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Was macht eigentlich WerkZeugs?

Begonnen von Kaeptn, 13. März 2014, 17:57:22

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FeeamPC

Und für das, was die dort leisten, fände ich es mehr als angemessen, wenn die Messeleitung denen einen sehr saftigen Rabatt gibt. Was sie offenbar bislang gemacht haben, abr jetzt in einem Zeitraum von 3 Jahren nach eigener Aussage komplett abbauen wollen.
Verständlich, dass Werkzeugs Nein sagt.
Der Fantasy-Bereich hat schon durch die Abwesenheit der Manga-Leute gelitten, die gähnende Leere in der Halle hinten war überhaupt nicht schön und dürfte auch die Besucher gestört haben. Jetzt wird es noch leerer.

Aphelion

Ich kann die Kritik nachvollziehen, finde sie hier aber etwas einseitig. WerkZeugs arbeitet kommerziell, wenn ich das richtig verstanden habe. Natürlich ist es schön, wenn ein Unternehmen seine Arbeit gut macht, aber es ist ja nun nicht so, dass alles aus reinem Idealismus und Wohltätigkeit geschehen ist. Sie machen auf diese Weise Geld - vollkommen legitim, aber diese Seite muss man bei der Betrachtung auch berücksichtigen.

Um ehrlich zu sein bezweifle ich, dass ich persönlich sie vermissen werde. Ich mag die Richtung, in der sich die Leipziger Buchmesse entwickelt, auch nicht - aber das ist ein anderes Thema und hat mit diesem hier nur am Rande zu tun (z.B. stark gestiegene Preise für Stände).

Zitat von: Valkyrie Tina am 14. September 2016, 19:36:22Wieso vergrault die Messeleitung diejenigen, die da immer für einen Klassejob gesorgt haben, statt froh zu sein, das sie sich um den Mist nicht selbst kümmern müssen?
Ähm, wenn du es so siehst: Weil sie unter diesem Gesichtspunkt schlicht Konkurrenten sind und die Gewinnspanne der Messe verringern - wobei sie einfach nur dasselbe machen, was die Messe auch selbst machen könnte. Wie gesagt: Ich finde es gut, wenn ein Unternehmen seine Arbeit gut macht, versteh mich da nicht falsch. Aber dein Punkt IST ein Grund, warum es Sinn macht, WerkZeugs keine Vorzugsbehandlung zugute kommen zu lassen.

Zitat von: FeeamPC am 14. September 2016, 20:59:05
die gähnende Leere in der Halle hinten war überhaupt nicht schön und dürfte auch die Besucher gestört haben.
Oder gefreut. ;)

Das meine ich zwar halb im Spaß, aber auch halb im Ernst - denn solange genug Besucher für ausreichenden Umsatz sorgen, ist es der Messeorganisation wahrscheinlich relativ egal, wo das Geld herkommt.

Ist dieses Denken gut? Darüber lässt sich definitiv streiten.

treogen

Zitat von: Aphelion am 14. September 2016, 21:57:17
Ähm, wenn du es so siehst: Weil sie unter diesem Gesichtspunkt schlicht Konkurrenten sind und die Gewinnspanne der Messe verringern - wobei sie einfach nur dasselbe machen, was die Messe auch selbst machen könnte. Wie gesagt: Ich finde es gut, wenn ein Unternehmen seine Arbeit gut macht, versteh mich da nicht falsch. Aber dein Punkt IST ein Grund, warum es Sinn macht, WerkZeugs keine Vorzugsbehandlung zugute kommen zu lassen.

Ähm - entschuldige, aber das ist Quatsch.
Alle Artikel, die Werkzeugs verkauft hat, sind über die Messekassen der Messebuchhandlung gelaufen (in den letzten Jahren Grümmer, seit diesem Jahr LSL). Die Messe selbst verkauft keine Bücher (auch die großen Stände mittenrein sind komplett LSL-bedient).
Somit ist Werkzeug alles - nur keine Konkurrenz für die Messe.

