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Wie viele Details können/müssen aus dem ersten Roman in die Fortsetzung?

Begonnen von Alessa, 09. Oktober 2012, 18:22:49

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Alessa

Hallo, ihr Lieben!

Da ich zum ersten Mal einen Fortsetzungsroman schreibe, hat sich mir die Frage gerade im Kopf festgesaugt, wie viele Details ich zu Beginn des zweiten Romans aus dem Ersten einfließen lassen sollte/muss.

Wonach richtet ihr euch dabei? Gebt ihr einen groben Umriss der Handlung aus dem ersten Roman oder geht ihr nur auf die Sequenzen ein, die für die Fortsetzung wichtig sind? Wie ausführlich behandelt ihr die Wiederholung? Was ist ein absolutes muss und ab wann denkt ihr, wird eine Wiederholung der Geschehnisse langweilig?

Ich hoffe, ich habe diese Thema hier richtig eingeordnet.  :versteck:


LG
Alessa

Robin

Also, ich kann jetzt nicht aus Erfahrung sprechen, aber ich würde sagen dass man es auf einem möglichst geringen Level halten sollte. Dinge, die für das Verständnis mancher Ereignisse notwendig sind, müssen auf jeden Fall rein. Andere Ereignisse, die eigentlich nichts beitragen, sollten nach Möglichkeit rausgehalten werden - das stört mich am meisten bei Folgeromanen. Wenn zu viel vom ersten wiederholt wird, dann wird das schnell anstrengend.
~Work in Progress~

Michaela

Hi Alessa,

ich lese sehr viele Trilogien und wenn ich darüber nachdenke, dann stehen in den Folgeteilen bei den meisten Autoren immer nur die allerwichtigsten Ereignisse des Vorbandes drin. Eingestreut in die laufende Handlung und in guten Romanen immer nur ein paar Sätze oder einen Absatz lang. Es gibt aber auch Autoren die eigentlich gar nicht mehr auf solche Dinge in Folgeromanen eingehen. Die Handlung baut ja aufeinander auf und bei einer Trilogie wird kein Leser sich Band zwei vor dem ersten Band kaufen. Ich mag es gar nicht wenn in Folgeromanen seitenlang über den 1.Teil der Geschichte erzählt wird, den kenne ich ja schon, aber das ist sehr stark Geschmackssache. Auf jeden Fall würde ich die Rückblenden auch ganz minimal halten.

LG Michaela

Cairiel

Gut, dass du fragst, Alessa! Da ich mich nach dem NaNo auch an eine Fortsetzung setzen "muss", interessieren mich die Antworten darauf ebenfalls brennend ... Ich hoffe, es stört nicht, wenn ich selbst noch eine ähnliche Frage einstreue?

Denkt ihr Trilogieerfahrenen, dass man einen Handlungsstrang, der direkt an den Vorband anknüpft, im nächsten Teil einfach so anfangen soll, als wäre er nie durch die Buchteilung unterbrochen worden?

Ich selbst denke, dass das grundsätzlich das Beste ist, was man machen kann - einfach den zweiten Band so beginnen, als hätte es nie eine Unterbrechung gegeben (sofern die Geschichte natürlich am selben Punkt weitergeht und nicht ganz woanders beginnt). Oder ist das falsch? Ich habe beim Lesen noch nie so wirklich darauf geachtet ...  :versteck:

AngryMuffin

Also ich gehe ja beim NaNo auch mit einem zweiten Teil an den Start und muss sagen, dass ich eigentlich bis auf einige kurze, erklärende Worte während der Handlung nicht vorhabe in irgendeiner Weise auf den ersten Teil einzugehen, wenn es sich aus der Handlung nicht ergibt. Denn das erscheint mir bei meinen eigenen Texten immer stark gekünstelt.
Ich finde es immer anstrengend, wenn man in Folgebänden sich zuerst durch ewige Erläuterungen kämpfen muss, die Teil des ersten Bandes waren. Kleine Gedächtnisstützen bei großer Anzahl von Charakteren oder so sind in Ordnung, aber man sollte nicht übertreiben. Denn wenn die Wiederholungen zu ausschweifend werden, fragt sich der Leser irgendwann 'Warum habe ich eigentlich den ersten Teil gelesen?' Es ist also eine Gradwanderung, aber ich würde eher für zu wenig als für zuviel plädieren, denn den ersten Teil kann man noch mal lesen, aber nach dem zweiten wird nicht mehr weitergelesen, wenn er zu stark wiederholt. ;)

