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Dark Fantasy? Was ist das?

Begonnen von Exlibris, 09. Juli 2021, 10:50:12

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Exlibris

Zitat von: Coppelia am 05. August 2021, 10:53:36
Also meine "Dornenritter", die bald erscheinen, sind sehr stark von Dark Souls inspiriert worden und ich habe versucht, einige der Dinge, die das Spiel für mich so großartig machen, in Geschichtenform umzusetzen (das Gefühl von Hilflosigkeit angesichts scheinbar unbezwingbarer Gegner, das Gefühl von Sinnlosigkeit, das Immer-wieder-Aufstehen-und-Neu-Versuchen, und die Momente, wo man einfach nur mit offenem Mund dasitzt; das Gefühl, jeder winzige Gegenstand sei existenziell wichtig oder es für jemanden einmal gewesen, ...). Vergleichbar ist das natürlich trotzdem nicht, da es im Buch eine klare Handlung gibt und nicht so extrem viel der Fantasie überlassen wird. Das macht Dark Souls und andere Spiele von From Software für mich so absolut unwiderstehlich: Vieles, vielleicht sogar das Meiste, bleibt völlig unklar und man darf (muss nicht) die entstehenden Lücken mit eigenen Gedanken und Geschichten füllen. Das ködert mich total.

@Coppelia Meine Antwort: Wow. Ich bin wirklich außerordentlich gespannt auf dieses Buch! Das ist ein ambitioniertes Projekt, das ich voll und ganz unterstütze. :pompom:
Nur aus Interesse: Wurde der Titel von diesem Dornenritter-Rüstungsset aus Dark Souls 3 inspiriert?

Zitat von: DunkelSylphe am 05. August 2021, 17:15:24

Das klingt sehr spannend, @Coppelia! Ich finde, aus deiner Antwort kommt gut heraus, wie wichtig auch die Atmosphäre bei einem Game wie Dark Souls ist. Das, und die offene Lore, die einem nicht vorgekaut wird, sondern die Spieler*innen mühsam selbst zusammensetzen müssen, macht viel von dem Reiz des Spiels aus. Das Gefühl von Hilf- und Sinnlosigkeit angesichts einer dunklen Welt, gegen die man sich trotzdem immer wieder behauptet, ist auch etwas, das in "Berserk" und ähnlichen Werken drinsteckt. In vielen Geschichten gibt es ja dramatische Höhepunkte, in Form des "point of no return". Ich rede bei Dark Fantasy gerne von einem "Moment der absoluten Hoffnungslosigkeit". Das finde ich sehr typisch, dass die Stakes sehr hoch sein können in dem Genre und sich eine Verzweiflung einstellen kann, die, wenn sie aufgelöst wird, eine umso größere Katharsis hervorbringt.

@DunkelSylphe Eine "kathartische Leistungssteigerung" würde wirklich gut dazu passen. In der Dark Fantasy werden die Hauptfiguren eben tendenziell "fordernden" Prüfungen ausgesetzt (wenn ich das mal so euphemistisch ausdrücken darf). Es erscheint eigentlich nur logisch, dass die Lysis dadurch größere Wirkung erfährt.
Umso schmerzhafter fühlt es sich an, wenn die Lysis ausbleibt oder einer gewissen Ambivalenz unterworfen ist ... (wie z. B. in Dark Souls, ohne das Ende vorwegnehmen zu wollen). Wenn ich so darüber nachdenke, fühle ich mich an die guten alten griechischen Tragödien erinnert ... :hmmm:
"Turning history into avantgarde"
- Krzysztof Penderecki

Coppelia

@DunkelSylphe
Da kann ich dir nur zustimmen. Gerade diese Momente der absoluten Hoffnungslosigkeit liebe ich in den Geschichten, auch wenn das vielleicht etwas seltsam klingt. Aber sie zu überwinden, ist heldenhaft. Genau darin liegt die Stärke, die an dem Genre Hoffnung macht, finde ich. Selbst wenn der Moment vielleicht gar nicht so sehr nach außen hin sichtbar für andere (Figuren) sein sollte.

@Exlibris
ZitatNur aus Interesse: Wurde der Titel von diesem Dornenritter-Rüstungsset aus Dark Souls 3 inspiriert?
Stimmt, das Ding! Aber: nein! Die Dornen haben einen anderen Zusammenhang. Wer die Spiele aber kennt, wird trotzdem einige Anspielungen im Roman finden. Deutliche und weniger deutliche. :snicker:

Und ich freue mich natürlich sehr über euer Interesse. ;D Ich gebe gern Bescheid, wenn der Roman raus ist, ein paar Wochen dauert es leider noch.