Hier geht es einfach ganz kapitalistisch um absolute Gewinnmaximierung bei NULL Aufwand.
Vor 9 Jahren machte die Leseinsel NICHTS her.
Werkzeug kam und hat eine Goldgrube draus gemacht.
Und nun hat warscheinlich die LSL das Doppelte geboten (wie sie es schon gemacht haben als sie Grümmer rausgekegelt haben), um die Goldgrube zu übernehmen.
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Valkyrie Tina

Zitat von: Aphelion am 14. September 2016, 21:57:17
Ähm, wenn du es so siehst: Weil sie unter diesem Gesichtspunkt schlicht Konkurrenten sind und die Gewinnspanne der Messe verringern - wobei sie einfach nur dasselbe machen, was die Messe auch selbst machen könnte. Wie gesagt: Ich finde es gut, wenn ein Unternehmen seine Arbeit gut macht, versteh mich da nicht falsch. Aber dein Punkt IST ein Grund, warum es Sinn macht, WerkZeugs keine Vorzugsbehandlung zugute kommen zu lassen..

Wenn ich eine Firma bin, z.b. die Leipziger Buchmesse, muss ich meine Aufgaben entweder selbst bearbeiten, oder ich engagiere mir Subkontraktor. Wenn ich Kontraktor hab, bekommen die selbstverständlich einen Anteil am Geld, für die Arbeit die sie mir abnehmen.
Kontraktor stehen in Konkurrenz zueinander, da stimme ich dir zu. Aber wenn ich Leute habe, die das schon jahrelang machen, weiß ich, dass die eine gute Arbeit machen. Genauso nimmst du dir nicht notwendigerweise den billigsten Handwerker. Du nimmst den, der gute Arbeit macht, auf den du dich verlassen kannst und wo du weißt, dass keine Spätkosten auf dich zukommen.

Weil es am Ende teurer wird.
ich erinnere mich noch an den Zirkus mit der Messebuchhandlung dieses Jahr. Da wurde auch der billigste geholt, und was war das Ende vom Lied? Nix hat funktioniert, etliche Kunden waren unzufrieden und haben stattdessen bei Amazon gekauft und es hat die Verlage Monate gekostet, eine anständige Abrechnung zu bekommen. Billig ist am Ende teurer.
Aber scheinbar soll der gesamte Bereich ja neu aufgezogen werden. Ich hab gehört, die Stände werden anders aufgestellt, und es gibt wohl mehr als einen Verlag, der drüber nachdenkt, überhaupt noch hinzufahren.

treogen

Zitat von: Valkyrie Tina am 14. September 2016, 22:17:38
und es gibt wohl mehr als einen Verlag, der drüber nachdenkt, überhaupt noch hinzufahren.

Du solltest andersherum fragen: Wer in Halle 2 überlegt NICHT, seinen Vertrag zu stornieren.
www.verlag-torsten-low.de

Phantastik vom Feinsten

Alana

#20
Natürlich muss die Messe ökonomische Entscheidungen treffen, das kann man ihr nicht vorwerfen. Und natürlich wird die Messe zunächst nichts davon spüren. Solche Entscheidungen, die aus rein finanziellen, nicht aber aus konzeptionellen Gründen getroffen werden, rächen sich aber irgendwann. (Es wäre ja was anderes, wenn die Messe ein ganz neues, besucherfreundlicheres Konzept plant und die Dinge daraus resultieren, für uns nicht weniger unschön, aber zumindest nachvollziehbar.) Oder vielleicht auch nicht, wenn der Veranstalter Glück hat. Vielleicht stirbt einfach "nur" der Fantasybereich weg und für den Veranstalter ändert sich nicht viel, ich weiß es nicht. Für uns alle wäre das natürlich jammerschade und ein herber Verlust. Aber ich denke schon, dass es sich auf lange Sicht auswirken wird. Es ist ja nicht so, als wäre die Halle gerammelt voll und als würden jetzt für den Werkzeugsstand andere Standbetreiber Schlange stehen. Wenn der Fantasybereich wegbricht, hat der Betreiber eine halb leere Halle, das kann einfach nicht in seinem Interesse sein. Ich denke also, dass wir durchaus noch Hoffnung auf eine Einigung haben. Oder zumindest darauf, dass die Messe sich wirklich um ein Ersatzkonzept bemüht.

