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Kapitellänge

Begonnen von Coppelia, 30. Januar 2007, 09:31:58

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Breanna

Dasselbe Problem hab ich bei einem meiner Romane auch. Ich wollte auf jeden Fall nach jedem Perspektivenwechsel ein neues Kapitel beginnen, funktioniert nur leider nicht, weil einige Szenen nicht mal eine Seite lang sind. Und das ist mir definitiv zu kurz.
Bei einem anderen Roman haben sich die Kapitel während dem Schreiben automatisch ergeben und waren fast gleichlang.

Ich denke inzwischen, dass sie Länge der Kapitel wirklich nicht entscheidend ist, ich kenne mehrere Bücher, in denen die Kapitellängen um bis zu fünfzig Seiten variieren. Obwohl ich sehr kurze Kapitel dann doch seltsam finde.  ;)

THDuana

Manchmal lege ich dann zwei Kapitel zusammen, auch wenn es ein Perspektivenwechsel ist.
Ich habe das auch schon in einigen Büchern gesehen, wobei man vielleicht nicht immer alles nachmachen sollte. ;)
Meine Szenen sind meist eh nicht so lange, dass ich dann einfach einen Absatz mache.
Und bei mir besteht ein Kapitel oft auch aus mehreren kleinen Teilen, weil ich es mir einfach nicht abgewöhnen kann, ständig und nach jeder noch so kleinen Szene eine Zeile frei zu lassen. :wums:


THDuana

caity

Mir ist gerade mal wieder aufgefallen, dass bei mir irgendwie alles wunderbar zusammen passt, schon unbewusst. Jetzt hatte ich da lauter gerade mal 2-Manuskriptseiten lange Szenen und die haben sich alle 4 ganz leicht unter dem Begriff: "Pflichten" zu einem Kapitel bündeln lassen. Tja, da hat meine Geschichte wohl - mal wieder - selbst das Maß in die Hand genommen  ;D
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Coppelia

Mein erstes Kapitel ist jetzt fertig. Es ist wirklich megalang, da könnte ich 3 - 4 draus machen. In der Mitte verliert der Perspektiventräger das Bewusstsein, da könnte ich unterteilen. Aber irgendwie gehört doch alles zusammen. Hm, mal sehen.

Rumpelstilzchen

Wenn du aus einem Kapitel 3 oder 4 machen kannst, muss es wirklich lang sein. Würde ich auf jeden Fall mindestens einmal unterteilen. Als Leser finde ich zu lange Kapitel immer recht mühsam, weil ich sie dann nicht mehr zwischendurch lesen kann ohne mitten drin zu unterbrechen. Habe zwar für mich keine Richtlinie für eine Kapitellänge, aber cih sehe zu, dass sie nicht länger als 20, 25 Seiten lang sind.
Wenn deine Figur das Bewusstsein verliert, ist doch eine gute Gelegenheit für einen Kapitelwechsel.

Coppelia

Das Problem bei mir ist, dass es dem Erzählprinzip des Romans zuwiderlaufen würde, zwei Kapitel hintereinander aus der Sicht derselben Person zu erzählen.

Ary

Puh, das Erzählprinzip. Für Wüstenfeuer hatte ich auch eins - die Kapitel sollten abwechselnd aus der Sicht eines der beiden Hauptprotagonisten erzählt werden, so lange, bis die beiden es schaffen, sich endlich zu begegnen. Ich habe das Schema schon ganz am Anfang durchbrechen müssen, als drei eigentlich als Nebencharaktere geplanten Figuren plötzlich ein Eigenleben zu entwickeln begannen. Jetzt habe ich gar kein Schema mehr drin und lasse die Kapitel einfach da enden, wo es mir in die Geschichte passt. Im Schnitt haben sie alle so um die 15 bis 20 Normseiten, eins fällt mit 29 ein bißchen raus, aber ich lasse es trotzdem so. Es gibt nämlich auch ein sehr kurzes Kapitel mit nur 6 Normseiten.
Meine Testleser stört es anscheinend nicht, zumindest haben sie über die Kapitelaufteilung bisher nicht gemeckert. :) Die wollen im Moment nur eins - ich soll weiterschreiben, udn das möcglichst schnell.
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Dorte

