Roman wurde/wird geliebt und gelobt bis zum Gehtnichtmehr und ist unglaublich erfolgreich. Warum, begreife ich nicht. Ich halte ihn zwar nicht für den größten Mist, der jemals geschrieben wurde, aber auch nicht im geringsten für gut.
Gerade bei den Warrior Cats musst du aber beachten, dass du nicht mehr im (Haupt-)Zielgruppenalter bist. Das muss jetzt nicht heißen, dass man deshalb zwangsläufig einen Roman schlecht findet, aber man wird halt vielleicht andere Vorstellungen davon haben, was man an einem Roman gut findet als Leser, die 15 Jahre jünger sind.
Ich bin mir im Lesegeschmack teils mit meiner 12jährigen Nichte einig (z.B. Harry Potter, Percy Jackson, Hunger Games), aber teilweise findet sie auch Romane toll, bei denen sich mir die Fußnägel kräuseln. Mit 12 hätte ich die vielleicht aber auch super gefunden (in dem Alter hab ich auch gern Hohlbein gelesen und jetzt kann ich mit seinen Romanen gar nichts mehr anfangen).