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Organisation und Verfahren bei Wettbewerben?

Begonnen von Maja, 27. Dezember 2006, 22:35:45

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Maja

Jetzt wo die Aussendung meines Romans für den Rowohlt-Wettbewerb vor der Tür steht, fange ich an, mir organisatorische Fragen zu stellen, vor allem:
Lesen alle Juroren bei Wettbewerben alle Manuskripte?
Ich meine, da werden doch hunterte von Büchern, 150 Seiten aufwärts, eingereicht. Wie viele muß man dann als Juror am Tag lesen? Kann man dann einen Eindruck vom Inhalt bekommen? Oder schnuppern die am Ende auch nur ein paar Seiten weit in jedes Buch rein und lesen nur die absolut siegesverdächtigen überhaupt weiter?
Würde mich freuen, wenn jemand was genaueres dazu weiß...
Und muß ich wohl ein Exposée und eine Selbstdarstellung mitschicken?
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

caity

Hallo Maja,

soweit ich weiß sollten Exposee und ein Anschreiben mitgeschickt werden.
Ich glaube, dass die sich hauptsächlich nach den ersten paar Kapiteln richten und dann im Vorhinein Texte ausscheiden lassen. Allerdings kann ich das nicht mit 100%-Sicherheit sagen. Ansonsten frag doch einfach mal nach. Ich hatte von Rowohlt damals eine sehr nette Antwort erhalten. ^.-

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Kiwi

Hallo Maja,

ich war erst gestern bei der Post, um sowohl meinen Beitrag an Rowohlt zu schicken und an den Astrid-Lindgren-Preis.

Habe beim Rowohlt ein Exposee draufgelegt und ein kurzes Anschreiben. Hoffe, das bringt was. Schaden kann es nämlich nicht.

LG,Kiwi

Maja

Ich hatte plötzlich diesen Gedanken "Wenn die wirklich alle Einsendungen lesen wollen, jeder von denen, dann machen die ein Jahr lang nichts anderes." Deswegen fürchte ich, die lesen auch nur die Exposees und die ersten paar Seiten. Wo mein Buch doch erst peu à peu phantastisch wird!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Rei


Maja

Ja, das meine ich ja auch gar nicht. Es geht mir um die organisatorische Frage, wie die Jurys bei solchen Wettbewerben vorgehen, und ob ich mir jetzt einen großen Kopf um die Ausarbeitung des Showdowns aud Seite 220 machen muß, wenn am Ende niemand überhaupt so weit liest.
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

caity

Hallo Maja,

wenn der Anfang nicht packt kann man wahrscheinlich nicht viel erwarten  :-[

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Rei

@caity: Das muß nicht unbedingt sein. Bei "Spin" wäre ich am Anfang auch beinahe eingeschlafen, bis es mich dann doch endlich gepackt hat...

@Maja: Vielleicht lesen die Juroren einfach nur mal quer an? Anfang, Mitte und Ende? Oder da gibt es doch diese Schnell-Lese-Methode...

caity

Hallo Rei,

ich meinte dann muss man nicht viel von der Jury erwarten. Ich glaube nicht, dass sie großartig weiter lesen werden, wenn sie nicht auf den ersten 5 Seiten erwischt werden ...

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

gbwolf

#9
Wahrscheinlich gibt es wieder kein allgemeingültiges Patentrezept. Der eine Juror liest vielleicht nur die ersten 10 Seiten und der andere liest quer.
Bei vielen Wettbewerben muss nicht jedes Jurymitglied alles lesen, sondern jeder bekommt einen Stapel und die Favoriten werden dann von allen gelesen. Manchmal treffen Praktikanten oder Aushilfskräfte eine Vorauswahl (anders kann ich mir nicht vorstellen, wie die Brigitte-Redaktion den Berg von 1.600 Einsendungen schaffen will - das sind 80.000 Seiten ...).

Selbst wenn das Manuskript nur angelesen wird, würde ich den Showdown voll ausarbeiten - spätestens in der engeren Wahl wird sicher ein Blick auf den Schluss geworfen werden.

Maja

@Caity:
Der Anfang ist nicht langweilig. Aber die Geschichte beginnt "normal" und driftet dann langsam ins Phantastische - wer aber nur die ersten zwanzig Seiten liest, wird nichts Übernatürliches darin finden, und ich hatte Angst, daß sie dann sagen "Thema verfehlt", und das Manuskript beiseitewerfen.

@gbwolf: Danke! Dann hoffe ich mal, daß unsere Manuskripte gleich bei Leuten landen, die sie mögen!
Niemand hantiert gern ungesichert mit kritischen Massen.
Robert Gernhardt

Linda

Hi Maja,

zum Procedere bei  Wettbewerben hatte ich mich in anderen Threads schon geäußert, will mich daher nicht wiederholen.
Kurzform:
Natürlich werden nicht Hunderte von Manuskripten gelesen und natürlich liest auch keiner bei einer Verlagsbewerbung mehr als einige Beispielseiten und das Exposee.
Erst ab der Endrunde  / Hauptrunde kann man damit rechnen, dass mehr gelesen wird - oder zumindest alle Juroren mal in die betreffenden Scipte reinsehen.

Gruß,

Linda

Schelmin

Ich habe jetzt beim Astrid Lindgren-Preis keine Vita und nur ein kurzes Exposé mitgeschickt.
Bei Rowohlt habe ich aber alles komplett mit eingereicht. Das war ja auch nicht so superanonym.

Ich frage mich manchmal, wie viele tatsächlich mitmachen. Bei dieser Oldenburg-Sache waren es rund 300, eigentlich nicht viele, wenn man drüber nachdenkt.

Trotzdem glaube ich auch nicht, daß wirklich alles von A-Z gelesen wird. Ich würde mich als Juror vermutlich auch weigern, etwas weiterzulesen, das auf den ersten 30 Seiten stilistisch eine absolute Katastrophe, gähnend langweilig und vom Plot her total unoriginell ist.

caity

Halo Maja,

achso,  nein, das glaube ich nicht unbedingt. Ich denke wichtiger als anfangs Fantasy ist einfach die Frage, ob es packt oder nicht. Dann würde ich mir darüber aber nicht so viele Gedanken machen. Auf den ersten paar Seiten entscheidet sich bei einem 300-seitigem Roman noch lange nicht, ob das jetzt das Thema ist oder nicht ^.-

Bye
caity
Wenn ein Autor behauptet, sein Leserkreis habe sich verdoppelt, liegt der Verdacht nahe, daß der Mann geheiratet hat. - William Beaverbrook (1879-1964)

Linda

Zitat von: Maja am 28. Dezember 2006, 10:14:40
Ja, das meine ich ja auch gar nicht. Es geht mir um die organisatorische Frage, wie die Jurys bei solchen Wettbewerben vorgehen, und ob ich mir jetzt einen großen Kopf um die Ausarbeitung des Showdowns aud Seite 220 machen muß, wenn am Ende niemand überhaupt so weit liest.