Ich finde es irgendwie schade, wenn ein Erzählprinzip der Leserfreundlichkeit einen Strich durch die Rechnung macht. Denn ganz ehrlich - ein Kapitel mit 80 oder 100 Seiten ist für mich kein Kapitel, sondern ein Teil/Abschnitt/was auch immer. Kapitel sind für mich das, was man gut an einem Rutsch lesen kann, wenn man nicht so viel Zeit hat, halt ein Sinnabschnitt.
Aber ich bin eh Fan kurzer Kapitel, sowohl beim Lesen als auch beim Schreiben. ;) Von daher bin ich wohl besser still, das ist wohl einfach Geschmackssache.

Ary

@Dorte: ich versuche, die Kapitel immer so enden zu lassen, daß man auch mal ein lesezeichen ins Bch packen kann - jeder muß schließlich mal schlafen.
Bücher ohne Kapiteleinteilung oder mit ellenlangen Kapiteln ohne Atempause für den Leser finde ich sehr anstrengend. dann eher kurze kapitel. Oder wenigstens ab und zu mal drei Asteriske, an denen man innehalten kann. :)
Einfach mal machen. Könnte ja gut werden.

Coppelia

#24
Da bin ich wohl ganz anders, ich richte mich beim Lesen nie nach Kapiteln! Ich höre dann auf, wenn meine Zeit zu Ende ist. ;) Wenn es gerade spannend ist, habe ich halt Pech.
Und ich versuche meine Kapiteleinteilungen immer so zu machen, dass sie am Kapitelende am spannendsten sind! Zumindest so, dass man wissen will, wie es weiter geht. Nicht, dass mir meine Leser denken "Ach, hier ist grad Schluss, dann kann ich ja auch was anderes machen!" Pffft, die sollen brav an der Stange bleiben! Da bin ich gemein, brutal und rücksichtslos. ;D

Ich hab auch schon überlegt, dass meine Kapitel eigentlich gar keine Kapitel im eigentlichen Sinn sind, sondern Erzählabschnitte. Es sind die Abschnitte, in denen ich die Geschichte im Kopf denke. Daher haben sie auch nur "untergeordnete" Überschriften. Und in den meisten meiner Geschichten war es bisher egal, wo die Abschnitte endeten, aber diesmal ist es nicht egal.
Ob das gut ist - keine Ahnung. Normalerweise ist ja alles schon mal "auhauaha", was vom Standard abweicht. Ich sag nur, solange ich keinen Verlag hab, kann mir das egal sein. ;) Wenn ein Verlag kommt und sagt "Nun sein Se nicht extravagant, machen Se gefälligst alle 15 Seiten ein neues Kapitel, machen Se mal bis morgen!", dann würde ich das tun, erstmal, weil ich ja kooperativ bin, und vor allem, wenn sie mir begründen, dass es besser ist. ;) Letzten Endes wird das In-Stücke-Hacken langer Erzählabschnitte bestimmt nicht das Schwierigste, auch wenn es mir im Moment für den Text nicht angemessen erscheint. Aber ich habe schon ganz andere Dinge mit meinen armen Texten gemacht ...

Ich bin jedenfalls froh, dass mein erster Erzählabschnitt erst einmal fertig ist. :)

Rumpelstilzchen

Zitat von: Aryana am 28. Februar 2007, 16:40:45
... die Kapitel sollten abwechselnd aus der Sicht eines der beiden Hauptprotagonisten erzählt werden, so lange, bis die beiden es schaffen, sich endlich zu begegnen. Ich habe das Schema schon ganz am Anfang durchbrechen müssen...
Jetzt habe ich gar kein Schema mehr drin und lasse die Kapitel einfach da enden, wo es mir in die Geschichte passt.

Genau das selbe Problem hatte ich auch und hab es dann nach Gefühl gemacht. Meine Probeleser hatten bei mir im Bezug auf die Kapitel aber auch nichts zu bemängeln.

Hr. Kürbis

Also ich bin auch eher ein Fan von kurzen Kapiteln, die animieren mich auch zum weiterlesen.

