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Bastei Lübbe Academy

Begonnen von Grey, 04. Dezember 2012, 21:48:06

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Kaeptn


chaosqueen

Ich hab da mal ein bisschen gestöbert. Mit Mario Giordano (ist er eigentlich mit Ralph Giordano verwandt?) nach Mallorca zu reisen fände ich ja auch spannend - allerdings soll man dort ein Motivationsschreiben einreichen (da muss ich erstmal prüfen, was in so etwas hineingehört) und die Leseliste der letzten sechs Monate. Und ausgerechnet in diesem Jahr hab ich meine Leseliste nicht mehr festgehalten! :d'oh:

Generell finde ich es begrüßenswert, wenn Verlage Autoren ausbilden. Der Vergleich zum Automechaniker hinkt aber, denn der bekomme Geld für seine Ausbildung, hier muss man dafür bezahlen. ;)

Thaliope

Ich bin ja echt zwiegespalten, was diese Akademie angeht. Eigentlich ist es ja wirklich richtig toll, dass Verlage die Ausbildung des Nachwuchses fördern, klar. Aber die Preise sind schon happig.
Und wenn dann solche Sachen wie Autobiografisches Schreiben angeboten werden ... klingt das für mich nicht nach Profi-Ausbildung, sondern danach, die Leute noch weiter zu schröpfen, die ihr Geld sonst schon DKZV-Verlagen in den Rachen schmeißen.

Also, ich bin sehr gespannt, was daraus wird und hoffe natürlich das Beste.

Kaeptn

Die Preise sind schon hyperkrass. Man gucke sich mal die Eschbach-Schulung an. 649 Euro für 3 Tage und 12 Teilnehmer. Das sind 7700 Euro Einnahmen für die.

Klar, ich hab auch schon an IT-Schulungen teilgenommen die genauso teuer oder gar teurer waren, aber man muss ja an die Zielgruppe denken. Autoren, die schon von der Schriftstellerei leben können, werden wohl eher nicht dorthin gehen. Und die, die es nicht können, müssen sich halt fragen: Lohnt sich das wirklich? Kriege ich das Geld durch die Schreiberei jemals wieder rein? Für mich ist das nix.

Runaway

Meine bisherigen Erfahrungen mit Schreibkursen und Seminaren waren auch eher ... mittelprächtig.
Das hängt natürlich extrem vom Veranstalter und vom Dozenten ab, aber natürlich muß die Zukunft zeigen, ob die Academy wirklich soviel mehr vermitteln kann als ein wirklich guter Schreibratgeber oder so.
Ich find's schön, daß es sowas überhaupt gibt, aber die Preise sind wirklich heftig.

Alia

Ich finde, dass es eine zweischneidige Sache ist. Klar. Ausbildung kostet Geld. Unsere Anwaltfortbildungen sind meist noch teurer. Aber danach hat man etwas in der Hand, was man vorzeigen und mit dem man sich bewerben kann. Das ist hier ja jetzt nicht der Fall.
Der Weg Musikunterricht - Aufnahmeprüfung - Musikhochschule - Profimusiker ist da für mich klarer.
Der Musikunterricht am Anfang ist allerdings nur dazu da das Ganze erstmal so zu erlernen, dass man überhaupt den Sprung zur Aufnahmeprüfung schaffen kann. Und m.E. ist das das Niveau, was hier angeboten wird. Kann mich aber auch irren.
Und da reicht es nicht zum Unterricht zu laufen, sondern man muss täglich üben. Und nicht mal ein paar Minuten, sondern Stunde um Stunde.
Ich glaube bei allem anderen ist es auch so.
Malen lernt man nur durch malen, Fotografieren durch Fotografieren, Töpfern durch Töpfern, etc.
Und Schreiben lernt man halt auch nur durch Schreiben. Und sich mit Werken von anderen Schriftstellern auseinandersetzen. Und da muss man erstmal ein paar 100 (wenn nicht gar 1000) Seiten Müll produzieren, bevor  man gut wird.

gbwolf

Weiß denn jemand, ob beispielsweise in Wolfenbüttel die Seminare öffentlich gefördert werden? Mir kommen die Preise dort nämlich sehr niedrig vor, denn die sind ja ebenfalls inklusive Übernachtung und Verpflegung. Vergleiche mit anderen Anbietern weichen nicht so sehr ab: Schreibcamp, Akademie Oberkassel, Akademie für Autoren, etc.

Bei Montségur wird ebenfalls fleißig diskutiert: http://autorenforum.montsegur.de/cgi-bin/yabb/YaBB.pl?num=1354740704

Ich bin - wie gesagt - gespannt, wie sich das in den nächsten Jahren entwickelt. Die ganz hochpreisigen Seminare werde ich selbst auch nicht belegen (können).

@Bianca: Mal sehen, wieviel das Finanzamt anerkennt, ich versuche es in diesem Jahr zum ersten Mal. Am besten fragst du dort nach, inwieweit das als Fortbildung zählt.