Zitat von: Cairiel am 09. Oktober 2012, 20:01:10
Denkt ihr Trilogieerfahrenen, dass man einen Handlungsstrang, der direkt an den Vorband anknüpft, im nächsten Teil einfach so anfangen soll, als wäre er nie durch die Buchteilung unterbrochen worden?
Jedes Buch sollte als eigenes Werk funktionieren und damit auch seine eigene, abgeschlossene Handlung haben. Ob man im Folgeteil nun direkt am Ende des vorhergegangen Buches anfängt, kommt auf die große Rahmenhandlung an. Manchmal passt es oder ist notwendig (Bsp. die Askir-Reihe von Richard Schwartz) oder es gibt einen Zeitsprung zwischen den Büchern, weil in den 20 Jahren oder so zwischen den Bänden einfach nicht wirklich etwas erwähnenswertes passiert. Ich zum Beispiel habe einen Zeitsprung von 500 Jahren dem ersten und zweiten Teil meiner Zeitwanderer-Reihe. :) Es ist also Projekt-abhängig.

Alessa

Zitat von: Cairiel am 09. Oktober 2012, 20:01:10
Gut, dass du fragst, Alessa! Da ich mich nach dem NaNo auch an eine Fortsetzung setzen "muss", interessieren mich die Antworten darauf ebenfalls brennend ... Ich hoffe, es stört nicht, wenn ich selbst noch eine ähnliche Frage einstreue?
Nein, überhaupt nicht. Die Antworten auf deine Frage interessieren mich auch!  ;)

Zitat von: AngryMuffin am 09. Oktober 2012, 23:18:06
Ich finde es immer anstrengend, wenn man in Folgebänden sich zuerst durch ewige Erläuterungen kämpfen muss, die Teil des ersten Bandes waren. Kleine Gedächtnisstützen bei großer Anzahl von Charakteren oder so sind in Ordnung, aber man sollte nicht übertreiben.
Die Erfahrung habe ich beim Lesen von Folgebänden auch gemacht. Vor allem dann, wenn ich den Folgeroman gleich nach dem ersten Band lese. Dann nerven die ständigen Wiederholungen und das Lesevergnügen ist erst einmal verschwunden.

Zitat von: AngryMuffin am 09. Oktober 2012, 23:18:06
Es ist also eine Gradwanderung, aber ich würde eher für zu wenig als für zuviel plädieren, denn den ersten Teil kann man noch mal lesen, aber nach dem zweiten wird nicht mehr weitergelesen, wenn er zu stark wiederholt. ;)
Ja, das denke ich auch. Hier braucht man ein wenig Fingerspitzengefühl, andernfalls landet der Folgeband beim Leser in der Mülltonne.  :seufz:

Assantora

Also ich denke auch, wie meine Vorredner, nicht zu viel, aber an passenden Stellen kann man es einstreuen. Ich habe gerade meine Duologie beendet und lese gerade die zweite Hälfte einer Reihe, im englischen zwei Bände, da gibt es auch ganz typische Szenen, wo es sehr genau eingestreut wird, was im ersten Teil schon passiert ist. Der folgende Text ist sehr frei und nicht wortwörtlich.

ZitatEr hatte Angst. Das letzte Mal, als er solche Empfindungen hatte, war, als vor zehn Jahren die Truppen aus Tsard scheinbar unaufhaltsam auf die Grenzen der Konkordanz stießen.

Jetzt kann man sich denken, dass dieses Zitat zehn Jahre nach einem Krieg mit den Tsardoniern passiert. Der erste Teil spielt schlicht und ergreifend in dieser Zeit. Erinnerungen, das ist wohl die einfachste Art, um über Vergangenes noch einmal nachzudenken, um es auch dem Leser näher zu bringen.

PS: Beim Buch handelt es sich um James Barclay - Die Kinder von Estorea, nur der Gänze wegen ;)

Nebeldiener

@Alessa

Im Allgemeinen würde ich sagen, dass du so wenig wie möglich bereits bekannte Informationen einstreuen solltest, denn das stoppt den Lesefluss. Ausser es ist wirklich wichtig für die Handlung, dass der Leser das und das genau verstanden hat.
Was du aber machen könntest (hab ich gerade bei einer Trilogie gesehen): "Was bisher geschah".
Also im Prolog nochmals beschreiben, was im letzten Roman passiert ist. So kann jeder Leser für sich selber entscheiden, ob er das lesen möchte oder nicht.
Ich würde beim Folgeroman mit den Informationen ganz einfach da weiter machen, wo der letzte Roman aufgehört hat. Ansonsten kann der Leser auch den vorherigen Band nochmals zu rate ziehen, wenn das wirklich notwendig sein sollte.