Zumal Diana Menschig gerade vorhin eine Mail an alle PAN-Mitglieder verschickt hat. Der Inhalt der Mail ist ausdrücklich zur Verbreitung freigegeben, daher zitiere ich einen kurzen Teil:

Zitatseit heute vormittag versuche ich, eine Mail zu formulieren, in der ich euch um die Verbreitung des offenen Briefes bitten möchte, aber inzwischen hat sich das *fast* erledigt:wir haben einen tollen Artikel im börsenblatt, über 10.000 Interaktionen, bisher 300 Supporter zum Brief (in 4 Stunden) und: Die Buchmesse Leipzig hat mich nun angerufen. Direktion, Presse und
Projektleitung bitten PAN nächste Woche zur Telefonkonferenz.

Diana dankt den Mitgliedern außerdem für die Unterstützung, bittet weiterhin um das Teilen des offenen Briefs und ruft Verlage, die aus der Sache Konsequenzen ziehen oder darüber nachdenken, darum, sich bei ihr zu melden, damit sie sich entsprechend umfassend auf das Gespräch mit der Messeleitung vorbereiten kann. Auch Leser werden darum gebeten, Stellung zu beziehen und ihre Meinung zu sagen. Entweder auf Facebook oder hier: PAN - WerkzeugsLBM

Der Link zum Artikel im Börsenblatt ist hier: http://www.boersenblatt.net/artikel-leipziger_buchmesse.1236966.html

Inzwischen gibt es außerdem eine Stellungnahme des Messedirektors: http://www.boersenblatt.net/artikel-leipziger_buchmesse.1237012.html
Alhambrana

FeeamPC

#21
Soso, die Änderung ist also dem überwältigenden Wunsch nach einer Gleichbehandlung der Geschäftspartner der Messe geschuldet?
Bogus!
Das mit dem Gleichbehandlungsprinzip ist Quatsch. Gleich behandeln kann man nur Geschäftspartner mit gleicher Leistung. Genauso könnten die verlangen, dass Kleinstverlage wie meiner einen normalen Messestand haben müssen und nicht die angebotene Sonderform eines komplett angebotenen Kleinstandes, was das Thema Messe für mich von vorneherein gar niemals hätte aufkommen lassen. Und ich bin sicher, dass auch die ganz großen Aussteller ihre Sonder-Schnäppchen kriegen.
Nirgendwo in der Wirtschaft werden Geschäftspartner genau gleich behandelt. Ein Unternehmen- und das ist die Messe - behandelt seine Partner adäquat zum erhofften Nutzen. Oder adäquat dazu, ob es sie als Partner behalten möchte, was nicht unbedingt dassselbe ist.
Alles ganz normale geschäftliche Verhaltensweisen.

Man fragt sich, worauf die Messeleitung wirklich hinaus will.
Wer seine Partner ausquetscht wie die sprichwörtliche Zitrone, behält sie jedenfalls nicht ewig.

Aphelion

@Valkyrie Tina

Das ist mir schon klar, letztlich müssen die Organisatoren aber selbst entscheiden (und berechnen) ob es wirklich teurer (oder anderweitig ungünstiger) für sie ist.

Ich finde die Entwicklungen wie gesagt insgesamt nicht gut, aber ich habe das Gefühl, dass die Organisatoren generell eine stärkere, zentrale Kontrolle anstreben. Das ist allerdings nur eine Spekulation. In meinen Augen ergäbe vieles unter diesem Gesichtspunkt Sinn. (Um es nochmal zu betonen: Das heißt nicht, dass ich es automatisch gut finde.)

Zitat von: treogen am 14. September 2016, 22:12:20Ähm - entschuldige, aber das ist Quatsch.
Alle Artikel, die Werkzeugs verkauft hat, sind über die Messekassen der Messebuchhandlung gelaufen (in den letzten Jahren Grümmer, seit diesem Jahr LSL). Die Messe selbst verkauft keine Bücher (auch die großen Stände mittenrein sind komplett LSL-bedient).
Somit ist Werkzeug alles - nur keine Konkurrenz für die Messe.
Ich bezog mich auf einen Kommentar hier im Thread, der das - wie einige andere - anders darstellt und den ich auch zitiert habe. Sollte das nicht zutreffen, kannst du das gerne klarstellen, aber bitte wirf den "Quatsch" dann bitte auch der Quelle bzw. den Quellen vor und nicht (nur) mir. :)

(Ein willkürlich eingeworfenes "entschuldige, aber" macht die Wortwahl übrigens grundsätzlich nicht wett - auch wenn es irgendwie lustig aussieht.)