Wenn ich denke: "Oooooch, ich bin zwar müde, aber das Kapitel hat nur noch 7 Seiten, die schaffe ich!" dann ist das besser als: "Verdammt, mir fallen die Augen zu aber das Kapitel endet erst 20 Seiten später.... Wo ist der nächste Absatz zum aufhören?".

Merkwürdigerweise schreibe ich auch automatisch relativ kurze Kapitel, die auch noch sehr schwanken von der Seitenanzahl. Mein kürzestes ist (glaub ich) nur 4 Seiten lang, das längste hat wohl so 12 Seiten....

Breanna

Ich höre dann auf, wenn die Spannung es zulässt. Das kann mitten in einer langweiligen Passage sein, an einem Absatz oder am Ende eines kapitels. Da ich nie sage, ich lese doch diese Kapitel und höre dann auf, ist mir beim Lesen die Kapitellänge ziemlich egal.  ;)
Beim Schreiben allerdings mache ich mir schon Gedanken. Inzwischen bin ich dazu übergegangen, in meinem einen Roman die Kapitel alle ungefähr gleichlang zu machen, es passte einfach vom Gefühl her. *Schultern zuck*
In meinem anderen Roman achte ich wirklich auf Sinnabschnitte, da können die Längen schon unterschiedlich sein. Aber zu lange werden sie vermutlich auch nicht werden, das ist irgendwie ... unschön.  :)

annorra

ZitatUnd da tritt dann mein Problem auf: Im ersten Kapitel findet z. B. sehr viel Handlung statt. Es ist eine fortlaufende Szene ohne Sinneinschnitte, alles gehört zusammen. Folglich würde das Kapitel recht lang, wahrscheinlich ungewöhnlich lang.

Ich weiß zwar nicht, wie genau das bei dir ist, aber man kann selbst bei zusammenhängenden, scheinbar unzertrennbaren Szenen überraschende Schnitte und Clifhangers einbauen.

Hier mal eine zitierte Stelle aus dem Buch ,,Yelena und die Magierin des Südens":

Der Anführer aus Sitia war Irys. Eine Zauberin im Range eines Meisters stand nur knapp einen Meter von Commander Abrose entfernt.
,,Wir heißen euch in Ixia willkommen und hoffen auf einen verheißungsvollen Neubeginn", verkündete der Commander den Staatsgästen.

Ab da, wo der Commander redet, beginnt ein neues Kapitel. Die Sätze davor gehören zum vorigen Kapitel. In dem gesamten Buch sind die Einschnitte oft nicht dort, wo Sinnabschnitte sind, sondern zwischen den Sätzen, zwischen denen die Spannung am größten ist und mir hat's gefallen (auch wenn ich selbst nach Sinnabschnitten einteile).

Dasselbe Mittel findet man auch in Harry Potter, gerade im Finale:

,,So ist es", sagte eine kalte Stimme an der Wand hinter Lupin.
Severus Snape riss sich den Tarnumhang vom Leib. Sein Zauberstab wies drohend auf Lupin.
Hermine schrie. Black sprang auf und Harry war, als hätte er einen schweren elektrischen Schlag bekommen.

Ab ,,Hermine schrie" beginnt das neue Kapitel, obwohl da szenisch gesehen kein Einschnitt mit Ort- und Zeitwechsel ist. Auch in Harry Potter wird auf diese Weise Spannung erzeugt.

Vielleicht solltest du mal experimentieren, was passiert, wenn du in deinem langen ersten Kapitel mal hier und dort einen Schnitt einbaust. Vielleicht baust du durch diese Schnitte an den durchfließenden Stellen zusätzlich Spannung ein.

Nirvana@7

Servus,

Ich weiß nicht ob es dieses Thema schon gibt, hab alles in dieser Abteilung abgesucht, aber nichts gefunden.
Jedenfalls:

Ich möchte ja meine erste Geschichte,  Nirvana: Der Perlstein schreiben und mir viel Zeit lassen. Den Prolog habe ich schon fertig, aber es sind nur knapp 4 Seiten. Meistens schreibe ich fünf bis sechs Stunden (einmal bei einem großen Kapitel, bei meinen früheren versuchen), aber schaffe nur 9 Seiten. Wieviel sollte den ein Kapitel oder Prolog denn mindestens haben?

;D :) ;)
NicK B.