@Cairial

Hier bin ich gleicher Meinung, wie AngryMuffin.
Es kommt ganz stark auf die jeweilige Trilogie drauf an.
Bei der, welcher ich schreibe kommen im zweiten Band ganz andere Charaktere vor und auch der Schauplatz hat sich geändert. Ich könnte also nicht direkt weiter machen.
Wenn die Handlung aber praktisch eins zu eins fortgesetzt wird, wie zum Beispiel (ganz banal): 1. Band Ende: Mann macht die Türe auf.     2. Band Anfang: Mann geht ins Haus, sieht es ganz anders aus.
Mann muss aber dennoch aufpassen. Wenn zwischen den Büchern ein Schnitt gemacht wird, wie zwischen einem Kapitel fragt sich der Leser vielleicht, ob das Ende nun ein Witz sei oder ob es ein ernst gemeintes Ende ist.
Jedes der drei Bände muss für sich ein Happy End (oder ein "Sad End") haben. Der Leser soll nicht das Gefühl haben, dass im Buch ein paar Seiten fehlen und er auf die Suche nach diesen Seiten macht.


Dann versuch ich das mal mit Beispielen zu verdeutlichen:

generell schlecht:
1. Band: Kriegsbeginn -> grosser Kampf auf dem Schlachtfeld (mit viel Action) -> Ende    ---->    2. Band: Krieg wir auf Schlachtfeld weitergeführt

generell gut:
1. Band: Kriegsbeginn -> grosser Kampf auf dem Schlachtfeld -> Kriegsende -> Ende    ---->    2. Band: Neuer Krieg beginnt


Hoffe, dass ich es verständlich erklärt habe ;D

Nebeldiener

Churke

Ich meine, dass man jede Roman, auch jeden Fortsetzungsroman, für sich betrachten und lesen können muss.
Dessen ungeachtet liegt der Reiz eines solchen Zyklus - auch für den Leser - darin, dass man gleich in eine fertig entwickelte Welt einsteigt, also nicht lange mit Einführungen herum machen muss. Das würde ich mir auf jeden Fall bewahren und es nicht durch Schwelgen in epischen Wiederholungen kaputt machen. Außerdem: Du schreibst in diesem Roman über diese Geschichte und nicht über die Geschichte 3 Bände vorher.

Kay

Ich fand die Frage spannend genug, dass ich heute abend vor dem Bücherregal mit Feldstudien verbracht habe, und nun ein bisserl Statistik bieten kann:
Zu unterscheiden ist grds. zwischen echten Trilogien und Werke, die auf drei Bände aufgeteilt sind (oft ist da ja auch in den Übersetzungen aus einem Band Englisch ein zweiter Deutscher rausgekommen). 
Bei echten Trilogien ist die Story ja jeweils in sich geschlossen, so dass es nicht zwingend erforderlich ist, Band I vor II zu lesen. Da verwenden die meisten Autoren (in meinem Schrank) allenfalls ein paar Hinweise. Am elegantesten ist es tatsächlich, wenn sich die "Erinnerungen" aus dem Dialog oder den Gedanken der Protas entwickeln und nicht der Autor seine Leser belehrt.
Bei Fortsetzungen ein und desselben Plots, wo Band II erwartet, dass der Leser Band I intus hat, sind solche Rückverweisungen im Text eher selten.
Es gibt nach meinem Eindruck keine Regel, ob solche Fortsetzungen in sich geschlossen sein müssen oder nicht. G.R.R. Martins Bücher sind in den zerteilten Bänden völlig offen, in den Englischen aber m.E. auch. Robert Jordan schloss seine Bände schon lang nicht mehr ab, ohne dass das dem Erfolg geschadet hätte. Andere bemühen sich immer um ein Episodenende, auch wenn der große Plot noch weiter geht... z.B. Terry Goodkind.
Da aber oft lange Zeit vergeht zwischen der Lektüre (liegt ja zum Teil auch am Autor, z.B. Robert Jordan o. G.R.R. Martin) finde ich persönlich eine kurze Einführung ("Was bisher geschah") auf ein oder zwei Seiten am Anfang gut, so etwa bei Tad Williams. Die kann man lesen, wenn man Nachhilfe braucht - oder weglassen, wenn man am Zug durchliest.
Was ich auch nett finde, sind Anspielungen im Text, die auf den ersten Blick nicht stören, aber in ihrer ganzen Breite u./o. Doppelbödigkeit nur verstanden werden, wenn man die Vorgänger kennt. Insider quasi... Da kenne ich ein paar nette Beispiele aus Krimis, aber aus der Fantasy nur aus Asprins Diebeswelt, aber die Reihe ist jetzt hier nicht als Vergleich geeignet, wobei das Stilmittel natürlich schon ...