Die Leseinsel gehört WerkZeugs nicht. Natürlich kann sich das Unternehmen darüber ärgern, dass ihm Einnahmen entgehen - ich würde mich darüber auch ärgern -, aber das ist grundsätzlich ein Risiko bei solchen Veranstaltungen und Teilen von Veranstaltungen. Das gilt auch dann, wenn jemand zum gegenwärtigen Erfolg einer solchen maßgeblich beigetragen hat; wobei ich davon noch nicht ganz überzeugt bin, um ehrlich zu sein. Es ist leicht, die Ursache in einer Repräsentation zu suchen, doch in der Realität spielen viele Faktoren eine Rolle. Das heißt nicht, dass ich einen Einfluss dieses konkreten Unternehmens grundsätzlich bezweifle. Umgekehrt haben sie die Idee anscheinend nicht erfunden.

Die Angelegenheit hat zwei Seiten und ich finde es schlicht und einfach sinnvoll, beide zu betrachten. Dieser Thread ist zwar über WerkZeugs, aber WZ ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unersetzbar für AutorInnen.

Janika

#23
Zitat von: Aphelion am 15. September 2016, 01:28:38
Natürlich kann sich das Unternehmen darüber ärgern, dass ihm Einnahmen entgehen - ich würde mich darüber auch ärgern -, aber das ist grundsätzlich ein Risiko bei solchen Veranstaltungen und Teilen von Veranstaltungen. Das gilt auch dann, wenn jemand zum gegenwärtigen Erfolg einer solchen maßgeblich beigetragen hat; wobei ich davon noch nicht ganz überzeugt bin, um ehrlich zu sein. Es ist leicht, die Ursache in einer Repräsentation zu suchen, doch in der Realität spielen viele Faktoren eine Rolle. Das heißt nicht, dass ich einen Einfluss dieses konkreten Unternehmens grundsätzlich bezweifle. Umgekehrt haben sie die Idee anscheinend nicht erfunden.

Die Angelegenheit hat zwei Seiten und ich finde es schlicht und einfach sinnvoll, beide zu betrachten. Dieser Thread ist zwar über WerkZeugs, aber WZ ist mit hoher Wahrscheinlichkeit nicht unersetzbar für AutorInnen.
Entschuldige, dass ich das jetzt so sage, Aphelion. Aber auch wenn ich denke, dass du einfach sinnvolle und beide Seiten berücksichtigende Faktoren suchst, was an sich ja eine gute Sache ist, habe ich den Eindruck, dass du mit WerkZeugs auf den Messen nicht wirklich was am Hut hattest und die Situation gerade komplett falsch betrachtest/einschätzt. Viele von uns kennen die Leute, die sich hinter dem Namen "WerkZeugs" verbergen, und ich kann dir versichern, dass die mit sehr viel Engagement bei der Sache sind und nicht immer nur an eine 100%ige Gewinnoptimierung denken. Sie hätten was Eigenes auf die Beine stellen können, zusätzlich zu ihrem Stand. Klar. Haben sie aber nicht, sondern sich des Trauerspiels mit der Leseinsel angenommen. Und dort nicht nur Bestsellerautoren raufgelassen, sondern auch den Kleinen eine Chance gegeben, die sicher weniger Zuschauer anziehen und weniger Verkäufe "generieren". Die internationalen Stars haben sicher auch eine Stange Geld gekostet.
Und ich wüsste absolut nicht, wer sie auf der Messe ersetzen sollte. Sicher kann jemand einen derartigen Stand betreiben, und auch die Lesebühne wird weiter existieren. Aber ich bin mir verdammt sicher, dass das den Bach runtergehen wird. Dieses Jahr vielleicht noch nicht ganz so extrem, weil nicht alle Leute davon mitkriegen werden. Aber nach einer Messe wird es sich noch weiter rumsprechen, als es das jetzt schon tut.


Allgemeine Info dazu übrigens: Mich haben die ersten beiden Mails und Postings mit Absagen von Kleinverlagen erreicht. Art Skript Phantastik wie auch der ohneohren Verlag werden nicht dabei sein. Und ich würde mich wundern, wenn nicht noch einige folgen würden.