@Dani: Also die Seminare, die ich bislang belegt hatte, haben mich immer einen sehr großen Schritt weitergebracht. Waren beide bei Autoren, die sowohls elbst sehr gut schrieben, als auch bereits Erfahrung mit Seminaren hatten. Eine gute Mischung aus Theorie und Textarbeit.

Runaway

Dann hattest du definitiv bessere als ich, Nadine ... der Knüller bei einem "Schreib"seminar, das ich besucht hab, bestand ja darin, daß nicht geschrieben wurde. Nein. Es wurden vier Stunden lang alle zwei Wochen bereits fertige Texte vorgelesen und zerrupft. Da war ich sehr enttäuscht. Ich hätte einen praxisnahen Workshop erwartet.
Aber deshalb meinte ich ja auch: Es gibt gute und schlechte ... Ich hatte offensichtlich Pech  :-\

Linda

#23
Zitat von: Dani am 13. Dezember 2012, 17:50:59
der Knüller bei einem "Schreib"seminar, das ich besucht hab, bestand ja darin, daß nicht geschrieben wurde. Nein. Es wurden vier Stunden lang alle zwei Wochen bereits fertige Texte vorgelesen und zerrupft. Da war ich sehr enttäuscht. Ich hätte einen praxisnahen Workshop erwartet.

tja, genauso würde ich so etwas aufziehen. Ich kann nicht auf Kommando schreiben und schon gar nicht in Gesellschaft. Und in der Kursstunde schreiben, was soll das bringen, wenn dir dabei jemand über die Schulter schaut wie ein Lehrer bei der Klausur? Ne ne!

Ich finde, es bringt hundert Mal mehr, wenn man Schreibhausaufgaben bekommt, die man dann intensiv (und nach bereits erfolgter, eigener Bearbeitung) analysiert. Das ist mir praxisnah genug. Ist allerdings meine theoretische Meinung, da ich noch nie ein Schreibseminar besucht habe.
Ganz doof finde ich Ansätze wie, dass Herr oder Frau Starautor ihre meisterhaften Texte vorlesen, ihre Art der Bearbeitung erklären und über ihre Probleme reden. Und die anderen daran lernen sollen, wie es geht, ohne dass der Finger in die Wunde der eigenen schreiberischen Schwächen gelegt wird.
Bücher von Herr oder Frau Starautor kann ich bei Interesse zuhause für lau lesen. Aber das hat nichts mehr mit dem eigentlichen Thread zu tun.

Runaway

Zitat von: Linda am 13. Dezember 2012, 18:13:59
Ich finde, es bringt hundert Mal mehr, wenn man Schreibhausaufgaben bekommt, die man dann intensiv (und nach bereits erfolgter, eigener Bearbeitung) analysiert.
Da hast du recht, das hätte ich auch gut gefunden. Nur: Wir haben da alte Texte gelesen. Manche Leute fühlten sich auch mal bemüßigt, was neues zu schreiben. Aber eine wirkliche Hausaufgabe gab es nie. Es war eigentlich eher ein Textbesprechungsseminar ... total konzeptlos einfach.
Daß es auch anders geht, hab ich in der Uni (ausgerechnet!) erlebt. Da haben wir wirklich Schreibworkshops gemacht. Eine kleine Aufgabe, zwei Stunden Zeit, man durfte raus auf die Wiese oder in die Cafeteria oder Musik hören.
Da kamen total tolle Sachen bei raus, geniale Texte bei Leuten, die vorher noch nie geschrieben hatten. Das hat mir total gut gefallen und dabei hab ich auch mehr gelernt und ich hab auch mehr davon behalten. Die Dozentin war super.

Kerimaya

 :wache!: Ihr Lieben, bitte verlagert die Diskussion über Schreibseminare im Allgemeinen bzw. den Erfahrungsaustausch in einen eigenen Thread (ich denke, die Erfahrungen würden sicherlich auch andere Mitglieder spannend finden!) Hier soll es gezielt um die Kurse der Schreibakademie von Lübbe gehen. Danke!

gbwolf

Zum Start gibt es ein Gewinnspiel: http://www.bastei-luebbe-academy.de/content-35-35/gewinnspiel/

Und zwar kann man einen Platz im ersten Seminar vom 1.3.- 3.3. geinnen; "Bestseller: Der Weg zum Erfolgsroman".

Kerimaya

Es gab einen Schnupperkurs. Einen Erfahrungsbericht zum Nachlesen hat der SWR verfasst: http://www.swr.de/nachrichten/bw/-/id=1622/nid=1622/did=11163260/1h3lmxg/index.html

Thaliope

Bei Spiegel Online gibts einen Artikel über einen Kurs mit Andreas Eschbach: hier.

gbwolf

Bei Zeit Online gibt es einen Artikel zur Akademie und zum Thema "Beruf Autor", mit Fokus auf den Fantasyautor: http://www.zeit.de/2013/51/autor-fantasyroman

Schade, dass es so klingt, als hätte die Autorin von "Fesseln der Freiheit" eins der bezahlten Seminare belegt. Wir wissen ja, dass es der kostenfreie Talentwettbewerb war. ;)