Avery

Was ich aus meiner Erfahrung empfehlen kann, ist es, das "Vorwort" mit den Erläuterungen erst einmal wegzulassen. Denn oft entwickelt sich der Plot später noch anders als man denkt und wichtige Ereignisse aus Band I werden plötzlich nebensächlich, während sich völlig unwichtige Dinge zu einem Meilenstein für Band II entwickeln. Deshalb würde ich einfach zuerst mit dem Roman beginnen, ihn durchziehen und dann schauen, welche wichtigen Überschneidungen es gibt.
Insgesamt schließe ich mich da den anderen an, dass es auf keinen Fall zu lang werden sollte. Ich lese solche Rückblicke ehrlich gesagt nie. Außer der letzte Band liegt ewig weit zurück.

ZitatDenkt ihr Trilogieerfahrenen, dass man einen Handlungsstrang, der direkt an den Vorband anknüpft, im nächsten Teil einfach so anfangen soll, als wäre er nie durch die Buchteilung unterbrochen worden?

Hier kann ich mich auch nur den anderen anschließen. Ich finde, jeder Band muss in irgendeiner Weise solo stehen können. Natürlich knüpfen Folgebände inhaltlich immer an voherige an, aber für mich als Leserin finde ich es immer schöner, wenn ich etwas "Rundes" lese.
Eine wesentliche Rolle spielt wohl auch hierbei die Zeit. Selten erscheint ein ganzer Zyklus zeitgleich. Meist erscheint Band I im Herbst, Band II dann 1/2 oder 1 Jahr später etc. Und wenn ich mir nun überlege, dass ich Band II kaufe und plötzlich mitten in einer Szene stecke, die ich nicht mehr in Erinnerung habe, wäre ich verwirrt. Und würde zwangsläufig noch einmal Band I lesen müssen. Oder eine detailliertere Zusammenfassung, die mich wieder genau in das Szenengefühl von Band I bringt. Und ich glaube, dass das recht schwierig ist.

Arcor

Wenn du überhaupt eine Zusammenfassung des ersten Teils geben willst, würde ich diese aus dem Text nehmen und gesondert voranstellen. In einzelnen Sätzen kann man natürlich nochmal zurückgreifen, aber eine seitenlange Wiederholung, die der Prota sich am Anfang des 2. zusammenerinnert, ist meistens nur nervig. Im Zweifelsfall weiß man ja noch, was passiert, sonst hätte man wohl nicht zum 2. Band gegriffen.

Zitat von: Avery am 11. Oktober 2012, 09:40:32
Hier kann ich mich auch nur den anderen anschließen. Ich finde, jeder Band muss in irgendeiner Weise solo stehen können. Natürlich knüpfen Folgebände inhaltlich immer an voherige an, aber für mich als Leserin finde ich es immer schöner, wenn ich etwas "Rundes" lese.
Eine wesentliche Rolle spielt wohl auch hierbei die Zeit. Selten erscheint ein ganzer Zyklus zeitgleich. Meist erscheint Band I im Herbst, Band II dann 1/2 oder 1 Jahr später etc. Und wenn ich mir nun überlege, dass ich Band II kaufe und plötzlich mitten in einer Szene stecke, die ich nicht mehr in Erinnerung habe, wäre ich verwirrt. Und würde zwangsläufig noch einmal Band I lesen müssen. Oder eine detailliertere Zusammenfassung, die mich wieder genau in das Szenengefühl von Band I bringt. Und ich glaube, dass das recht schwierig ist.
Das scheint aber mal wieder ein eher deutsches Phänomen zu sein. Wenn ich an den englischsprachigen Buchmarkt denke, fallen mir eine ganze Reihe von Fantasyautoren ein, die gerade nicht abgeschlossene Teile schreiben, sondern eine zusammenhängende große Geschichte erzählen: Hobb, Williams, nicht zuletzt G.R.R. Martin. Ein Buch muss ja nicht mitten im Gespräch enden und der 2. Band dann genau da anschließen, aber die Geschichte muss auch nicht im 1. abgeschlossen sein, um dann im Folgeband überraschend doch noch irgendwie fortgeführt zu werden.
Und Band 1 muss man dann nicht unbedingt nochmal lesen, das hängt ja vom eigenen Gedächtnis ab. Ich hab Hobbs Zauberschiffe Band 3 über ein Jahr nach dem 2. gelesen und war nach 100 Seiten wieder auf der Höhe.
Not every story is meant to be told.
Some are meant to be kept.