Edit: Ich finde übrigens, dass der Thread nicht ganz passend ist. Er handelt zwar von WerkZeugs, aber es geht ja gerade um die Debatte zwischen WerkZeugs und der LBM, wo ziemlich viel Diskussionspotenzial ist. Vielleicht sollte man das mit einem deutlicheren Titel als eigenständiges Thema setzen?
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Grummel

#24
Die Absagen der Kleinverlage (mittlerweile sind es schon 4 und einer steht kurz davor) haben aber nur indirekt etwas mit Werkzeugs zu tun. Es geht vor allem auch darum, dass die Messeleitung darüber hinaus die Standordnung verändert hat. Beides zusammen trägt schwer.

Zu der Diskussion mit dem "Ertrag" und Gewinnoptimierung sei mir ein Hinweis gestattet (und treogen, Feeampc u. Schreiuverip werden das bestätigen oder mir widersprechen), kein Kleinverlag oder WerkZeugs haben auf der Messe überhaupt jemals Gewinne erzielt. Die Messe ist bekannter Massen schon immer eine Investition gewesen und deckte mit viel Glück den Aufwand.
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

schreiuverPI

Zitat von: Grummel am 15. September 2016, 16:22:48
(und treogen, Feeampc u. Schreibuverip werden das bestätigen oder mir widersprechen)

Hier schalte ich mich doch einmal ein. Vorweg: Die letzten Tage haben richtig Kraft gekostet, weil bei mir noch eine Druckverspätung dazukam. Deswegen war die Entscheidung richtig heftig.

Zu der Anmerkung: Wir haben 2015 den Erstausstellerpreis berechnet zu bekommen (was einen spürbaren Unterschied ausmacht). In Kombination mit den Verkäufen, einer sehr günstigen Unterkunft und einem winzigen, viel zu vollen Auto (ich spreche von AutorInnen und Büchern), kamen wir nach (!) dem Messenachlauf (also durch dort geknüpfte Kontakte erfolgte Bestellungen, die man so nachweisen kann) mit einem kleinen Gewinn aus der Sache raus.

Dass das 2016 nicht so bleiben würde, war uns klar. Das Fiasko mit der neuen Messebuchhandlung hat es nicht einfacher gemacht. Gerettet wurde die Situation durch die Stadtlesung, auf der wir einiges wieder reingeholt haben. Unterm Strich waren wir aber in etwa in dem Maß unter den Ausgaben zurück, in dem der Stand 2016 dann teurer war.

Aus Gewinnlust sollte man nicht hinfahren, absolut korrekt. Aber den Sprung ins eiskalte Wasser mache ich bestimmt nicht. Von 2012 weg habe ich die Unterschiede Eckstand/abgeschlossenes Ställchen als Messehelferin erlebt. @treogen macht das allem Anschein nach super, für mich ist das keine Option, so merkwürdig dieser eine Grund (von vielen) auch klingen mag.

FeeamPC

#26
Bislang halte ich noch an meiner Anmeldung für die Leipziger Messe fest. Ich habe bei der Standbuchung angegeben, dass ich den gleichen Stand wie letztes Mal möchte. Sollte das nicht der Fall sein, und sollten die uns zurückpferchen in eine kleine geschlossene Butze, ist das meine letzte Teilnahme an der Leipziger Messe.
Das gleiche gilt, wenn durch Abwesenheit von Werkzeugs die Besucher deutlich weniger werden.

P.S: Ein Plus habe ich in Leipzig noch nie gemacht, im Gegenteil. Ich mache das aus Spaß an der Freud- aber wenn das Minus noch größer wird, kann ich mir den Spaß einfach nicht mehr leisten.

Janika

#27
Zitat von: Grummel am 15. September 2016, 16:22:48
Die Absagen der Kleinverlage (mittlerweile sind es schon 4 und einer steht kurz davor) haben aber nur indirekt etwas mit Werkzeugs zu tun. Es geht vor allem auch darum, dass die Messeleitung darüber hinaus die Standordnung verändert hat. Beides zusammen trägt schwer.
Ja, es spielen auch mehrere andere Faktoren mit, keine Frage. Das hatte ich tatsächlich ein bisschen übergangen. Vielleicht, weil die Umstrukturierungen und die voraussichtliche Ausdehnung der LSL im Zuge der Probleme mit WerkZeug an die Verleger gingen. Mea culpa, sorry. ;)
Aber einer der Gründe ist es auf jeden Fall.