Faye - Finding Paradise

Avery

ZitatEin Buch muss ja nicht mitten im Gespräch enden und der 2. Band dann genau da anschließen, aber die Geschichte muss auch nicht im 1. abgeschlossen sein, um dann im Folgeband überraschend doch noch irgendwie fortgeführt zu werden.

Damit hast du definitiv Recht. Ich bin da ein wenig speziell, was dieses "Runde" betrifft. So gut wie alle tollen Zyklen, die ich gelesen habe, haben am Ende mächtige Cliffhanger, um Lust auf den nächsten Band zu machen. Und auch wenn ich diesen dann erst Monate/Jahre danach lese, bin ich schnell wieder in der Story drin.
Ich hatte es mir von den Schilderungen her nur so extrem vorgestellt, à la: Person A und B gehen in eine Taverne, bestellen Met und reden über ein Ereignis. Ende. Person A und B trinken ihr Met zu Ende. Also praktisch wirklich ein Bruch mitten in der Szene, die dann einfach so fortgesetzt wird. Ich weiß nicht, ob es in den von dir genannten Werken so ist, aber das wäre für mich persönlich zu viel.

Wenn wir aber gar nicht von dem Extrem reden, sieht es natürlich anders aus. Sicherlich muss ein Buch nicht storytechnisch komplett eigenständig zu lesen sein. Bspw. würde es wenig Sinn machen, Harry Potter Bände einzeln zu lesen. Und dennoch hat jeder Band seinen individuellen Anfang, der es eigenständig wirken lässt.

Um es auf den Punkt zu bringen: Natürlich können Folgebände direkt bei der Story des Vorbandes anknüpfen, sollten dem Leser aber etwas Luft lassen, um wieder reinzukommen.


Alessa

Vielen Dank für eure Antworten, :gruppenknuddel: die meine Gedanken in die richtige Richtung gelenkt haben. Da meine persönlichen Erfahrungen als Leser mit euren übereinstimmen und ich dahingehend tendiere, dass ich ewige Zusammenfassungen nervig empfinde, habe ich mich gegen eine komplexe Wiederholung im Vowort oder Prolog entschieden.  Da im zweiten Band jedoch nebensächliche Details aus dem Ersten eine zentrale Rolle spielen, werde ich diese häppchenweise und kurz in Dialogen einfließen lassen. Diese Details sind aber wirklich nur als Erinnerungsstützte gedacht und keine Wiederholung der Handlung aus dem ersten Teil. 



Sin

Hallihallo,

ich finde, dass sich bei Trilogien oder anderen Serien, die Wiederholungen aus den Vorbänden in Maßen halten sollen.

Viel eher bin ich der Meinung, dass genügend offene Fragen nach dem ersten Band vorhanden sein sollten, die im nächsten Band beantwortet werden. Die einzige Serie, die mir gerade einfällt, bei der ich das besonders gemerkt habe, war die Wahrheit-Serie von Dawn Cook.

Man kann auch Verbindung z.B. vom letzten zum ersten Band schaffen, indem man etwas vom ersten Band wieder aufgreift. Ähnliches hab ich auch in der Wahrheit-Serie beobachtet.
Ich finde, das hat dann diesen Aha-Effekt. 'Ach, da war ja was im ersten Band. Und ich hab mich schon die ganze Zeit gefragt, wie es dazu gekommen ist.'
Ich hoffe, das war jetzt verständlich...  ???

LG
Sin