Wer sind denn die anderen zwei bzw. drei Absagen?
Immer eine Handbreit Plot unter dem Federkiel haben.

Grummel

Zitat von: schreiuverPI am 15. September 2016, 16:35:37
Zitat von: Grummel am 15. September 2016, 16:22:48
(und treogen, Feeampc u. Schreibuverip werden das bestätigen oder mir widersprechen)

Hier schalte ich mich doch einmal ein. Vorweg: Die letzten Tage haben richtig Kraft gekostet, weil bei mir noch eine Druckverspätung dazukam. Deswegen war die Entscheidung richtig heftig.

Zu der Anmerkung: Wir haben 2015 den Erstausstellerpreis berechnet zu bekommen (was einen spürbaren Unterschied ausmacht). In Kombination mit den Verkäufen, einer sehr günstigen Unterkunft und einem winzigen, viel zu vollen Auto (ich spreche von AutorInnen und Büchern), kamen wir nach (!) dem Messenachlauf (also durch dort geknüpfte Kontakte erfolgte Bestellungen, die man so nachweisen kann) mit einem kleinen Gewinn aus der Sache raus.

Dass das 2016 nicht so bleiben würde, war uns klar. Das Fiasko mit der neuen Messebuchhandlung hat es nicht einfacher gemacht. Gerettet wurde die Situation durch die Stadtlesung, auf der wir einiges wieder reingeholt haben. Unterm Strich waren wir aber in etwa in dem Maß unter den Ausgaben zurück, in dem der Stand 2016 dann teurer war.

Aus Gewinnlust sollte man nicht hinfahren, absolut korrekt. Aber den Sprung ins eiskalte Wasser mache ich bestimmt nicht. Von 2012 weg habe ich die Unterschiede Eckstand/abgeschlossenes Ställchen als Messehelferin erlebt. @treogen macht das allem Anschein nach super, für mich ist das keine Option, so merkwürdig dieser eine Grund (von vielen) auch klingen mag.

Was ja grundsätzlich meine Aussage bestätigt. Auf die Messe fährt man, um gesehen zu werden Und wegen der Wohnzimmeratmosphäre. Oder um der "allerzweitliebsten" Verlegerin als Monster zu dienen. ;)
"Kaffee?"
"Ja, gerne."
"Wie möchtest du ihn?"
"Schütte ihn mir einfach ins Gesicht!"

schreiuverPI

Zitat von: Grummel am 15. September 2016, 17:22:09
Was ja grundsätzlich meine Aussage bestätigt. Auf die Messe fährt man, um gesehen zu werden Und wegen der Wohnzimmeratmosphäre. Oder um der "allerzweitliebsten" Verlegerin als Monster zu dienen. ;)

Ja, ich bestätige solche Aussagen auch gerne detailiert. ;)

Mittlerweile haben die PhantaNews (https://phantanews.de/wp/2016/09/buchmesse-leipzig-erster-verlag-zieht-konsequenzen/) die Absagen aufgegriffen. Ich finde, wenn schon etwas im Argen liegt, ist mit der Absageentscheidung auch viel geschafft, wenn es Wirbel gibt. Denn nur dann hat die Messe eventuell ein wenig Druck von außen. Dass es denen trotzdem pupsegal sein dürfte, steht auf dem weniger optimistischen Blatt.

Dass sich PAN als vermittelnde Instanz eingeschaltet hat, empfinde ich als sehr positiv. Bin auch gespannt, was dabei herauskommt. Aber eine Änderung der Entscheidung für 2017 kommt für mich nicht in Frage.

Im Prinzip ist es für mich auch positiv überraschend, wie viele helfende Hände auf mein Verlagsposting reagiert haben (zwei Wiener Veranstaltungen haben mit der Begründung, dass "nicht jede Messe so sei" günstigere Konditionen angeboten).

Die andere Seite ist eine gewisse Geringschätzung einer Handvoll anderer Verleger, die so etwas auch gerne mal "Zwergenaufstand" nennen oder meinen, dass der Entschluss zur Absage zu schnell kam. Aber das führt jetzt vom eigentlichen Thema weg, sorry.